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Star Trek - TNG: Die Jarada Drucken E-Mail
Eine Außenmission gerät außer Kontrolle Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 01 Februar 2016
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Die Jarada"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Imbalance"
Bewertung:
Autor: V. E. Mitchell
Übersetzung: Horst Pukallus
Umfang: 315 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Juni 1992 (E) bzw. 1995 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11548-7
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Einst zog sich Captain Picard, um vor dem Erstkontakt mit den xenophoben Jarada, die unbedingt in ihrer eigenen Sprache begrüßt werden wollen, ins Holodeck zurück, um als Dixon Hill einen Fall im San Francisco der 40er Jahre zu lösen. Einige Jahre später wenden sich die Jarada nun mit dem überraschenden Wunsch an die Föderation, einen Mitgliedsantrag stellen zu wollen. Um den ersten Vertragsentwurf entgegen zu nehmen, ersuchen sie zudem, dass statt eines Diplomaten vielmehr Jean-Luc Picard, mit dem sie bereits Kontakt hatten, ihren Planeten einen Besuch abstattet. Captain Picard nimmt die Einladung zusammen mit ein paar Offizieren von der Enterprise an. Während er in Begleitung von Deanna Troi mit dem Anführer der Jarada verhandelt, nehmen einige andere Crewmitglieder an Exkursionen teil. Worf soll einer sportlichen Darbietung beiwohnen, Riker wird dazu eingeladen, zusammen mit den Jarada zu musizieren, Keiko Ishikawa soll mit einem Kollegen die örtliche Flora und Fauna erforschen, und Doctor Crusher wird zum Besuch eines medizinischen Labors eingeladen. Als dann jedoch mit allen Mitgliedern des Außenteams der Kontakt abbricht, wird klar, dass die Jarada verborgene Ziele verfolgen…

Review: "Die Jarada" ist es gelungen, mich praktisch sofort abzuholen. Vor allem auf den ersten rund 50 Seiten unterhielt mich der Roman ausgesprochen gut. Überaus positiv fand ich dabei u.a. die Idee, mit den Jarada ein Volk in den Mittelpunkt zu rücken, von dem wir im Verlauf der Serie zwar schon gehört, die wir in der Folge "Der große Abschied" jedoch nie zu Gesicht bekommen hatten. Zu einem Zeitpunkt, wo die meisten veröffentlichten "Star Trek"-Romane unabhängige Einzelstories waren, präsentiert V. E. Mitchell hier somit ein Buch, dass (wenn man es zweifellos auch ohne Kenntnis der Folge genießen kann) auf eine TV-Episode aufbaut, und quasi als Fortsetzung zu dieser verstanden werden kann. Sehr gut gefallen konnte mir darüber hinaus das eine oder andere frühe Zitat, wie z.B. "Dem Unbekannten mit zu großer Gleichgültigkeit entgegenzutreten, hat schon mehr als nur ein paar Menschen das Leben gekostet", oder auch die kritische Betrachtung der Machthabenden, die sich durch die Gebäude, aus denen sie über die Massen herrschen, auch architektonisch über diese erheben müssen. Und auch die Tatsache, dass man hier gleich mehrere verschiedene Expeditionsteams präsentiert, und somit viele verschiedene Figuren ihr eigenes kleines Abenteuer erleben, sehe ich grundsätzlich positiv – da so eben nicht nur ein oder zwei Besatzungsmitglieder der Enterprise im Mittelpunkt standen.

Jedoch: Mit der Zeit verliert "Die Jarada" leider ziemlich an Fahrt. Die einzelnen Abenteuer der Crewmitglieder sind wenig interessant oder gar spannend, und laufen überwiegend auch ins Nichts, weshalb man sich am Ende fragt, wozu das – abseits der Beschäftigungstherapie für die jeweiligen Figuren – eigentlich gut war. Generell muss ich sagen: Wenn es ihnen nur darum gegangen ist, dass Dr. Crusher ihren Wahnsinn heilt, und ihr Ehrempfinden verhindert, dass sie Hilfe annehmen können – warum haben sie die anderen Besatzungsmitglieder nicht einfach gleich als Geiseln genommen, und sich diesen ganzen Exkursionsmist gespart? Negativ fiel mir beim Angriff der Jarada-Schiffe zudem auf, dass diese durch die Schilde der Enterprise hindurch aufs Schiff gebeamt werden. Na ich weiß, Kleinigkeit, aber da bin ich halt pingelig. Der größte Kritikpunkt ist aber für mich, dass die Figuren nicht immer sehr gut getroffen scheinen. Dies gilt insbesondere für O'Brien, den der Autor meinem Empfinden nach völlig falsch verstanden hat. Zugegeben, damals wie der Roman geschrieben wurde kannten wir ihn noch einmal ansatzweise nicht so gut, wie dies dann durch seine größere Rolle aus "Deep Space Nine" war, aber trotzdem. Sein Verhalten gegenüber Keiko, die übertriebene Eifersucht, sein Hass auf die Jarada… ne, sorry, aber ich weiß echt nicht, wer die Figur gewesen sein soll. Der nette, sympathische O'Brien, den wir bei TNG kennengelernt haben, war es jedenfalls nicht.

Fazit: "Die Jarada" ist insgesamt zwar ein ganz guter Roman, der jedoch wesentlich besser beginnt, als er aufhört. Denn wo ich den Einstieg noch sehr interessant fand, verlor die Handlung aufgrund der mangelnden Spannung sowie der teilweise etwas sinnlos wirkenden Einzel-Abenteuer der Besatzungsmitglieder schnell an Reiz. Mit der Zeit zog sich die Geschichte dann doch ziemlich dahin, ehe man dann zum wieder durchaus gelungenen Finale ausschlug. Negativ machte sich darüber hinaus die teilweise nicht immer treffende Charakterisierung der Figuren bemerkbar, wobei ich vor allem Miles O'Brien kaum wiedererkannte. Und rückwirkend betrachtet muss man sich die Frage stellen, warum die Jarada – gerade auch angesichts des Zeitdrucks – ihre finsteren Pläne nicht sofort in die Tat umgesetzt haben, statt die Besucher auf Exkursionen zu schicken. Nett fand ich dafür die Idee, mit den Jarada eine in der Serie etablierte Alien-Rasse aufzugreifen, über die man damals wenig bis gar nichts erfahren hatte. Der Roman überzeugt darüber hinaus mit dem einen oder anderen denkwürdigen Zitat. Und auch, wenn die einzelnen Geschichten mit der Zeit wie Beschäftigungstherapie wirken – die Idee, sich nicht auf 1-2 Figuren zu konzentrieren, sondern mehrere Besatzungsmitglieder eigenständige Abenteuer bestreiten zu lassen – darunter auch Keiko – fand ich grundsätzlich positiv. Ich wünschte halt nur, diese einzelnen wären mitreißender ausgefallen, als dies bei "Die Jarada" letztendlich der Fall war.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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