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Jessica Jones - 1x03: Es heißt Whiskey Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: AKA It's Called Whiskey
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 20.11.2015 (Netflix)
Drehbuch: Liz Friedman & Scott Reynolds
Regie: David Petrarca
Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, David Tennant als Kilgrave, Mike Colter als Luke Cage, Rachael Taylor als Trish Walker, Carrie-Anne Moss als Jeryn Hogarth.
Gastdarsteller: Erin Moriarty als Hope Shlottman, Wil Traval als Will Simpson, Eka Darville als Malcolm Ducasse, Robin Weigert als Wendy Ross-Hogarth, Kieran Mulcare als Ruben, Parisa Fitz-Henley als Reva Connors u.a.


Kurzinhalt: Die mit übermenschlichen Kräften ausgestattete Jessica Jones trifft in Luke Cage einen Mann, der ebenfalls über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt – ist dieser doch praktisch unverwundbar. Die beiden genießen es sichtlich (und ausgiebig), endlich mit jemandem zusammen zu sein ohne fürchten zu müssen, ihn zu verletzten. Abseits dieses – kurzzeitigen? – privaten Glücks arbeitet Jessica aber auch weiterhin daran, Hopes Unschuld zu beweisen. Mittlerweile hat sie sich mit ihrer besten Freundin Trish wieder versöhnt, und da bezüglich Hopes Schuld in der Öffentlichkeit kein Zweifel besteht, möchte sie, dass Trish über den Fall in ihrer Radiosendung berichtet. Diese geht dann sogar noch einen Schritt weiter, und bittet Hope selbst zum Interview. Als sie darüber hinaus dann auch noch unfreundliche Aussagen in Richtung Kilgrave tätigt, macht sie sich jedoch zur Zielscheibe seines Zorns…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Der Beginn der Folge war noch von der – vermeintlich kurzzeitigen –romantisch-sexuellen Beziehung zwischen Jessica und Luke dominiert. Dass es für Superhelden mit besonderen Kräften schon mal schwer bis unmöglich sein kann, sich im Bett so richtig gehen zu lassen, ist ja etwas, dass bislang in Film und Fernsehen doch eher selten thematisiert wurde – insofern fand ich es nett, dass man sich in "Es heißt Whiskey" auch diesem Themengebiet gewidmet hat. Jedenfalls war die Anziehung zwischen den beiden klar spürbar, wobei ihre Beziehung zueinander auf mich als Zuschauer natürlich auch durch die dunkle Wolke die über sie schwebt – in Form von Jessica, die seine Exfreundin, Frau, Schwester oder was auch immer auf Kilgraves Anweisung hin umgebracht hat – zusätzlichen Reiz verlieh. Recht bald dachte ich mir dann deshalb auch, dass es an der Zeit wäre, dass Jessica ihn in dieses Geheimnis – so schwer ihr dies verständlicherweise auch fallen mag – einzuweihen. Mit seiner kritisch-ungläubigen Reaktion auf ihre Spekulation, dass Hope für ihre Taten nicht verantwortlich sein könnte, schafft es die Serie jedoch auf plausible und verständliche Art und Weise, diese Offenbarung noch ein bisschen hinauszuzögern.

Ihre gemeinsamen Szenen dienten darüber hinaus auch dazu, uns wieder ein paar Informationshäppchen bezüglich ihrer Hintergrundgeschichte zu geben. So erfahren wir, dass Lukes unkaputtbarer Zustand auf noch nicht näher definierte Experimente zurückzuführen ist, während Jessica – so wie Daredevil – ihre Kräfte einem (ebenfalls noch nicht näher genannten) Unfall verdankt. Genauere Details dazu werden wir wohl im Verlauf der Staffel noch erfahren. Trotz dieses nicht unwichtigen Nebenplots lag der Schwerpunkt aber natürlich insgesamt wieder auf Hopes Fall, bzw. Jessicas Suche nach Kilgrave – die bereits in dieser Folge, und damit deutlich früher, als ich dies erwartet hatte, zu einem (ersten) erfolgreichen Abschluss geführt wird. Damit kam es auch – wesentlich früher als bei "Daredevil" – in der dritten Folge schon zur ersten Begegnung zwischen den beiden. Die Offenbarung von Kilgrave war wirklich phantastisch gemacht, und nach wie vor halte ich ihn für einen ungemein bedrohlichen Bösewicht mit schockierender Fähigkeit – was sich sowohl in der Szene mit dem Polizisten als auch den Flashbacks zu Jessicas Ermordung von Lukes Frau/Freundin/Bekannter/Schwester/? wieder gezeigt hat. Von seinen unfreiwilligen Handlangern ganz zu schweigen! Unschuldigere Helfer hatte bislang wohl noch kein Superschurke. Interessant fand ich auch den Eindruck, den zumindest ich gewonnen habe – nämlich, dass er die Kontrolle über Jessica verloren hat. Wenn ja, wie bzw. warum? Und ist er genau deshalb von ihr so fasziniert?

Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Der zweite große spannungstechnische Höhepunkt neben dem Showdown im Apartment war der Angriff auf Trish (wo mich die Musik übrigens stark an die Komposition von Hans Zimmer und James Newton Howard für den Angriff des Jokers bei der Dinnerparty aus "The Dark Knight" erinnert hat). Kurzzeitig dachte ich da als der Polizist vor ihr stand echt, egal wie's aussieht, sie ist im Arsch – weil wenn sie einen Polizisten in ihrer Wohnung tötet, ist sie wohl kaum besser dran, als wenn er sie erwischt. Hier ist es "Jessica Jones" sehr gut gelungen, mich einen überaus düsteren Ausgang des Geschehens in Betracht ziehen und keinen rechten Ausweg sehen zu lassen – was solche Momente nun mal eben immer ganz besonders gelungen macht. Und auch noch einen weiteren wesentlichen Höhepunkt hatte die Folge – bereits zuvor – zu bieten, nämlich mit Hopes Interview im Radio und Trishs beleidigenden Kommentaren in Richtung Kilgrave – sowie insbesondere natürlich seinem nachfolgendem Anruf (wo mir Tennants schaurig-gruselige Stimme wieder einmal einen kalten Schauer über den Rücken jagte) ganz zu schweigen. Aufgrund dieser dramaturgischen Höhepunkte, die jedoch auch diesmal wieder – wie allein schon der Episodentitel beweist – durch amüsante Szenen zwischendurch ausreichend aufgelockert wurden (wie z.B. auch Jessicas "God, I hope this is only a three-person family!"), würde ich "Es heißt Whiskey" als die bisher beste Episode der Serie einschätzen. Man darf gespannt sein, was man den Rest der Staffel für uns noch auf Lager hat!

Fazit: Mit der dritten Folge legt "Jessica Jones" auch schon den ersten großen Höhepunkt der Staffel vor. "Es heißt Whiskey" brachte uns nicht nur – viel früher, als von mir erwartet – die erste Begegnung zwischen Jessica und Kilgrave in der Gegenwart ein, sondern überzeugte darüber hinaus mit zahlreichen dramatischen Höhepunkten, wie dem Radiointerview und Kilgraves nachfolgendem Anruf, dem Attentat auf Trish, besagte Konfrontation zwischen Jessica und Kilgrave, sowie ihre darauffolgende Verfolgung. Zusätzlich aufgewertet wurde die Folge für mich durch die (vorerst mal in erster Linie sexuelle) Beziehung zwischen Jessica und Luke, die im jeweils anderen verwandte – mit übernatürlichen Kräften ausgestattete – Seelen finden, wobei aufgrund Jessicas früherer Tat, die mit Luke auf bislang noch unbekannte Art und Weise in Verbindung steht, ein dunkler Schatten über ihrer Bekanntschaft liegt. Der zwischendurch immer wieder eingestreute Humor sorgt zudem dafür, dass "Es heißt Whiskey" trotz aller spannender Momente, dramatischer Situationen und teils tragischer Ereignisse dennoch nie zu düster und trostlos wird. Jedenfalls: Wenn das in diesem Niveau weitergeht, könnte es "Jessica Jones" schaffen, in meinen Augen selbst die hochgelobte erste Marvel-Netflix-Kooperation, "Daredevil", noch zu übertreffen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/Netflix)




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