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Star Wars: Die Erlösung Drucken E-Mail
Ulic Qel-Dromas Pfad zurück zur Macht Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 03 März 2013
 
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Titel: "Die Erlösung"
Originaltitel: "Redemption"
Bewertung:
Autoren: Kevin J. Anderson
Übersetzung: Michael Nagula
Zeichnungen: Chris Gossett
Tusche: Chris Gossett
Farben: Chris Gossett
Lettering: nicht bekannt
Umfang: 124 Seiten
Verlag: Dino
Veröffentlicht: 2001 (D) bzw. 1998 (USA)
ISBN: 3-897-48417-X (D)
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Klappentext: Zehn Jahre sind vergangen seit der Sith-Kriege die halbe Galaxis in Schutt und Asche gelegt haben. Ulic Qel-Droma, einst ein geachteter Jedi, wurde dabei zu einem der führenden Konstrukteure der Vernichtung. Am Ende des Krieges hat er seinen Bruder Cay getötet, die Jedi-Traditionen entehrt und wurde schließlich von Nomi Sunrider seiner Kräfte beraubt. In einem Kosmos quälender Erinnerungen sehnt er sich schließlich nach Abgeschiedenheit und begibt sich aus Reue und Scham ins Exil. Doch Vima Sunrider, die Tochter Nomi Sunriders, hat sich in den Kopf gesetzt, endlich ein Jedi zu werden. Da Nomi durch ihre Position als charismatische Führerin kaum Zeit für ihre Tochter hat, fällt Vimas Wahl ausgerechnet auf Ulic als Lehrer. Sie spürt Qel-Droma auf und setzt sich dabei selbst einer tödlichen Gefahr aus…

Kurzinhalt: Zehn Jahre sind seit dem Sith-Krieg vergangen, und immer noch wird Ulic Qel-Droma von seinem Verrat an den Jedi und dem Mord an seinem Bruder verfolgt. Auch ist er nach wie vor gegenüber der Macht völlig abgeschnitten. Nun sucht er nach einem ruhigen, friedlichen Plätzchen, wo er den Rest seines Lebens in Isolation verbringen kann – in der Hoffnung doch noch Frieden zu finden. Währenddessen hält Nomi Sunrider eine große Jedi-Konferenz ab, in der die weitere Zukunft des Ordens und der Republik besprochen werden soll. Ihre Tochter Vima ist indes zunehmend ungehalten und fühlt sich von ihrer Mutter vernachlässigt und im Stich gelassen – will sie doch schon seit einer geraumen Zeit mit ihrer Jedi-Ausbildung beginnen. Als Nomi sie erneut vertröstet, beschließt Vima, sich einen anderen Meister für ihre Ausbildung zu suchen: Ulic Qel-Droma…

Review: "Die Erlösung" ist der letzte Teil der "Tales of the Jedi"-Reihe, und löste – wenn auch mit deutlicher Verspätung, erschien diese Comic-Reihe doch erst rund drei Jahre nach "Der Sith-Krieg" – das Versprechen des Endes aus dem vorangegangenen Band ein, in dem sich Ulic Qel-Droma auf die Suche nach der titelspendenden Erlösung macht, in der Hoffnung, eines Tages Vergebung zu erfahren und wieder zur Macht zurückzufinden. Wie viel drei Jahre ausmachen können, und was sich in der Zwischenzeit so alles in der Comic-Welt getan hat, zeigt sich vor allem in der optischen Gestaltung. Wie bei den vorangegangenen Comic-Bänden erwähnt, waren mir die Bilder dort doch oftmals zu schlicht – gerade auch, was die Hintergründe betrifft. Es waren durchaus ansprechende, nette Zeichnungen, mehr aber auch nicht. "Die Erlösung" ist im direkten Vergleich ein Quanten-(oder Hyperraum?-)Sprung. Oder, um es anders auszudrücken: Die bisherigen Teile der Reihe wurden in Comic-Bildern erzählt. "Die Erlösung" ist Comic-Kunst. Die Zeichnungen, die satte Farbgebung, die dynamische Gestaltung der Bilder, die kunstvolle Anordnung der Paneele… "Die Erlösung" erzählt nicht einfach nur eine Geschichte mit Bildern, sondern in Bildern – genau so, wie man sich das von einem tollen Comic erwartet. Womit ich mir rückwirkend betrachtet schon die Frage stelle: Warum nicht gleich so? Jedenfalls ist die optische Gestaltung für mich die größte Stärke dieses Comics.

Auch inhaltlich ist "Die Erlösung" sehr gelungen, und zählt zweifellos zu den besten Comics der Reihe. Ja, die Geschichte ist deutlich weniger episch, es geht nicht um einen großen Konflikt, oder eine riesige Bedrohung, die es zu überwinden gibt. Doch dass mir gerade auch jene Comics sehr gut gefallen, die eher charakterorientierte Geschichten erzählen, haben ja schon meine bisherigen Reviews der "Tales of a Jedi"-Reihe gezeigt, und "Die Erlösung" ist ebenfalls wieder ein gutes Beispiel dafür. Dabei ist es nicht nur die Geschichte von Ulic Qel-Droma, die zu gefallen weiß, sondern vor allem auch jene von Sylvar, die durch ihn ihren Gefährten verloren hat. Verzweifelt versucht sie, ihren Ärger und ihren Zorn zu überwinden, um nicht ebenfalls der dunklen Seite der Macht anheim zu fallen. Doch alles, was sie versucht, um wieder ins Licht zu finden, scheint sie stattdessen immer stärker in die Dunkelheit zu stürzen. Großartig und ungemein faszinierend empfand ich auch die Einblicke in Ryloth, den Heimatplaneten der Twi'lek. Herzstück ist aber natürlich die titelspendende Erlösung von Ulic Qel-Droma, der dank Vima Sunrider wieder zur Macht zurückfindet. Eine tolle, charakterorientierte Geschichte, die am Ende sogar ansatzweise zu berühren vermag.

Allerdings ist der abschließende Teil der Reihe im Vergleich zu den Vorgängern doch etwas inhaltsarm. Während ich für diese üblicherweise eine knappe Stunde (zumindest bei ähnlicher Länge) gebraucht habe, war ich mit "Die Erlösung" rund nach der Hälfte der Zeit durch. Dies liegt natürlich zu einem großen Teil daran, dass Kevin J. Anderson im Gegensatz zu den von Tom Veitch (co-)geschriebenen Vorgängern auf einen "Erzähler" verzichtet, und sich generell stärker auf die Bilder als auf Text konzentriert, um die Geschichte zu erzählen. Dennoch frage ich mich, ob die Länge angesichts der überschaubaren Handlung wirklich unbedingt nötig war. Wesentlicher Kritikpunkt ist dies jedoch nicht – immerhin bedeutet es ja zugleich, dass Kevin J. Anderson im Gegensatz zu den vorangegangenen Comics auch wirklich von den Vorteilen, Stärken und Besonderheiten dieser Erzählform Gebrauch macht. Was ebenfalls auffällt – wenn ich es auch nicht wirklich als Fehler werten kann, da das "zu alt du bist" natürlich erst mit "Episode I" eingeführt wurde – ist das Vima schon fast ein wenig alt erscheint, um ihre Jedi-Ausbildung zu beginnen. Dafür kann Kevin J. Anderson natürlich nichts, aber es zeigt, welche teils gravierenden Auswirkungen die Prequel-Trilogie auf das "Expanded Universe" hatte, und wie dies doch teilweise zu kleineren Kontinuitätsfehlern führen kann (wobei natürlich grundsätzlich nichts dagegen spricht, dass diese Regel erst 1-2 Jahrtausende später eingeführt wurde).

Ein paar kleinere, "richtige" Kritikpunkte gibt es aber dann doch auch noch. So fand ich persönlich nicht nachvollziehbar, warum Vima just zu Ulic Qel-Droma geht, um ihre Jedi-Ausbildung zu beginnen. Eigentlich sollte sie seine Geschichte kennen, dass es sich bei ihm um einen Verräter handelt, der seinen eigenen Bruder umgebracht hat – und der daraufhin von ihrer eigenen Mutter quasi von der Macht ausgeschlossen wurde. Was genau erwartet sie, von ihm lernen zu können? Etwas komisch fand ich auch, dass es Ulic, obwohl er "blind" in der Macht ist, beim Lichtschwertduell am Ende gelingt, die Stirn zu bieten. Natürlich mag er einer der besten Schwertkämpfer gewesen sein, dennoch bezieht ein Jedi doch auch viel Kraft von der Macht, und nutzt diese, um die Bewegungen des Gegners zu erahnen etc. Dies erschien mir demnach wenig plausibel. Der wohl größte Kritikpunkt bezieht sich aber auf einen einzigen kurzen Satz, mit dem man versucht, am Ende noch einen billigen Gag einzubauen – an einer Stelle, wo dies meines Erachtens überhaupt nicht geklappt hat, und die Stimmung des Moments ansatzweise verdarb. Das hätte sich Kevin J. Anderson meines Erachtens sparen sollen. Inhaltlich konnte "Die Erlösung" somit nicht ganz an "Die Saga von Nomi Sunrider" anschließen – die beeindruckende visuelle Gestaltung machte dieses Manko aber wieder wett.

Fazit: Das Finale der "Tales of a Jedi"-Reihe begeistert vor allem optisch, mit einer tollen, fast künstlerischen Gestaltung der Bilder, welche die doch eher schlichten Ursprünge der Reihe klar hinter sich lässt. Inhaltlich weiß "Die Erlösung" dank einer sehr charakterorientierten Geschichte zwar ebenfalls zu gefallen, leistete sich aber auch kleinere Schwächen. Dennoch ist "Die Erlösung" zweifellos mehr als nur ein schlichter Epilog, und schließt die Reihe vielmehr auf einem weiteren ganz großen Höhepunkt ab.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel







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