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Star Trek - Die Anfänge: Die erste Mission Drucken E-Mail
Captain Kirk übernimmt das Kommando der Enterprise Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 21 November 2016
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Die Anfänge: Die erste Mission"
Originaltitel: "Star Trek - Enterprise: The First Adventure"
Bewertung:
Autorin: Vonda N. McIntyre
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 506 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: September 1986 (E) bzw. 1989 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11521-0
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Mit erst 29 Jahren übernimmt James T. Kirk als jüngster Captain der Sternenflottengeschichte das Kommando über die U.S.S. Enterprise. Die erste Mission hört sich jedoch erstmal wenig aufregend an: So soll er die Mitglieder einer Varietégruppe zu ihrem nächsten Auftritt in einer Kolonie geleiten. Kirk ist über diesen unwürdigen Auftrag verärgert, und lässt dies zu Beginn auch die Anführerin der Gruppe, die Magierin Amelinda Lukarian, deutlich spüren – vor allem auch, als sie deren Pegasus auf dem Shuttledeck entdeckt. Mit der Zeit findet er sich jedoch mit seinem unliebsamen Auftrag ab. Weitere Probleme bereiten ihm u.a. die schüchterne junge Assistentin Janice Rand, die ihm zugeteilt wird, sowie Widerstand von Seiten der Crew, insbesondere Chefingenieur Montgomery Scott und sein erster Offizier Spock. Dank einer abtrünnigen Klingonin sowie dem Erstkontakt mit einem mächtigen Volk, dass in einem Weltenschiff reist und einer anderen Galaxie entstammt, wird aus der vermeintlichen Spazierfahrt doch noch eine Feuerprobe für den neuen Captain der U.S.S. Enterprise…

Review: Vonda McIntyre war, neben den Romanfassungen einiger Filme, unter anderem auch für den aller ersten originären "Star Trek"-Roman von Pocket Books verantwortlich, nämlich "Der Entropie-Effekt" – ein Roman, der mir eher weniger zugesagt hat. "Die erste Mission" trug nun leider nichts dazu bei, um mich mit der Autorin zu versöhnen. Zugegeben, dass ich den Roman scheinbar, warum auch immer, mit einem anderen Roman (ich glaube von Judith und Garfield Reeves-Stevens) um eine (wie ich meine, mich zu erinnern) frühe Mission der Enterprise und dem Erstkontakt mit insektenartigen Wesen verwechselt habe, der mir damals sehr gut gefallen konnte, half da zwar sicherlich auch nicht gerade. Aber auch ohne diesen Irrtum meinerseits hätte "Die erste Mission" bei mir um keinen Deut besser abgeschnitten. Neuerlich fand ich die Figuren alles andere als gut getroffen, und hatte ich den Eindruck, dass McIntyre nicht viele Episoden der Serie gesehen haben kann, ehe sie sich daran setzte, um mit Kirks erster Mission eine bedeutsame Kontinuitätslücke zu schließen. Vor allem Kirk wurde mir viel zu impulsiv und vor allem auch aufbrausend dargestellt. Spock lässt vom kühlen Analytiker auch noch nicht viel erahnen. Der gegenüber Kirk von vornherein sehr skeptische Scotty bekommt auch nie eine gute Begründung für seine Vorurteile mit auf den Weg. Sulu will auch gleich zu Beginn versetzt werden – dass er sich in weiterer Folge anders entschieden hat erfahren wir jedoch nur aufgrund seines mangelnden Versetzungsgesuchs – weder an seinem Entscheidungsprozess noch der Entscheidung an sich sind wir beteiligt. Und lasst mich bitte erst gar nicht mit der absolut grauenhaften Janice Rand anfangen, die einfach nur ungemein nervig ist, und hier noch dazu als Sechzehnjährige beschrieben wird (Grace Lee Whitney war Mitte dreißig, als sie in die Rolle geschlüpft ist).

McCoy wird noch am besten getroffen, der störte mich aber wiederum mit seiner Anwesenheit, war doch in "Die Spitze des Eisbergs" noch ein Dr. Piper in der Krankenstation tätig. Dass die Episode eigentlich zeitlich vor der ersten ausgestrahlten Folge, "Das letzte seiner Art", spielt, war der Autorin entweder nicht bewusst oder egal. Generell sind sie hier schon alle versammelt: Kirk, Spock, McCoy, Scotty, Sulu, Uhura, und selbst Chekov. Da drängte sich bei mir einfach wirklich – neuerlich – der Verdacht auf, dass die Autorin keine "Star Trek"-Expertin ist, und die Serie wenn überhaupt nur aus Ausschnitten kennt. Zumal sie mit den katzenartigen Crewmitgliedern die Chance verpasst, die aus der Zeichentrickserie bekannte M'Ress einzubauen, und stattdessen ein völlig neues Volk und bisher unbekannte Charaktere erfindet. Dem geneigten Trekkie fallen darüber hinaus dann auch noch einige Kontinuitätsfehler zu späteren – und meines Erachtens deutlich besseren – Werken über die Frühzeit der ersten Fünfjahresmission unter Kirks Kommando auf, die zwar der Autorin nicht anzulasten sind, den Reiz des Romans für mich aber weiter reduzierten, da man so quasi dazu gezwungen ist, ihn ins Reich der Mythen und Legenden – oder der "Fan"fiction (das "Fan" ist bewusst unter Anführungszeichen gesetzt, weil mir McIntyre zu keinem Zeitpunkt den Eindruck vermittelte, ein solcher zu sein) zu verbannen. Wobei ich allen späteren AutorInnen die sich dieser Epoche zuwandten angesichts der Qualität von "Die erste Mission" und den sich bereits zur Spitze des Kanons, der TV-Serie, ergebenden Kontinuitätsfehler, keinen Vorwurf machen will. Würde ich einen Roman über die Frühzeit von Kirks Kommando der U.S.S. Enterprise schreiben, würde ich McIntyres Werk auch ignorieren.

erste Abenteuer der Enterprise unter Kirks Kommando hätte sich bestimmt ein spannendes und packendes Buch schreiben lassen. Stattdessen entscheidet sich McIntyre für einen Comedy-Roman – dessen Humor bei mir zudem nur selten bis nie zündete. Alles rund um den Zirkus war zudem ungemein langweilig. Mit dem Auftauchen des Weltenschiffes dreht der Roman dann ganz leicht auf, aber selbst das war zu dem Zeitpunkt schon keine sonderlich neue Idee mehr. Zumal sie aus dem Konzept nicht wirklich etwas herausholt, und es somit rein bei der Grundidee bleibt. Das eine oder andere war zwar soweit ganz nett erdacht, wie z.B. rund um ihren Gesang als Sprache und ihre mangelnde Hierarchie, wenn ich dann mit diesen Ideen nichts Interessantes anstelle, wirkt es aber halt auch irgendwie hohl. Schade auch, dass sie am Ende eine klischeehafte Bedrohung für mehrere Sonnensysteme aus dem Hut zaubern muss, die mich generell nicht wirklich überzeugte. Und lasst mich erst gar nicht vom Finale rund um den Auftritt der Varieté-Truppe, den abergläubischen Klingonen die Lindsy tatsächlich für eine Hexe halten (wie diese klassischen Bösewichte aus TOS generell derart schlecht getroffen sind, dass man sie kaum wiedererkennt), der vorhersehbaren und übererklärten Flucht von Koronin, oder dem extrem bemühten Abschlussgag anfangen. Ich bemühe mich ja grundsätzlich immer, auch ein paar lobenswerte Aspekte zu erwähnen, aber bei "Die erste Mission" ist das wirklich eine Herausforderung. Gut, vereinzelte Dialoge und Zitate waren ganz nett. Alles rund ums Weltenschiff und dem darin lebenden Volk noch mit das Beste an "Die erste Mission". Aber davon abgesehen ist es einfach nur enttäuschend, was Vonda McIntyre aus dieser Steilvorlage herausgeholt hat.

Fazit: Ein Roman, der schildert, wie Captain James T. Kirk das Kommando über die U.S.S. Enterprise übernimmt, und zu seiner ersten Mission aufbricht – was hätte das nicht an Potential für einen spannenden, packenden, interessanten und faszinierenden Roman geboten. Stattdessen wirkt alles an "Die erste Mission" ungemein verkrampft und bemüht, und erzählt Vonda McIntyre lieber eine ach-so-lustige Geschichte, deren Humor mich nur äußerst sporadisch ansprechen konnte. Generell konnte ich mit der ganzen Story kaum etwas anfangen. Am schwersten wiegt allerdings, dass die Autorin nach "Der Entropie-Effekt" auch hier wieder kein Gespür für die Figuren erkennen lässt. Neben der unpackbar nervigen Janice Rand (die als 16-jährige beschrieben wird – ernsthaft?!?!) störte ich mich vor allem am viel zu aggressiven und aufbrausenden Kirk. Generell sind die Figuren schlecht getroffen, und auch die eine oder andere Kontinuitäts-Ungereimtheit hat sich eingeschlichen. Und dabei spreche ich ganz bewusst nicht von jenen zu später erschienenen Romanen, welche "Die erste Mission" – meines Erachtens zu recht – ignorierten und der Beschreibung hier teilweise widersprachen, sondern vielmehr selbst zur Serie. Was bei mir wieder einmal den Eindruck einer reinen Auftragsarbeit einer Autorin vermittelte, die mit "Star Trek" nicht viel verband. Was ich halt gerade bei einem Roman über Kirks erste Mission mit der Enterprise für fatal halte.

Bewertung: 1/5 Punkten
Christian Siegel


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