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Der Sammler Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Most Toys
Episodennummer: 3x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07.05.1990
Erstausstrahlung BRD: 04.08.1993
Drehbuch: Shari Goodhartz
Regie: Timothy Bond
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Saul Rubinek als Kivas Fajo, Jane Daly als Varria, Colm Meaney als Miles O'Brien, Nehemiah Persoff als Palor Toff u.a.

Kurzinhalt: Um die Wasservergiftung eines Planeten zu behandeln, holt die U.S.S. Enterprise von einem Händler mehrere Kanister Hytritium an Bord. Da dieses Element höchst instabil ist, kann es jedoch nicht mit dem Transporter gebeamt werden – vielmehr bringt es Data mit einem Shuttle an Bord. Beim letzten Flug explodiert das Shuttle dann plötzlich und völlig unerwartet – die Crew steht ob des vermeintlichen Todes von Data schwer unter Schock. Jedoch: Sein Tod wurde durch den Händler, Kivas Fajo, nur inszeniert. Dieser sammelt nämlich seltene Objekte, und möchte Data seiner Kollektion hinzufügen. Data denkt jedoch gar nicht daran, sich einfach so zu fügen und seine Gefangenschaft zu akzeptieren. Ohne Waffen und Kommunikator scheint der Androide Kivas Fajo jedoch vorerst ausgeliefert zu sein. Zuerst versucht er, mit kleinen Aktionen gegen seinen Kidnapper aufzubegehren, doch als dieser dann damit droht, eine Frau aus seinem Gefolge zu töten, sieht Data vorerst keine andere Möglichkeit als sich seinen Wünschen zu beugen. Währenddessen untersucht Geordi wieder und wieder die Shuttleexplosion, und kann einfach keinen Grund für diese finden. Allerdings zieht er schon bald in Betracht, dass sich Data gar nicht auf dem Shuttle befand, und die Enterprise-Crew getäuscht wurde. Ein Verdacht der sich zu bestätigen scheint, als man herausfindet, dass die Vergiftung des Wassers auf Beta Angi II nicht auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist…

Denkwürdige Zitate: "May I call you Data?"
"It is my name."
(Eine logische Antwort auf eine höfliche Frage.)

"Your every wish will be fulfilled."
"I wish to leave."
"Almost every wish."
(Man kanns ja versuchen.)

"Most intelligent lifeforms find involuntary confinement offensive and inequitable."
(Data zu Kivas Fajo.)

"For an android with no feelings, he sure managed to evoke them in others."
(Riker über Data, als die Enterprise-Crew glaubt, er sei tot.)

"Clever, android. Is it part of your programme to seek out vulnerabilities in your enemies?"
"Yes. Are you my enemy?"
(Data zu Varria.)


Review: Episodenbild (c) CBS Zwar bleibt "Der Sammler" ein wenig hinter dem vorhandenen Potential zurück, und ist zudem wieder einmal eine Episode, die in erster Linie auf einer einzigen Idee basiert – und die sich damit ein bisschen schwer tut, diese auf die komplette Spielzeit hinweg auszudehnen – dennoch gab es so manches, dass mir gut gefallen hat. Hier ist unter anderem die Reaktion der Enterprise-Crew auf den vermeintlichen, tragischen Verlust zu nennen. Normalerweise bin ich bei so etwas immer skeptisch, da die Tatsache, dass der Zuschauer weiß, dass die jeweilige Person noch am Leben ist, die emotionale Wirkung oftmals reduziert. Aber bei "Der Sammler" hat es in meinen Augen funktioniert. Egal ob die geschockten Reaktionen von Picard und Riker, den ungläubigen LaForge, wie dieser zusammen mit Wesley Datas Quartier ausräumt (wo es auch wieder einen Rückgriff auf die Serienkontinuität gibt, mit den Medaillen und dem Tasha-Hologramm aus "Wem gehört Data?"), Worfs Bedenken neuerlich in die Fußstapfen eines verstorbenen Crewmitglieds zu treten, oder auch jene Szene, als Picard einen Befehl für die Ops-Station irrtümlich an Data adressiert: Ich fand die betreffenden Szenen sehr schön geschrieben und gespielt, und konnte mich in die Trauer der Crewmitglieder durchaus einfühlen.

Auch was Ausstattung, Sets, Effekte, Musik und so weiter betrifft, ist "Der Sammler" wieder einmal makellos. Diesbezüglich stach für mich diesmal in erster Linie der Ausstellungsraum von Kivas Fajo hervor. Das komplette Design sowie das farbige Licht der Lampen verströmten in meinen Augen irgendwie TOS-Flair. Im Gegensatz zu vielen anderen Sets hätte man das 1:1 nehmen und auch in die klassische Serie platzieren können. Ich weiß nicht, ob dies Absicht war, oder es sich nur um einen eher zufälligen Eindruck meinerseits handelt – aber es hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Auch die Inszenierung sticht da und dort positiv hervor. Achtet z.B. auf die Fahrt mit dem Turbolift von Worf und Troi. Als sie einsteigen sieht man im Hintergrund noch die graue Wand des Korridors. Kurz darauf öffnet sich die Tür wieder, und wir sehen im Hintergrund die Brücke. Zwischen beiden Blicken aus dem Turbolift heraus gab es keinen Schnitt! Hier hat man also entweder die graue Wand von der Tür "weggezogen" oder das Turbolift-Set leicht gedreht. Wie auch immer sie es angestellt haben, ich fand das wirklich gut gemacht. Recht interessant fand ich auch die Idee dieses Händlers bzw. Sammlers, der zudem von Saul Rubinek (den ich in erster Linie aus der Krimiserie "Jesse Stone" kenne; innerhalb des SF-Genres dürfte er dem einen oder anderen wohl in erster Linie von seinem Gastauftritt als Reporter bei der "Stargate SG-1" Doppelfolge "Helden" in Erinnerung sein) überwiegend gut dargestellt wurde. Lediglich zu Beginn war er mir etwas zu hyperaktiv und hat es mir mit der Begeisterung und Freude der Figur ein wenig übertreiben. Aber vor allem später dann, als er die ruhige Bedrohlichkeit seiner Figur vermittelt, oder auch beim finalen Showdown, wo Kivas Fajo Data provoziert, konnte mir seine schauspielerische Leistung gut gefallen.

Episodenbild (c) CBS Besagte Szene ist allerdings zugleich mein größter Kritikpunkt – nicht etwa, weil sie schlecht wäre, sondern vielmehr, weil sie noch um so viel besser hätte sein können, dass ich den mangelnden Mut den die Macher hier beweisen höchst bedauerlich finde. Hier spreche ich natürlich in erster Linie davon, dass man Data just in diesem Moment hinausbeamt. O'Brien berichtet zwar, dass die Waffe abgefeuert wurde – aber ob Data wirklich abgedrückt hat oder es sich wie von ihm behauptet um eine Fehlfunktion gehandelt haben muss, bleibt letzten Endes (anstatt klar Stellung zu beziehen) der Phantasie des Zuschauers überlassen. Hier wollte man unbedingt beides haben; denn einerseits deutet man an, dass Data abgedrückt hat – aber dies auch wirklich zu sehen und mitzuerleben, wie er ihn kaltblütig erschießt, wollte man uns dann doch nicht zumuten. Nun weiß ich schon, dass sich die TV-Landschaft in den letzten 20+ Jahren deutlich verändert hat, und sie Anfang der 90er schon viel wohlbehüteter und harmloser war, als dies heutzutage der Fall ist. Trotzdem halte ich diesen Moment für eine enorme vertane Chance, den Zuschauer zu schockieren, zu fordern, und zum Nachdenken anzuregen. "Ja nicht anecken!" lautet die Devise. Feig.

Allerdings war der Showdown auch davon abgesehen nicht das Gelbe vom Ei. Vor allem, wie Varria versucht zur Waffe zu gelangen war sehr ungeschickt umgesetzt. Echt, dass muss einer der erbärmlichsten Versuche sich eine Waffe zu schnappen sein, die ja auf Film gebannt wurden. Statt dramatisch fand ich die Szene daher vielmehr unfreiwillig komisch. So nett der nachfolgende Dialog zwischen Data und Kivas Fajo auch ist, aber… wie kommt dieser eigentlich auf die Idee, Data wäre aufgrund seiner Programmierung unfähig dazu, zu töten? Würde zwar grundsätzlich Sinn machen, wenn sie bei ihm das eine oder andere asimovsche Robotergesetz eingebaut hätten, aber soweit ich mich erinnern kann wurde das bisher nie thematisiert, oder? Hätte man das irgendwo mal erwähnt, hätte die Szene in meinen Augen besser funktioniert. Generell muss ich leider festhalten, dass auch "Der Sammler" wieder einmal mehr von gelungenen Einzelszenen als dem großen Ganzen lebt. Die ganz große Spannung sucht man vergeblich, und auch das dramaturgische Potential aus Datas Gefangenschaft bzw. seinem späteren Dilemma wird in meinen Augen nicht zur Gänze ausgeschöpft. Vielmehr schleicht sich hie und da ein wenig Langeweile ein, was dann auch dazu führt, dass man zu viel Zeit hat, über die Handlung nachzudenken, und so z.B. bemerkt, dass sich Datas Ausbruchsversuche – gerade auch angesichts seiner übermenschlichen Kräfte, die ihm dafür doch nützlich sein sollten – doch eher in Grenzen halten. Zu viel mehr als passivem Widerstand kann er sich scheinbar nicht durchringen. Selbst wenn Kivas Fajo durch sein Gerät vor direkten körperlichen Angriffen geschützt ist, fällt es mir schwer zu glauben, dass Data mit seinem schnellen, analytischen Verstand, seiner Reaktionsfähigkeit und seiner übermenschlichen Stärke nicht mehr hätte tun können, um aktiv für seine Freiheit zu kämpfen. Aber dann wäre die Episode halt zu früh vorbei gewesen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Grundsätzlich halte ich "Der Sammler" ja für eine gute Folge – wenn nur das enttäuschende Ende nicht wäre, wo die Macher der Mut verlassen hat, und man damit viel dramaturgisches Potential ungenutzt liegen lässt. Denn so wie sich der Showdown gestaltet, wo man versucht, einerseits eine düstere Entwicklung zu vermitteln, jedoch ohne diese bzw. deren Auswirkungen auch zu zeigen, erweist sich dieser leider als klassischer "cop-out". Zwar wäre die Episode auch mit einem nicht ganz so feigen Ende noch kein Highlight gewesen – dafür fehlte es an spannenden Ideen und interessanten Inhalten, um auch wirklich die vollen 45 Minuten zu füllen – aber ein voller Wertungspunkt mehr wäre drin gewesen. So überwiegt leider – trotz aller vorhandenen Stärken, wie dem tollen, mich fast ein bisschen an die klassische Serie erinnernden Set des Ausstellungsraums, die gelungenen Dialoge zwischen Data und Kivas Fajo, die gut umgesetzte Trauer an Bord der Enterprise, die gewohnt makellosen Effekte, die gute Musik, sowie die gelungenen schauspielerischen Leistungen, allen voran von Saul Rubinek und dem unter seiner vermeintlich gefühllosen Maske doch einiges an Emotionen vermittelnden Brent Spiner – doch ein bisschen die Enttäuschung

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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