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Star Trek - TNG: Im Staubnebel verschwunden Drucken E-Mail
Ein solider, klassisch-altmodischer TNG-Roman Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 24 August 2019
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TNG: Im Staubnebel verschwunden"
Originaltitel: "Star Trek: Into the Nebula"
Bewertung:
Autor: Gene DeWeese
Übersetzung: Uwe Anton
Umfang: 298 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Juli 1995 (E) bzw. 1998 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11702-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise reagiert auf einen Notruf, den sie aus einem Weltraumnebel empfangen hat. Dieser wurde von einem Raumschiff ausgesendet, bei dem es sich ums letzte noch funktionierende Generationenschiff handelt, welches vor etwas mehr als hundert Jahren vom Planeten Krantin ausgesandt wurde. Dieser wurde zu dem Zeitpunkt nämlich aufgrund des Weltraumnebels der sich um den Planeten zu legen begann zunehmend unbewohnbar. Nachdem die Enterprise den Captain an Bord genommen hat beschließt man, den – mit Warp – Katzensprung zum Planeten zu wagen, um zu sehen, wie es der dortigen Zivilisation mittlerweile ergeht. Die Situation auf Krantin hat sich indes nur weiter verschärft; es wird nicht mehr lange dauern, bis auf dem Planeten endgültig kein Leben mehr möglich sein wird. Allerdings: Nachdem man im Orbit des Planeten kleine fremde Schiffe registriert, drängt sich der Verdacht auf, dass der Nebel kein natürliches Phänomen ist, und damit auch die zunehmende Unbewohnbarkeit von Krantin von einer fremden Macht willkürlich ausgelöst wurde. Captain Picard bietet die Hilfe der Enterprise an, um der Sache auf den Grund zu gehen…

Review: "Im Staubnebel verschwunden" ist einer dieser klassischen, altmodischen TNG-Romane, wie er in den 90ern noch erschienen ist, und die ich heutzutage doch ein wenig vermisse. Ich will weder die aktuellen Veröffentlichungen schlecht reden, noch "Im Staubnebel verschwunden" als übermäßig gelungenen Vertreter preisen – vielmehr ist er nur Durchschnitt – aber irgendwie haben diese alten TNG-Bücher, die im Heyne-Verlag erschienen sind, doch ihren ganz eigenen Reiz. Sie haben etwas zwar belangloses, aber doch auch "Unschuldiges" (ich kann's leider gerade nicht besser ausdrücken, sorry) an sich. Sie wirken wie zusätzliche, bisher unbekannte Folgen der Serie, und sind noch weder mit einer fortlaufenden Handlung noch einer übermäßigen Betrachtung der Figuren (was beides ja nicht grundsätzlich etwas Schlechtes ist, ganz im Gegenteil) beschäftigt, sondern erzählen einfach ein Standardabenteuer mit der altbekannten Besetzung und im Stile der guten alten TNG-Serie. Wie oben schon erwähnt ist "Im Staubnebel verschwunden" diesbezüglich sicherlich nicht der beste Vertreter, und generell auch weit davon entfernt, zu den besten "Star Trek"-Romanen überhaupt gezählt zu werden. Aber eben dieser altmodische Charme hat mir schon sehr zugesagt. Vor allem den Einstieg fand ich sehr vielversprechend, und einer meiner größten Kritikpunkte ist dann auch gleich, dass die interessante Story rund um das Generationenschiff in weiterer Folge leider völlig fallengelassen wurde. Hätte man dann nicht überhaupt gleich den Notruf vom Planeten empfangen und sich diesen Umweg sparen können?

Etwas skeptisch bin ich auch im Hinblick auf die Auflösung. An Parallelwelten mangelt es im "Star Trek"-Universum nun wahrlich nicht, hier jetzt noch eine neue aufzureißen halte ich daher nicht für sonderlich geschickt. Zumal diese Offenbarung bzw. Idee für mich auch ziemlich aus dem Nichts kam – da hätte ich einige potentielle Erklärungen vorher vermutet, bevor ich auf diese Idee komme. Der Roman ist zudem teilweise auch ein bisschen zerfahren; wie ja auch das Beispiel des Generationenschiffs sehr schön zeigt, geht er teilweise in einige Richtungen, die grundsätzlich spannend wären, dann jedoch nicht weiterverfolgt werden (die Tunnel sind ein weiteres). Und allzu große Spannung kommt leider selbst am Ende, wo vermeintlich die Enterprise selbst in Gefahr sein soll, jemals auf. Gut gefiel mir dafür, neben dem typischen TNG-Flair, den Gene DeWeese hier sehr gut einfing, u.a. die Umwelt-Thematik. Heutzutage ist diesbezüglich ja in erster Linie die Klimakrise dominant (und das zu Recht), in den 90ern war aber neben dem Ozonloch in erster Linie die Umweltverschmutzung an sich ein Thema. In bester "Star Trek"-Tradition ist es Gene DeWeese gelungen, dieses aufzugreifen, und in einen SF-Kontext zu stellen. Wie auch immer man die Analogie rund um einen Planeten, der seinen ganzen Abfall in ein Paralleluniversum verschifft, interpretieren will, es ist jedenfalls ein grundsätzlich interessanter Gedanke. Auch die Figur des Anführers von Krantin hatte es mir angetan. Er ist anfangs zwar skeptisch und gegenüber der TNG-Crew misstrauisch, lässt sich aber sehr wohl von wissenschaftlichen Beweisen davon überzeugen, dass seine Meinung und/oder Einschätzung falsch war. Das ist weit mehr, als man solchen Figuren sonst oft zugesteht (oder im realen Leben oftmals antrifft). Recht lustig fand ich zudem das mit Datas Katze Spot (wenn es auch etwas konstruiert erscheint, dass die Anfangsszene dann für die weitere Handlung von größerer Bedeutung wird). Und generell sind die TNG-Figuren hier sehr gut getroffen, und könnten die Dialoge 1:1 aus der Serie entstammen. Das Versprechen des saucoolen Originalcovers kann er aber leider nur bedingt einlösen.

Fazit: Mit "Im Staubnebel verschwunden" liefert Gene DeWeese zum zweiten Mal nach "Die Friedenswächter" solide TNG-Kost ab. Wo sein erster Roman ein bisschen bei der Charakterisierung schwächelte (was ihm insofern nicht vorzuwerfen ist, als er diesen geschrieben hat noch bevor auch nur eine Episode der Serie ausgestrahlt war), liegt hier nun für mich die größte Stärke des Romans. Es gelingt ihm sehr gut, den klassischen Flair der "Next Generation"-Serie einzufangen, und von einem weiteren Abenteuer der Crew zu erzählen, dass man sich mit gewissen Anpassungen/Kürzungen auch sehr gut als Episode vorstellen könnte. Weitere Pluspunkte sind der coole Einstieg rund ums Generationenschiff, einzelne interessante Einfälle, sowie die Umweltthematik. Die Auflösung rund um die Parallelwelt hat mich hingegen nur bedingt überzeugt; ein Nachbarplanet wäre mir hier wohl lieber gewesen. Schade fand ich zudem, dass einzelne Elemente – wie eben das Generationenschiff – vorgestellt werden, dann jedoch in Vergessenheit geraten. Und echte Spannung sollte man sich von ihm – trotz der Gefahr für die Enterprise am Ende – auch nicht erwarten. Wer solide, klassische, altmodische TNG-Unterhaltung sucht, kann es unter den zur Serie erschienen Romanen aber zweifellos weitaus schlechter treffen, als mit "Im Staubnebel verschwunden".

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel






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