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Star Trek - DS9: Der Weg des Kriegers Drucken E-Mail
Tolle Adaption des zweiteiligen Staffelauftakts Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 04 Dezember 2017
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - DS9: Der Weg des Kriegers"
Originaltitel: "Star Trek: The Way of the Warrior"
Bewertung:
Autorin: Diane Carey
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 281 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: Oktoberr 1995 (E) bzw. 1998 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11661-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Klingonen sind davon überzeugt, dass der kürzliche Umsturz auf Cardassia Prime vom Dominion initiiert wurde, und die neu eingesetzte Regierung aus Formwandlern besteht. Sie sehen darin den ersten Schritt, um mit der Invasion des Alpha-Quadranten zu beginnen. Um eben diese zu verhindern, wollen sie einen Präventivschlag gegen die Cardassianer führen. Eine Vorgehensweise, von der die Sternenflotte nichts hält. Die Klingonen sind daraufhin von ihren langjährigen Verbündeten enttäuscht, und Kanzler Gowron kündigt kurzerhand die Kithomer-Akkorde – also den Friedensvertrag zwischen beiden Mächten – auf. Damit droht ein möglicher neuer Krieg zwischen den beiden Völkern gefährlich nahe. Um ihn in dieser schweren Zeit zu unterstützen, holt sich Captain Sisko Hilfe vom einzigen Klingonen im Dienst der Sternenflotte: Worf. Dieser muss sich daraufhin zwischen der Loyalität zu seinem Volk und jener zur Sternenflotte entscheiden…

Review: Für die Romanadaptierung des zweiteiligen Auftakts zur vierten "Deep Space Nine"-Staffel war – wie schon zuvor bei "Abstieg" und "Die Suche" – wieder Diane Carey verantwortlich. Und aus meiner Sicht stellte sie bei "Der Weg des Kriegers" noch mehr als zuvor schon ihr Geschick für eben solche Romane unter Beweis, die auf Drehbüchern basieren. Denn selbst bei Doppelfolgen wäre das Geschehen auf dem TV-Schirm allein zu wenig, um einen gewöhnlich langen Roman vernünftig zu füllen. Insofern sind die betreffenden Autoren nicht einfach nur dazu angehalten, sondern praktisch dazu gezwungen, sich sinnvolle Ergänzungen zur entsprechenden Doppelfolge auszudenken. Und genau das ist dann auch, wo "Der Weg des Kriegers" brilliert. Im Gegensatz zu – um ein Beispiel herauszupicken – Jeri Taylors Romanfassung von "Wiedervereinigung" (hierzulande unter dem Titel "Die Zusammenkunft" erschienen), wo eine neue, überflüssige Figur erfunden wurde, um die Handlung ein bisschen zu strecken, fügen sich alle Ergänzungen bei "Der Weg des Kriegers" schlüssig in die aus dem Fernsehen bekannte Handlung ein, und werten diese teilweise sogar auf. Wie z.B., wenn wir hier die Hintergründe des Angriffs auf Garak erfahren, mit dabei sind, wie Dukat versucht die neuen Anführer Cardassias vom bevorstehenden Angriff der Klingonen zu überzeugen, oder auch die Szenen von Worf auf Boreth. Vor allem letztere hatten es mir insofern angetan, als wir dadurch einen besseren Einblick erhalten, was Worf nach der Zerstörung der Enterprise (D) getan hat, und man damit zudem eine nette Verknüpfung zu TNG (siehe die Episode "Der rechtmäßige Erbe") herstellt.

Darüber hinaus gelingt es Diane Carey auch sehr gut, die größeren Möglichkeiten von Romanen zur Erforschung des Innenlebens von Figuren auszuschöpfen. Vor allem Worfs innerer Konflikt zwischen seiner klingonischen Herkunft und der Loyalität zur Sternenflotte, wie generell sein Zwiespalt ob der Frage, was er nach der Zerstörung der Enterprise nun tun soll, arbeitet sie sehr schön heraus. Doch es ist nicht nur Worf, auch die anderen Figuren werden von ihr sehr schön charakterisiert. Wie mir ihr Schreibstil generell wieder gut gefallen konnte. Und auch die eine oder andere nette, in der Doppelfolge noch nicht enthaltene Textstelle (ob im Drehbuch oder nicht kann ich natürlich nicht beurteilen) findet sich im Roman wieder (wie z.B. "Martok, Sie sind über Ihre eigenen Füße gestolpert und machen den Fußboden dafür verantwortlich, dass ihr Gesicht blutet!"). Und dann profitiert sie natürlich auch davon, dass die Doppelfolge an sich zu den Sternstunden von "Deep Space Nine" zählt. Rückwirkend betrachtet mag der ganze Krieg mit den Klingonen ohne Folgen geblieben und deshalb auch bestenfalls überflüssig und schlimmstenfalls wie ein unnötiger Abstecher auf dem Weg zum Krieg mit dem Dominion wirken, aber das ist der Auftaktfolge an sich nicht vorzuwerfen, weil die Idee zwar grundsätzlich ja interessant. Worunter Diane Carey bei ihrer Romanfassung hingegen ein bisschen leidet ist, dass Raumschlachten auf dem TV-Schirm halt immer packender, spektakulärer und interessanter sind, als in einem Roman. Zumal mich die noch mit altmodischen Modellen entstandenen Effektaufnahmen bei "Der Weg des Kriegers" ja sowohl quantitativ als auch qualitativ ganz besonders begeistern konnten. Eben dieser Reiz fehlt der Buchversion natürlich. Vor allem aber leidet sie darunter, dass sich Martok in weiterer Folge als Infiltrator des Dominion herausstellte, wodurch seine ganzen inneren Monologe hier überhaupt keinen Sinn ergeben. Dafür kann sie natürlich nichts, aber es zeigt wieder einmal die Probleme einer mangelnden Vorausplanung gerade auch in Verbindung mit einer fortlaufenden Handlung, und schadet dem Roman schon ein wenig. Zuletzt sei auch noch kurz aufs eigenwillige deutsche Cover ausgewiesen, wo nicht nur Sisko seltsam aussieht und das statt Worf vielmehr Odo prominent präsentiert, sondern wo vor allem auch statt eines klingonischen vielmehr ein romulanischer Bird of Prey prangert – was doch ein wenig irritiert.

Fazit: Natürlich stellt sich bei solchen Romanfassungen zu TV-Episoden unweigerlich immer die Sinnfrage, selten bis nie wurde diese jedoch so eindeutig positiv beantwortet wie hier. Einerseits, da es sich bei "Der Weg des Kriegers" um eine der besten (Doppel-)Folgen der Serie handelt, vor allem aber, da Diane Carey die Vorlage durch die von ihr hinzugefügten Szenen da und dort sogar noch einmal aufwertet. Vor allem Worfs innerer Konflikt kommt im Roman viel besser zur Geltung. Generell haben mir all ihre Ergänzungen sehr gut gefallen, wobei für mich vor allem die Szenen auf Boreth und die damit einhergehende Verknüpfung zu TNG positiv hervorstach. Lediglich die inneren Monologe von Martok sind insofern ein Kritikpunkt, als diese aufgrund der Tatsache, dass es sich bei ihm um einen Spion des Dominion handelt, keinen Sinn ergibt. Etwas, dass ich nicht Diane Carey vorwerfe, sondern vielmehr den Drehbuchautoren, die diese Wendung in weiterer Folge aus den Hut zauberten und damit die betreffenden Textstellen aus dem Roman ad absurdum führten. Zudem sind die Raumschlachten auf dem TV-Schirm natürlich packender und spektakulärer als in einem Buch. Insgesamt ist "Der Weg des Kriegers" aber die erste von mir gelesene Romanadaption einer TV-Episode, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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