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Star Trek - TNG: Die Beute der Romulaner Drucken E-Mail
Die Enterprise in der Gewalt von Romulanern Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 19 Juni 2017
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TNG: Die Beute der Romulaner"
Originaltitel: "Star Trek: The Romulan Prize"
Bewertung:
Autor: Simon Hawke
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 300 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Mai 1993 (E) bzw. 1996 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11561-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Die Enterprise stößt im Raum der Föderation auf ein antriebslos im All treibendes Raumschiff der Romulaner. Dieses ist wesentlich größer und mächtiger als alle bekannten Klassen – es scheint sich um ein experimentelles Schiff zu handeln. Auf eben diesem scheint jedoch etwas gründlich schief gegangen zu sein: Als sich Commander Riker mit einem Außenteam an Bord beamt, findet man die gesamte Besatzung nur mehr tot vor. Um mehr über die Geschehnisse an Bord in Erfahrung zu bringen, schickt man Techniker hinüber, um den Computerkern anzuzapfen. Und auch Captain Picard lässt es sich nicht nehmen, zum romulanischen Schiff rüberzubeamen. Kurz nach seiner Ankunft wachen die vermeintlich toten Romulaner dann plötzlich auf, und überwältigen die Eindringlinge von der Enterprise. Es handelte sich um einen Trick, um sie gefangen zu nehmen. Doch bevor der romulanische Commander Valak seine Beute nach Romulus bringt, möchte er zuerst das Geheimnis eines Planeten nahe der Neutralen Zone ergründen, der von der Sternenflotte unter Quarantäne gestellt wurde – und wo Valak einen Lauschposten der Föderation vermutet. Doch der geheimnisvolle Planet ist nicht das, was Valak vermutet hat…

Review: "Die Beute der Romulaner" ist einer jener TNG-Romane, die ich in meiner Jugend schon mal gelesen habe. Interessanterweise hatte ich ihn teilweise ganz anders und insgesamt vor allem auch ein bisschen besser im Gedächtnis, als ich ihn nun rund 20 Jahre später gefunden habe. So konnte ich mich z.B. an den hohlen Planeten noch sehr gut erinnern, aber der kompletten Einstieg rund um das riesige, experimentelle romulanische Schiff und die Falle, die man der Enterprise-Crew stellt, ist mir irgendwie überhaupt nicht hängen geblieben. Insofern hatte ich zu Beginn kurzfristig noch gedacht, ich hätte eventuell den Roman verwechselt. Rückwirkend betrachtet überrascht es mich nicht, dass mir gerade auch der Einstieg nicht sonderlich in Erinnerung geblieben ist. Der Gag rund um die scheintote romulanische Besatzung und die Falle, die man der Enterprise-Crew stellt, mag soweit zwar recht nett sein, aber der wirklich interessante Teil des Romans ist nun mal alles rund um den Planeten, der unter Quarantäne gestellt wurde. Die Idee eines hohlen Planeten fand ich einfach sehr interessant. Mit dem deutlich kritischeren Verstand eines Erwachsenen wirkte das das eine oder andere daran nicht unbedingt logisch bzw. bis zur letzten Konsequenz durchdacht – zwar musste ich kurz an die Station aus "Interstellar" denken, wo man ähnliches umgesetzt hat, aber das war halt auch wirklich eine verhältnismäßig kleine Raumstation; wenn man die Größe eines Planeten bedenkt, erscheint es unplausibel, dass man in dessen Inneren das andere Ende so gut erkennen könnte, wie es hier beschrieben ist (wobei man zugegebenermaßen ja auch nicht weiß, wie groß der Hohlraum ist) – aber eine faszinierende Idee ist es nach wie vor. Auch das Rätsel rund um den Planeten selbst fesselt, und auch die Auflösung konnte soweit ganz gut gefallen.

Was ebenfalls positiv hervorsticht ist der nette Wettstreit zwischen Captain Picard und Commander Valak. Letzterer war mir zwar teilweise schon fast wieder etwas zu paranoid und teilweise auch stur beschrieben – dahingehend, dass er selbst wenn die Beweise dagegen sprechen bei seiner ursprünglichen Theorie eines Horchpostens der Föderation bleibt – die Dialoge zwischen ihm und Picard waren aber gut geschrieben. Generell waren die Ereignisse auf bzw. innerhalb des Planeten spannend beschrieben. Und auch für jene, die an Bord der Enterprise zurückbleiben, hat sich Simon Hawke etwas Spannendes ausgedacht, um ihnen etwas zu tun zu geben, statt einfach nur die Hände in den Schoß zu legen und auf Rettung zu warten. Jedoch: Der Einstieg war noch etwas schleppend. Es dauerte für meinen Geschmack doch eine Spur zu lang (und eben viel länger als ich das in Erinnerung hatte) ehe man zum betreffenden Planeten und damit dem faszinierenden Teil des Romans kommt. Auch auf die Einlagen rund um den sich mit einem Romulaner prügelnden Riker hätte ich verzichten können – das war mir (nicht zuletzt da Riker gegen den Romulaner siegreich sein darf, obwohl diese doch eigentlich körperlich stärker sein sollen; aber natürlich kann man unsere Helden nicht verlieren lassen und müssen sie sich trotzdem durchsetzen. Gähn.) viel zu klischeehaft. Die Figuren sind leider auch teilweise etwas durchwachsen getroffen. Der eine oder andere agierte nicht immer so, wie man das aus der Serie erwarten würde. Exemplarisch sei Picards etwas gar verblüffte Reaktion erwähnt, als die Romulaner plötzlich aufwachen. Da wirkt er eher wie ein unerfahrener Fähnrich als ein abgebrühter Captain. Generell schlichen sich ein paar kleinere Kontinuitätsfehler ein, wie z.B. dass die Enterprise hier angeblich ind en Delta-Quadranten fliegt (wenn das die "Voyager" wüsste!), oder auch der Kommentar zur Nanotechnik (die sich angeblich noch im experimentellen Stadium befinden soll – dass Wunderkind Wesley solche gebaut hat, haben scheinbar alle an Bord der Enterprise schon wieder vergessen). Mein größter Kritikpunkt ist aber alles rund um Picards präkognitiven Traum. Solchen esoterischen Hokus Pokus brauch ich bei "Star Trek" nun echt nicht.

Fazit: "Die Beute der Romulaner" ist ein guter Roman, den ich jedoch etwas besser in Erinnerung hatte, als ich ihn nach all den Jahren beim neuerlichen Lesen nun fand. Der Einstieg rund um den Fund des romulanischen Schiffes zieht sich doch ein wenig, und war aus meiner Sicht im Vergleich zum Rätsel rund um den Planeten wesentlich uninteressanter. Zudem schienen mir die Figuren nicht immer 100%ig getroffen, es gab ein paar kleinere Kontinuitätsfehler, auf Rikers körperlichen Wettstreit mit dem Romulaner hätte ich lieber verzichtet, und vor allem auch Picards präkognitiver Traum stieß mir sehr sauer auf. Abseits dieser Kritikpunkte ist "Die Beute der Romulaner" aber ein gelungener und kurzweiliger TNG-Roman, der eben dann vor allem in der zweiten Hälfte aufdreht, als das Geheimnis rund um den hohlen Planeten in den Mittelpunkt rückt. Eben diesen fand ich vom Konzept her nämlich sehr faszinierend, und Simon Hawke schafft es hier dann, einige Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, die zumindest mir seit der Erstlesung von rund zwanzig Jahren noch gut in Erinnerung geblieben sind. Aufgrund der vorhandenen Kritikpunkte mag "Die Beute der Romulaner" zwar kein absolutes Highlight sein, vor allem für TNG-Fans ist er aber sicherlich lesenswert.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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