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James Bond 007 - Octopussy Drucken E-Mail
Die letzten vier Kurzgeschichten von Ian Fleming Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 21 Juni 2014
 
50 Jahre Bond… James Bond

Titel: "Octopussy"
Originaltitel: "Octopussy"
Bewertung:
Autor: Ian Fleming
Übersetzung: Stephanie Pannen & Anika Klüver
Umfang: 147 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2014 (D, Neuauflage) bzw. 1966 (E)
ISBN: 3-8642-5096-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Review: "Octopussy" ist nach "In tödlicher Mission" die zweite Anthologie zu James Bond, welche die letzten vier verbliebenen von Ian Fleming geschriebenen 007-Kurzgeschichten umfasst. Wie schon die erste Kurzgeschichtensammlung erweist sie sich dabei als sehr durchwachsene Angelegenheit, die mit den längeren Abenteuern des Doppelnull-Agenten nicht wirklich mithalten kann – und somit leider auch als eher unwürdiger Abschied von James Bond, zumindest soweit es die "offiziellen", von Ian Fleming geschriebenen Geschichten umfasst. Bei der ersten Geschichte, "Octopussy", die auch der Sammlung ihren Titel gegeben hat, spielt 007 selbst leider wieder einmal eine eher untergeordnete Nebenrolle. Stattdessen steht vielmehr Major Smythe im Mittelpunkt des Geschehens, der in der Gegenwart versucht, einen giftigen Fisch für ein Experiment zu fangen – da er diesen einem Tintenfisch, dem titelspendenden Octopussy, verfüttern will, um zu sehen, ob dieser ihn annimmt oder ablehnt. Während er taucht erinnert er sich an einen Besuch von James Bond zurück, der ihm wegen Nazi-Gold, das gegen Ende des zweiten Weltkriegs verschwunden ist, befragt. Dies wiederum führt zu Rückblenden innerhalb der Rückblende, als er an seine damaligen Taten zurückdenkt. Dieser Abschnitt mag für mich dann auch der Höhepunkt der Erzählung gewesen sein; allein, das ganze hat halt mit 007 selbst herzlich wenig zu tun.

In "Der Besitz einer Dame" rückt James Bond dann dankenswerterweise wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Die Grundidee hinter der Geschichte – eine russische Doppelagentin soll durch die Versteigerung eines Kunstobjekts ihre Bezahlung für geleistete Dienste erhalten – ist ja nicht uninteressant; leider ist die Story aber nur leidlich spannend, und der Ausgang des Geschehens recht plötzlich und zudem sehr unspektakulär. "Der Hauch des Todes" war dann ganz klar mein Favorit aus dieser Kurzgeschichtensammlung. Wo die Geschichte aus "Octopussy" mit dem Film nicht das Geringste zu tun hatte, deckt "Der Hauch des Todes" wenigstens ansatzweise den dortigen ersten Einsatz beim Attentat auf den Überläufer ab. Die Geschichte selbst ist auch durchaus packend, und zeigt uns einen erstaunlich moralischen James Bond, der angesichts der Tatsache, dass es sich bei der gegnerischen Attentäterin um eine Frau handelt, Gnade walten lässt. Eine nette, packende und gelungene kleine Geschichte, die mich gut unterhalten hat. "007 in New York" ist dann nur mehr ein äußerst kurzer, völlig belangloser Nachschlag, der eher als Ausrede erscheint, Ian Flemings Rezept für "Rührei James Bond" abdrucken zu können, als sonst etwas. Es gibt praktisch keine Handlung, und es passiert genau gar nichts, außer dass 007 herumfährt. Fast wirkt es so, als wäre dies keine echte, fertige Kurzgeschichte gewesen, als vielmehr ein kurzer Handlungsabriss für eine eben solche. Ein enttäuschender Abschluss der Anthologie, der jedoch aufgrund der Kürze der Geschichte, die dazu führt, dass sie ohnehin kaum Eindruck beim Leser hinterlässt, keine großen negativen Auswirkungen auf mein Gesamtbild von "Octopussy" hatte.

Fazit: Auch wenn die Qualität der einzelnen Geschichten – und damit auch mein Gesamteindruck zu "Octopussy" – eher durchwachsen sein mag, so bin ich insgesamt doch froh, auch die zweite Anthologie gelesen zu haben und so nun alle von Ian Fleming geschriebenen James Bond-Abenteuer zu kennen. Das unangefochtene Highlight war für mich dabei "Der Hauch des Todes", das trotz der Kürze der Erzählung überzeugen konnte, und es verstand, mich zu packen. Die restlichen Geschichten enttäuschten aber eher. Im titelspendenden "Octopussy" spielt James Bond – wie schon bei "Der Spion der mich liebte" – nur eine Nebenrolle; zudem fand ich den Ausgang des Geschehens etwas verkrampft und wenig überzeugend. Immerhin: Die Rückblende in der Rückblende, rund um den Diebstahl des Nazi-Golds, war recht gelungen. Mit 007 hatte das ganze aber halt nur herzlich wenig zu tun. "Der Besitz einer Dame" war zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber leider nur leidlich spannend und mit sehr plötzlichem und auch ziemlich unspektakulärem Ausgang des Geschehens. Und "007 in New York" wirkt ohnehin mehr wie ein kurzer Handlungsabriss denn eine echte Geschichte. 007-Komplettisten kommen an "Octopussy" aber nicht vorbei, und zumindest 1x im Leben sollte man die hier enthaltenen Geschichten als James Bond-Fan schon gelesen haben.

Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten





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