Doctor Who: Dead of Winter |
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Abseits eines Schönheitsfehlers sehr zu empfehlen
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Ulrike Waizenegger - Datum:
Samstag, 14 Mai 2016
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Kurzinhalt:
Der Doctor, Amy und Rory landen in Italien im 18. Jahrhundert bei einer Klinik, die entfernt jeglicher Zivilisation direkt an der Küste liegt. Dr. Bloom, der Oberarzt der Klinik ist fest im Glauben, dass er Lungenschwindsucht heilen kann. Der Doctor weiß aber, dass dies noch etliche Jahrzehnte dauern wird. Was also hat es mit der ominösen Kur auf sich? Zumal es sehr vielen Patienten sichtlich besser zu gehen scheint. Hat der Doctor Unrecht und Dr. Bloom ist wirklich auf eine Heilung gestoßen? Aber wieso wird diese nicht allen Patienten verabreicht? Und wieso spricht Maria, ein Teenager, davon, dass alle Leute, die in diese Klinik kommen, eigentlich hier sind, um zu sterben? Und der Strand ist am gefährlichsten…
Review:
"Dead of Winter" ist das dreiundvierzigste Buch aus der Bücherreihe zu New Who, und das siebte mit dem elften Doctor, der im Fernsehen von Matt Smith gespielt wird. Ebenfalls dabei ist dessen Companion (Begleiter) Amy Pond, gespielt von Karen Gillan. Weiter dabei ist Rory Williams, gespielt von Arthur Darvill. Die Geschichte ist zeitlich in der sechsten Staffel angesiedelt. James Goss ist ein weiterer Neuling bei den "Doctor Who" Büchern dieser Reihe und er startet ziemlich unkonventionell. Nicht nur schreibt er in der Ich-Perspektive, jedes Kapitel ist aus Sicht einer anderen Person geschrieben, sei es der Doctor, Amy, Rory, einer der Patienten, Dr. Bloom etc. Und interessanterweise geht das Konzept auf, Verwirrung kommt eigentlich keine auf. Mit dieser Schreibweise eröffnet Goss interessante Einsichten in die Gedanken und Denkweisen diverses Figuren, und ich finde, er trifft die meisten sehr gut. Einzig Rory wird leider oft als Selbstzweifler dargestellt, als jemand der den Doctor als Rivalen sieht und seine eigenen Stärken als Schwächen ansieht. Klingt zwar vielleicht menschlich, auf Dauer aber recht eintönig und ich finde, es wird Rory nicht gerecht. Davon abgesehen bekommt der Leser eine sehr gute Geschichte mit interessanten Aspekten, Ideen und Entwicklungen. Ich persönlich bin ehrlich gesagt eher schnell auf eine spezielle Wendung der Geschichte gekommen, aber wer nicht drauf kommt, der wird seine pure Freude an diesem Wendepunkt haben. Leider kann ich nicht, bzw. will ich nicht näher drauf eingehen, denn das würde einiges an Lesespaß verderben. Auch das Ende fügt sich sehr gut in die Gesamt-Geschichte ein und birgt durchaus noch eine kleine Überraschung.
Fazit:
Das Besondere an dieser Geschichte ist die Tatsache, dass sie nur als Buch funktioniert, als Fernseh-Folgen-Adaption wäre ein Großteil eher ein Reinfall. Und ich denke, hierin liegt ein Großteil der Stärke des Buches. Die Art und Weise des Schreibstils und Aufbau ist ebenfalls sehr abenteuerlich, und ich denke, so manch einer wird die wechselnde Ich-Perspektive nicht begrüßen. Für mich war dies einer der Gründe, warum ich die Geschichte sehr interessant fand. Rorys Darstellung fand ich zumeist missglückt, weshalb es hierfür Punktabzug gibt, aber im Übrigen ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.
Bewertung: 4/5 Punkten
Ulrike Waizenegger
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