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Star Trek - TNG: Quintessenz Drucken E-Mail
Q und das Ende des Universums... Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 21 Januar 2008
 
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Titel: "Quintessenz"
Originaltitel: "Q&A"
Bewertung:
Autor: Keith R.A. DeCandido
Übersetzung: Stephanie Pannen
Umfang: 279 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2010 (D) bzw. 2007 (USA)
ISBN: 3-9412-4863-4
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Klappentext: Vor fast zwei Jahrzehnten übernahm Jean-Luc Picard das Kommando der U.S.S. Enterprise NCC-1701-D. Der Captain wusste, dass es eine unvergleichbare Eher war, immerhin trug sein neues Kommando den Namen Enterprise. Die Personen, die andere gleichnamige Schiffe kommandiert hatten, waren in die Geschichte der Sternenflotte eingegangen. Einige Offiziere wären eingeschüchtert gewesen, aber ihnen wäre das Kommando über die Enterprise auch nicht angeboten worden.

Auf ihrer ersten Mission war die Enterprise zur Farpoint-Station geschickt worden. Eine einfache, unkomplizierte Untersuchung. Perfekt für eine Besatzung, die noch nicht zusammen gedient hat. Dann tauchte Q auf. Eine allmächtige Lebensform, die darauf aus zu sein schien, Hindernis nach Hindernis in den Weg des Schiffes - und im besonderen Picards - zu legen. Und es hatte mit dieser ersten Mission nicht aufgehört. Wenn es am wenigsten erwartet wurde, erschien Q erneut. Aufdringlich, stichelnd, fordernd. Immer wieder provizierte er Captain und Besatzung mit scheinbar absurden, sinnlosen und ärgerlichen Bagatellen. Dann wurde es regelmäßig nur allzu ernst und das Überleben von Picards Mannschaft lag in Qs Händen.

Warum erinnerte sich Picard gerade heute an den Tag, an dem er das Kommando der Enterprise-D übernommen hatte? Inzwischen kommandierte er ein neues Schiff, die Enterprise-E. Seine Mannschaft war eine andere. Es gab nichts an Gorsach, das auch nur im Entferntesten an Farpoint erinnerte. Aber Picard konnte das Gefühl nicht loswerden, dass hier etwas nur allzu Vertrautes vor sich ging. Allzu Schreckliches. Allzu Q.

Kurzinhalt: Nach dem schweren Verlusten im Kampf gegen die Borg mussten zahlreiche Schlüsselpositionen auf der Enterprise neu besetzt werden. Um den neuen Crewmitgliedern ausreichend Zeit zu geben, um sich einzugewöhnen, wird die Enterprise zu einer vergleichsweise harmlosen Mission geschickt: Sie sollen ergründen, was es mit dem Planeten Gorsach IX auf sich hat, der ungewöhnlich symmetrisch wirkt und auf dem einige starke Energiequellen gemessen wurden. Schon bald hegt man den Verdacht, es könnte sich um einen künstlich erschaffenen Planeten halten. Nach einer ersten Außenmission erscheint plötzlich Q auf der Enterprise. Zwar verneint er, dass er etwas mit dem Planeten zu tun hat, trotzdem vermuten Picard und seine Crew, dass Q auf irgend eine Art und Weise seine Finger im Spiel hat. Erst recht spät erkennen sie, dass beim Rätsel um Gorsach IX nicht weniger als das Schicksal des gesamten Universums auf dem Spiel steht…

Review: Nachdem ich mich in den Reviews zu den ersten beiden Romanen der 2nd Decade-Reihe darüber beschwert hatte, dass man nach dem ganzen Dominionkrieg und den Konflikten während der "A time to"-Reihe auch in der neuen Reihe wieder auf Action statt auf Mysterien setzt, ist es nun endlich soweit: "Quintessenz" stellt mal keinen Konflikt, sondern ein Rätsel in den Mittelpunkt des Geschehens – und ein gelungenes noch dazu! Nicht nur, dass schon allein die Ausgangssituation zu gefallen vermag, auch die Ereignisse während der Außenmission auf dem Planeten wissen mit einigen gelungenen Einfällen zu überzeugen. Die Krönung des Ganzen ist natürlich der erneute Auftritt von Q, der – sofern er gut geschrieben wird und in eine interessante Handlung eingebettet wird – immer ein Highlight darstellt. Wie schon Peter David und Greg Cox vor ihm so gelingt es auch Keith R.A. DeCandido, selbst ein großer Fan der Figur, perfekt die verschiedenen Facetten des Charakters einzufangen und ihn würdig aufs Papier zu bringen.

Auch die anderen bekannten Figuren, allen voran Picard und Worf, sind sehr gut getroffen und verhalten sich genau so, wie man das von ihnen erwarten würde. Für willkommene Abwechslung sorgen auch die zahlreichen neuen, interessanten Charaktere, welche die zahlreichen Opfer der letzten Mission ersetzen. Im Gegensatz zu Dillard gelingt es DeCandido, interessante und facettenreiche Figuren zu kreieren, welche die bekannte Eintracht an Bord der Enterprise etwas durcheinanderbringen. Auch die Charakterisierung von T'Lana ist ihm deutlich besser gelungen als seiner Vorgängerin. Gott sei Dank sind in "Quintessenz" auch sämtliche Anspielungen auf eine möglicherweise vorhandene Anziehung zwischen ihr und Worf spurlos verschwunden, denn das war wirklich einfach nur billig und absolut nicht nachvollziehbar.

So gelungen die neuen Figuren auch sind, im vorliegenden Roman wollten sie sich noch nicht so recht ins bisherige Ensemble einfügen – was wohl auch so beabsichtigt war. Anstatt gleich wieder eitel Wonne herrschen zu lassen, nutzt man die neuen Personen, um etwas Schwung und auch Konflikt in die Crew der Enterprise zu bringen, vertrauen doch die "Neuen" ihrem Captain (noch) nicht so blind wie jene Offiziere, die nun schon seit fast 20 Jahre unter ihm dienen. So sehr mir diese kleine Aufrüttelung auch gefällt, dass sich praktisch alle neuen Mitglieder dem Captain gegenüber eher skeptisch verhalten, war mir dann schon wieder zu übertrieben und konstruiert. Zudem hat mir in den Besprechungsszenen schon die gute alte Crew gefehlt. Die Dynamik ist einfach nicht mehr die selbe, und vor allem in den Momenten im Besprechungsraum fällt die Abwesenheit jener Figuren, die sich mittlerweile nicht mehr an Bord der Enterprise befinden, ganz besonders (negativ) auf.

Zwar ist die Vorstellung der neuen Figuren soweit ganz gut gelungen, der Verlag tut Keith R.A. DeCandido allerdings keinen Gefallen damit, dass er auf den ersten 100 Seiten gleich sämtliche wichtige Vorstellungsarbeit zu leisten hat, wohl damit man sich in weiteren Romanen der Reihe nicht mehr damit aufhalten muss. So leidet "Quintessenz" dadurch, dass in der ersten Hälfte des Romans noch wenig bis gar nichts passiert. Wir lernen zwar die neuen, durchaus gelungenen Charaktere kennen, aber eingebettet in eine spannende Handlung oder auch langsam über mehrere Romane verteilt wäre das vielleicht besser gewesen – so muss "Quintessenz" die komplette Last tragen, und bricht zumindest auf den ersten 100-150 Seiten darunter zusammen, da sonst nichts interessantes passiert, dass den Leser zu packen vermag. Lediglich die kurzen Rückblicke auf Q's bisherige Besuche bzw. auch seine Diskussionen im Kontinuum durchbrechen diesen ansonsten doch eher trägen Teil des Romans.

Allerdings bin ich mir nicht mal so sicher, ob hierfür wirklich der Verlag verantwortlich ist. Tatsache ist, so interessant das Rätsel rund um Gorsach IX auch ist, handlungstechnisch ist es doch eher dünn. Die vorliegende Handlung wäre wohl für eine 45-minütige Episode perfekt gewesen, aber ich hatte den Eindruck, dass sich DeCandido schwer tat, damit knapp 300 Seiten zu füllen. Insofern mag auch dies für die in der ersten Hälfte sehr ausschweifende Vorstellung der Figuren verantwortlich sein – wie auch für zahlreiche kurze Sprünge zu Nebenschauplätzen wie z.B. der Titan. Sicher verleiht DeCandido mit diesen kurzen Momenten "Quintessenz" einen Hauch von Epik, andererseits konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die entsprechenden Seiten hauptsächlich als Lückenfüller geschrieben wurden.

Immerhin, nach dem etwas zähen Einstieg rückt ab Seite 161 (immerhin!) das Rätsel rund um Gorsach IX in den Mittelpunkt. Nach ein paar interessanten Einblicken in die Vergangenheit der handelnden Personen (sowohl altbekannt als auch neu) während einer Außenmission kommt es dann schließlich ab der Seite 219 zum großen Finale. Es sind diese letzten 80 Seiten, die mich vollends zu überzeugen vermochten und die teils zähe Handlung zuvor verziehen ließen. Ich will nicht allzu viel verraten, es sei nur gesagt dass DeCandido hier ähnlich wie in der TV-Episode "Parallelen" einige höchst faszinierende alternative Realitäten präsentiert, während Picard verzweifelt versucht, einen Sinn darin zu erkennen. Dass es ihm am Ende gelingt, die komplette Auslöschung des Universums zu verhindern, wird wohl nur die wenigsten überraschen.

Bei allem Lob für das Finale Furioso… die Grundidee hinter der Bedrohung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Eine wirklich allmächtige Alienrasse, die alle paar Trilliarden (?) Jahre auf den großen Resetknopf des Universums drückt, da dieses mit der Zeit einfach langweilig wird – es gab nun wahrlich schon originellere und überzeugendere Ideen im Trek-Universum. Auch war mir die Tatsache, dass Picard & Co. hier nicht weniger als das gesamte Universum retten müssen, doch ein wenig zu viel des guten. Warum muss es immer höher, weiter und mehr sein? Wäre nicht eine Bedrohung nur für eine einzige (ev. neue) Figur deutlich spannender, überzeugender und damit effektiver? Und auch wenn mir an sich schon gefiel, wie es Picard letztlich gelang sie davon zu überzeugen, es doch noch weiter bestehen zu lassen – etwas banal war die Tat zur Rettung des Universums schon.

Der wohl umstrittenste Teil der Handlung wird aber wohl sein, wie sich praktisch alle Taten von Q aus der Vergangenheit in einem neuen Licht präsentieren. Ich weiß zwar auch noch nicht, ob mir die Wendung in ihrer enormen Tragweite gefällt, ziehe aber vor DeCandido meinen nicht vorhandenen Hut, dass er es gewagt hat, eine so weitreichende Änderung in der Interpretation vergangener Ereignisse durchzuziehen. Am beachtlichsten ist aber, dass es ihm doch tatsächlich gelungen ist, fast sämtliche – teilweise ja wirklich schräge und nicht nachvollziehbare – Aktionen von Q zu einem stimmigen ganzen zusammenzufügen und eine logische Erklärung für all seine Besuche zu finden. Und auch wenn damit nun Q's große Mission abgeschlossen sein dürfte, so deutet das Ende des Romans doch an, dass dies noch lange nicht heißt, dass er Picard und die restliche Crew der Enterprise von jetzt an in Ruhe lassen wird…

Fazit: Nach zahlreichen actionorientierten Abenteuern führt Keith R.A. DeCandido TNG mit "Quintessenz" endlich zu seinen Anfängen – und seiner größten Stärke – zurück: Die Mysterien! Das hier präsentierte Rätsel weiß durchaus zu gefallen und zu faszinieren, die bevorstehende Auslöschung des Universums (und der Grund dafür) waren mir dann allerdings schon wieder etwas zu dick aufgetragen. Zudem braucht der Roman leider zu lange, um so richtig in Fahrt zu kommen – wohl da DeCandido nicht so recht wusste, wie er die Grundidee auf fast 300 Seiten verteilt erzählen soll. Nichtsdestotrotz ist "Quintessenz" ein durchaus gelungener und unterhaltsamer Roman, der jedoch vor allem aufgrund der Offenbarung zu Q's bisherigen Taten am Ende sicher nicht unumstritten bleiben wird…

Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten


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