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Botschafter Sarek Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Sarek
Episodennummer: 3x23
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14.05.1990
Erstausstrahlung BRD: 05.08.1993
Drehbuch: Peter S. Beagle, Marc Cushman & Jake Jacobs
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Mark Lenard als Sarek, Joanna Miles als Perrin, William Denis als Ki Mendrossen, Rocco Sisto als Sakkath, Colm Meaney als Miles O'Brien u.a.

Kurzinhalt: Die Besatzung der U.S.S. Enterprise empfängt hohen Besuch: Botschafter Sarek kommt an Bord, um die letzte diplomatische Mission vor seiner Pensionierung anzutreten: Einen Vertrag mit den Legaranern abzuschließen – etwas, auf dass er jahrzehntelang hingearbeitet hat. Nachdem er eingetroffen ist zeigt er sich jedoch schon bald uncharakteristisch angespannt. Der Crew der Enterprise verpasst er ob des noch nicht fertig vorbereiteten Konferenzraums einen Rüffel, und als er später einem klassischen Konzert beiwohnt rinnen Tränen über seine Wangen. An Bord der Enterprise kommt es indes immer häufiger zu unerklärlichen emotionalen Ausbrüchen, die teilweise sogar in Handgreiflichkeiten resultieren. Beverly Crusher und Deanna Troi vermuten, dass Sarek dafür der Auslöser sein könnte. Sie denken, dass er am Bendii-Syndrom erkrankt ist; einer Krankheit, die Vulkanier die älter als 200 Jahre alt sind des Öfteren befällt, und durch die sie ihre emotionale Kontrolle verlieren. Dank der telepathischen Fähigkeiten der Vulkanier wäre es möglich, dass sich dies auch auf die Crew der Enterprise auswirkt. Doch die Frau sowie die Assistenten des Botschafters, die ihn gegenüber der restlichen Besatzung so gut als möglich abschotten, wollen davon nichts wissen, und bestreiten vehement jeglichen Zusammenhang mit den seltsamen Vorfällen und dessen Anwesenheit. Schließlich sieht Captain Picard keinen anderen Weg, als Botschafter Sarek direkt mit den Vorwürfen zu konfrontieren…

Denkwürdige Zitate: "Some people who expect an emotional response often find Vulcans quite cold when they are merely being…"
"…logical."
"Exactly."
(Perrin und Picard über Vulkanier.)

"That girl's way out of your league."
"At least I don't have to find my women on the holodeck!"
(Boah, Wesley. Unerlaubter Tiefschlag!)

"Is it my imagination, or have tempers become a little frayed on this ship lately?"
"I hadn't noticed."
(Riker und Worf betreten Zehn Vorne, wo gerade eine Kneipenschlägerei im Gange ist.)
"I see what you mean."

"I have been accused of many things in my life, never an excess of emotion."
(Sarek zu Picard, als dieser ihm vorwirft, am Bendii-Syndrom zu leiden.)

"We shall always retain the best part of the other inside us."
"I believe I have the better part of that bargain, Ambassador."
(Picard und Sarek bei ihrem Abschied.)


Review: Episodenbild (c) CBS "Botschafter Sarek" ist eine der ersten Episoden der "Next Generation", die größeren Bezug auf die klassische Serie nimmt – und das ist auch gut so. Also damit meine ich jetzt nicht, dass es gut wäre, dass es so lange gedauert hat (sofern man von "Gedankengift" absieht, wo die Referenz jedoch durch die fast deckungsgleiche Handlung praktisch unvermeidbar wurde), sondern vielmehr, dass sie durch diesen Bezug merklich aufgewertet wird. Denn hätte man einfach irgendeinen Botschafter, eine uns bisher gänzlich unbekannte Figur, genommen und in diese Erzählung gesteckt, wäre die emotionale Wirkung vergleichsweise gering gewesen. Stattdessen trifft es Sarek, und auch wenn dieser eigentlich nur in einer Episode der klassischen Serie und danach im einen oder anderen Kinofilm aufgetreten ist, so haben wir zu ihm im Verlauf der Zeit dennoch eine emotionale Bindung aufgebaut. "Botschafter Sarek" zielt ja in erster Linie darauf ab, jene tragische Entwicklung widerzuspiegeln, wenn ältere Menschen – wie z.B. unsere eigenen Eltern oder Großeltern – von Altersdemenz, Alzheimer und ähnlichen Krankheiten befallen werden und wir mitansehen müssen, wie sie Tag für Tag ein Stück von sich selbst verlieren. Mir einer Person, die wir bereits kennen, ist das natürlich um einiges effektiver, als wenn man dafür eine ganz neue Figur herangezogen hätte.

Bereits zu Beginn, noch bevor ich wusste was die Drehbuchautoren mit uns vor haben und wo die Reise hingehen wird, habe ich mich über das Wiedersehen mit Sarek gefreut. Unabhängig davon, dass die Handlung im weiteren Verlauf enorm von seiner Anwesenheit (im Vergleich zu einem unbekannten Charakter) profitiert, empfand ich seinen Auftritt als sehr positiv, da es die Kontinuität des "Star Trek"-Universums stärkt und die beiden Serien näher aneinander bindet. Seine Anwesenheit erlaubte es zudem, die eine oder andere Information zu den Figuren der klassischen Serie einzustreuen, wie z.B. das Spock verheiratet ist (und Picard der Hochzeit beigewohnt hat). Zudem sehen wir, dass sich Sarek nach dem Tod von Amanda eine zweite – ebenfalls wieder menschliche – Frau genommen hat (die er übrigens mit den selben Worten vorstellt, wie Amanda damals bei seiner Ankunft auf der U.S.S. Enterprise ohne verdammtes A, B, C, oder D). Zudem wird uns schon bald bewusst, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt. Als man ihm den Konferenzraum zeigt, droht er fast die Beherrschung zu verlieren. Noch ein größerer Schock ist es dann, mitzuerleben, wie er beim nachfolgenden klassischen Konzert die Tränen nicht zurückhalten kann. Nach einem kleinen Durchhänger (dazu gleich) dreht die Episode dann wieder so richtig auf, als Picard Sarek konfrontiert, und diesen so lange provoziert, bis dieser endgültig die Beherrschung verliert und nicht nur Picard, sondern auch sich selbst, seinen Zustand eingestehen muss. Diesen immer so kontrollierten, stolzen Vulkanier derart gebrochen und verloren zu sehen – was könnte es für einen Vulkanier schlimmeres geben, als die Kontrolle über seine Emotionen zu verlieren? – geht einem nahe. Hier sind die Macher genau mit dem erfolgreich, was sie – wie im ersten Absatz ausgeführt – erreichen wollten.

Episodenbild (c) CBS Eine weitere absolute Schlüsselstelle ist dann die Gedankenverschmelzung zwischen Sarek und Picard, die es dem Botschafter kurzzeitig erlaubt, die Kontrolle über seine Emotionen zurückzugewinnen und so seine letzte Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Die Vulkanier unter uns könnten sich zwar jetzt fragen, warum er das unbedingt mit Picard gemacht hat – und nicht mit Sakkath, einem anderen Vulkanier – aber da es einerseits ein wundervoller Moment ist und andererseits zur großartigen Szene führt, in der der sonst so stoisch-ruhige Picard seine Gefühle (bzw. genau genommen jene von Sarek) – nicht mehr unter Kontrolle hat, will ich es ihnen nachsehen. Das war nämlich ein absolut großartiger Moment, der zudem sehr gut inszeniert war – mit langen Einstellungen mit wenigen Schnitten (ähnlich hat man damals übrigens Spocks Gefühlsausbruch in "Implosion in der Spirale" inszeniert), die es Patrick Stewart erlaubten, im Verlauf der Szene ohne Unterbrechung verschiedenste Emotionen durchzuspielen. Eine bestechende Leistung, und ein sehr starker Moment. Aber auch Mark Lenard spielt absolut phantastisch – vor allem in der angesprochenen Szene zuvor, als Picard ihn provoziert und die Gefühle schließlich nacheinander aus ihm herausbrechen.

So wunderbar vieles an "Botschafter Sarek" auch war, alles hat mich dann leider doch nicht überzeugt. Wie weiter oben schon angedeutet: Das erste und das letzte Drittel sind toll, aber in der Mitte – so ca. nach dem Konzert bis zu Picards Gespräch mit Sarek – gibt es doch einen kleinen Durchhänger. Hier passiert nicht wirklich viel, außer ein emotionaler Ausbruch nach dem anderen, sowie Geplapper, Geplapper, und nochmal Geplapper. Zwar gab es auch in diesem Teil der Episode vereinzelte Highlights – wie der nette Streit zwischen Geordi und Wesley, wo letzterer einen unerlaubten Tiefschlag anbringt (siehe Zitate zur Folge) – aber z.B. auf die Kneipenschlägerei hätte ich gut und gerne verzichten können. Auch dauerte es mir etwas zu lang, ehe die Crew der Enterprise dahinterkommt, was die Ursache dafür sein könnte. Und da sind wir auch schon beim letzten wesentlichen Knackpunkt: Denn alles rund um die gereizten Gemüter an Bord der Enterprise als Folge der Versuche von Sakkath, Sareks emotionale Kontrolle wiederherzustellen, hat mich einfach nicht überzeugt. Telepathische Fähigkeiten der Vulkanier in allen Ehren – wobei sie für diese ja eigentlich normalerweise (im Gegensatz zu z.B. Betazoiden) Körperkontakt brauchen; siehe Gedankenverschmelzung – aber dass sich das derart an Bord der Enterprise ausbreitet, war absolut unplausibel. Wenn man das unbedingt unterbringen wollte, hätte man sich eine andere Erklärung dafür einfallen lassen sollen. Oder aber, man hätte es generell gleich gelassen – was mir überhaupt das liebste gewesen wäre. Denn genau genommen war das alles ohnehin ziemlich unnötig, was den Kern der Handlung betrifft. Hätte man uns dafür mehr Szenen von Sarek und seinen Anstrengungen gezeigt, oder einfach eine B-Story eingebaut, wäre mir das bedeutend lieber gewesen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Botschafter Sarek" ist eine großartige, da sehr emotionale, Episode. Das Wiedersehen mit Sarek allein empfand ich ja schon als einen der bisherigen Höhepunkte der Serie, aber dann erst, wie sich die Handlung in weiterer Folge entwickelt und wir miterleben müssen, wie er nach und nach seine emotionale Kontrolle verliert – das war teilweise wirklich berührend. Höhepunkte sind dabei das Konzert, die Szene als Captain Picard Botschafter Sarek zur Rede stellt, sowie die Auswirkungen der Gedankenverschmelzung, die uns den ansonsten reserviert-ruhigen Captain mal von einer anderen Seite zeigen. Zudem war es ein wundervoller, ja fast zärtlicher Moment zwischen ihm und Beverly – und erlaubte Patrick Stewart mal, sein schauspielerisches Talent so richtig zur Geltung zu bringen. Aber auch Mark Lenard zeigt hier eine bestechende, großartige Performance. Insgesamt bietet "Botschafter Sarek" einige der emotionalsten und besten Momente der Serie. Eine (noch) höhere Wertung wird jedoch durch den Durchhänger in der Mitte der Folge sowie die wenig überzeugende Erklärung für die – narrativ zudem entbehrlichen – Gewaltausbrüche an Bord der Enterprise verhindert.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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