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Star Trek - Year Five: The Wine-Dark Deep Drucken E-Mail
Schlägt eine eigenwillige Richtung ein Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 26 Dezember 2021
 
Cover (c) IDW Publishing
Titel: "Star Trek - Year Five: The Wine-Dark Deep"
Bewertung:
Autoren: Jackson Lanzing, Collin Kelly, Brandon Easton & Jody Houser
Übersetzung: -
Illustrationen: Stephen Thompson, Martin Coccolo & Silvia Califano
Farben: Charlie Kirchoff & Sebastian Cheng
Lettering: Neil Uyetake
Cover: J.J. Lendl
Umfang: 146 Seiten
Verlag: IDW Publishing (E)
Veröffentlicht: 21. Juli 2020 (E)
ISBN: 978-1-68405-643-8
Kaufen: Softcover (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: An Bord der Enterprise gelingt es endlich, eine stabile Kommunikation mit den von ihnen geretteten tholianischen Flüchtlich, der sich selbst "Bright Eyes" nennt, zu etablieren. Nur kurz darauf gerät die Enterprise jedoch neuerlich in die Schusslinie der Tholianer, und in eines ihrer verheerenden Netze. Zwar gelingt es, diesem zu entkommen, doch Captain Kirk wird dabei schwer verletzt, und liegt im Koma. Daraufhin übernimmt Spock vorerst das Kommando. Man bringt Ayal, die man ebenfalls aus dem tholianischen Netz befreit hat, und zwischen der und Sulu sich in der Zwischenzeit eine romantische Liebesaffäre entwickelte, zu ihrem Heimatplaneten I'Qos zurück. Doch der Versuch, zwischen den beiden Parteien des Planeten zu vermitteln, endet in einer Katastrophe. Zurück auf der Enterprise, gelang es mit Hilfe von Ayals Mittel, Kirk zu heilen. Nur kurz darauf erhält die Enterprise Besuch von Gary Seven und seiner treuen Begleiterin Isis. Doch diesmal sind sie nicht etwa gekommen, um Kirk und seine Crew der Enterprise um Hilfe zu bitten, sondern vielmehr, um sie auszuschalten…

Review: Als ich mir vor rund einem Jahr den ersten Sammelband zur "Year Five"-Comicreihe vorknöpfte, war ich doch ziemlich begeistert. Zugegebenermaßen in erster Linie von der ersten Episode, aber auch die anderen beiden konnten mir noch recht gut gefallen, und optisch war ich ebenfalls sehr beeindruckt. "The Wine-Dark Deep" hat mich hingegen nun doch eher enttäuscht. Künstlerisch gibt es hier zwar überwiegend ebenfalls wieder nicht viel zu bemängeln; einzig beim letzten Comic waren die Gesichter wenn die Figuren etwas weiter weg waren nicht ganz so detailliert und damit erkennbar gezeichnet, wie mir das persönlich recht gewesen wäre. Der Rest sah aber wieder phantastisch aus, und insbesondere die Farben hatten es mir echt angetan. Inhaltlich schlug die Reihe hier aber eine Richtung ein, mit der ich nicht unbedingt glücklich war. Dabei beginnt es mit "Trespassers" noch recht vielversprechend. Man erreicht hier zwar nicht ganz das Niveau der ersten Episoden dieser fünften "Staffel", dennoch war die Story mitreißend, und punktete nicht zuletzt mit der Rückkehr des tholianischen Netzes. Mit "The Wine-Dark Deep" ging es dann allerdings leider bergab. Es wird deutlich, dass die Autoren auf ein ganz bestimmtes Ziel hinsteuern, und bei Gott, das werden sie auch erreichen, so konstruiert es auch sein mag. Das bezieht sich in diesem Fall auf einen einzigen kurzen Moment, der extrem erzwungen wirkt, und letztendlich nicht nur den Krieg auslöst – das allein wäre schon unplausibel genug – sondern vor allem auch zum Bruch zwischen Sulu und Checkov führt. Und das fand ich einfach völlig unglaubwürdig. Zumal man Chekov für diesen unglücklichen Zwischenfall ja nun nicht wirklich einen Vorwurf machen kann.

In weiterer Folge – im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich der sechsten hier enthaltenen Episode, "The Mission Who Walks Like A Man" – führt dies dann auch zu einer Evaluierung von Spock, die erklären soll, warum er nach Kirks Beförderung zum Admiral nicht das Kommando über die Enterprise erhielt. Nicht nur, dass auch dies für mich als Folge von "The Wine-Dark Deep" nicht funktionieren wollte (da Spock hier ja nun wirklich nichts vorzuwerfen ist; man hat einfach nur eine zuvor aus dem tholianischen Netz befreite Passagierin nach Hause gebracht), der gesamte Ablauf des Dialogs war irgendwie schräg. Auf der einen Doppelseite verteidigt Kirk eigentlich Spock, während dieser sich selbst verdammt, und auf der nächsten Seite sagt dann Kirk auf einmal, dass Spock kein Recht auf den großen Stuhl in der Mitte hätte, und Spock will dagegen Protest einlegen. Das passt irgendwie überhaupt nicht zusammen. Und dann ist da noch die Rückkehr von Gary Seven. Ich denke, mit der Idee von ihm als Gegner von Kirk könnte ich mehr anfangen, wenn es um einen etwas kleineren Rahmen ginge, und nicht darum, dass die Geschichte vorschreibt, dass die Föderation unterzugehen hat, und Kirk bzw. die Enterprise dem im Weg stehen. Hier steht mir einfach wieder mal zu viel auf dem Spiel, bzw. hängt zu viel an einer einzelnen Person fest. Sowohl dies, die teils konstruierte Story, die fortlaufende Handlung, sowie Elemente wie die "genderfluid" (gibt's dafür schon einen deutschen Begriff? Konnte auf die Schnelle nichts finden) Ayal oder Bright Eyes, die als "they/them" angesprochen werden wollen, lassen dies mehr wie "New Trek" als die Fortführung der Originalserie erscheinen. Wobei es eher die Summe all dieser Elemente ist, die mich stört, als dass es nur an einem davon liegen würde. So habe ich z.B. gegen die gerade angesprochene Repräsentation in dieser Form nichts einzuwenden. Und generell kann man argumentieren, dass die Autoren die Serie halt in die Gegenwart bringen bzw. neuere Entwicklungen – zum Beispiel im Hinblick auf fortlaufende Handlung – abbilden wollten. Nur fühlte es sich für mich halt – zum Besseren oder zum Schlechteren, darüber kann man jetzt vortrefflich streiten – nicht mehr wie die Originalserie an.

Fazit: Im Gegensatz zum ersten Sammelband, wo die Episoden aus meiner Sicht Ton und Stil der Original-Serie perfekt einfingen, gelang ihnen dies meines Erachtens bei "The Wine-Dark Deep" maximal noch bei der ersten der drei hier enthaltenen Episoden. Generell fand ich diese sehr gut und mitreißend beschrieben, und trumpfte sie nicht zuletzt mit der Rückkehr des Netzes der Tholianer auf. Die zweite, titelspendende Folge fand ich dann hingegen sehr konstruiert. Und die dritte konnte mich mit der Bedrohung für die ganze Föderation und die Rückkehr eines alten Bekannten, nur diesmal in der Rolle des Widersachers, auch nicht wirklich überzeugend. Optisch war der Eindruck zwar wieder zum überwiegenden Teil sehr positiv, inhaltlich wollte mir aber hier vieles nicht zusammenpassen. Und generell rennt man mit dieser Reihe zunehmend aktuellen Trends hinterher, und verliert dadurch den Gedanken, der Originalserie treu zu bleiben, zunehmend aus den Augen. Was man als notwendige Modernisierung willkommen heißen, oder aber bedauern kann. Ich zähle da doch eher zur letzteren Gruppe.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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