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Star Wars: Skywalkers Rückkehr Drucken E-Mail
Alan Dean Fosters ursprüngliche Fortsetzung Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 14 August 2016
 
Titel: "Skywalkers Rückkehr"
Originaltitel: "Splinter of the Mind's Eye"
Bewertung:
Autor: Alan Dean Foster
Übersetzung: Tony Westermayr & Gert Rottenecker
Umfang: 222 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Ballentine Books (E)
Veröffentlicht: Juli 1978 (D), Februar 1978 (E)
ISBN: 978-3-442-25009-9
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Luke Skywalker und Leia Organa fliegen in diplomatischer Mission nach Circarpous IV, als ein Defekt an ihrem Raumschiff Leia zur Notlandung auf dem nahegelegenen Planeten Mimban zwingt. Durch elektrische Entladungen in der Atmosphäre stürzen sie schließlich beide ab, und hinterlassen nur Schrott. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Planeten zu verlassen, verschlägt es sie in eine Stadt, wo sie von einer alten Frau namens Halla gefunden werden. Diese bietet ihnen ihre Hilfe dabei an, ein Schiff zu besorgen und den Planeten zu verlassen, wenn sie zuvor ihr wiederum einen Gefallen erweisen. So befindet sie sich schon seit langem auf der Suche nach dem sagenumwobenen Kaiburr-Kristall, der seinem machtsensitiven Träger noch größere Stärke und Kraft verleihen soll. Doch der Weg zum Tempel, wo sich der Kristall befinden soll, ist mit Gefahren gepflastert, und so erleben Luke, Leia, Halla sowie ihre Droiden-Begleiter C-3PO und R2D2 so manches Abenteuer. Die größte Herausforderung erwartet sie jedoch, als sie den Tempel dann schließlich erreichen – und niemand geringerem als Darth Vader gegenüberstehen…

Review: Abgesehen von der Romanfassung des ersten "Star Wars"-Films war "Skywalkers Rückkehr" (bei seiner Erstveröffentlichung in Deutschland noch "Die neuen Abenteuer des Luke Skywalker" genannt) der allererste Roman, der im "Star Wars"-Universum erschienen ist. Dies allein macht ihn in meinen Augen, trotz aller Schwächen, schon zu einer Pflichtlektüre für alle Fans. "Skywalkers Rückkehr" leidet dabei in erster Linie unter den Umständen, unter denen er entstand – die dazu führen, dass er von vielen nicht einmal mehr dem (mittlerweile ebenfalls verworfenen) "Expanded Universe" zugerechnet wird. So schrieb Alan Dean Foster (der auch die Romanfassung von "Star Wars" verfasste) das Buch in erster Linie als potentielle Fortsetzung zu "Krieg der Sterne", falls dieser nicht so erfolgreich geworden wäre, weshalb er insofern in seiner Kreativität eingeschränkt war, als er darauf achten musste, dass eine allfällige Verfilmung nicht zu viel Geld verschlingen würde. Deshalb erzählt das Buch eine deutlich kleinere und weniger aufregende Story, als "Star Wars" selbst, beinhaltet zudem nur einen sehr eingeschränkten Personenkreis (so müssen Fans von Han Solo und Chewbacca auf ihre Helden hier z.B. verzichten, da Harrison Ford zu diesem Zeitpunkt noch nicht für die Fortsetzung unterschrieben hatte), spielt überwiegend auf einem nebligen Dschungelplaneten (von dem sich George Lucas wohl für Dagobah inspirieren ließ), und erzählt eine relativ unspektakuläre Geschichte, die eher verhaltene Zweikampf-Action bietet.

Da die weitere Geschichte von "Star Wars" noch nicht ausgearbeitet war, lässt sich "Skywalkers Rückkehr" zudem nicht so recht mit der aus der Trilogie bekannten Story in Einklang bringen lassen. So tut Darth Vader hier so, als würde ihm der Name Skywalker nichts weiter sagen (und agiert generell so, als sei Luke einfach nur ein willkürlicher, unbedeutender Farmersjunge, und nicht etwa sein Sohn), und erzählt generell von einer Begegnung zwischen den beiden, die laut "Das Imperium schlägt zurück" eigentlich nicht stattgefunden haben dürfte. Zudem gelingt es Luke hier, Darth Vader den Arm abzuschlagen. All dies ist dem Roman natürlich nicht vorzuwerfen, sorgt aber halt dafür, dass man sich in gewisser Weise teilweise wie im falschen Film wähnt. Wirklich kritisch sehe ich letztendlich aber nur zwei Kontinuitätsfehler, die sich im Vergleich zum ersten "Star Wars"-Film ergeben, und die nun wirklich nicht hätten sein müssen: So behauptet Darth Vader, Luke hätte seinen Tie-Jäger im Kampf beim Todesstern abgeschossen (in Wahrheit war das Han in seinem Millennium Falken), und zudem kämpft er mit einem blauen Lichtschwert, obwohl die rote Farbe im ersten Film bereits etabliert wurde. Beides nur Kleinigkeiten, aber solche unnötigen Fehler stören mich halt. Die Story selbst ist ebenfalls nicht überragend. Der Wettlauf rund um ein mysteriöses Artefakt erinnert unweigerlich (und eher) an "Indiana Jones", und generell sind solche McGuffin-Geschichten nicht unbedingt die einfallsreichsten. Auch die Action fand ich überwiegend wenig packend. Die Flucht aus dem imperialen Gefängnis war mir irgendwie zu verwirrend geschrieben; wie genau sie eigentlich aus der Zelle entkommen sind, ist mir nach wie vor nicht klar. Und vor allem auch den rituellen Zweikampf fand ich eher… na ja.

Wo "Skywalkers Rückkehr" hingegen gefallen kann, ist bei der Konfrontation zwischen Vader, Luke und Leia am Ende. Hier kommt dann wirklich mal Spannung auf, und vor allem stach für mich hervor, dass Luke zuerst unter einem Stein eingeklemmt ist und sich somit Leia gegen Vader mit dem Lichtschwert zur Wehr setzen muss. Von diesem starken Moment abgesehen agierte sie mir insgesamt nämlich doch etwas zu passiv und teils ängstlich; von der feurig-starken weiblichen Figur aus dem Film war für meinen Geschmack jedenfalls viel zu selten etwas zu erkennen. Womit wir auch schon bei den Figuren angelangt wären. Leia ist wie gesagt etwas uneinheitlich und für meinen Geschmack insgesamt zu schwach geschrieben. Luke und vor allem auch C-3PO trifft Foster dafür sehr gut. Schade fand ich hingegen, dass die neuen Figuren kaum zur Geltung kamen. Halla fand ich als Figur sehr uninteressant – sie ist eigentlich nur dafür da, um die Handlung rund um den Kaiburr-Kristall ins Rollen zu bringen. Auch der imperiale Wegwerf-Kommandant ist völlig unwichtig. Und die beiden außerirdischen Freunde sie man im imperialen Gefängnis kennenlernt haben bei mir überhaupt nicht den geringsten Eindruck hinterlassen. Dafür ist der Roman aber immerhin gut und flüssig geschrieben, und soweit recht kurzweilig – wobei die geringe Seitenzahl und das damit einhergehende flotte Erzähltempo auch dabei hilft, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Zudem fand ich die romantisch-sexuell angestaute Spannung zwischen Luke und Leia interessant, die mich vermuten lässt, dass die beiden von George Lucas doch nicht schon immer als Geschwister gedacht waren. Damit, und mit den zahlreichen anderen Unterschieden, erweist sich "Skywalkers Rückkehr" letztendlich als interessantes "Was wäre wenn?"-Gedankenspiel – und eben dies hatte für mich, trotz aller Schwächen, durchaus seinen Reiz.

Fazit: "Skywalkers Rückkehr" bietet eine Art Gegenentwurf zur "richtigen" Fortsetzung "Das Imperium schlägt zurück", und wirkt daher teilweise wie ein Fenster in eine alternative "Star Wars"-Realität – was ich durchaus faszinierend fand. Dennoch leidet der Roman zweifellos einerseits darunter, dass die "Star Wars"-Saga zu diesem Zeitpunkt von George Lucas noch nicht 100%ig ausgearbeitet war, sowie unter den künstlerischen Beschränkungen, denen Alan Dean Foster bei "Skywalkers Rückkehr" auferlegt waren. Immerhin war die Geschichte als möglichst billige Kino-Fortsetzung gedacht, falls der erste Film nicht so erfolgreich sein würde wie gehofft. Dementsprechend ist die Handlung deutlich kleiner und weniger spektakulär als bei "Eine neue Hoffnung", man muss auf ein paar bekannte und beliebte Figuren verzichten, und auch das Setting auf einem Dschungelplanet wirkt auf Dauer etwas eintönig. Zudem ist die Jagd nach einem McGuffin vom Handlungskonzept her wenig originell. Und die neu hinzugekommenen Figuren fand ich allesamt nicht sonderlich interessant. Dafür war wenigstens Luke gut getroffen – während mir Leia teilweise zu schwach erschien –, und vor allem auch C-3POs Stimme fängt Alan Dean Foster sehr gut ein. Die Handlung entwickelt sich flott und flüssig, und kulminiert schließlich in einem durchaus packend geschilderten Showdown mit Darth Vader, der zwar ebenfalls an ihr eigentlich erstes Duell aus "Das Imperium schlägt zurück" nicht herankommen mag, aber dennoch für mich ganz klar das Highlight von "Skywalkers Rückkehr" darstellte. Aufgrund der interessanten Entstehungsgeschichte und seinem "Was wäre wenn?"-Charakter halte ich Alan Dean Fosters ursprüngliche "Star Wars"-Fortsetzung jedenfalls für eine absolute Pflichtlektüre für Fans – wenn auch eher als interessante Kuriosität denn als gelungene "Star Wars"-Geschichte an sich.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





Kommentare (2)
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1. 14.08.2016 14:45
 
"Zudem fand ich die romantisch-sexuell angestaute Spannung zwischen Luke und Leia interessant, die mich vermuten lässt, dass die beiden von George Lucas doch nicht schon immer als Geschwister gedacht waren." 
 
Hast du Alzheimer?
 
2. 23.08.2016 16:24
 
Ich weiß, dass es viele Gerüchte in diese Richtung gibt. Etwas absolut definitives, offiziell bestätigtes habe ich jedoch noch nirgends gelesen.
 

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