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Star Trek - TOS: The Captain's Oath Drucken E-Mail
Prequel-Roman zu "Die Spitze des Eisberges" Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 15 Juni 2019
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek: The Captain's Oath"
Bewertung:
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: -
Umfang: 390 Seiten (inkl. Nachwort)
Verlag: Gallery Books/Simon & Schuster
Veröffentlicht: 28. Mai 2019
ISBN: 978-1-9821-1329-2
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Vor wenigen Tagen hat Captain James T. Kirk das Kommando über die U.S.S. Enterprise übernommen. Nachdem sie einen Routineflug absolviert haben, stehen der junge Kapitän und seine Crew nun vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe: Auf dem Planeten Karabos II ist ein Streit zwischen einem zivilen Archäologenteam der Föderation und den im Sternensystem ansässigen Aulacri, die den Planeten terraformen wollen, ausgebrochen. Erstere glauben, auf dem Planeten eine wichtige Ausgrabungsstätte gefunden zu haben, und möchten ihre Arbeit nicht unterbrechen. Die Aulacri wiederum bestehen darauf, dass der Planet unter ihre Kontrolle fällt, und sie mit dessen Umgestaltung so rasch als möglich beginnen wollen, um eine neue Heimat für ihr Volk zu erschaffen. Kompliziert wird die Angelegenheit für James T. Kirk dadurch, dass eine alte Freundin von ihm, die Andorianerin Sherev, die Ausgrabung leitet. Die aktuelle Krise bringt James dazu, sich an frühere Missionen zu erinnern, aus jener Zeit, als er das Kommando über die U.S.S. Sacagawea führte – und dort neben Sherev u.a. auch Doktor Leonard "Pille" McCoy kennenlernte…

Review: Christopher L. Bennett zählt zu meinen Lieblingen unter den "Star Trek"-Autoren – ein Eindruck, den er auch mit "The Captain's Oath" wieder überwiegend bestätigt hat. Ein bisschen brauchte ich zwar, um mich auf die zerfahrene, mosaikhafte Erzählweise einzustellen (wobei er sich aus meiner Sicht vor allem mit der Rückblende in der Rückblende zu Beginn keinen Gefallen tat), und teilweise gelingt es einzelnen Geschichten aufgrund der Kürze nicht ganz, die volle Wirkung zu entfalten. Zudem hätte ich persönlich gerne ein bisschen mehr von der Freundschaft zwischen Kirk und Mitchell gesehen – um so seinem Tod in "Die Spitze des Eisberges" rückwirkend noch etwas mehr Gewicht zu verleihen. Und zugegebenermaßen braucht der Roman auch ein bisschen, ehe er so richtig Fahrt aufnimmt. Insgesamt war ich von "The Captain's Oath aber sehr angetan. Christoper L. Bennett hat einfach ein Gespür für die TOS-Crew im Allgemeinen, und Captain James T. Kirk im Besonderen. Abseits aller gängigen Klischees von Kirk als Draufgänger und/oder Ausreißer gibt er einen faszinierenden Einblick in dessen Persönlichkeit. Sehr interessant fand ich zudem, dass uns Bennett hier einen Einblick in Kirks erstes Kommando gibt, und so nun auch – spät aber doch – eine wesentliche Lücke aus seiner Biographie füllt. Der Autor versteht es dabei auch, zu verdeutlichen, wie bestimmte Ereignisse aus seinem ersten Kommando Kirks Persönlichkeit geprägt und sein späteres Wesen beeinflusst haben. Wobei mir vor allem der Hinweis gefiel, dass Kirk mit Gary Mitchell als erstem Offizier immer ganz besonders darauf bedacht war, sich an die Regeln zu halten, um seinen "wilden" Freund der es mit diesen eh noch nie so genau nahm quasi auszugleichen, und er nun, wo ihm dieses Gegengewicht fehlt, und stattdessen mit Spock jemand neben ihm steht, der die Regeln sogar noch rigoroser befolgt als er, was Kirk wiederum dazu zwingt, seiner "wilderen" Seite freien Lauf zu lassen. An dieser und vielen anderen Stellen beweist Christopher L. Bennett sein instinktives Gespür für seinen Protagonisten.

Die Story ist wie gesagt insofern ein klein wenig der Schwachpunkt von "The Captain's Oath", als die Handlung aufgrund der Zeitsprünge immer wieder unterbrochen wird, und zudem einige frühere Kapitel recht kurz gehalten sind, und daher inhaltlich keinen allzu großen Eindruck hinterlassen. Wobei auch dieser Abschnitt des Romans mit einigen Schmankerln, wie z.B. dem einen oder anderen Gastauftritt einer aus der Serie bekannten Figur und/oder Ort, aufwarten kann (und Bennett somit auch hier wieder einmal sein beeindruckendes Detailwissen zur Serie unter Beweis stellt) So richtig dreht der Roman aus meiner Sicht dann aber erst in der zweiten Hälfte auf, wenn sich Bennett einerseits auf die Ereignisse auf Karabos II und andererseits eine frühere Mission auf Regulus III konzentriert. Erstere stellt die erste große Bewährungsprobe für James Kirk als Kommandant der U.S.S. Enterprise dar, und letztere schildert jenen entscheidenden Einsatz, der maßgeblich dafür verantwortlich war, dass er für diese ehrenvolle Aufgabe vorgeschlagen wurde. Und vor allem die letzten paar Kapiteln hatten es mir dann wirklich angetan, mit der ersten, vorsichtigen Annäherung zwischen Kirk und Spock (beim 3D-Schach), der Rückblende mit der Übergabe des Kommandos über die Enterprise von Pike an Kirk, sowie dem abschließenden Einsatzbefehl, der die Enterprise Kurs auf die galaktische Barriere nehmen lässt – womit "The Captain's Oath" perfekt in die chronologisch betrachtet erste reguläre Folge der Serie, "Die Spitze des Eisberges", übergeht. Und vor allem auch die letzten Worte "To boldly go…", mit denen Bennett perfekt in den Originaltitel dieser Episode überleitet, waren ein echter Geniestreich.

Fazit: Mit "The Captain's Oath" legt Christopher L. Bennett den besten neuen "Star Trek"-Roman seit einer ganzen Weile vor. Besonders angetan hatte es mir dabei einerseits der Blick zu Kirks früherem Kommando, der usn an einem bislang unbekannten Abschnitt aus seinem Leben teilhaben lässt, sowie Bennetts famoses Gespür für die Figur des James T. Kirk. "The Captain's Oath" zeigt uns zudem so manch prägende Erfahrung, und wie Kirk diese beeinflusste, wir erleben, wie er Dr. Leonard "Bones" McCoy kennenlernt, und landen zum Ende hin dann in einem direkten Prequel zur chronologisch betrachtet ersten regulären Episode der klassischen "Star Trek"-Serie, "Die Spitze des Eisberges". Für meinen Geschmack hätte es zwar ein bisschen chronologischer und vor allem weniger zerfahren sein dürfen – die Zeitsprünge nicht ganz so oft zu setzen hätte hier schon geholfen – und generell leidet die Betrachtung einiger früherer Ereignisse von Kirks Kommando der U.S.S. Sacagawea darunter, dass die entsprechenden Kapitel recht kurz ausgefallen sind, und man daher kaum genug Zeit hat, um so richtig in die Handlung einzutauchen. Davon abgesehen ist Christopher L. Bennett aber ein toller Prequelroman zur klassischen Serie gelungen, der so manche Lücke aus Captain James T. Kirks Biographie auf so stimmige wie faszinierende Art und Weise schließt.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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