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Star Trek - I.K.S. Gorkon: A Good Day to Die Drucken E-Mail
Im Kampf gegen die Kinder von San-Tarah Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 04 Februar 2024
 
Cover (c) Pocket Books
Titel: "Star Trek - I.K.S. Gorkon: A Good Day to Die"
Bewertung:
Autor: Keith R.A. DeCandido
Übersetzung: -
Umfang: 320 Seiten (inkl. Nachwort)
Verlag: Pocket Books
Erstveröffentlichung: November 2003 (E)
ISBN: 978-0-743-45714-5
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Im Anschluss an den Krieg gegen das Dominion wird Captain Klag in den ehrbaren Orden des Bat'leth aufgenommen, dem u.a. auch Kanzler Martok und Botschafter Worf angehören. Sechs Monate später ist die I.K.S. Gorkon unter dem Kommando von Klag Teil einer Flotte, die auf der Suche nach neuen für das klingonische Reich zu erobernden Welten den Kavrot-Sektor erforscht. Ein Planet stellt sich dabei als besonders reich an Ressourcen heraus; aufgrund von Subraum-Wirbeln, welche die Navigation rund um den Planeten schwierig machen, war dieser bislang erfolgreich vor Invasoren – oder auch nur Besuchern – aus dem All geschützt. Der Gorkon gelingt es jedoch, diese zu durchfliegen, und so lässt Captain Klag einen Invasionstrupp herunterbeamen. Dieser stößt jedoch auf überraschend viel Widerstand. Die Kinder von San-Tarah, die den Planeten bewohnen, sind nämlich ebenfalls ein Volk aus Kriegern – und stellen sich somit als würdige, ehrbare Gegner heraus. Der Anführer der Kinder von San-Tarah, Le-Marr, macht Captain Klag dann schließlich den Vorschlag eines Wettbewerbs, der darüber entscheiden soll, ob sich die Kinder von San-Tarah dem klingonischen Reich anschließen. Dafür treten beide Völker in fünf unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander an…

Review (kann Spoiler enthalten): Im TNG-Roman "Diplomatic Implausibility" hat Keith R.A. DeCandido mit dem klingonischen Captain Klag eine Nebenfigur aus der Episode "Der Austauschoffizier" aufgegriffen, und uns ihn und seine Crew der I.K.S. Gorkon näher vorgestellt. Nach einem Auftritt im Zuge der Kurzgeschichten-Reihe "The Brave and the Bold" bekam der Autor dann schließlich die Gelegenheit, eine neue Romanreihe zu starten, die sich um die Abenteuer der Gorkon drehen. Den Auftakt dazu bietet "A Good Day to Die", der ein paar Monate nach dem Ende des Dominion-Krieges – und damit der DS9-Folge "Das, was du zurücklässt". Im Mittelpunkt steht dabei der Wettkampf mit den Kindern von San-Tarah, die sich als nicht minder kriegerisches Volk erweisen, als die Klingonen selbst. Den Ablauf des Wettkampfs fand ich dabei in jedem Fall mal bis zum Finale recht vorhersehbar. Es war einfach klar, dass keine der beiden Seiten im Verlauf der ersten vier Wettkämpfe einen entscheidenden Vorteil gewinnen, und somit auch das Turnier für sich entscheiden wird, sondern die Story auf ein alles entscheidendes Duell zwischen Klag und Le-Marr hinausläuft. Insofern fand ich die Bewerbe davor nur bedingt spannend. Der Showdown konnte mir dann zwar grundsätzlich gut gefallen, insbesondere im Hinblick auf den Ausgang, ich fand aber insbesondere diesen etwas gar übertrieben dargestellt, mit dem stundenlangen Kampf, den sich die beiden geliefert haben sollen (gleiches kann übrigens über das Gewichtheben davor gesagt werden; ich hätte mehrere Minuten mindestens ebenso eindrucksvoll gefunden). Mich persönlich erinnerte das an "Le Morte D'Arthur" von Sir Mallory, den ich mir vor ein paar Jahren vorgeknöpft hatte, wo auch alle Kämpfe zwischen Rittern mehrere Stunden gedauert haben sollen. Ganz so übertreiben hätte DeCandido in meinen Augen jedenfalls nicht müssen.

Eher kritisch sehe ich auch die immer wieder eingestreuten kurzen Abschnitte rund um die einzelnen Crewmitlieder der Gorkon. So löblich es grundsätzlich auch ist, dass DeCandido hier versucht, vom üblichen Rothemden-Schema abzuweichen, und uns auch diese kleinsten Figuren kurz ein bisschen näher vorzustellen, verlor ich einerseits in der Fülle an Charakteren, für die er den entsprechenden Aufwand betreibt schon bald den Überblick, und fand andererseits, dass uns diese Mini-Einblicke die entsprechenden Figuren ohnehin nur sehr oberflächlich vorstellten, und er damit das gewünschte Ziel erst recht verfehlte. Insofern hätte ich es vorgezogen, wenn er den Schwerpunkt hier erstmal auf drei bis vier Figuren aus der Crew gelegt hätte, die er dafür auch wirklich näher beleuchtet, statt ihnen nur ein paar Seiten zu widmen. Gut gefiel mir in erster Linie der Perspektivwechsel: Es gibt so viele Geschichten über die Abenteuer der Sternenflotte, da empfand ich es als überaus nette Abwechslung, mal eine Mission aus Sicht einer klingonischen Crew zu verfolgen. Zumal uns dies auch wieder einmal ihre Kultur näherbrachte. Captain Klag ist zudem ein sehr guter, interessanter Hauptprotagonist – gerade auch, weil er alles andere als unfehlbar ist. Und auch die Story hatte es mir durchaus angetan. Zwar hielt sich wie gesagt die Spannung bei den ersten vier Bewerben aufgrund des von vornherein klaren Ausgangs sehr in Grenzen, trotzdem waren diese durchaus packend beschrieben, und vor allem auch angenehm abwechslungsreich. Eher zwiespältig sehe ich dafür das Ende. Grundsätzlich liefert es für den nächsten Roman eine überaus spannende Ausgangssituation, und freue ich mich eben deshalb an diesen nun schon. Andererseits sehe ich es doch auch immer kritisch, wenn Autoren durch solche Cliffhanger den Leser quasi dazu zwingen, auch noch das nächste Buch zu kaufen. Umso mehr, wenn nicht mit einem "Buch eins von zwei" oder ähnlichem darauf hingewiesen wird. Ist zwar in meinem Fall insofern egal, als ich ohnehin von vornherein vor hatte, mir die komplette Reihe durchzulesen. Trotzdem fand ich das doch etwas billig.

Fazit: "A Good Day to Die" ist ein gelungener Auftakt der (nach aktuellem Stand leider) recht kurzen Reihe zu den Abenteuern der I.K.S. Gorkon. Mir gefiel dabei insbesondere die Ausgangssituation, sowie der weitere Verlauf der Story rund um den Wettbewerb mit den Kindern von San-Tarah. Die Spannung der einzelnen Bewerbe – bis auf den letzten – litt zwar etwas darunter, dass von Anfang an klar war, dass es auf einem alles entscheidenden Kampf zwischen Klag und Le-Marr herauslaufen würde, davon abgesehen waren diese aber packend (wenn auch teilweise etwas gar übertrieben) beschrieben, und vor allem auch abwechslungsreich. Was man im Vorfeld allerdings wissen sollte: Die Story von "A Good Day to Die" ist nicht in sich geschlossen, sondern mündet in einem – zwar sehr effektiven, aber halt doch etwas billigen – Cliffhanger. Darüber hinaus würde ich nicht zuletzt auch die Mini-Einblicke in die Crew der Gorkon kritisieren, die für mich unter "gewollt, aber nicht gekonnt" fallen. Sprich: Ich kann anerkennen, was DeCandido damit erreichen wollte, zumindest in meinen Augen ist er damit aber halt leider gescheitert. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, sich auf weniger Figuren zu konzentrieren, und die dafür näher zu beleuchten. Sei's wie's sei: "A Good Day to Die" hat mich gut unterhalten, und vor allem auch auf die Fortsetzung neugierig gemacht.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2003 Pocket Books)






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