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Star Trek - DS9: Das Spiel der Laertaner Drucken E-Mail
Hirnrissiger "Star Trek"-Roman von Robert Sheckley Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 06 November 2017
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - DS9: Das Spiel der Laertaner"
Originaltitel: "Star Trek: The Laertian Gamble"
Bewertung:
Autor: Robert Sheckley
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 250 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: September 1995 (E) bzw. 1996 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11660-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Laertanerin Allura kommt auf die Station. Nachdem sie von Quark wegen der – wenn auch geringfügigen – telepathischen Fähigkeiten ihres Volkes aus dem Casino verbannt wird, macht sie Doktor Bashir schöne Augen. Dieser soll sie Vertreten und am Spieltisch Platz nehmen, um mit ihrem Geld zu spielen. Julian kann ihr diese Bitte nicht abschlagen – selbst dann nicht, als diese mit der seltsamen Forderung aufhören lässt, dass Bashir wenn er sich mal dazu verpflichtet, als ihr Mittelsmann zu dienen, erst dann aufhören darf zu spielen, wenn entweder Alluras Geldreserven erschöpft oder die Bank – also Quark – pleite ist. Das Spiel beginnt, und Bashir gewinnt eine Runde nach der anderen, bis Quark meint, die Bank sei gesprengt. Doch damit wollen sich weder Allura noch der Spielmeister der Laertaner, der mit einem großen Kriegsschiff zur Station geflogen ist, zufrieden geben. Nicht nur wissen sie genau, dass der Ferengi noch mehr Geld besitzen muss, danach bestehen sie zudem darauf, dass er seinen Besitz versteigert. Und aus sicher der Laertaner schließt dieser Besitz die Station Deep Space Nine mit ein…

Review: Zu Beginn des Romans hat mich an "Das Spiel der Laertaner" in erster Linie die Kürze der Kapitel irritiert. Da wird auch wirklich jeder Szenenwechsel dazu verwendet, ein neues Kapitel einzuläuten. Das führt dazu, dass sie – vor allem anfänglich – meist nur zwei Seiten lang sind; vereinzelt gehen sie sogar nur über eine einzige Seite. Das fand ich dann doch ziemlich seltsam und ungewöhnlich – und führte bei mir zum Eindruck, die hätten Robert Sheckley nicht mittels Pauschalhonorar und auch nicht nach Seiten, sondern vielmehr nach Kapitel bezahlt. Doch je länger der Roman – und damit auch die Kapitel – wurden, desto mehr irritierte mich dann statt der Kapitelstruktur vielmehr der Inhalt. Weil anfänglich hat die Grundidee ja noch ihren Reiz. Mit der Zeit wird es dann aber zuerst unplausibel, und danach zunehmend lächerlich. Wenn Quark seine eigenen Ersparnisse und sein Casino verspielt, gut und schön. Aber andere Teile und Bereiche von Deep Space Nine, bzw. am Ende vielleicht gar die gesamte Station selbst? Ich bitte euch. Das ist doch einfach nur bescheuert, bloß weil er ein Casino dort betreibt "gehört" ihm doch bitte schön die Station nicht. Generell wurde das Geschehen zunehmend hirnrissig. Schon allein alles rund um die Komplexitätstheorie war an den Haaren herbeigezogen. Dann der übertrieben dargestellte Schmetterlingseffekt, wo die ständigen Siege von Bashir – die gegen die Wahrscheinlichkeit sprechen – zum Verschwinden von ganzen Sternensystemen auf der anderen Seite der Galaxis führen, und so weiter.

Unglaubwürdig erscheint auch, dass es die Figuren partout nicht schaffen, einen Weg zu finden, das Ganze zu unterbinden, wegen eines einzigen Schlachtschiffs im Orbit der Station (hat die Sternenflotte denn keine eigenen Schiffe, die sie hinschicken könnte?). Oder auch, dass Bashir selbst dann noch gewinnt, wenn er alles dafür tut, zu verlieren. Und zu allem Überfluss schleichen sich dann auch noch Kontinuitätsfehler ein, wie dass jemand aus der Föderation – einer geldlosen Gesellschaft – Ersparnisse hat, die er hergeben kann, der erstaunlich gierige und clevere Rom, oder auch die "Priester der charismatischen Väter des Profits und Verlustes", die angeblich kein Geld brauchen. Ja Himmel Arsch und Zwirn, das sind verdammt noch mal Ferengi! All dies vermittelte mir den Eindruck, dass Robert Sheckley vom Universum in dem er sich bewegt entweder nicht viel Ahnung hat, oder aber ihm die dort geltenden Regeln egal sind, da es ihm wichtiger ist, seine Geschichte erzählen zu können. So ziemlich das einzig halbwegs positive an diesem haarsträubenden Machwerk ist die Exkursion zum Planeten durch Jadzia und Kira. Die hatte einzelne gute Momente. Und selbst die war alles andere als perfekt, sei es Kiras völlig überflüssig wirkender Aufenthalt in der Holo-Kammer (wo man versucht, sie aufzuhalten) oder auch der Showdown, wo die Komplexitätsmaschine die Störenfriede vor der Tür des Raums "subtrahiert" und in sich speichert. Auch da fragte ich mich wieder einmal nicht nur, welche Drogen Sheckley zu sich genommen hat als er diesen Schwachsinn verfasste (und ob ich bitte auch was davon haben könnte), sondern eben auch wieder, ob er denn vom "Star Trek"-Universum überhaupt eine Ahnung hat. Außerhalb dessen hätte mir der Roman zwar wohl kaum besser gefallen – aber gerade auch als "Deep Space Nine"-Abenteuer kommt man beim Lesen aus dem Kopfschütteln teilweise nicht mehr heraus.

Fazit: Zugegeben, es gibt auch (noch) schlechtere "Star Trek"-Romane, dennoch habe ich selten so einen Schwachsinn gelesen, wie "Das Spiel der Laertaner". Zu Beginn irritierten mich in erster Linie die teilweise extrem kurzen Kapitel, danach war es dann zunehmend die Handlung, die immer haarsträubender wurde, und gerade auch ins "Star Trek"-Universum (nicht zuletzt dank vereinzelter Ungereimtheiten zur Kontinuität) nicht passen wollte. Ich persönlich fand die hier erzählte Geschichte jedenfalls größtenteils bescheuert. Es gab für mich auch eine tollen, hervorstechenden Momente. Und Spannung kam ebenfalls keine auf. Einzig Teile der Handlung von Jadzia und Kira auf dem Planeten konnten mir halbwegs gut gefallen – aber auch das kann letztendlich nicht mehr wirklich etwas retten. Insofern lohnt sich "Das Spiel der Laertaner" aus meiner Sicht wirklich nur für absolute Komplettisten; alle anderen können Robert Sheckleys (dankenswerterweise) einzigen "Star Trek"-Roman getrost links liegen lassen.

Bewertung: 1/5 Punkten
Christian Siegel


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