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Daredevil - 1x09: Wenn man vom Teufel spricht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel/Netflix

Originaltitel: Speak of the Devil
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 10. April 2014 (Netflix)
Drehbuch: Steven S. DeKnight
Regie: Christos Cage & Ruth Fletcher Gage
Hauptdarsteller: Charlie Cox als Matt Murdock/Daredevil, Deborah Ann Woll als Karen Page, Elden Henson als Foggy Nelson, Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk, Ayelet Zurer als Vanessa Marianna, Toby Leonard Moore als James Wesley, Vondie Curtis-Hall als Ben Urich .
Gastdarsteller: Peter McRobbie als Father Lantom Peter Shinkoda als Nobu, Royce Johnson als Sgt. Brett Mahoney, Judith Delgado als Elena Cardenas, Tom Walker als Francis, Susan Varon als Josie, Michael Abbott Jr. als Junkie u.a.

Kurzinhalt: Matt Murdock kommen immer mehr Zweifel daran, dass der von ihm eingeschlagene Weg der richtige ist – plagt ihn doch ob seiner Taten zunehmend sein Gewissen. Vor allem das Bewusstsein, dass es möglicherweise notwendig sein wird, Wilson Fisk zu töten, um ihn aufzuhalten und Hell's Kitchen vor ihm zu beschützen, lastet schwer auf ihm. Dann jedoch wird Elena Cardenas von einem von Fisks Schwergen ermordet – und Matt damit wieder auf den Pfad der Vergeltung zurückgeführt. Nachdem er, Karen und Foggy ihren Tod in der Bar ausgiebig betrauert haben, wird er sich seinen schwarzen Anzug über, und nimmt neuerlich die Verfolgung auf. Damit tappt er dem Kingpin jedoch geradewegs in die Falle – führen ihn seine Nachforschungen doch in ein altes, verlassenes Lagerhaus, in dem er schon von einem Ninja erwartet wird…


Review: Episodenbild (c) Marvel/Netflix Ich weiß eine gute Actionszene durchaus zu schätzen, was für mich jedoch dabei immer wichtig ist: Ich brauche Kontext. Wenn ihr mir zur Veranschaulichung einen kurzen OT-Schwenk erlaubt: Ich fand die erste halbe Stunde von "Mad Max: Fury Road" nur mäßig spannend, da ich die Hintergründe nicht kannte, und daher den Sinn hinter der Action nicht verstand. Der Einstieg von "Wenn man vom Teufel spricht" gestaltet sich nun ganz ähnlich. Davon, dass mir das Stilmittel, eine chronologisch später stattfindende Szene voranzustellen (wie schon mehrmals erwähnt) mittlerweile derart auf den Sack geht, dass ich mir nach dem entsprechenden dramaturgischen Schwenk ein Seufzen nicht verkneifen konnte, fragte ich mich vor allem auch unweigerlich, gegen wen Daredevil da eigentlich kämpft, worum es geht, wie er in das Lagerhaus kam, und so weiter. Ich habe daher nicht wirklich in den Kampf hineingefunden, und war in erster Linie mal verwirrt und genervt. Nach dem Zeitsprung zurück hat mir die Folge dann zwar insgesamt sehr gut gefallen, dennoch wünschte ich, man hätte auf diesen inszenatorischen Kniff verzichtet. Zumal der Kampf so auf drei Einzel-Szenen aufgebrochen und der Fluss dabei völlig durchbrochen wurde. Schade drum!

Wie gerade erwähnt: Abseits dieses – nicht unwesentlichen – Kritikpunktes fand ich "Wenn man vom Teufel spricht" aber ziemlich gelungen. Vor allem, wie Matts innerer moralischer Konflikt hier gezeigt wird, gefällt mir sehr gut. Bei der Darstellung von Priestern, Religion usw. bin ich als ungläubiger Heide ja immer etwas skeptisch, aber bei "Daredevil" wird dies sehr zurückhaltend gehandhabt; es geht weniger um den Glauben an sich als um die Seelsorge. Jedenfalls gefallen mir ihre gemeinsamen Szenen immer besser – wenn mich die Geschichte des Paters rund um den Teufel auch an einen ganz ähnlichen Moment aus "The Dark Knight" denken lies, wo Alfred Bruce Wayne seine Story erzählt. Ein weiterer cooler Moment war Matts Besuch der Galerie. Im ersten Moment denkt man sich, was macht ein Blinder in einer Kunstausstellung, aber seine Erklärung ergab absolut Sinn. Recht unerwartet – sowohl für ihn als auch den Zuschauer – kommt es dort dann auch zur ersten persönlichen Begegnung mit Wilson Fisk. Matts Worte machen dabei deutlich, dass er seinem Selbstjustizpfad scheinbar abgeschworen hat – was sich jedoch kurz darauf wieder völlig ändert, als Fisk Elena Cardenas ermorden lässt. Damit beschert man der Folge nicht nur seinen wirkungsvollsten dramaturgischen Moment, sondern beginnt nun auch langsam zu erklären, wie es zum – zwischendurch immer wieder kurz eingestreuten – Kampf am Anfang (bzw. am Ende) kommt. Vor allem die Offenbarung, dass Elena nur sterben musste, um Daredevil in die Falle zu locken, sitzt. Der Kampf am Ende leidet dann darunter, dass man ihn auszugsweise davor schon gesehen hat. Beeindruckend fand ich in erster Linie den in Flammen stehenden Ninja, sowie die nachfolgende Konfrontation mit Wilson Fisk. Matt muss hier wirklich ganz schön einstecken, und kommt gerade noch so mit dem Leben davon. Dass er am Ende von Foggy im Apartment gefunden wird, sorgt dann – nicht zuletzt aufgrund Foggy's nicht gerade wohlwollender Meinung über den maskierten Rächer in Schwarz – für eine spannende und vielversprechende Ausgangssituation für die nächste Folge.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel/Netflix Hätte man sich den inszenatorischen Kniff gespart, direkt beim Kampf zwischen Matt und Nobu einzusteigen und dann in der Zeit zurückzuspringen – sowas kann ich mittlerweile einfach nicht mehr sehen; zudem fehlte mir so bei diesem Actioneinstieg der Kontext, den ich ganz einfach benötige, um solche Kämpfe so richtig genießen zu können – wäre es "Wenn man vom Teufel spricht" vielleicht sogar ansatzweise gelungen, an die meines Erachtens bisher beste Episode, "Cutman", anzuknüpfen. Doch die Art und Weise, wie der Kampf hier völlig zerstückelt erzählt und am Ende dann noch mal aufgerollt wurde, hat mich ziemlich genervt. Davon abgesehen war die Folge aber sehr gut bis großartig. Die gemeinsamen Szenen von Matt mit dem Pater, die schockierende Wendung rund um Elena, die nachfolgende Trauerszene zwischen Matt, Foggy und Karen in der Bar, wie Daredevil in die Falle gelockt wird, der Kampf gegen den (flammenden) Ninja, und vor allem dann die erste Konfrontation mit Wilson Fisk… das war alles schon sehr gut gemacht, und spannend umgesetzt. Insofern ist es doppelt schade, dass mir dieser Einstieg die Episode ansatzweise verdorben hat.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/Netflix)




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