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Star Trek - VOY: Segnet die Tiere Drucken E-Mail
Mittelmäßiger Plot mit ein paar Schwachpunkten Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 29 Mai 2017
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - VOY: Segnet die Tiere"
Originaltitel: "Star Trek: Bless the Beasts"
Bewertung:
Autorin: Karen Haber
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 295 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: November 1996 (E) bzw. 1997 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11567-8
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Der Warpantrieb der Voyager ist beschädigt. Um ihn zu reparieren braucht man Material, welches u.a. auf einem nahegelegenen, bevölkerten Planeten gefunden wird. Die Voyager stattet daher Sardalia und seinen Bewohnern einen Besuch ab. Diese zeigen sich auch durchaus dazu bereit, ihnen zu helfen, und bereiten Kathryn Janeway und ihrem Kommandostab einen freundlichen Empfang. Dennoch können sie sich schon bald des Eindrucks nicht erwehren, dass die Sardalianer etwas vor ihnen verbergen. Während die Reparaturen durchgeführt werden, erhält ein Großteil der – für diese nicht benötigten – Besatzung Landurlaub auf dem Planeten. Während diesem verschwinden Harry Kim und Tom Paris auf einmal spurlos. Diese werden von der Tochter des Anführers des Planeten auf eine Ernte mitgenommen, die sich als Jagd auf walähnliche Wesen herausstellt. Tom und Harry sind ob dieses Vorgehens schockiert, bekommen jedoch schon bald noch größere Sorgen, als das Schiff von militanten Umweltschützern angegriffen wird, welche die Jagd auf die Dharra mit allen Mitteln unterbinden wollen. Der Rest der Crew stößt indes auf Hinweise, dass die Sardalianer unter einer tödlichen Seuche leiden. Doch die Oberste Direktive verbietet es der Crew, sich einzumischen…

Review: Was die Handlung an sich betrifft, ist "Segnet die Tiere" ein "Star Trek"-Roman mit dem Prädikat "Ja, eh lieb." Der Roman erzählt eine Geschichte, die sich definitiv in der Tradition der Serie(n) befindet, und bei mir grundsätzlich mal mit der Umwelt- und Tierschutz-Message punktet. So zeigen sich die fortschrittlichen Starfleet-Offiziere aus dem 23. Jahrhundert, am Beispiel von Tom und Harry, über die brutale Jagd auf so schöne und intelligente Geschöpfe wie die Dharra erschüttert – und dabei haben die Sardalianer, im Gegensatz zu uns Menschen, sogar noch einen nachvollziehbaren und verständlichen Grund, warum sie diese jagen, immerhin brauchen sie eine Substanz, die sich nur in den Dharras findet, um die Seuche die ihr Volk fest im Griff hat zu behandeln. Welche Ausrede haben wir vorzubringen? Als jemand, der in den 80ern geboren ist, wo Umwelt- und Tierschutz-Themen zunehmend an Bedeutung gewannen, sprachen mich die entsprechenden Töne definitiv an. Generell waren die Abenteuer von Harry und Tom recht spannend umgesetzt. Mehr als ein "nett" bekommt "Segnet die Tiere" dafür allerdings auch nicht, da es weder sonderlich originell ist, noch übermäßig interessant umgesetzt wurde. Karen Haber vermittelt hier eine grundsätzlich wichtige Message, der ich auch zustimme, jedoch ohne der Thematik durch das SF-Konzept und die Verlagerung auf einen fremden Planeten neue Aspekte abzugewinnen. Zumal könnte man anführen, dass "Star Trek" bereits bei "Zurück in die Gegenwart" ganz ähnliche Töne angeschlagen und letztendlich die gleiche Message verbreitet hat. Trotzdem, von der Geschichte und der grundsätzlichen Idee dahinter war "Segnet die Tiere" schon ok – wenn auch eben nichts Besonderes.

Leider aber gibt es auch ein paar Schwächen, an denen der Roman kränkelt. So erscheint die Charakterisierung nicht immer optimal. Captain Janeway gibt sich z.B. vor allem zu Beginn überraschend unfreundlich. Zuerst will sie erst gar nicht auf den Planeten hinunterbeamen (man sollte meinen, es sei bei solch einem Erstkontakt selbstverständlich, dass sie als höchste Vertreterin des Schiffes persönlich hinunterbeamt), und dann zeigt sie sich derart ungeduldig, dass es schon fast an Unhöflichkeit grenzt. All dies erscheint für sich doch recht untypisch, und wirkt zudem kombimiert mit der Tatsache, dass sie ja als Bittsteller vorsprechen und von den Sardalianern Hilfe benötigen, noch dazu auch nicht sonderlich gescheit. Völlig überrascht hat mich auch die Offenbarung, dass B'Elanna Torres in Chakotay verliebt sei. Entweder ich leide schon an Alzheimer bzw. fand die Idee so bescheuert dass ich sie gleich wieder verdrängt habe, oder aber das wurde in der Serie nie auch nur angedeutet, und ist eine reine Erfindung von Karen Haber. Falls es wie ich denke letzteres ist, muss ich dies leider doch stark kritisieren, denn von solchen Eingriffen in die Kontinuität halte ich herzlich wenig. Zwischendurch schlich sich dann auch die eine oder andere logische Schwäche ein (zuerst mein Tuvok, es seien alle wieder an Bord, und 1-2 Stunden später ruft er dann Neelix und Kes zurück, die sich immer noch auf dem Planeten befinden – hä?), und die Figuren agierten auch nicht immer besonders intelligent (so sollte selbst ein so unerfahrener Offizier wie Harry Kim beim Refrain des Liedes hellhörig werden).

Der größte Kritikpunkt ist aber alles rund um die Oberste Direktive. Nun bin ich bekanntermaßen generell kein großer Freund dieser Regel, die mich immer an den Voight-Kampff-Test aus "Blade Runner" denken lässt (dort soll die Schildkröten-Frage einen Mangel an Empathie ausdrücken und so Replikanten offenbaren; im "Star Trek"-Universum wäre es wohl genau umgekehrt, beweist man doch mit einer ablehnenden Antwort lediglich, reih für den Sternenflottendienst zu sein). Aber vor allem die Art und Weise, sie es hier umgesetzt wurde, überzeugt nicht. So hätte eigentlich von vornherein angesichts der Tatsache, dass es sich um eine Prä-Warp-Zivilisation handelt, kein Kontakt hergestellt werden dürfen, egal, in welcher Notlage sich die Voyager-Crew befindet. Dass sie eben dafür weil sie Hilfe benötigten die Oberste Direktive einfach mal nicht beachteten, und sich dann als es darum ging eine ganze Zivilisation zu retten auf ihr hohes moralisches Ross setzten, ließ die Besatzung – vor allem Captain Janeway – auch nicht unbedingt im besten Licht erscheinen. Das Ende schießt dann aber endgültig den großen Vogel der Galaxis ab. Denn, bitte schön, worin liegt der Unterschied, ob ich den Sardalianern ermögliche, sich das Serum selbst herzustellen, oder einfach eine Menge runterbeame die groß genug ist um ihre gesamte Bevölkerung zu heilen? Und dann meinen Janeway & Co. auch noch, dass die Sternenflotte daran ja wohl nicht Anstoß nehmen könnte. Bitte nicht falsch verstehen: Ich halte die Entscheidung, nicht einfach wegzusehen sondern einzugreifen und den Sardalianern zu helfen, für die absolut richtige. Aber die Art und Weise, wie man zu dieser Entscheidung gelangt und der Crew dann auch noch dafür Absolution erteilt, hielt ich nun mal für ziemlich verkrampft und wenig überzeugend.

Fazit: Von der Handlung her würde ich "Segnet die Tiere" als solide einstufen. Die Tierschutz-Message ist zwar nicht sonderlich revolutionär und auch im "Star Trek"-Bereich alles andere als neu, da sie hier jedoch in meinem Fall mit ihrer Message offene Türen einrennt, war es für mich ok. Generell ist die Geschichte des Romans zwar absolut nichts Besonderes, aber insgesamt durchaus ok. Leider aber leistet sich Karen Haber auch noch ein paar Schwächen. So scheinen die Figuren nicht immer gut getroffen, die Behandlung der Obersten Direktive war irgendwie schwammig und widersprüchlich, und vor allem das Ende hat mich leider nicht wirklich überzeugt. All dies zog den Gesamteindruck dann leider nochmal nach unten und damit auf ein insgesamt doch auf ein nur unterdurchschnittliches Niveau.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


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