HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Star Trek arrow Merchandising arrow Star Trek - DS9: Die Station der Cardassianer
Star Trek - DS9: Die Station der Cardassianer Drucken E-Mail
Kira und Bashir auf wichtiger Mission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 21 September 2015
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Die Station der Cardassianer"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: Bloodletter"
Bewertung:
Autor: K.W. Jeter
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 283 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: August 1993 (E) bzw. 1994 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11651-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Cardassianer planen, auf der anderen Seite des Wurmlochs eine Präsenz zu etablieren und so Anspruch auf den Raumsektor zu erheben. Dann könnten sie den für Bajor so wichtigen Handel mit dem Gamma-Quadranten kontrollieren, oder gar ganz zum Erliegen bringen, indem sie den Zugang zum Wurmloch blockieren. Doch Commander Sisko hat einen Plan, um sie aufzuhalten: Kira Nerys und Julian Bashir sollen mit einem autarken medizinischen Quarantänemodul, dass eigentlich für Deep Space Nine gedacht war, losfliegen, und den Cardassianern zuvorkommen. Doch die beiden führen auf ihrer wichtigen Mission einen blinden Passagier mit: Hören Rygis ist der Anführer der bajoranischen Redemptionisten-Bewegung, die in Opposition zur bajoranischen Regierung und auch der spirituellen Anführerin Kai Opaka stehen. Vor allem aber hat er es sich vor Jahren nach einem tragischen Zwischenfall zum Ziel gesetzt, an Kira bittere Rache zu nehmen. Als er das Modul sabotiert, stechen Julian und Kira plötzlich bewegungslos im Wurmloch fest…

Review: "Die Station der Cardassianer" leidet als erst zweites "Deep Space Nine"-Buch (die Romanfassung des Pilotfilms nicht mitgerechnet) an ganz ähnlichen Kinderkrankheiten, die man schon bei den ersten TNG-Romanen beobachten konnte. Die Figuren, ihre Vorgeschichte bzw. generell auch einzelne Elemente der Story waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau etabliert, weshalb der Roman da und dort der späteren Kontinuität widerspricht. Wo wird hier z.B. behauptet, dass man von der Raumstation aus keinen Wurmlochtransit beobachten könnte – womit "Die Station der Cardassianer" just jener Folge, vor der sie unmittelbar angesiedelt ist ("Die Prophezeiung"), widerspricht. Und auch, dass sich Odo vor einer anderen Person in seinen flüssigen Zustand versetzt, wirkt im Hinblick auf "Persönlichkeiten" seltsam. Und überhaupt, wo bitte schön hat der Beinmuskeln? Er nimmt ja letztendlich nur die äußere Form einer humanoiden Gestalt an, darunter ist er aber doch die gleiche goldene, zähe Flüssigkeit. Und auch, dass sich Dr. Bashir angeblich wegen des Wurmlochs und der Möglichkeit, dieses zu analysieren bzw. viele neue Lebensformen kennenzulernen, nach Deep Space Nine versetzen ließ, ergibt insofern keinen Sinn, als das Wurmloch erst danach entdeckt wurde. Hier hätte wenn schon nicht K.W. Jeter doch zumindest das Lektorat ein bisschen besser aufpassen können.

Anderes geht hingegen voll und ganz auf seine Kappe. So halte ich es immer für problematisch (und ziemlich konstruiert), wenn in solchen Büchern den Figuren Hobbies angedichtet werden, nur um ein später benötigtes Fachwissen oder Talent zu erklären – wie es hier z.B. mit Julian Bashir passiert, der angeblich in seiner Freizeit gerne historische "musikalische Wiedergabesysteme" repariert. Etwas, von dem man in der Serie nie etwas gehört hätte, und das letztendlich nur deshalb da ist, da sich seine entsprechenden Kenntnisse in weiterer Folge als überaus hilfreich herausstellen. Warum Jeter dann nicht gleich O'Brien mitgeschickt hat, ist mir ein Rätsel. Problematisch ist halt auch, dass man von dieser Station auf der anderen Seite des Wurmlochs in weiterer Folge nie wieder etwas hört – und dass es so kommen wird, hätte sich Jeter eigentlich denken können. Überhaupt nicht überzeugt hat mich auch die Art und Weise, wie Bashir dem Wurmloch dann doch noch entkommt. Wenn man ihn in ein paralleles Universum transferiert, wo er das Impulstriebwerk dann verwenden kann, wie kann es dann sein, dass er als er das Wurmloch verlässt dann trotzdem wieder in "unserem" Universum ankommt? Da hätte sich Jeter auch etwas Besseres einfallen lassen können. Last but not least stellt sich auch unweigerlich die Frage, was die Cardassianer nach dem Flug durchs Wurmloch denn eigentlich so lange machen, dass es Kira und Bashir noch gelang, sie abzufangen. Von der Frage, wie es Sisko gelungen ist, sie im Gamma-Quadranten zu kontaktieren, obwohl man dafür ja eigentlich das Wurmloch braucht, ganz zu schweigen.

Pluspunkte gibt's in erster Linie für das mit der Abschirmung des Impulstriebwerks. Das war für mich ja schon immer einer der großen Kritikpunkte am Pilotfilm, dass der Transit durchs Wurmloch die dort lebenden Wesen ja angeblich so schwer verletzt, und in weiterer Folge der Serie wird dann munter durch das Wurmloch geflogen. Das ergab nicht viel Sinn. Mit der notwendigen Abschirmung von Impulstriebwerken findet Jeter wenigstens ansatzweise eine Erklärung – wobei sich selbst dann immer noch die Frage ergibt, wie das mit jenen Schiffen ist, die aus dem Gamma-Quadranten kommen. Aber gut, da will ich mal nicht so sein. Die Story selbst ist soweit auch ganz brauchbar, und bringt zudem mit Kira und Bashir zwei Figuren zur Geltung, die bis dahin in der Serie noch nicht allzu viel zu tun bekamen. Die Redemptionisten leiden zwar ein bisschen unter dem Gastorganisations- (oder -aliens)-Problem, sind aber grundsätzlich ebenfalls gut ausgearbeitet und eine interessante Idee. Das Finale im Modul, mit dem "Versteckspiel" zwischen Kira und Hören war ebenfalls recht gelungen. Und insgesamt war der Roman soweit ganz gut geschrieben. Schade nur, dass ich mit dem Inhalt selbst halt teilweise nicht wirklich viel anfangen konnte, bzw. mir einfach zu viele Kontinuitätsprobleme ins Auge stachen – weshalb es mir auch schwer fällt, "Die Station der Cardassianer" als Teil der "echten" Star Trek-Historie zu akzeptieren.

Fazit: Von der grundlegenden Story her war "Die Station der Cardassianer" jetzt weder sonderlich gut, noch schlecht. Der Schreibstil war soweit ok, und sich auf Kira und Bashir – und damit eine recht eigenwillige Kombination – zu konzentrieren, durchaus interessant. Leider aber steckten schon in der Geschichte an sich ein paar Logiklöcher, und gerade auch wenn man dann noch die vorhandenen Kontinuitätsfehler in Betracht zieht, beginnt es problematisch zu werden. Vieles wollte sich mit der restlichen bekannten Geschichte nicht in Einklang bringen lassen, und einiges wirkte auch ziemlich konstruiert und durfte nicht allzu kritisch hinterfragt werden – sonst wäre "Die Station der Cardassianer" wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Wenn man es schafft, dies auszublenden, ist der Roman soweit aber durchaus unterhaltsam.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Roman im SpacePub!





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden