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Star Trek - TNG: Sektion 31 - Die Verschwörung Drucken E-Mail
Die Enterprise-E deckt ein Komplott auf Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 14 Juni 2022
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TNG: Sektion 31 - Die Verschwörung"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Section 31 - Rogue"
Bewertung:
Autoren: Michael A. Martin & Andy Mangels
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 378 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Juni 2001 (E) bzw. 2002 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11726-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise-E unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard fliegt zum Planeten Chiarus IV. In dessen Nähe ist kürzlich die U.S.S. Slayton spurlos verschwunden, als sie eine Raumanomalie untersuchte. Die Enterprise soll nun einerseits aufklären, was mit der Slayton und ihrer Crew passiert ist, und andererseits sicherstellen, dass die bevorstehende Abstimmung auf Chiarus IV zugunsten eines Beitritts in die Föderation ausgeht. Die Mission bringt ein Wiedersehen zwischen Jean-Luc und Marta Batanides, mit der er einst an der Sternenflottenakademie studierte, und die mittlerweile zur Chefin des Geheimdienstes aufgestiegen ist. Ihr Lebensgefährte ist der Botschafter Aubin Tabor, der sich auf Chiarus IV mit der dortigen Regierungschefin treffen soll. Dann jedoch stellt sich heraus, dass ihr gemeinsamer Freund aus Akademietagen, Cortin Zweller, zu den Überlebenden des Slayton-Zwischenfalls zählt, und sich mittlerweile den Rebellen auf Chiarus IV angeschlossen hat. Tabor stellt sich indes als Agent von Sektion 31 heraus – und versucht, den frisch zur Besatzung gestoßenen Steuermann Sean Hawk für die streng geheime Organisation zu rekrutieren…

Review (kann Spoiler enthalten): "Die Verschwörung" ist der zweite Band der Crossover-Reihe rund um die "Sektion 31". Die einzelnen Abenteuer sind dabei noch einmal deutlich voneinander unabhängiger als "Invasion" (und dort konnte man die vier Romane letztendlich schon unabhängig voneinander lesen, ohne große Verständnisprobleme befürchten zu müssen), sprich, es macht überhaupt nichts, den in der TOS-Ära angesiedelten Vorgänger "Der dunkle Plan" nicht zu kennen, bzw. muss man sich danach nicht zwingend auch noch "Der Abgrund" (DS9) und/oder "Der Schatten" (VOY) vorknöpfen, da die hier erzählte Geschichte in sich abgeschlossen ist. Angesiedelt ist diese in der Frühzeit des Dienstes auf der U.S.S. Enterprise-E (somit ist auf dem deutschen eBook-Cover die falsche Enterprise abgebildet), ein halbes Jahr vor den Ereignissen aus "Der erste Kontakt". Insofern fungiert der Roman ein bisschen wie ein Prequel zu diesem, indem er uns den dort ums Leben gekommenen Lieutenant Hawk näher vorstellt. Dieser wird hier als homosexuell offenbart – was anno 2001 das erste Mal gewesen sein dürfte, dass ein etablierter "Star Trek"-Charakter als ebensolcher offenbart wurde; ein zwar recht später und vor allem auch etwas versteckter (da die Romane natürlich nicht jeder kennt und liest, und sie vor allem auch nicht dem Kanon zuzurechnen sind), aber nichtsdestotrotz wichtiger Schritt. Wobei es Martin und Mangels nicht allein bei der Offenbarung seiner sexuellen Orientierung belassen; die wird nämlich – abseits der Tatsache, dass er halt mit einem Mann zusammen ist – nicht weiter thematisiert. Vielmehr lernen wir ihn selbst als Menschen näher kennen, und wird die Figur, die im Film leider doch eher Rothemd-Charakter hatte, nachträglich aufgewertet. Mir gefielen dabei sowohl die kleinen Einblicke in seine Vergangenheit, als auch in seine Persönlichkeit – wobei wir ihn mehr noch als über seine Gespräche vielmehr durch seine Taten kennenlernen. Mir gefiel dabei insbesondere, dass er das Angebot von Sektion 31 nicht sofort ablehnt, sondern sich die Entscheidung nicht leicht macht. Jedenfalls ist mir Hawk durch diesen Roman hier doch ziemlich sympathisch geworden, weshalb ich seinen Tod in "Der erste Kontakt" wenn ich den Film das nächste mal sehe doch mit etwas anderen (deutlich beteiligteren) Augen sehen werde.

Doch die Verschwörung ist nicht "nur" ein Prequel zu "Der erste Kontakt", sondern auch ein Sequel zu "Willkommen im Leben nach dem Tode" – kommt es hier doch zum Wiedersehen zwischen Jean-Luc, Marta und Cortin. Auch das hat mir grundsätzlich gut gefallen – wenn ich auch zugeben muss: Dass sie sich jahrelang nicht gesehen haben sollen, und hier bei dieser Mission nun auf einmal zufällig gleich alle drei über den Weg laufen, ist schon sehr bequem, etwas konstruiert, und dementsprechend unglaubwürdig. Wenn ich schon bei der Kritik bin: Dass Zweller stundenlang die Zeit auf die Sekunde genau herabzählen kann, lasse ich mir auch nicht erzählen. Das war nun wirklich ein ausgemachter Blödsinn. Gleiches gilt übrigens für den Moment, wo Data im Morsecode blinzelt. Da würden derart lange Sätze die er angeblich mitteilt nämlich viel länger dauern, als man bei dieser zeitkritischen Mission zur Verfügung hat. Die titelspendende Verschwörung ist leider generell nicht sonderlich komplex, interessant und/oder gelungen, und lässt letztendlich auch die Sektion 31 in einem ziemlich schlechten Licht dastehen. Zwar weiß ich, dass das ja eben eigentlich die "Bösen" sein sollen, aber muss man sie deswegen gleich als inkompetent darstellen? Mir fiel es jedenfalls schwer, zu glauben, dass die Organisation dieses Sternensystem – auch wenn sie es für wertlos hielten – aufgeben wollten, für eine Liste an Agenten, von der sie von vornherein wissen mussten, dass sie nutzlos ist. Abschließend musste ich wieder einmal feststellen, dass Andreas Brandhorst zwar sehr originalgetreu übersetzt (manchmal fast etwas zu originalgetreu; so hätte ich statt Abort- vielmehr Abbruch-Befehl geschrieben), dabei aber die Begriffe aus der deutschen Synchronisation ignoriert, was einen beim Lesen doch auch manchmal herausreißen kann (siehe "Obsidian-Kommando" statt "Obsidianischer Orden"). Insgesamt gefiel mir aber auch der Sektion 31-Teil der Handlung durchaus gut, wobei insbesondere die abschließende Mission, die Data in den Mittelpunkt rückt (abseits des Morsecodes), für mich hervorstach. Sein "Duell" mit einer fremden künstlichen Intelligenz war nämlich durchaus packend geschildert. Abseits dieses Höhepunktes war der Verschwörungs-Plot zwar etwas generisch. Insgesamt bot "Die Verschwörung" aber gute "Star Trek"-Unterhaltung.

Fazit: "Die Verschwörung" punktete bei mir in erster Linie mit dem Einblick, den wir hier in das Leben und die Persönlichkeit des in "Der erste Kontakt" recht unzeremoniell abservierten Lieutenant Sean Hawk erhalten. Das wertete die Figur für mich rückblickend nochmal ordentlich auf. Abseits dieses Pluspunkts ist "Die Verschwörung" jetzt aber nicht wirklich etwas besonderes, wobei insbesondere das recht generische Komplott rund um Sektion 31 doch eher enttäuscht. Zudem fand ich es, so nett die Rückkehr von Batanides und Zweller grundsätzlich auch war, doch ziemlich konstruiert, dass Picard gleich mit seinen beiden Freunden aus der Kadettenzeit wiedervereint wird. Und abseits des nett beschriebenen Finales fehlte es auch ein bisschen an Spannung. Kurzweilige Unterhaltung wurde bei "Die Verschwörung" aber durchaus geboten, und insbesondere Fans der zwielichtigen Geheimorganisation (hier noch ohne eigene Abzeichen) sollten bei ihm durchaus auf ihre Kosten kommen.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2014 Heyne)






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