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Star Trek: Die neue Zeit 7 Drucken E-Mail
Von Parallenwelten, KIs und rasanter Evolution Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 15 August 2016
 
Cover (c) CrossCult
Titel: "Star Trek: Die neue Zeit 7"
Originaltitel: "Star Trek: Ongoing Vol. 8"
Bewertung:
Autor: Mike Johnson
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Zeichnungen: Yasmin Liang, Erfan Fajar & Joe Corroney
Tusche: Yasmin Liang, Erfan Fajar, Yulian Ardhi, Joe Coronney, Victor Moya & Ro Doan
Farben: Zac Atkingon, Sakti Yuwono, Ifansyah Noor, & John Rauch
Lettering: Amigo Grafik
Umfang: 152 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 11. Juli 2016
ISBN: 978-3-86425-980-7
Kaufen: Softcover (D), Kindle (D), Softcover (E), Kindle (E)
 

Inhalt & Review: Seinen Ursprung hat "Die neue Zeit" ja eigentlich aus der Idee heraus, Episoden von der klassischen Serie im Konzept der veränderten Kelvin-Zeitlinie nach- bzw. neuzuerzählen. Mittlerweile ist davon nicht mehr viel übrig geblieben. Selbst "Parallelleben" nimmt gerade mal noch die Grundidee der Episode "Ein Parallel-Universum", was parallele Dimensionen betrifft; und die anderen beiden hier enthaltenen Geschichten schienen sich ihre Inspiration eher aus den Filmen und/oder aus TNG zu holen. Und auch wenn man sich zugegebenermaßen teils schwer damit zu tun schien, alten TOS-Episoden neue Aspekte abzuringen, finde ich dies schon ein wenig schade. Davon abgesehen konnte mir der siebente Band der "Die neue Zeit"-Reihe – die bei mir ja nicht immer unbedingt sonderlich gut abgeschnitten hat – soweit ganz gut gefallen. Wobei ich die erste Geschichte, "Parallelleben", noch mit am Schwächsten fand. Was einerseits daran liegen dürfte, dass man sich hier mit "Ein Parallel-Universum" einer der besten, interessantesten und faszinierendsten TOS-Episoden bedient, ohne auch nur ansatzweise an sie heranzukommen. Vor allem aber fand ich auch, dass sich die grundlegende Idee des Geschlechtertausches rasch abgenutzt hat. Zumal dies leider letztendlich auch wirklich die einzige Idee war, und die Aussage über ein banales "Auch mit umgekehrten Geschlecht sind die Figuren von der Persönlichkeit her immer noch die gleichen" hinausgeht – was zumindest ich jetzt als wenig revolutionäre Erkenntnis empfand. Die kurz auftauchende, aus Klingonen bestehende Enterprise-Crew, hätte aus meiner Sicht eine deutlich spannendere Geschichte ergeben können. Und was sollte eigentlich der kurze Gastauftritt von Geordi? Da man ja nur in Dimensionen, nicht jedoch in der Zeit herumspringt, ergab das ja wohl mal überhaupt keinen Sinn. Ich finde, die Einlage hätte sich Mike Johnson sparen sollen. Davon abgesehen war die Geschichte soweit aber ganz nett, wobei vor allem das Treffen der unterschiedlichen Crews (ein solches gab es bei "Ein Parallel-Universum" ja nicht) durchaus seine Momente hatte.

Bei "Ich, Enterprise" musste ich vom Grundkonzept her einerseits an "Star Trek: Der Film" (gerade auch, wenn die "verkörperte" Enterprise wie einst die Ilia-Drohne durchs Schiff wandelt, und meint, dass der nahegelegene KI-Planet die biologischen Einheiten der Enterprise als Infektion ansieht) und andererseits an die TNG-Folge "Neue Intelligenz" (wo die Enterprise quasi Nachwuchs erzeugt) denken. In erster Linie erklärt die Story aber den Ursprung einer Hintergrundfigur von "Into Darkness", nämlich dem großen Kahlkopf. Zwar hätte ich auch gut ohne dieses Hintergrundwissen leben können, immerhin war die Geschichte aber vom Grundgedanken her durchaus interessant, vor allem was den Planeten, der nur aus einem Schwarmbewusstsein besteht, betrifft. Und der Ausgang war dann ansatzweise berührend. "Apollo" litt zuerst darunter, dass ich angesichts sowie der Historie der "Die neue Zeit"-Reihe (siehe die ersten paar Sätze dieses Reviews) eigentlich mit einer Variante der TOS-Episode "Der Tempel des Apoll" gerechnet hätte. Stattdessen geht's um einen verschollenen Astronauten des Apollo-Programms, wobei auch gleich wieder die uns bekannte Geschichte umgeschrieben wird. Wie sich nämlich herausstellt, gab es – vermeintlich auch schon in der Prime-Zeitlinie – eine geheime Mondbasis, von der aus ein experimentelles Schiff (welches seltsamerweise die Bezeichnung Apollo X hat – und das, obwohl überhaupt erst Apollo 11 als erstes Raumschiff auf dem Mond gelandet ist) in die Tiefen des Alls gestartet wurde. Der Astronaut strandete daraufhin auf einem fremden Planeten, wo sich seine Evolution beschleunigte, und er sich daraufhin in eine Bestie verwandelte. Letzteres ließ mich an die TNG-Folge "Genesis" zurückdenken, auch wenn sich dort alle zurück- statt nach vorn, entwickelten. Dafür bot die Story aber immerhin einen netten emotionalen Kern, sowie einen berührenden, leicht finsteren Ausklang. Während die Geschichten selbst in ihrer Qualität teilweise auch wieder etwas schwanken, gibt es an der künstlerischen Gestaltung, wie für die Reihe üblich, nichts auszusetzen. Die Zeichnungen sind sehr detailliert und fangen die Gesichter jederzeit sehr lebensnah ein, die Farben satt, und die gesamte Optik orientiert sich an der hell-leuchtenden Gestaltung der Filme, und wirkt daher in sich stimmig. Visuell kann "Die neue Zeit 7" also wieder einmal absolut beeindrucken – und auch inhaltlich hat die Reihe bei mir schon mal einen schlechteren Eindruck hinterlassen.

Fazit: Nach dem letzten Band "Der Khitomer-Konflikt" sowie dieser Sammlung hier scheint es fast so, als hätte man das ursprüngliche Konzept der Reihe, alte TOS-Folgen nachzuerzählen bzw. teils neu zu interpretieren, überwiegend hinter sich gelassen. Die erste Geschichte mag sich zwar noch leichte Anleihen an "Ein Parallel-Universum" nehmen, übernimmt von dort jedoch nur das grundlegende Konzept, und benutzt es, um uns einen Blick auf eine gender-swapped Enterprise werfen zu lassen – was ich längst nicht so interessant und faszinierend fand wie die dortige Idee eines düsteren Spiegel-Universums. Am besten konnte mir die zweite Geschichte gefallen, auch wenn sich diese wiederum Anleihen an einer TNG-Folge sowie dem ersten "Star Trek"-Film zu nehmen schien. Dafür war sie durch und durch "Star Trek", und bot sogar einen emotionalen Ausklang. Der letzte hier enthaltene Comic litt dann ein bisschen darunter, dass ich mir angesichts des Titels eigentlich eine Adaption von "Der Tempel des Apoll" erwartet hätte, man uns stattdessen aber die Geschichte eines verschollenen Astronauten eines bislang geheim gehaltenen Apollo-Programms erzählt. Zwar soweit ganz nett und unterhaltsam, aber nichts Besonderes. Insgesamt machte "Die neue Zeit 7" auf mich inhaltlich aber einen durchaus soliden Eindruck, und die wieder einmal über jeden Zweifel erhabene künstlerische Gestaltung tut ihr übrigens, um den Comic vor allem auch für Fans der Kelvin-Zeitlinie empfehlenswert zu machen.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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