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Star Trek - Enterprise: Das Rätsel der Fazi Drucken E-Mail
Ein Erstkontakt als Feuerprobe Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 17 Februar 2023
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Enterprise: Das Rätsel der Fazi"
Originaltitel: "Star Trek - Enterprise: By the Book"
Bewertung:
Autoren: Dean Wesley Smith & Kristine Kathryn Rusch
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 213 Seiten (inkl. Anhang)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: 2002 (D), Januar 2002 (USA)
ISBN: 978-3-641-11558-6 (D), 978-0-7434-4871-5 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise nimmt Kontakt mit den Fazi auf, die erst kürzlich ihre ersten Schritte ins All unternommen haben. Subcommander T'Pol rät zur Vorsicht und Zurückhaltung, doch Captain Archer ist erpicht darauf, den Erstkontakt mit bisher unbekannten Zivilisationen anzustellen – und dabei zugleich den Vulkaniern zu beweisen, dass deren zögerliches Vorgehen im Hinblick auf die Menschheit die falsche Vorgehensweise war. Das katastrophal verlaufende erste Treffen mit dem Anführer der Fazi scheint T'Pol jedoch recht zu geben. Denn diese stellen sich als extrem strukturierte und dementsprechend starre und unflexible Zivilisation heraus; dass Archer nach einem langen Moment der Stille das Wort ergriff, obwohl er nicht an der Reihe war, reicht schon aus, dass die Fazi entrüstet den Saal verlassen. Während Jonathan versucht, einen weiteren Kontaktversuch zu unternehmen, geht man indes den Spuren nach, dass sich auf der Südhalbkugel des Planeten noch eine zweite intelligente Spezies befindet. Doch auch dort verläuft der Erstkontakt alles andere als nach Plan…

Review: Nach Diane Careys Adaption des Pilotfilms war "Das Rätsel der Fazi" das erste originäre Romanabenteuer zur "Enterprise"-Serie. Mit Dean Wesley Smith & Kristine Kathryn Rusch ging diese Aufgabe an ein erfahrenes "Star Trek"-Autorenduo – und das merkt man dann auch. "Enterprise" war ja – wenn auch leider eher konzeptionell als von der Umsetzung her – als "back to the roots" gedacht, und das spiegelt auch "Das Rätsel der Fazi" deutlich wider: Hier stehen die Erforschung des Alls und der Kontakt mit neuen, fremden Zivilisationen – und damit eben das "to boldly go" – im Zentrum. Und das letztendlich in meinen Augen sogar mehr, als dies bei der Serie selbst – leider – der Fall war. Eben darin lag für mich auch die größte Stärke des Romans. Zumal ich die Fazi faszinierend erdacht fand, mit ihrer starren Kultur – wobei die Autoren in weiterer Folge auch eine plausible und überzeugende Erklärung für eben diese Entwicklung präsentieren. Doch bei "Das Rätsel der Fazi" findet nicht nur ein Erstkontakt statt, sondern dieser gleich zwei. Beide verlaufen dabei sehr verschieden – jedoch, aus unterschiedlichen Gründen, anfangs doch eher katastrophal. So wären zwar die spinnenartigen Hipon dem Kontakt mit den Besuchern aus dem All gegenüber aufgeschlossen, ihre telepathische Kommunikation führt jedoch ungewollt zu psychisch traumatischen Vorfällen. In beiden Fällen greifen Smith und Rusch aber jedenfalls die Gefahren, die mit solchen Erstkontakten einhergehen, auf.

Dazu passend nutzen sie eben diese Erfahrungen, um Archers teilweise doch etwas sorglosen Ansatz im Hinblick auf eben solche Erstkontakte kritisch zu hinterfragen. Der Pilotfilm machte ja deutlich, dass Jonathan mit der Entscheidung der Vulkanier, uns so lange "zurückzuhalten", alles andere als einverstanden war. Dementsprechend prescht er auch hier forsch vor – und muss letztendlich erkennen, dass T'Pol mit ihren Warnungen in beiden Fällen nicht Unrecht hatte. Hier holten Smith und Rusch aus dem interessanten Setup des Pilotfilms doch einiges heraus. Und generell gelang es ihnen gut, die Stimmung der ersten Episoden einzufangen, mit der Aufbruchstimmung auf der einen, aber auch einer gewissen Unerfahrenheit bis hin zu Sorge auf der anderen Seite. Leider aber sollte sich – so ist zumindest meine Interpretation – die Geschichte rund um das titelspendende Rätsel der Fazi als zu dünn erweisen, um einen Roman zu füllen. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, erfahren die beiden kurzerhand einen Nebenplot, bei dem man aufgrund des Umfangs nicht mehr wirklich von einer B-Story sprechen kann (tatsächlich würde ich behaupten, dass dieser vielmehr insbesondere im ersten Drittel das Geschehen förmlich dominiert). Darin finden sich einige Besatzungsmitglieder zu einem von Ensign Cutler organisierten Rollenspiel ein, in dem sie Forscher von der Erde spielen, die eine fiktive Version vom Mars – inklusive Bewohnern – erkunden. Zwar ist die Idee ja durchaus lieb und nett, und gibt es dabei auch einige durchaus amüsante Momente, mir persönlich war diese Storyline aber deutlich zu ausufernd erzählt. Drei Kapitel, eins relativ zu Beginn, eines ca. in der Mitte, und eines dann am Ende, hätte es auch getan. Im Gegensatz zur Haupthandlung fand ich dieses ausführlich geschilderte Rollenspiel nämlich leider nur bedingt interessant.

Fazit: "Das Rätsel des Fazi" ist ein gutes Buch, an dem mir vor allem gefiel, wie man hier – leider größtenteils im Gegensatz zur Serie an sich – zu den Wurzeln von "Star Trek" zurückkehrt, und die Erforschung des Weltalls bzw. die Bekanntschaft mit bislang unbekannten Zivilisationen in den Mittelpunkt der Geschichte stellt. Alles rund um die Fazi, aber auch die Hipon, fand ich wirklich faszinierend. Darüber hinaus gefiel mir, wie Captain Archer im Verlauf der Geschichte erkennen muss, dass T'Pol mit ihren Mahnungen zur Vorsicht nicht immer Unrecht hatte – und damit auch seinen Zorn im Hinblick auf die, aus seiner Sicht, die Menschheit auf- und zurückhaltenden Vulkanier kritisch hinterfragen muss. Dass es keine höhere Wertung gibt, liegt in erster Linie am Nebenstrang rund um das Rollenspiel, welches zwar eh soweit ganz nett war und ein paar gelungene Momente bot, insgesamt aber für mich viel zu viel Platz einnahm, und die wesentlich interessantere Haupthandlung rund um die Fazi und die Hipon stellenweise zu sehr in den Hintergrund drängte. Von diesem Manko abgesehen macht man als "Star Trek"- und insbesondere "Enterprise"-Fan mit "Das Rätsel der Fazi" aber sicherlich nichts falsch.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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