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Star Trek - Discovery: Somewhere to Belong Drucken E-Mail
Eine Mission zwischen den Staffeln 3 und 4 Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 15 August 2023
 
Cover (c) Pocket Books
Titel: "Star Trek - Discovery: Somewhere to Belong"
Bewertung:
Autor: Dayton Ward
Übersetzung: -
Umfang: 326 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 30. Mai 2023 (E)
ISBN: 978-1-6680-0229-2 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem das Rätsel des großen Brands gelöst wurde, beginnt die Föderation wieder die Fühler in Richtung ihrer früheren Mitglieder auszustrecken. Dies betrifft auch die Xaheaner, deren Königin Po Sylvia Tilly einst freundschaftlich verbunden war. Eher zufällig stößt die Discovery nun auf Vertreter des Volkes, als sie auf den Notruf eines Schiffes reagieren, auf dem gerade eine Meuterei im Gang ist. Offenbar gibt es einige Mitglieder des Volkes, die mit den Entscheidungen und/oder der Politik der aktuellen Königin unzufrieden sind, und aufbegehren. Ein anderes Schiff der Föderation hätte wohl von vornherein keine Chance, in diesem internen Konflikt zu vermitteln, da sich die Xaheaner – nicht zu Unrecht – von der Föderation im Stich gelassen fühlen. Die sagenumwobene Discovery, mit Michael Burnham und vor allem auch Sylvia Tilly an Bord, ist ihnen aufgrund der Bedeutung für die Geschichte ihres Volkes sehr wohl willkommen. Nachdem man einen ersten Waffenstillstand zwischen den beiden Gruppierungen auf dem Schiff verhandelt und so ein Blutbad verhindert hat, fliegt man zur letzten Zuflucht des Volkes – denn nach der Vernichtung ihres Heimatplaneten haben sich die Xaheaner auf eine riesige Raumstation zurückgezogen. Dort trifft man zuerst auf die aktuelle Königin, und versucht danach, zwischen ihr und den Rebellen zu vermitteln. Als diese dann jedoch die Discovery direkt angreifen, werden Captain Burnham und ihre Crew doch noch unmittelbar in den Konflikt hineingezogen…

Review: So wie schon "Wonderlands" davor füllt auch "Somewhere to Belong" wieder die Lücke zwischen zwei Staffeln (wobei "Wonderlands" ja genau genommen zwischen der ersten und zweiten Folge von Season 3 angesiedelt ist; aber ihr wisst, was ich meine) – und wie schon "Wonderlands" kommt auch "Somewhere to Belong" eigentlich wieder eine Staffel zu spät. Hinzu kommt noch der – auch COVID-bedingte – lange Zeitraum zwischen den letzten Staffeln. In Verbindung damit, dass ich nun mal einfach nicht der größte "Discovery"-Fan bin, und insbesondere Season 3 einfach nur furchtbar fand – weshalb ich sie so rasch als möglich aus meinem Gedächtnis verdrängte – fiel es mir entsprechend schwer, mich wieder so halbwegs an "Ein Zeichen der Hoffnung – Teil 2" zurückzuerinnern, und damit auch in die hier erzählte Geschichte hineinzufinden. Insofern wäre der Roman veröffentlichungstechnisch vor der vierten Staffel besser platziert gewesen. Es hilft auch nicht, dass "Somewhere to Belong" natürlich die Story der dritten Staffel – inklusive der horrend-lächerlichen Auflösung rund um den Brand – rekapituliert, und vor allem auch stark auf den Sprung in die Zukunft von der zweiten in die dritte Staffel aufbaut. Letzteres in meinen Augen eben insofern verdorbene Ware, als besagter Sprung nachdem es Georgiou an Bord der Discovery gelungen ist, Control zu besiegen, keinen Grund mehr gab. Zumal ich es damals bereits unglaubwürdig fand, dass (scheinbar) die komplette Schiffsbesatzung kein Problem damit hat, ihr altes Leben, und damit all ihre Freunde, bekannten und Verwandten usw., hinter sich zu lassen, weil natürlich, in Wahrheit ist ja eh die Discovery-Crew ihre wahre Familie (ich hoffe, ihr habt bei der Formulierung mein Augenrollen herausgehört). Auf all das baut Dayton Ward hier auf, was halt auch heißt: Wenn einen all diese Aspekte nicht überzeugt haben, wird man sich nun auch mit dem, was Ward hier macht, schwer tun. Zumal eben wie erwähnt alle freiwillig diese Entscheidung treffen konnten; hätte es sie unerwartet und gegen ihren Willen in die Zukunft verschlagen, wäre es vielleicht etwas anderes.

Auch, dass es ihm durchaus gelingt, den Ton, Stil und Inhalt der Serie einzufangen, ist für jemand wie mich, der mit diesem "Emo-Trek" nichts anfangen kann, keine gute Nachricht; zugleich ist es ja nur logisch, dass sich der Roman in erster Linie an die Fans von "Discovery" richtet, und es dementsprechend legitim, beim Schreiben vornehmlich an sie zu denken. Bei mir sammelte er aber halt damit keine Punkte. Wobei ich sagen muss: Unabhängig vom persönlichen Geschmack ist es Ward definitiv vorzuwerfen, wie er innerhalb der Discovery-Crew hier Konflikte andichtet, nur damit diese zum Ende hin (gütlich) gelöst werden können. Dies gilt für Dr. Culber (auf mich) irrationale Eifersucht im Hinblick auf die Ankunft von Counselors Arbusala ebenso, wie für Stamets aus der Luft gegriffen wirkenden Probleme mit Burnham. Und der Plot rund um die Xaheaner litt in meinem Fall darunter, dass ich sowohl an das Short Trek als auch ihren Auftritt in der zweiten Staffel keine nennenswerte Erinnerung mehr hatte. Sei's drum: Letztendlich hat trotz dieses mangelnden Bezugs alles rund um die Xaheaner für mich bei "Somewhere to Belong" noch am besten funktioniert. Nicht zuletzt auch deshalb, als sich Dayton Ward dem Konflikt auf sehr ausgewogene Art und Weise widmet, so dass man letztendlich den Standpunkt beider Seiten nachvollziehen kann. Außerdem war das Ziel der Rebellen ein durchaus hehres – während man über ihre Methoden zugegebenermaßen vortrefflich streiten kann. Aber auch die Königin und ihre Anhängerschaft will für ihr Volk letztendlich nur das Beste. Das ist eben auch der entscheidende Punkt: Beiden Seiten geht es nicht etwa um Macht, oder irgendwelche persönliche Interessen; sie haben nur unterschiedliche Ansichten darüber, was das Richtige ist. Insofern ist Dayton Ward die Ausarbeitung dieses Konflikts in meinen Augen wirklich gut gelungen. Darüber hinaus fängt er auch die Figuren sehr stimmig ein. Und auch über die kleine "Galaxy Quest"-Anspielung bei der ersten Filmnacht habe ich mich sehr gefreut (und amüsiert). Zuletzt profitiert der Roman dann auch noch davon, dass Ward ein mehr als solider Schriftsteller und der Roman dementsprechend gut geschrieben ist, und sich flüssig liest. Insofern kann ich abschließend festhalten: Wäre "Somewhere to Belong" eine Folge der vierten Staffel gewesen, hätte sie definitiv zu den besseren Episoden der Season gezählt – auch wenn das zugegebenermaßen aus meinen Fingern ein nur sehr eingeschränktes Lob ist.

Fazit: Dayton Ward fängt Stil und Ton von "Discovery" sehr gut ein – was für Fans der Serie eine überaus gute, für mich persönlich aber doch eher schlechte Nachricht ist. Sein Roman leidet darüber hinaus darunter, einige (in meinen Augen) Fehler der Vorlage ausbaden zu müssen, sei es rund um den freiwilligen (aber unnötigen) Sprung in die Zukunft, oder alles rund um den Großen Brand; auf beides nimmt er in "Somewhere to Belong" Bezug. Ausschließlich ihm vorzuwerfen ist hingegen, dass die Konflikte innerhalb der Crew, besonders betreffend Culber mit dem neuen Counselor, und Stamets mit Burnham, sehr konstruiert wirken – damit er sie am Ende dann eben publikumswirksam auflösen kann. Was jedoch selbst mir als DISser gefiel, waren die Differenzen innerhalb der Xaheaner. Dieser war insbesondere deshalb spannend, da beide Seiten das Wohl ihres Volkes im Auge hatten – nur halt unterschiedlicher Ansicht darüber waren, wie sich dieses am besten erreichen lässt. Das war überaus gelungen. Im Gegensatz zu Una McCormacks "Wonderlands" ist es Ward allerdings leider nicht gelungen, über meine Abneigung gegenüber der Serie, die seinem Roman zugrunde liegt, hinwegzukommen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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