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Jessica Jones - 1x04: 99 Freunde Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: AKA 99 Friends
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 20.11.2015 (Netflix)
Drehbuch: Hilly Hicks Jr.
Regie: David Petrarca
Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, David Tennant als Kilgrave, Mike Colter als Luke Cage, Rachael Taylor als Trish Walker, Carrie-Anne Moss als Jeryn Hogarth.
Gastdarsteller: Susie Abromeit als Pam, Robin Weigert als Wendy Ross-Hogarth, Jessica Hecht als Audrey Eastman, Ricky Paull Goldin als Carlo Eastman, Brian Edwards als Officer Cooper, Eli Bridges als Stoner, Nellie Campbell als Lucy, Lynne Wintersteller als Mom, Mary Looram als Old Woman, Tom DiNardo als Crackpot, Danielle Ferland als Clair, Gillian Glasco als Emma u.a.


Kurzinhalt: Jessica bekommt eine neue Klientin: Audrey Eastman glaubt, dass ihr Mann sie betrügt, weshalb Jessica ihn observieren und kompromittierende Fotos schießen soll. Jessica nimmt den Fall zwar an, ist jedoch vorsichtig – befürchtet sie doch, dass Audrey – so wie Hope vor ihr – von Kilgrave geschickt worden sein könnte. Weshalb sie zuerst damit beginnt, nicht ihren Mann, sondern vielmehr Audrey selbst zu beschatten. Als sie diese zu einem verlassenen Lagerhaus verfolgt, verhärtet sich ihr Verdacht, dass Audrey etwas verbirgt. Währenddessen versucht Will Simpson – jener Polizist, der in Kilgraves Auftrag Trish Walker ermorden sollte – sich bei der Radiomoderatorin für seine Tat zu entschuldigen. Und in der Kanzlei von Jeri Hogarth finden sich zahlreiche Menschen ein, die Kilgrave für ihre Verbrechen verantwortlich machen und behaupten, dass dieser sie manipuliert hätte. In all dem Bullshit findet Jessica aber sogar einige, deren Berichte zu stimmen scheinen. Kilgraves Opfer bilden daraufhin eine Selbsthilfegruppe…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Zu Beginn der Folge hatte ich noch die Hoffnung, dass man mir meinen Wunsch erfüllen und die Kilgrave-Storyline mal für eine Episode zwischendurch ruhen lassen würde. Zwar bin ich grundsätzlich ja ein Freund von fortlaufenden Handlungen, aber ich finde, in der Idee einer Privatdetektivin mit Superhelden-Kräften liegt einfach so viel Potential, dass mir dies für eine gelungene Folge völlig ausreichen würde. Zumindest in "99 Freunde" hat man mir diesen Wunsch aber mal leider nicht erfüllt. Zwar geht es tatsächlich mal um einen gänzlich anderen Fall, der nicht mit Kilgrave in Verbindung steht – aber im Vergleich zur parallel verlaufenden Handlung rund um die Bedrohung durch ihn gingen Jessicas entsprechende Ermittlungen meines Erachtens völlig unter. Dies ist vor allem auch deshalb bedauerlich, als ich die Auflösung des Falls dann sehr interessant fand, und hier mit einem faszinierenden und vielversprechenden Thema spielt, von dem ich mir wünschen würde, dass man es in Zukunft vertieft. Ursprünglich war ich ja schon ein wenig enttäuscht, dass Jessica vermeintlich nur einem weiteren Ehebetrüger hinterherjagt. Aber die besagte Wendung am Ende konnte mir dann wirklich sehr gut gefallen – und hätte sich in meinen Augen auch mehr Zeit bzw. einen stärkeren Fokus verdient gehabt. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Nicht, dass ich die Kilgrave-Handlung schlecht reden will; mir geht halt nur das Konzept der ehemaligen Superheldin als Privatdetektivin irgendwie bislang sehr bzw. zu stark unter, und zwischendurch wäre halt auch mal ein bisschen Abwechslung vom ständigen Kilgrave hier, Kilgrave da ganz nett. Dennoch konnte mir alles rund um den großen Gegner von Jessica Jones wieder recht gut gefallen, wobei für mich vor allem die Szene mit den ganzen – teils vermeintlichen, teils tatsächlichen – Opfern in Hogarths Büro hervorstach. Hier zeigt man – nachdem man sich in der letzten Folge die grundlegende Skepsis der Öffentlichkeit kritisiert hat – nun die Kehrseite der Medaille, nämlich Leute, die Kilgrave entweder als billiges Alibi verwenden, oder vielleicht sogar tatsächlich glauben, von ihm beeinflusst geworden zu sein. Die klassische "They made me do it"-Ausrede also. Unter allen Hochstaplern fand Jessica dann aber auch ein paar tatsächliche Opfer von Kilgrave, wobei ich vor allem die teils skurrilen Dinge, die sie für ihn tun mussten – sei es, Cello zu spielen, oder ihm einen teuren Mantel zu überlassen – sehr interessant fand. Es zeigt, dass sich Kilgraves "Bosheit" nicht nur auf große Verbrechen beschränkt, sondern er seine Fähigkeit für alle möglichen Dinge im Leben, und scheinbar fast am laufenden Band, einsetzt. Der letzte Handlungsstrang war dann ebenfalls nett, mit dem Polizisten, der von Schuldgefühlen geplant Trish aufsucht, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Sehr schön und lebensnah fand ich dabei auch, dass sie ihn nicht gleich mit offenen Armen empfangen hat, sondern es doch einige Zeit dauerte, ehe sie seine Entschuldigung akzeptieren konnte. Trotz dieser guten Momente hat mich "99 Freunde" insgesamt aber doch nicht mehr so gepackt wie die vorangegangenen Episoden. Sie war zwar nett, und bot gute Unterhaltung, aber die ganz großen Höhepunkte hielten sich eher in Grenzen, bzw. schaltete man nach der hochdramatischen letzten Folge wieder einen Gang zurück.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Zu Beginn hatte ich noch die Hoffnung, die Serienmacher hätten mich bezüglich meines Wunschs nach "Standalone"-Episoden ohne Kilgrave-Bezug erhört, aber scheinbar ist ein Fall ohne Verbindung zu Kilgrave das höchste, auf das ich hoffen kann. Immerhin, besagter Fall gefiel mir grundsätzlich gut, wenn er für meinen Geschmack auch neben der Kilgrave-Geschichte ein wenig unterzugehen schien. Die Auflösung war dann aber zweifellos ein starker Moment. Eben solche hatte die Episode generell wieder einige zu bieten, wie z.B. den Auftritt des kleinen Mädchens, oder die Befragung jener Menschen, die behaupten, Opfer von Kilgrave zu sein. Ähnlich mitgerissen wie die letzten Folgen hat mich "99 Freunde" allerdings nicht. Sie war soweit nett und unterhaltsam, wirkte insgesamt auf mich aber doch eher wie eine Füllepisode, um die 13-Folgen-Staffel voll zu bekommen. Was man meines Erachtens eben wiederum mit völlig von der fortlaufenden Handlung losgelösten Geschichten einfacher hätte haben können.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/Netflix)




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