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Star Wars: Clone Wars Drucken E-Mail
Review zur Romanversion des Animationsfilms Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 31 August 2014
 
Titel: "Clone Wars"
Originaltitel: "The Clone Wars"
Bewertung:
Autorin: Karen Traviss
Übersetzung: Daniel Bergström
Umfang: 284 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 14. April 2009 (D)
ISBN: 978-3-442-26635-7
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Jabbas Sohn Rotta wurde entführt. Der Hutte wendet sich daraufhin an die Republik, mit der Bitte, sich der Sache anzunehmen und seinen Sohn heil und lebend wieder zu ihm zurückzubringen. Dafür will er die von ihm kontrollierten Hyperraumrouten im Outer Rim für die Armee der Republik freigeben. Die Mission wird Anakin Skywalker übertragen, der gerade auf dem Planeten Christophsis zusammen mit seinem ehemaligen Meister Obi-Wan Kenobi und einer Klonarmee gegen die Droidenarmee der Separatisten kämpft. Gegen seinen Willen wird ihm mit Ashoka Tano eine Padawan zur Seite gestellt. Da sich diese jedoch im Kampf gegen die Armee recht wacker schlägt, beschließt Anakin, sie vorerst als seine Schülerin zu akzeptieren. Gemeinsam brechen sie nach Teth auf, wo Asajj Ventress Rotta in einem Kloster versteckt hält, und den Jedi eine Falle stellt…

Review: Ich fand den "Clone Wars"-Film zwar nicht ganz so schlecht wie manch anderer, würde mich aber auch nicht als sein größter Fan bezeichnen. Da ich mir nun die dazugehörige Serie zum ersten Mal (mit Ausnahme der allerersten Folge, die ich damals bei der Erstausstrahlung auf ProSieben verfolgt habe) vorknöpfen werde, habe ich mir nicht nur den Film nochmal angeschaut (und zu meiner Freude festgestellt, dass ich meinem damaligen Review nach wie vor voll und ganz zustimmen kann), sondern mir auch die Romanversion von Karen Traviss zur Brust genommen – die sich teilweise doch recht stark von Film unterscheidet. Vor allem im Aufbau zeigen sich starke Differenzen. Im Film war von der Struktur her unverkennbar, dass hier vier einzelne Episoden zusammengeschnitten wurden. Traviss gestaltet die Handlung nun um; sie nimmt sich deutlich mehr Zeit für den Einstieg und die Schlacht auf Christophsis (die sich bis Seite 90 erstreckt und somit in etwa ein Drittel des Romans einnimmt), hastet dann allerdings durch die letzte "Folge" auf Tatooine bzw. mit Senatorin Amidala, die sich auf nur etwas mehr als 30 Seiten abspielt. Auch was die enthaltenen Szenen betrifft, gibt es teilweise starke Unterschiede. Momente wie z.B. Obi-Wan, der sich mit dem gegnerischen General auf eine Tasse Tee trifft, um Zeit zu schinden, kommen gar nicht oder nur am Rande vor. Vor allem auch von der letzten "Episode" wurde viel geschnitten, wie z.B. der Besuch von Senatorin Amidala bei Ziro, von dem wir nur aus zweiter Hand erfahren, oder auch Ashokas Begegnung mit den Droiden während ihrer Mission auf Tatooine. Teilweise haben mich diese Änderungen schon ein wenig irritiert, zugleich muss ich ihr zugutehalten, das Drehbuch wenigstens wirklich nur aus Ausgangsbasis für ihre eigene Version der Geschichte genutzt zu haben, statt es abzutippen und die Regieanweisungen rauszunehmen.

Was mich jedoch nicht wirklich überzeugt hat, ist ihre Beschreibung von Anakin Skywalker. Ja, ich weiß, er ist eine problemgebeutelte Figur, aber mit der Zeit wurde es mir seiner voreingenommenen Kommentare über die Hutten im Allgemeinen und das kleine Baby Rotta im Besonderen doch etwas zu viel. Zumal sich seine Gedanken – insbesondere was die Tatsache betrifft, dass Klonsoldaten seiner 501. Kompanie ihr Leben für einen Hutten geben – wieder und wieder und wieder und wieder wiederholt werden, bis ich es nicht mehr lesen konnte. Ich bin nicht verblödet, und hab's schon beim ersten Mal kapiert, vielen Dank auch. Was mir zu seiner Darstellung aus den Filmen – und anderen Romanen und Comics – auch nicht so recht passen wollte, ist, dass er scheinbar wegen der Abschlachtung der Sandleute keine Schuldgefühle (mehr) empfindet, und meint, sie hätten sich ihr Schicksal allesamt verdient. Huch? Gut gefallen hat mir dafür, wie auch im Film, seine Interaktion mit Ashoka. Ja, an das "Sky Guy" habe ich mich immer noch nicht gewöhnt, und halte es für übertrieben auf eine kindliche Zielgruppe ausgerichtet und nicht sehr "lebensnah", dass sie sich gegenüber ihrem neuen Meister gleich bei der ersten Begegnung derart respektlos äußern würde. Aber davon abgesehen gefällt mir diese Konstellation – und dass man Anakin eine sehr impulsive Figur als Padawan vorsetzt – nach wie vor sehr gut. Äußerst positiv auch, dass Karen Traviss den im Film so nervigen Droidenhumor auf ein Minimum reduziert hat. Dafür fehlen dem Roman halt im Vergleich zum Film natürlich die Schauwerte, die dort über die eine oder andere Schwäche der Handlung hinweggetröstet haben. Gerade auch die Actionszenen kommen in animierter Form halt doch packender rüber, als wenn man eine Beschreibung von ihnen liest.

Fazit: Grundsätzlich erleidet Karen Traviss mit ihrer Romanversion zum "Clone Wars"-Kinofilm das Schicksal wie die bisherigen Romanfassungen der "Star Wars"-Filme: Das Spektakel ist einfach ein wesentlicher Bestandteil der Filme – und etwas, dass sich aufs Papier einfach nicht übertragen lässt. Dementsprechend fehlt ihr die größte Stärke, und die Schwächen der Handlung treten gleich noch einmal deutlicher zu Tage. Und auch wenn ich ihr grundsätzlich zugutehalten muss, dass sich keine 1:1 Kopie des Drehbuchs abliefert sondern wirklich auf diesen aufbaut, so habe ich doch einige Momente aus dem Film vermisst, und fand vor allem auch das Finale auf Tatooine etwas gehetzt. Am meisten hat mich aber die Darstellung von Anakin Skywalker gestört, die mir dann doch etwas zu düster war. Vor allem, wie er ständig über Rotta herzieht, hat mich mit der Zeit nur mehr genervt, da er den gleichen Gedanken immer wieder wiederholt hat. Immerhin in einem Punkt ist die Romanfassung den Film allerdings klar überlegen: Karen Traviss hat nämlich den schrecklichen, kindischen Droidenhumor fast vollständig entfernt. Aufgrund der im Vergleich zum Film mangelnden Schauwerte würde ich den "Clone Wars"-Roman aber insgesamt trotzdem etwas schwächer als den Film einstufen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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