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The X-Files: Ground Zero Drucken E-Mail
Comicadaption von Kevin J. Andersons Roman Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 27 Februar 2016
 
Titel: "The X-Files: Ground Zero"
Bewertung:
Autor: Kevin J. Anderson
Zeichnungen: Gordon Purcell
Tusche: Larry Mahlstedt
Farben: Marc Wheatly & Damon Willis
Übersetzung: -
Cover: Sam Shearon
Umfang: 100 Seiten
Verlag: IDW Publishing
Veröffentlicht: 04. November 2015 (Neuauflage)
ISBN: 978-1-63140-456-6
Kaufen: Softcover (E)
 

Kurzinhalt In einem Labor zur Kernforschung wird einer der führenden Wissenschaftler eines aktuellen Projekts auf mysteriöse Art und Weise ermordet. Offenbar kam es in seinem Büro zu einer Explosion mit extremer Hitze – dies war jedoch nur auf einen sehr kleinen Raum beschränkt, und hat keine weiteren Büroräume o.ä. beschädigt. Die Ermittler rätseln, was eine derart starke und konzentrierte Explosion ausgelöst haben könnten. Schließlich werden Mulder und Scully einberufen, um sich des Falles anzunehmen. Ihre erste Spur führt sie dabei zu einer ehemaligen Mitarbeiterin des Projekts, die die Seiten gewechselt hat und nun eine Protestorganisation gegen Atomenergie und Atomwaffen anführt. Kurz darauf kommt es zu einem weiteren Mord unter ähnlichem Muster. Während Mulder und Scully ihre Ermittlungen vorantreiben und alles daran setzen, weitere Opfer zu vermeiden, sind die Leiter des Projekts fest dazu entschlossen, den Test einer neuartigen Atombombe wie geplant durchzuführen…


Review: Bei "Ground Zero" handelt es sich um die Comic-Adaption zu Kevin J. Andersons gleichnamigen "Akte X"-Roman, der im deutschsprachigen Raum unter dem Titel "Im Höllenfeuer" veröffentlicht wurde. Nun ist es mittlerweile auch schon wieder 2-1/2 Jahre her, dass ich den gelesen hatte. Die Eckpunkte der Handlung hatte ich zwar noch im Kopf, aber einen direkten Vergleich zwischen Vorlage und Adaption kann ich fürchte ich nicht ziehen. Was ich sagen kann, ist dass es Kevin J. Anderson jedenfalls auch in der Comicfassung der Geschichte sehr gut gelungen ist, echte "Akte X"-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Dies liegt einerseits an Stilmitteln wie den klassischen Orts- und Zeiteinblendungen (die hier, in der aus der Serie bekannten Schriftart und -farbe, sogar noch einmal besser wirken als schon im Roman), dem Aufbau der Handlung (die z.B. in einer der klassischen "Scully schreibt ihren Bericht"-Szene mündet, wo die Ereignisse davor aus ihrer Sicht noch einmal aufgerollt und zusammengefasst werden, und sie mit den nicht ungewohnten Worten "remain unexplained" schließt), und vor allem auch der Art und Weise, wie Mulder und Scully geschrieben sind. Ihre Dialoge wirken wie direkt aus der Serie gegriffen – zynische Kommentare Mulders inklusive – und somit hatte ich kein Problem, mir "Ground Zero" als eine Episode der Serie vorzustellen.

Was im Vergleich zur Atmosphäre und den Dialogen hingegen ein bisschen abfällt, ist die Handlung an sich. Die Grundidee sowie die Thematik rund um Atomwaffentests gefällt mir zwar grundsätzlich sehr gut – nicht zuletzt, da Kevin J. Anderson an diesen in weiterer Folge teils harsche Kritik übt, womit er mit mir auf einer Wellenlänge liegt – aber die Erklärung für die Morde an sich ist dann doch ein bisschen gar weit hergeholt. Zumal mir bis zuletzt der genaue Zusammenhang zwischen der Asche, den "Geistern" und den Morden nicht ganz klar war. Wie genau werden die Opfer denn nun eigentlich umgebracht, bzw. durch was? Mystery in allen Ehren, aber da hätte man noch etwas genauer werden können. Zudem fand ich, dass in diesem Comic die Gastfiguren kaum zur Geltung kamen (wie's im Roman war, daran kann ich mich nicht mehr erinnern). Dafür entwickelt sich die Handlung im Comic flotter voran, lässt keine Sekunde (oder Seite) Langeweile aufkommen, und erspart uns die mich zu sehr an Quints Rede aus "Der weiße Hai"-Szene aus der Vorlage. Zusätzlich aufgewertet wird der Comic dann noch durch die künstlerische Gestaltung, die zumindest mir erheblich besser gefallen konnte, als bei der einige Zeit später entstandenen zehnten Comic-Staffel. Zwar wählt man auch hier eher einen künstlerischen als photorealistischen, der an klassische Gemälde angelehnte Stil traf meinen Geschmack jedoch mehr, als der Minimalismus aus Season 10. Jedenfalls fand ich, dass da doch einige schicke Bilder darunter waren. Und auch Mulder und Scully sind sehr gut getroffen, und zu jeder Zeit klar und deutlich erkennbar. Wie gesagt, ein unmittelbarer Vergleich fällt mir schwer, aber insgesamt denke ich fast, dass mir die Comic-Adaption noch eine Spur besser gefallen konnte, als die Romanvorlage.

Fazit: "Ground Zero" überzeugt vor allem mit einer interessanten Grundidee, der Thematik rund um Atomwaffentests, sowie den gelungenen Dialogen zwischen Mulder und Scully, sowie generell der Tatsache, dass es Kevin J. Anderson sehr gut gelingt, den Ton und die Atmosphäre der Serie einzufangen. Dank der typischen Zeit- und Ortseinblendungen sowie Stilmitteln wie dem abschließenden Bericht von Scully sollten sich X-Philes bei "Ground Zero" jedenfalls wie zu Hause fühlen. Nicht ganz so überzeugt war ich hingegen von der Auflösung der Geschichte, die doch einige Fragen offen lässt. Gut, ok, das ist man auch aus der Serie durchaus gewohnt, insgesamt hatte ich hier aber den Eindruck, dass es sich Kevin J. Anderson doch etwas zu leicht gemacht hat. Was mir hingegen wieder sehr gut gefallen konnte, war die visuelle Gestaltung des Comics. Die Farbgebung ist zwar sehr eigen, konnte mir aber durchaus gefallen (und besser, als bei "Staffel 10); und die Zeichnungen fand ich überhaupt großartig, wobei vor allem Mulder und Scully sehr gut getroffen waren. Wer nach dem Ende der Mini-Serie neuen Stoff sucht, kann bei dieser X-Akte in Comicform jedenfalls bedenkenlos zugreifen – und bekommt meines Erachtens auch deutlich klassischere "X-Files"-Unterhaltung geboten, als es beim Revival selbst der Fall war.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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