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Jessica Jones - 1x09: Die Strafecke Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: AKA Sin Bin
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 20.11.2015 (Netflix)
Drehbuch: Jamie King & Dana Baratta
Regie: John Dahl
Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, David Tennant als Kilgrave, Rachael Taylor als Trish Walker, Wil Traval als Will Simpson, Erin Moriarty als Hope Shlottman, Eka Darville als Malcolm Ducasse, Carrie-Anne Moss als Jeryn Hogarth.
Gastdarsteller: Susie Abromeit als Pam, Robin Weigert als Wendy Ross-Hogarth, Clarke Peters als Detective Oscar Clemons, James Freedson-Jackson als Young Kilgrave, Lisa Emery als Louise Thompson, Michael Siberry als Albert Thompson, Thomas Kopache als Doctor Kozlov, Danielle Ferland als Clair, Gillian Glasco als Emma, Ryan Farrell als Jackson, Paul Pryce als Donald u.a.


Kurzinhalt: Jessica hat Kilgrave ausgeschaltet und in einer hermetisch versiegelten Zelle eingesperrt. Seine Kräfte funktionieren nämlich nur, wenn er sich im selben Raum befindet, und nicht über Telefon, Funk oder ähnliches. Die Zelle hat sie zudem unter Wasser gesetzt – wenn er sich nicht benimmt, erhält er einen Elektroschock. Eine Videokamera ist durch die Glasfront in die Zelle gerichtet. Als Zeugin hat sie zudem Hogarth als Anwältin zum "Verhör" geladen, während sie versucht, als polizeilichen Vertreter Detective Clemens ins Gebäude zu locken. Nun muss sie nur Kilgrave nur noch dazu bringen, seine Kräfte einzusetzen. Doch die Zeit drängt: Denn die Staatsanwaltschaft hat Hope Shlottman ein Angebot unterbreitet, mit dem sie statt lebenslänglich "nur" 25 Jahre ins Gefängnis müsste. Auf Anraten von Hogarth ist sie dazu geneigt, dieses anzunehmen – jedoch ist das Angebot nur für achtundvierzig Stunden gültig. So lange hat Jessica also nur mehr Zeit, einen definitiven Beweis für Kilgravs Kräfte vorzulegen. Als ihre eigenen Versuche, ihn zu provozieren, nicht fruchten, sieht sie nur noch eine Chance: Seine Eltern aufzutreiben…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Der Anfang der Folge hat mir noch ziemlich gut gefallen. Immerhin haben wir mit etwas Verspätung nun doch noch jene Entwicklung erhalten, auf die ich schon bei "Das Sandwich hat mich gerettet" gehofft hatte. Und die Verhör- und Folterszenen mit Kilgrave waren wirklich gut gemacht, und teils angenehm schonungslos und brutal. Die ständige Beschallung mit den Videos aus seiner Kindheit, die Elektroschocks, wie Jessica bewusst Zitate aus den Videos einsetzt um ihn zu reizen, sowie natürlich, als sie sich in die Kabine wagt und ihn schlägt – all das war wirklich stark. Hier deutet man auch an, wie stark Kilgraves Willen ist – wobei dies durch die Offenbarung am Ende (die ich schon in Folge 2 oder 3 vermutet hatte – dann wieder relativiert wird, da Jessica scheinbar gegen seinen Einfluss mittlerweile immun ist (immerhin lässt sie ihn am Ende nicht gleich los). So gesehen werden wir wohl nie erfahren, ob er hier Willensstärke bewiesen hat, oder halt einfach keine andere Wahl hatte, als die Tracht Prügel über sich ergehen zu lassen. Sehr interessant fand ich auch die Offenbarung, dass seine Kräfte nur von Angesicht zu Angesicht funktionieren. Und auch das Finale mit seinen Eltern war sehr stark, und bot mit dem Mord an seiner Mutter dann auch einen dramatischen Höhepunkt.

Dennoch begannen nach Hogarths Ankunft leider auch schon recht früh, dunkle Wolken aufzuziehen. "Die Strafecke" deutet die ganze Folge über an, dass sie doch tatsächlich in Betracht zieht, ihn freizulassen, auf dass er ihr als Gegenleistung bei ihren privaten Problemen hilft. Und auch wenn sie es sich in letzter Sekunde doch noch anders überlegt – was jedoch nicht erklärt, warum sie dann die Stromleitung gekappt hat; das ist mir nämlich generell völlig unverständlich – fand ich allein die Idee so dämlich, dass mir das Flirten damit allein die Folge schon ansatzweise verlitten hat. Zwar versucht man uns über "Die Strafecke" hinweg deutlich zu machen, in welcher Zwickmühle sie steckt, und erhöht den Druck schließlich sogar auf – Schockschwerenot! – Sexentzug. Aber, ganz ehrlich: Es fiel mir äußerst schwer, zu glauben, dass jemand, der auf mich derart stark den Eindruck eines absoluten Konfrollfreaks macht wie Jeri Hogarth, auf nur eine Sekunde lang ernsthaft in Betracht ziehen könnte, Kilgrave freizulassen. Und kommt mir jetzt nicht mit "sie glaubt nicht, dass er wirklich Kräfte hat" – weil wäre das so, hätte sie ja auch keinen Grund, ihn freizulassen. Generell war einem praktisch von Anfang an bewusst, dass das nicht gutgehen und die Lage am Ende eskalieren kann, wobei man mit verschiedenen roten Heringen gearbeitet hat. Eine potentielle Freilassung durch Hogarth. Eine Ermordung Kilgraves durch Trish (wo man sich jedoch fragt, wie zur Hölle sie sich das vorstellt. Sobald sie in die Zelle tritt, steht sie unter seiner Kontrolle – wie will sie ihn also bitte schön erschießen?). Und die Art und Weise, wie es dann dazu kam, dass die Kacke am Dampfen ist, fand ich leider ziemlich konstruiert und wenig überzeugend. Mit ihrem Versuch, Kilgrave durch die Scheibe hinweg zu erschießen, ist Trish aktuell jedenfalls die heißeste Anwärterin auf den "Kim Bauer-Gedächtnis-Award 2015". Das war einfach nur zum Kopfschütteln. Last but not least: Dass seine Eltern gerade jetzt in Hell's Kitchen weilen, war ja – trotz der "Erklärung" rund um Hope Shlottman – auch ein besonders glücklicher Zufall. Ne, sorry, aber all das hat mich leider nicht wirklich überzeugt.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Der Anfang von "Die Strafecke" hat mir noch gut gefallen. Kilgrave in der Zelle, das ganze Setup des "Verhörs", wie schonungslos Jessica dabei vorgeht, und schließlich sogar ihr eigenes Wohl riskiert, nur um Kilgrave dazu zu bringen, seine Kräfte einzusetzen und ihr damit jenen Beweis zu liefern, den sie braucht, um Hope zu entlasten. Mit Hogarth, die vermeintlich doch tatsächlich in Betracht zog, ihn freizulassen, nur um die Probleme mit ihrer Exfrau zu lösen – was mir für, so sehr man uns auch versucht deutlich zu machen, dass sie von allen Seiten in die Ecke gedrängt wird, höchst uncharakteristisch erschien – zogen dann jedoch schon bald dunkle Wolken auf, die sich schließlich bis zum Finale dann laufend verdichteten. So dramatisch und spannend dieses dann auch war, aber Kilgraves Flucht war dann derart konstruiert, angefangen vom durchgeschnittenen Stromkabel bis hin zu Trishs absolut grenzdebiler Aktion, in die Scheibe zu schießen, dass es mir den Ausgang des Geschehens – und auch die Folge an sich – doch ein wenig verlitten hat.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/Netflix)




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