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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Infinite Regress
Episodennummer: 5x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. November 1998
Erstausstrahlung D: 06. Mai 2000
Drehbuch: Robert J. Doherty & Jimmy Diggs
Regie: David Livingston
Hauptdarsteller: Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway, Robert Beltran als Chakotay, Tim Russ als Tuvok, Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres, Robert Duncan McNeill als Tom Paris, Robert Picardo als The Doctor, Jerry Ryan als Seven of Nine, Ethan Phillips als Neelix, Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller: Scarlett Pomers als Naomi Wildman, Neil Maffin als Ven, Erica Mer als Little Girl, Majel Barrett als computer voice u.a.

Kurzinhalt: Seven of Nine verhält sich zunehmend sonderbar. So scheint sie abwechselnd in unterschiedliche Persönlichkeiten zu schlüpfen: Ein klingonischer Krieger, ein kleines Mädchen, ein Ferengi-Händler – und noch zahlreiche andere. Seven wird deshalb vorläufig in der Krankenstation unter Beobachtung gestellt. Das MHN findet heraus, dass ihr neurales Borg-Implantat von einer Quelle außerhalb des Schiffes stimuliert wird. Daher scheinen auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten zu kommen, bei denen es sich um Lebewesen handelt, die von den Borg assimiliert wurden. Man steuert daraufhin das Wrack eines zerstörten Borg-Kubus an, in dessen Zentrum sich ein Borg-Vinculum – quasi das Gedankenzentrum des Schiffes – befindet. Dieses ist von einem Computervirus befallen, weshalb es eben diese Signale ausstrahlt, die von Sevens Implantat aufgefangen werden. Die Voyager nimmt das Vinculum daraufhin an Bord um nach einem Weg zu suchen, es zu deaktivieren. Kurz darauf werden sie von einem außerirdischen Schiff aufgehalten, dass lt. Seven of Nine zur Spezies 6339 gehört. Diese wurde weitestgehend von den Borg ausgelöscht bzw. assimiliert. Nun haben sie aber doch noch einen Weg gefunden, zurückzuschlagen: Der Computervirus im Vinculum war ihr Plan, um die Borg mit einem Schlag zu vernichten. Doch Captain Janeway kann und will Seven of Nines Leben nicht einfach so opfern…

Denkwürdige Zitate: "Naomi Wildman, sub-unit of Ensign Samantha Wildman."
(Das ist ja mal lustig ausgedrückt!)

"I have some wonderful medicinal teas. Maybe I could prepare one for you?"
"Talaxian homeopathy. I don't think we're quite that desperate yet."
(Der Doktor hält nicht viel von Neelix' Behandlungsvorschlag.)

"We haven't had the best of luck with the Borg."
"Nor have I."
(Da haben sowohl Janeway als auch Seven absolut recht.)

"With all of these new personalities floating around, it's a shame we can't find one for you."
(Was man sich als Vulkanier so alles vom MHN gefallen lassen muss.)


Review: Episodenbild (c) CBS Das Grundkonzept der Episode, in der unterschiedlichste Persönlichkeiten Sevens Körper übernehmen, hat mich unweigerlich an die TNG-Episode "Der Komet" erinnert, wo Data eine ganze Zivilisation in seinem Androidenkörper aufnahm, und diese nacheinander die Kontrolle über ihn gewannen. In beiden Fällen erlaubt die Grundidee ihren DarstellerInnen, die aufgrund ihrer doch eher kühl-logisch-emotionslosen Figuren nur selten Gelegenheit bekommen, starke Gefühle zu zeigen, die Möglichkeit, aus diesem engen Korsett kurzfristig auszubrechen. Und so wie Brent Spiner vor ihr nutzt auch Jeri Ryan diese Gelegenheit mit viel Spielfreude aus. Man merkt, dass es ihr Spaß gemacht hat, all diese verschiedene Persönlichkeiten darzustellen, und schauspieltechnisch endlich mal so richtig die Sau rauszulassen. War bestimmt für sie eine nette Abwechslung. Sehr gut gefiel mir auch die anfängliche Szene mit Naomi Wildman. Die Macher haben wohl nach bzw. bei "Es war einmal" bemerkt, dass sie bei der Dynamik zwischen der ehemaligen Borg-Drohne und dem kleinen Mädchen auf Gold gestoßen sind, und machten hier gleich wieder davon Gebrauch – etwas, von dem ich auch in Zukunft gern noch mehr sehen würde.

Die unterschiedlichen Persönlichkeiten sorgen zudem für den einen oder anderen starken Moment. Die beste Szene war dabei für mich mit Abstand, als ein Opfer der Schlacht von Wolf359 kurzzeitig die Kontrolle über Seven übernahm. Da lief mir doch kurz ein kalter Schauer über den Rücken (den Moment hätte man echt nur mehr reizvoller und besser machen können, wenn sich die besagte Person als Jennifer Sisko herausgestellt hätte – ich verstehe aber auch, wenn dieser Zufall dem einen oder anderen wiederum zu groß gewesen wäre). Die letzte wesentliche Stärke war dann die Gedankenverschmelzung am Ende. Zum vielleicht ersten Mal – wenn ich nicht grad was vergesse – erleben wir diese unmittelbar mit, und sehen, wie sich diese für Tuvok darstellt. Regisseur David Livingston arbeitet hier mit zahlreichen verzerrten Linsen, die den alptraumhaften Eindruck der Umgebung, in der sich Seven wiederfindet, perfekt widerspiegeln. Optisch war das jedenfalls überaus nett gemacht. Alles hat mich an "Das Vinculum" aber leider auch nicht überzeugt. So lässt die Episode im Mittelteil doch etwas nach, und verliert – abseits einzelner Höhepunkte – an Tempo und Unterhaltungswert. Die Gefahr für Seven kam nie so richtig zur Geltung, da man ihren Tod ohnehin nie in Betracht zog. Beim einen oder anderen Moment hätte man zudem darauf vertrauen dürfen, dass der Zuschauer erkennt, um wen bzw. welches Volk es sich handeln soll (dies gilt insbesondere für die Ferengi-Szene, wo Captain Janeway dies noch einmal extra ausspricht; dabei war es doch auch so schon offensichtlich). Unlogisch erschien mir zudem, dass die Ferengi die Spezies 180 sein sollen. Und auch die Idee des Vinculums hat mich nicht überzeugt. Was Borg-Schiffe für mich schon immer so bedrohlich und unheimlich gemacht hat ist die Idee dieses Würfels, der praktisch überall gleich ist – und sich auch selbst repariert. Wenn die Borg-Kuben jedoch eh erst recht wieder eine Art Herz im Zentrum haben, dass man nur ausschalten muss, reduziert das für mich schon ziemlich diese Wirkung. Last but not least drückt sich "Das Vinculum" um die Frage, ob Spezies 6339 ihren Plan jetzt trotzdem immer noch durchführen können, oder Janeway hier um Seven zu retten die Vernichtung der Borg – die Milliarden von Lebewesen in der Galaxis hätte retten können – verhindert hat. Wie man sich generell dem sich daraus ergebenden moralischen Dilemma überhaupt nicht widmet. Hier lässt die Episode einiges an dramaturgischen Potential liegen, und machen es die Drehbuchautoren sowohl sich als auch Captain Janeway entschieden zu leicht.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Das Vinculum" war eine (weitere) gute Folge. Die Grundidee mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten in einem Körper erinnerte mich zwar stark an die TNG-Folge "Der Komet", allerdings macht Jeri Ryan (so wie Brent Spiner vor ihr) sehr gut von den schauspielerischen Möglichkeiten die sich ihr hier bieten Gebrauch, und scheint es richtiggehend zu genießen, mal aus ihrem engen darstellerischen Korsett – angesichts der meist doch eher emotional unterkühlten Ex-Borg-Drohne – auszubrechen. Gut gefallen konnten mir zudem einzelne gute bis starke Momente, wie die gemeinsamen Szenen von Seven und Naomi, oder auch die Szene mit dem Opfer der Schlacht bei Wolf 359. Inszenatorisch bestach dann vor allem das Finale, wo wir die Gedankenverschmelzung unmittelbar miterleben, und Regisseur David Livingston mit ungewöhnlichen Kameralinsen und -Winkeln den sich für Tuvok ergebenden alptraumhaften Eindruck den Zuschauern perfekt vermittelt. Das Drehbuch macht es sich jedoch an der einen oder anderen Stelle zu leicht, echte Spannung kam aufgrund des von vornherein klaren Ausgangs wieder mal kaum auf, und im Mittelteil sackt die Folge generell – abseits vereinzelter Höhepunkte – etwas ein. Trotz dieser Schwächen ist "Das Vinculum" insgesamt aber eine solide Folge. 6/10

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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