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Star Trek - Excelsior: Forged in Fire Drucken E-Mail
Wie Commander Sulu das Kommando übernahm Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 20 Juni 2016
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - Excelsior: Forged in Fire"
Bewertung:
Autoren: Michael A. Martin & Andy Mangels
Übersetzung: -
Umfang: 481 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 26. Dezember 2007
ISBN: 978-1-4165-4716-7
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Im Jahr 2289 erhält Commander Sulu den Posten als Erster Offizier an Bord der U.S.S. Excelsior. Während der Außenmission auf einem Planeten fällt ihm eine verstörte Frau auf, von der er schließlich erfährt, dass auf die in Kürze stattfindenden, streng geheimen Friedensverhandlungen zwischen dem klingonischen Reich und der Föderation auf dem Planeten Korvat ein Anschlag verübt werden soll. Beim dafür verantwortlichen klingonischen Piraten handelt es sich um Qaqh, der mit einer genetischen Anomalie, die u.a. Albinismus mit einschließt, geboren wurde, und deshalb innerhalb der klingonischen Kultur geächtet ist. Captain Styles schenkt den Gerüchten nur bedingt glauben, Sulu nutzt jedoch seine Kontakte, um direkt mit Botschafter Sarek zu reden, der daraufhin darum bittet, von der U.S.S. Excelsior zu den Verhandlungen gebracht zu werden. Begleiter wird er dabei u.a. von seinem jungen Attaché Curzon Dax. Auf Korvat selbst werden sie neben einem klingonischen Botschafter u.a. von den Kommandanten Kor, Koloth und Kang empfangen. Trotz aller Warnungen und Vorbereitungen gelingt es Qagh dann schließlich, seinen Anschlag erfolgreich durchzuführen. Dabei verliert u.a. auch Captain Styles sein Leben. Während dem neuen stellvertretenden Captain Hikaru Sulu streng verboten wird, dem Piraten in klingonisches Gebiet zu folgen, nehmen Kor, Kang und Koloth zusammen mit Curzon Dax die Verfolgung auf…

Review: Nach der – meines Erachtens wunderbaren – "Voyager"-Folge "Flashback" kamen ja kurz Gerüchte über eine Excelsior-Miniserie auf. Auch als es noch vor der Ankündigung der bislang letzten "Star Trek"-Serie "Enterprise" hieß, dass man in der Zeit zurückgehen würde, hatte ich kurz auf eine Rückkehr von Captain Sulu gehofft. Letztendlich sollte es aber leider nicht sein. Immerhin gab es für Fans vor nicht ganz zehn Jahren von den beiden Autoren Michael A. Martin und Andy Mangels noch einen letzten Nachschlag (nachdem Captain Sulu bereits in einigen anderen Romanen, wie z.B. "Die Tochter des Captains", oder "Lost Era: The Sundered", im Mittelpunkt gestanden war). In "Forged in Fire" erzählen sie, wie Hikaru Sulu das Kommando über die U.S.S. Excelsior übernahm – fast noch mehr als ein "Excelsior"-Roman erweist sich der Roman jedoch als Prequel zur DS9-Episode "Blutschwur", wo Kor, Koloth und Kang nach Deep Space Nine kommen, um ihre Vendetta gegen den klingonischen Albino-Piraten endlich zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Nicht zuletzt dank der Verknüpfungen zur klassischen Serie bislang (ich stehe ja gerade erst in der Mitte der 3. Staffel) eine meiner Lieblingsfolgen von "Deep Space Nine". Hier werden also nun die genauen Hintergründe aufgerollt. Das Ergebnis ist ein faszinierender, epischer Roman, der mehrere Jahrzehnte umfasst, und dabei nicht nur bezüglich des Blutschwurs der Klingonen einige interessante offene Fragen beantwortet.

"Forged in Fire" behandelt gleich mehrere Themen bzw. Figuren. So wird u.a. die Lebensgeschichte des Albinos – auszugsweise – aufgerollt, von seiner Geburt auf Qo'Nos, wo er gleich danach verstoßen wurde, über sein Leben unter orionischen Piraten, seinen Nachforschungen auf dem Bereich biologischer und genetischer Waffen, bis hin zu seinem Attentat auf die Friedenskonferenz, mit der er seine illegalen Aktivitäten absichern wollte (da ihm ein Friedensvertrag zwischen beiden Mächten seine Raubzüge deutlich erschwert hätte). So ziemlich der einzige Aspekt, der mich dabei weniger überzeugt hat, war der persönliche Bezug zu Hikaru Sulu, der mit seiner Familie noch als kleines Kind Opfer der Raubzüge des Albinos wurde. Das war dann vielleicht doch eine persönliche Verknüpfung zu viel. Ich finde, es hätte gereicht, wenn Sulu ihn einfach nur aufgrund der erschütternden Begegnung mit der jungen Frau, die vor seinen Augen starb, sowie dem Attentat auf Korvat, das ja auch seinem Captain das Leben kostete, verfolgt hätte. Ich konnte es zwar letztendlich akzeptieren und mich damit abfinden, aber ich finde, diesen derart persönlichen Bezug hätten sich die Autoren sparen können. Davon abgesehen fand ich es aber sehr interessant, mehr über diese Figur zu erfahren, die in "Blutschwur" ja nur am Ende mal kurz in Erscheinung trat, dort jedoch nicht wirklich näher beleuchtet wurde (immerhin lag der Schwerpunkt dort ganz klar auf die drei klingonischen Kommandanten, sowie den Zwiespalt von Jadzia Dax).

Neben Qagh werden aber auch noch einige andere Figuren näher beleuchtet. Einerseits natürlich – no na – Commander bzw. später Captain Sulu, der hier einige tolle Momente spendiert bekommt, und sich am Ende in bester Kirk-Manier über seine Befehle hinwegsetzen darf, um seinem Gewissen zu folgen. Sehr nett fand ich es auch, mehr Zeit mit dem drei kultigen klingonischen Kommandanten aus der klassische Serie, Kor, Kang und Koloth, verbringen zu können. Was letzteren betrifft, wurden die Ereignisse aus der Episode "Mehr Trouble mit Tribbles" aus der Zeichentrickserie auf grandiose Art und Weise in die Handlung hier eingebunden. Neben Qagh und Sulu gehört "Forged in Fire" jedoch in erster Linie Curzon Dax. Dieser spielte ja ebenfalls bereits im einen oder anderen Roman, wie z.B. "Lost Era: The Art of the Impossible" eine gewichtige Rolle, hier werden wir jedoch Zeuge seiner Anfänge und begleiten ihn auf seine erste große diplomatische Mission. Seinen Werdegang auf dieser Art und Weise mitzuverfolgen, fand ich jedenfalls sehr interessant. Und auch die zahlreichen Verknüpfungen zu in der "Star Trek"-Kontinuität etablierten Fakten, wie z.B. dem Virus der Klingonen, der zum Verlust der Stirnhöcker bei einigen führte – und wie es dazu kam, dass dies im Verlauf der Film-Ära wieder rückgängig gemacht wurde – haben mir sehr gut gefallen, und schlossen die eine oder andere Lücke.

Die Handlung selbst konnte mir ebenfalls gut gefallen. Abseits der zahlreichen Rückblenden sowie vereinzelter Momente, die rund um "Star Trek VII" angesiedelt sind (sowie einen kurzen Epilog, welcher der DS9-Folge "Blutschwur" vorausgeht) spielt die Geschichte in etwa zwei Jahre vor "Das unentdeckte Land", und zeigt auf, dass es bereits vor der Explosion von Praxis Friedensbemühungen zwischen den Klingonen und der Föderation gegeben hat. Gekonnt springen die Autoren dabei zwischen den verschiedenen Schauplätzen und Figuren hin- und her, und lassen eben auch immer wieder Rückblenden einfließen, um die Motivation und/oder die Hintergründe der aktuellen Ereignisse zu erläutern. Auffällig ist dabei jedoch, dass die titelspendende U.S.S. Excelsior bzw. Captain Sulu zwischenzeitlich etwas in den Hintergrund rücken, weshalb der Roman eventuell unter dem "Lost Era"-Banner besser aufgehoben gewesen wäre. Etwas mehr Sulu hätte mich persönlich jedenfalls nicht gestört. Davon abgesehen fand ich die Geschichte aber sehr interessant und packend. Dabei sollte einem allerdings bewusst sein, dass hier eher Figuren und die Dynamik/Beziehung zwischen ihnen im Mittelpunkt stehen, als Action und/oder geheimnisvolle Phänomene. Auch Politik spielt, trotz der Friedensverhandlungen, eine eher untergeordnete Rolle. So gesehen ist "Forged in Fire" ein doch eher ungewöhnlicher "Star Trek"-Roman – trotzdem, oder vielleicht auch genau deshalb, konnte er mir aber sehr gut gefallen. Trotz der knapp 500 recht klein bedruckten Seiten kam bei mir jedenfalls nie Langeweile auf, und habe ich "Forged in Fire" förmlich verschlungen.

Fazit: "Excelsior – Forged in Fire" ist ein großartiger, wenn auch etwas ungewöhnlicher, "Star Trek"-Roman. Auf knapp 500 epischen Seiten rollt er die Vorgeschichte zur DS9-Episode "Blutschwur" auf, und erzählt, wie es dazu kam, dass sich Kor, Koloth, Kang, Curzon Dax, und auch (wie wir hier nun erfahren) Captain Sulu, den Zorn des Albinos zugezogen haben. Dabei sollte man sich im Vorfeld jedoch darauf einstellen, dass das allgemeine "Lost Era"-Banner wohl insofern passender gewesen wäre, als die U.S.S. Excelsior und Hikaru Sulu zwischenzeitlich auch schon mal für einige Kapitel von der Bildfläche verschwinden. Kritisch sah ich darüber hinaus die persönliche Verbindung zwischen dem Albino und Sulu, die es aus meiner Sicht nicht gebraucht hätte. Davon abgesehen fand ich "Forged in Fire" aber einfach nur phantastisch. Wie Michael A. Martin und Andy Mangels hier der erwähnten "Deep Space Nine"-Folge den Weg ebnen, und die Handlung hier dabei auch mit zahlreichen anderen Geschehnissen und Fakten aus der "Star Trek"-Kontinuität verbinden, ist absolut meisterlich. Besonders begeistert hat mich auch, wie charakterorientiert der Roman ist – stehen hier doch in erster Linie die Figuren im Zentrum des Geschehens. So erleben wir nicht nur ein neues Abenteuer mit Kor, Koloth und Kang, sondern erfahren auch die Hintergründe des Albinos, erleben auch Curzon Dax bei seiner ersten großen diplomatischen Mission, und lernen, wie es letztendlich dazu kam, dass Hikaru Sulu das Kommando über die U.S.S. Excelsior übertragen wurde. Aus meiner Sicht ist "Forged in Fire" jedenfalls eine Pflichtlektüre für alle Trekkies!

Bewertung: 4.5/5 Punkten
Christian Siegel


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