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Discworld: Reaper Man Drucken E-Mail
Tod wird vermisst – mit verheerenden Folgen… Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 30 August 2014
 
Titel: "Reaper Man"
Deutscher Titel: "Alles Sense"
Bewertung:
Autor: Terry Pratchett
Umfang: 287 Seiten
Verlag: Corgi Books
Veröffentlicht: Mai 1991
ISBN: 978-0-552-13464-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Tod staunt nicht schlecht, als er in seinem Kabinett auf einmal eine Sanduhr mit seinem Namen darauf entdeckt. Durch die Erkenntnis seiner eigenen Sterblichkeit in eine schwere Identitätskrise gestürzt, hängt er die Sense an den Nagel und begibt sich als Bill Door in die Dienste der Farmerin Renata Flitworth. Doch seine Dienstverweigerung hat schon bald verheerende Folgen: nicht nur, dass sich immer mehr Geister, Zombies und andere Untote auf der Scheibenwelt herumtreiben, es kommt zudem zu einem Überhang an Lebensenergie, was zuerst zu einer explosionsartigen Verbreitung von Schneekugeln und danach zu Einkaufswägen führt. Die Zauberer rund um den eigentlich kürzlich verstorbenen jedoch zu seiner eigenen Verwunderung – und teilweise auch Bestürzung – immer noch unter ihnen weilende Windle Poons finden schließlich heraus, dass sich in Kürze eine Art Kopie von Ankh-Morkork vor den Toren der Stadt aufbauen wird, die droht, diese zu verschlingen, sofern es nicht gelingt, die seltsamen Objekte aufzuhalten. Bill Door wiederum denkt gar nicht daran, sich dem neuen Tod einfach so geschlagen zu geben, und heckt einen Plan aus, um diesen zu überlisten…

Review: "Reaper Man" teilt sich im Wesentlichen in zwei Handlungsstränge. Auf der einen Seite haben wir alles rund um den Tod – und diesen Teil der Geschichte fand ich größtenteils phantastisch. Wie er sich mit der Tatsache abfinden muss, dass auch seine Existenz enden wird. Wie er sich zu Beginn freut, endlich zu leben und Lebenszeit zu haben, nur um sich dann ihrer Vergänglichkeit bewusst zu werden. Die sich daraufhin entwickelnde Freundschaft mit Miss Flitworth. Sein Plan dem – neuen – Tod ein Schnippchen zu schlagen. Seine Audienz bei Azrael. Sowie der absolut wunderbare, ja schon fast berührende Abschluss der Geschichte rund um Renata Flitworth. So ziemlich alles an diesem Teil des Romans fand ich einfach nur wunderbar, und mit einerseits viel Humor und andererseits aber auch einer erstaunlichen Melancholie ausgestattet.

Die Handlung rund um Windle Poons und die Zauberer kann hier aber leider nicht mithalten. Dort gefallen mir in erster Linie die herrlichen Figuren, die Terry Pratchett hier erschaffen hat. Vor allem die Selbsthilfegruppe für Untote ist einfach nur köstlich und absolut genial: Der schwarze Mann, der sich davor fürchtet, gesehen zu werden, weshalb er sich immer hinter etwas versteckt. Die stumme Todesfee, die statt zu schreien Zettel verschickt auf denen EEEOOooooeeeeeeooooOOOEEEEOOO draufsteht. Der Wermann; also ein Wolf, der sich bei Vollmond in einen Mann verwandelt, sowie sein entsprechender Gegenpart Ludmilla, was dann auch zu einer abgefahren und auf schräge Art und Weise sowohl romantischen als auch traurigen Liebesgeschichte führt. Oder auch der Vampir, dessen Frau sich seinem "Hobby" angeschlossen hat. Auch Mrs. Cake fand ich, nicht zuletzt dank ihrer Vorahnungen, wunderbar. Auf so etwas muss man erst einmal kommen!

Die Handlung rund um die Zauberer selbst ist aber doch eher schwach. Vor allem die Einkaufswagen kamen für mich wie aus dem Nichts, und so nett die Idee grundsätzlich auch gewesen sein mag, wollte es für mich irgendwie nicht so recht in die Scheibenwelt passen (gleiches gilt übrigens für den Mähdrescher aus der Tod-Handlung; einer meiner wenigen Kritikpunkte daran). Überhaupt wird rasch klar, dass der Schlüssel zur Behebung des Problems letztendlich bei Tod selbst liegt, was alles rund um Windle Poons und die Zauberer letztendlich ziemlich unnötig erscheinen lässt. Teilweise hatte ich den Eindruck, Pratchett wollte nicht den kompletten Roman auf Tod konzentrieren und hat sich daher diese Story für die Zauberer ausgedacht, aber wirklich überzeugt hat sie mich leider nicht. Sie wirkt sehr zweckmäßig, und auch ein bisschen wie ein Lückenfüller – so als wäre es in erster Linie darum gegeben, ihnen irgend etwas zu tun zu geben. Wirklich überzeugt – geschweige denn gepackt – hat mich dieser Teil der Handlung aber leider nicht.

Fazit: An "Reaper Man" haben mir die Handlung rund um Tod sowie die herrlichen, originellen und witzigen Figuren am besten gefallen. Die Story rund um den untoten Windle Poons und die anderen Zauberer wirkte auf mich jedoch etwas plan- und ziellos, und fiel im Vergleich dazu doch ein wenig ab. Viel zu früh ist klar, dass sich das Schicksal der Scheibenwelt ohnehin in erster Linie in der auf Tod zentrierten Story entscheiden wird, was der Zauberer-Handlung einen narrativ etwas überflüssigen Anstrich verleiht. Dank der vielen interessanten neuen Figuren, der tollen Tod-Handlung sowie einem wundervollen Finale kann "Reaper Man" aber trotz dieses Kritikpunktes wieder einmal sehr gut unterhalten.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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