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Star Trek - Year Five: Odyssey's End Drucken E-Mail
Das letzte Jahr von Kirks erster Enterprise-Mission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 05 Januar 2021
 
Cover (c) IDW Publishing
Titel: "Star Trek: Year Five"
Bewertung:
Autoren: Jackson Lanzing, Collin Kelly, Brandon Easton & Jody Houser
Übersetzung: -
Illustrationen: Stephen Thompson, Martin Coccolo & Silvia Califano
Farben: Charlie Kirchoff, Fran Gamboa & Thomas Deer
Lettering: Neil Uyetake
Cover: J.J. Lendl
Umfang: 136 Seiten
Verlag: IDW Publishing (E)
Veröffentlicht: 04. Februar 2020 (E)
ISBN: 978-1-68405-568-5
Kaufen: Softcover (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Gleich zu Beginn des letztes Jahres der ersten Fünfjahresmission der U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain James T. Kirk kommt es zu einem schweren diplomatischen Zwischenfall, als Kirk den einzigen Überlebenden eines Angriffs auf eine tholianische Kolonie an Bord des Schiffes holt, und sich weigert, ihn ohne Aufklärung der Hintergründe des Massakers an die tholianische Versammlung auszuliefern. Droht nun ein Krieg zwischen den Tholianern und der Föderation? Die nächste Mission bringt die Enterprise dann nach Sigma Iotia II zurück. Dort hat sich seit ihrem letzten Besuch, wo sich Kirk, Spock und McCoy in einer an das Chicago der 1930er erinnernden Umgebung wiederfanden, viel getan. Die technologischen und gesellschaftlichen Sprünge sind dabei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass Pille während des Aufenthalts seinen Kommunikator verloren hat. Doch nicht alle Entwicklungen sind positiver Natur. Zuletzt nimmt die Enterprise außerirdische Artefakte an Bord. Kurz darauf nehmen die Crewmitglieder nicht mehr das wahr, was jemand sagt, sondern vielmehr das, was die jeweilige Person denkt – was zu einiger Missstimmung führt…

Review: Von 2007 bis 2008 gab es bereits eine Comicreihe, die sich "Year Four" nannte, und sich daran machte, die klassischen Abenteuer der U.S.S. Enterprise aus der Fernsehserie fortzuführen. Ich vermute mal, dass auch damals schon geplant war, sich auch dem fünften Jahr zuzuwenden, und damit einen Übergang zum ersten "Star Trek"-Film zu schaffen, allerdings sollte es damals – aus welchen Gründen auch immer – dazu nicht kommen. Erst mit April 2019 schien man diese Idee wieder zu reaktivieren, wobei ich auch gleich sagen muss, dass es zu lange her ist, dass ich mir "Year Four" vorgeknöpft habe, um sagen zu können, ob man in irgendeiner Art und Weise daran anknüpft. Mein Eindruck war aber eher, dass man hier eine davon unabhängige, gänzlich neue, Geschichte erzählt. Bereits die erste Seite macht dabei klar, dass die Autoren eine genaue Vorstellung darüber haben, wo sich die Geschichte im Verlauf der Reihe hinbewegen soll (das zeichnet sie z.B. gegenüber den "Discovery"-Machern schon mal aus) – und man kann ihnen nur wünschen, dass sie auch die Gelegenheit haben werden, die Geschichte so wie von ihnen geplant und gewünscht abzuschließen. Umso mehr, als sich "Odyssey's End" als vielversprechender Einstieg erweist. Wobei ich hier eher die erste der drei hier versammelten "Episoden" meine, als die Sammlung an sich (auch wenn die ebenfalls einen überwiegend gelungenen Eindruck machte). Weil von der ersten hier enthaltenen Geschichte war ich ziemlich begeistert. Ok, zugegeben, der Auftakt ist schon etwas effekthascherisch, und auch insofern etwas ineffektiv, als wir ja eh wissen, dass Kirk hier natürlich nicht sterben wird. Trotzdem muss ich zugeben, dass es dem Comic damit gelang, sofort mein Interesse zu wecken.

Fast noch besser gefiel mir aber das, was danach kommt. Praktisch von Anfang an schlägt "Odyssey's End" doch recht melancholische Töne an. Kirk informiert Pille über seine anstehende Beförderung zum Admiral, und es wird deutlich, dass ihn die Aussicht nicht gerade erfreut. Zugleich wird die Enterprise aber in jedem Fall am Ende dieser Fünfjahresmission für einige Zeit ins Raumdock zurückkehren müssen, um generalüberholt zu werden. Jim sieht sich somit mit dem Ende dieser Ära konfrontiert – was offensichtlich schwer auf seinen Schultern lastet. Darüber hinaus fand ich auch die Geschichte rund um den Angriff auf die Kolonie der Tholianer sehr spannend. Die waren ja eine eher späte Ergänzung zur Serie, und hatten bei TOS lediglich in "Das Spinnennetz" einen Auftritt. Spätere Serien, Romane und Comics besserten hier zwar nach, dennoch sind sie im Vergleich zu Klingonen und Romulanern weitaus weniger "erschlossen". Und nicht nur, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen konnte, ich fand "Odyssey's End" vor allem auch phantastisch geschrieben. Jackson Lanzing & Collin Kelly fangen die Stimmen der Figuren, und die aus der klassischen Serie bekannte Dynamik, absolut perfekt ein. Und so fällt es einem auch nicht weiter schwer, sich "Odyssey's End" als eine bislang verschollene Episode der Serie vorzustellen. "Communication Breakdown" ist zwar ebenfalls nicht grundsätzlich schlecht, leidet aber ein bisschen darunter, dass ich das Setup etwas unglaubwürdig fand. So wollte mir einerseits nicht einleuchten, dass sich in einem Kommunikator Daten über die Geschichte der Erde befinden sollen (und ja, ich weiß, wenn man sich die aktuellen Smartphones ansieht, ist es grundsätzlich nicht unplausibel; aber es gab in der ganzen klassischen Serie keinerlei Anzeichen, die in diese Richtung gingen). Vor allem aber ging mir die Entwicklung auf dem Planeten dann doch zu schnell. Ich meine, auf der Erde hat es fast zehn Jahre gedauert, um einen Menschen zum Mond zu bringen. Und da stand die Raumfahrt zumindest schon in den Startlöchern! Auf Sigma Iotia II schien man aber die Entwicklung von rund fünfzig Jahren Menschheitsgeschichte in lediglich zwei Jahren hinter sich zu bringen.

Sieht man von diesem Kritikpunkt ab, war aber auch die zweite hier enthaltene Geschichte durchaus gelungen. Vor allem die ungewöhnliche Rolle, in der sich Spock hier in weiterer Folge wiederfindet, hatte mir gefallen. Und auch hier gilt wieder: Die Figuren reden und agieren wirklich genau so, wie wir sie aus der Serie kennen. Das ist einfach immer ungemein viel wert. Am besten gefiel mir an der Geschichte aber ganz klar der Einstieg, wo Jim mit Carol Marcus Kontakt aufnimmt – und diese deutlich macht, dass sie nicht will, dass er David kennenlernt. Es sind vor allem solche kleine Momente, die es in einer echten fünften Staffel der Serie wohl nie gegeben hätte, durch die aber die Verbindung zu den nachfolgenden Geschichten/Filmen gestärkt werden, die hervorstechen. Die dritte Episode, "The Truth Artifact", fiel für mich dann aber doch etwas ab. Die Idee hinter der Story – dass andere Personen um einen herum nicht das wahrnehmen, was man sagt, sondern vielmehr, was man denkt – fand ich irgendwie nicht so prickelnd, und auch die sich daraus ergebenden Konflikte teilweise aufgesetzt. Zudem war die Lösung des Problems – die Artefakte wieder loswerden – zu offensichtlich, und auch zu leicht. Ja selbst die kurze Begegnung mit den Klingonen wollte hier nicht für Spannung sorgen. Und dann war die Idee allein für gleich zwei Comic-Ausgaben dann doch irgendwie zu dünn. Also ja, daraus hätte man mehr machen können. Immerhin: Optisch lassen alle drei Comics keine Wünsche offen. Trotz unterschiedlicher künstlerischer Teams wirkt das alles wie aus einem Guss – und sieh tauch wirklich phantastisch aus. Besser geht's in meinen Augen eigentlich nicht. Zumal man den typischen TOS-Look wirklich perfekt einfängt. Was dann eben auch dabei hilft, über die inhaltlichen Schwächen von "The Truth Artifact" hinwegzutrösten.

Fazit: Der erste Sammelband der "Year Five"-Reihe, die sich anschickt, die Abenteuer des letzten Jahres der ersten Fünfjahresmission der Enterprise unter dem Kommando von Captain James T. Kirk zu erzählen, hatte es mir sehr angetan. Vor allem von der ersten hier enthaltenen Geschichte, "Odyssey's End", war ich begeistert. Nicht nur von der Story an sich, sondern vor allem auch, weil es den Autoren großartig gelang, den Ton der Serie, und auch die Stimme der Figuren, einzufangen. Die zweite Episode, "Communication Breakdown" fand ich ebenfalls sehr gut, auch wenn ich mir mit der raschen Entwicklung der Iotianer etwas schwer tat. Einzig "The Truth Artefact" fiel dann doch etwas ab; die Story wollte mich einfach nicht so recht ansprechen. Dafür lässt der erste "Year Five"-Sammelband optisch keine Wünsche offen; besser als hier geht es in meinen Augen eigentlich nicht. Wenn man sich nun bei den weiteren Geschichten qualitativ näher an "Odyssey's End" als an "The Truth Artefact" anlehnt, dürften uns noch einige schöne und spannende klassische Abenteuer mit der guten alten TOS-Crew erwarten!

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





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