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Star Wars - Vector I: Der Muur-Talisman Drucken E-Mail
Der erste Teil des "Star Wars"-Crossovers Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 März 2015
 
Titel: "Star Wars - Vector I: Der Muur-Talisman"
Originaltitel: "Star Wars - Vector: Volume 1"
Bewertung:
Autoren: John Jackson Miller & Randy Stradley
Zeichnungen: Scott Hepburn, Douglas Wheatley & Dave Ross
Tusche: Joe Pimentel, Dan Parsons & Douglas Wheatley
Farben: Michael Atiyeh & Dave McCaig
Lettering: Michael Heisler
Cover: Travis Charest
Umfang: 144 Seiten
Verlag: Panini (D), Dark Horse (E)
Veröffentlicht: 07. Oktober 2008 (D), 17. Februar 2009 (E)
ISBN: 9783-8660-7555-9 (D), 9781-5958-2226-0 (E)
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Kurzinhalt: Rund viertausend Jahre vor der Schlacht von Yavin bricht auf dem Planeten Tarin eine Seuche aus, die alle humanoiden Bewohner in Monster verwandelt, die von der Bevölkerung Rakghouls genannt werden. Einzig Jedi scheinen aufgrund ihrer Verbindung zur Macht gegen das Virus immun zu sein. Der flüchtige Jedi-Ritter Zayne Carrick wollte sich auf dem Planeten zusammen mit seinem Freund Marn Hierogryph eigentlich vor jenen verstecken, die Jagd auf ihn machen. Dann wird jedoch eine Agentin des geheimen Bündnisses innerhalb des Jedi-Ordens auf ihn angesetzt. Doch Celeste Morne hat alle Hände voll zu tun, den Rakghoul-Ausbruch einzudämmen, und nachdem sie zufällig auf Zayne getroffen ist, kommen ihr zunehmend Zweifel an seiner Schuld. Kurz darauf haben die beiden ganz andere Sorgen, als den Mandalorianern ein Sith-Talisman in die Hände fällt, mit dem sich die Rakghouls kontrollieren lassen. Um den Muur-Talisman in Sicherheit zu bringen, müssen Zayne und Celeste schließlich zusammenarbeiten. Knapp viertausend Jahre später begibt sich Darth Vader dann auf die Suche nach eben diesem Talisman…

Review: In "Vector" wird eine Geschichte erzählt, die sich über insgesamt vier "Star Wars"-Comicreihen erstreckt. Im ersten Band der zweiteiligen Reihe, welche das Abenteuer rund um den Muur-Talisman eröffnet, werden zwei Geschichten aus der "Knights of the Old Republic"- sowie der "Dark Times"-Ära erzählt. Ersteres verschaffte mir ein Wiedersehen mit Figuren, die ich – angesichts meines Versuchs, das Erweiterte Universum möglichst chronologisch zu besprechen (Ausnahmen wie das "Vector"-Crossover bestätigen die Regel) – schon lange hinter mir gelassen habe (mittlerweile ist es schon fast wieder rund zwei Jahre her, dass ich mir diese vorgeknöpft hatte; wie doch die Zeit vergeht!). Doch so sehr ich mich über dieses Wiedersehen grundsätzlich auch gefreut habe – einfach, da ich den machttechnisch doch eher unbegabten Jedi-Pechvogel Zayne Carrick schon immer mochte – so fand ich den KOTOR-Teil der Erzählung doch etwas durchwachsen. Das beginnt zugegebenermaßen schon bei der Grundidee. Gut, ok, die Rakghouls mögen wie Monster aussehen, aber von der Art der Verbreitung der Seuche erinnerten sie mich persönlich einfach viel zu sehr an Zombies. Dementsprechend fand ich die Idee dahinter – trotz Einfälle wie dem Talisman, mit dem sie sich kontrollieren lassen – ein bisschen abgedroschen.

Noch schwerer wiegt allerdings, dass ich die Handlung selbst eher uninteressant fand. Zayne und Marn spielen eine vergleichsweise unwichtige Rolle und sind eher nur Zuschauer; man hätte im Prinzip genauso gut jede andere Figur nehmen können. Vielmehr steht Celeste im Mittelpunkt, was zwar einerseits verständlich und andererseits wohl auch notwendig ist – da sie der rote Faden ist, der sich durch die Geschichte zieht – aber die Wiedersehensfreude halt doch ein wenig trübt. Zudem fand ich die Handlung wenig spannend. Und angesichts der Tatsache, dass ich diese Ära der "Star Wars"-Geschichte (oder mittlerweile ja "Legenden") schon lange hinter mir gelassen habe, brauchte ich doch auch ein bisschen Zeit, um wieder hinein- und mich dort zurechtzufinden. Am schwersten wiegt aber die künstlerische Gestaltung, die mich ziemlich enttäuscht hat. Ich habe die KOTOR-Reihe, mit dem künstlerischen Team Brian Ching und Michael Atiyeh, nach wie vor als einige der schönsten und optisch imposantesten Comics der "Star Wars"-Reihe in Erinnerung. Und während Kolorist Atiyeh auch hier wieder sein bestes gibt, aber… die Illustrationen von Scott Hepburn fand ich doch eher mau. Vor allem die Gesichter fand ich teilweise unnötig entstellt. Die Farben reißen zwar schon ein bisschen etwas heraus, und es ist jetzt auch nicht so, dass die künstlerische Gestaltung so rein überhaupt nicht gefallen könnte. Aber gerade auch angesichts des Crossover-Charakters mit dem man neue Fans auf die jeweiligen Comic-Ären aufmerksam machen wollte hätte ich mir eigentlich schon erwartet, dass die Chefpartie anrückt. Insgesamt kommt der KOTOR-Teil von "Der Muur-Talisman" (der zwei Drittel des ersten Sammelbands ausmacht) über eine durchschnittliche Wertung nicht hinaus.

Was "Vector 1" dann aber doch noch halbwegs herausreißt, ist die Geschichte aus der "Dark Times"-Ära. Einerseits, da sich diese viel stärker in die dortige Erzählung einfügt und hier nun der Inhalt der geheimnisvollen Kiste geklärt wird, um die in "Parallelen" alle gekämpft haben. Auch vom Auftritt Darth Vaders profitiert der Comic enorm. Ich fand es interessant zu sehen, dass Vader bereits so früh begonnen hat, nach jemandem Ausschau zu halten der sein Schüler werden und mit dem er gemeinsam den Imperator stürzen kann – wie er es hier nun Celeste anbietet. Ihr Showdown ist zudem sehr packend geschildert – wie mich der "Dark Times"-Teil des Comics generell phänomenal unterhalten konnte. Der tragische Ausgang des Geschehens, der sich perfekt in die bislang dem Titel alle Ehre machende Düsternis der Reihe einfügt, war dann das Tüpfelchen auf dem i. Denn damit hatte ich offen gestanden überhaupt nicht gerechnet. Die letzte wesentliche Stärke ist dann aber die künstlerische Gestaltung. Douglas Wheatley, Dave Ross und Kolorist Dave McCaig fahren mit dem KOTOR-Team nämlich regelrecht Schlitten. Das letzte Drittel von "Vector 1: Der Muur-Talisman" sah jedenfalls absolut phantastisch aus. Und so sorgte man nach etwas dürftigem Beginn mit dem KOTOR-Teil dank der "Dark Times"-Geschichte doch noch für einen versöhnlichen Ausklang, der zudem dem zweiten Teil der "Vector"-Saga, den ich mir dann im Zuge der "Legacy"-Reihe vorknöpfen werde (hoffe ich zumindest; denn immerhin reden wir hier über einen Zeithorizont von etwa vier Jahren, in der Zeit kann viel passieren), die Bühne ebnet.

Fazit: Der erste Sammelband der "Vector"-Reihe war für mich eine etwas durchwachsene Angelegenheit. So sehr ich mich grundsätzlich auch über das Wiedersehen mit Zayne Carrick und seinem Freund Marn gefreut habe, aber insgesamt fand ich den "Knights of the Old Republic"-Teil der Reihe doch eher durchwachsen. Das beginnt schon damit, dass mich die Rakghoul-Seuche teilweise etwas gar an Zombies erinnert hat. Zudem rücken die beiden gegenüber Celeste doch eher in den Hintergrund. Die Geschichte wollte mich zudem nie so richtig packen. Vor allem aber litten die ersten zwei Drittel des Sammelbandes unter einer künstlerischen Gestaltung, die meinen persönlichen Geschmack eher nicht getroffen hat. Der "Dark Times"-Teil der Geschichte konnte dies dann zwar teilweise wieder gut machen – einerseits durch den Auftritt von Darth Vader, einem packenden Showdown, sowie vor allem auch der grandiosen optischen Gestaltung – da dieser jedoch nur 1/3 des Sammelbands ausmachte konnte er den mittelmäßigen KOTOR-Teil doch nur mehr ansatzweise ausgleichen. Jedenfalls bin ich nach "Der Muur-Talisman" auf die weiteren Comics der "Dark Times"-Reihe schon wieder deutlich gespannter, als auf die Fortsetzung der "Vector"-Geschichte – weshalb ich den ersten Teil des Crossovers zumindest ansatzweise als gescheitert ansehen muss.

Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten




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