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Star Trek - VOY: Cybersong Drucken E-Mail
Die Voyager im Bann einer Weltall-Sirene Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 30 Mai 2016
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Voyager: Cybersong"
Originaltitel: "Star Trek - Voyager: Cybersong"
Bewertung:
Autorin: Shariann N. Lewitt
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 250 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Juni 1996 (E) bzw. 1997 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11565-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Die U.S.S. Voyager nähert sich einem Sektor, dem schon zahlreiche Schiffe zum Opfer gefallen sind. Neelix warnt sie davor, den daraus empfangenen Notruf zu ignorieren, hat er doch schon von mehreren Raumschiffen gewarnt, die davon angelockt wurden, und danach nie wieder freikamen. Die Sensoren der Voyager erfassen tatsächlich unzählige Wracks, die sich dort tummeln. Man entscheidet sich, Neelix Rat zu folgen und die Hilferufe aus dem Sektor zu ignorieren. Doch die Wracks zu umfliegen erweist sich als schwieriger als gedacht. Denn mit Hilfe eines Virus gelingt es wem oder was auch immer für die Signale verantwortlich ist, Einfluss auf den Computer der Voyager zu nehmen, und dafür zu sorgen, dass sich das Schiff gegen den Willen seiner Crew nach wie vor dem Raumsektor nähert. Schließlich sieht man keine andere Wahl als den Warpantrieb manuell zu deaktivieren. Während die Computerexperten der Voyager daran arbeiten, den feindlichen Code zu isolieren, stattet ein Außenteam dem Wrack im Zentrum des Raumschifffriedhofs einen Besuch ab, um mehr über jene Macht zu erfahren, die fremde Schiffe zu sich lockt…

Review: Am besten hat mir an "Cybersong" die Grundidee gefallen, die sich Legenden wie den Sirenen aus der griechischen Mythologie oder auch der Sage von Loreley bedient, und dieses Konzept auf gelungene Art und Weise auf ein Science Fiction-Setting überträgt. Im vorliegenden Fall offenbart sich jenes mysteriöse Wesen, dass Raumschiffe zu sich ruft, und deren Besatzungen tötet, als Künstliche Intelligenz, die auf der einen Seite zwar einsam ist und auf Gesellschaft hofft, andererseits jedoch biologisches Leben nicht als "richtige" Lebensform anerkennt, sondern – wie V'Ger bei "Star Trek: Der Film" – als eine Art Infektion ansieht – eine tödliche Kombination. Jedenfalls fand ich diese Idee nicht uninteressant, und den Grundgedanken eines solchen Sirenengesangs im All durchaus faszinierend. Der um dieses Konzept herumgesponnene Roman offenbarte aber leider doch ein paar Schwächen. Das beginnt schon bei der einen oder anderen logischen Ungereimtheit, wie z.B., wie es einer künstlichen Intelligenz gelingen soll, telepathische und/oder empathische Signale auszusenden. Oder auch, warum das Shuttle mit dem das Außenteam zu den Schiffswrack fliegt vom "Sirenengesang" nicht betroffen ist. Überhaupt wirkte das Verhalten der KI teilweise inkonsistent. Warum lockt man die Besatzung der Voyager zu sich, und lässt sie dann wieder ungehindert abziehen? Irgendwie wirkte all das auf mich nicht sonderlich gut durchdacht.

Die Figuren fand ich leider teilweise ebenfalls nicht besonders gut getroffen, was für allem für Tuvok gilt, der einerseits zahlreiche meines Erachtens unlogische Schlüsse trifft, und zudem ungewöhnlich misstrauisch agiert (falls auch sein ungewöhnliches Verhalten auf die telepathischen Emanationen der KI zurückzuführen gewesen sein sollte, habe ich diesen entscheidenden Hinweis verpasst). Generell hatte ich irgendwie nicht den Eindruck, dass sich die Autorin sonderlich genau mit "Star Trek" im Allgemeinen bzw. "Voyager" im Besonderen auseinandergesetzt hat. Wenn z.B. Janeway Tuvok darum bittet, vom Maschinenraum eine Bestätigung dafür einzuholen, dass sie tatsächlich nur mehr mit Impulskraft fliegen, war mein erster Gedanke: Schau doch einfach aus dem Fenster! Und warum verwendet Daphne Mandel nicht einfach ihren Kommunikator, um mit dem Captain in Kontakt zu treten, nachdem sie von Tuvok in ihr Quartier gesperrt wurde. Überhaupt, Mandel… diese sehe ich insofern sehr kritisch, als sie auf mich einen starken "Mary Sue"-Eindruck machte, mit dieser bislang völlig unbekannten Figur, die plötzlich für das Geschehen so eine entscheidende, wichtige Rolle spielt. Sehr kritisch sehe ich auch die größere Rolle für eine bislang unbekannte Figur, Daphne Mandel, die auf mich einen "Mary Sue"-artigen Eindruck machte. Und dann ist da noch das extrem abrupte Ende, dass eine abschließende, rekapitulierende Szene vermissen lässt.

Fazit: "Cybersong" liegt die interessante Prämisse zugrunde, die u.a. aus der griechischen Mythologie bekannten Sirenen in einem Science Fiction-Umfeld neu zu interpretieren. Neben dieser faszinierenden Grundidee konnte mir auch die Auflösung rund um die Künstliche Intelligenz sehr gut gefallen – wenn sich hierbei teilweise auch starke Ähnlichkeiten zu "Star Trek – Der Film" offenbarten. Dennoch fand ich die zentrale Idee grundsätzlich sehr gelungen – die darum herumgesponnene Geschichte ist es jedoch leider eher weniger. Dort treffen nämlich leider einige logische Inkonsistenzen auf eine teils eigenwillige Charakterisierung, welche einen die Figuren aus der TV-Serie teils kaum mehr wiedererkennen lassen. Kritisch sehe ich zudem die Mary Sue-artige Figur Daphne Mandel sowie das extrem überhastete und abrupte Ende. Insgesamt konnte ich mich jedenfalls des Eindrucks nicht erwehren, dass ein "Star Trek"-erfahrenerer Autor aus dieser interessanten Grundidee deutlich mehr hätte herausholen können.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel


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