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Star Trek - Deep Space Nine: Misstrauen Drucken E-Mail
Ein schönes, altmodisches "Star Trek"-Abenteuer Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 04 September 2017
 
Cover (c) CrossCult
Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Misstrauen"
Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: The Missing"
Bewertung:
Autorin: Una McCormack
Übersetzung: Christian Humberg
Umfang: 360 Seiten
Verlag: CrossCult (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: 30. Januar 2017 (D), 30. Dezember 2014 (E)
ISBN: 978-3-95981-174-3 (D), 978-1-4767-5023-1 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach den jüngsten, tragischen Ereignissen an Bord der Raumstation "Deep Space Nine" scheint nun, nachdem sich die Beziehungen zwischen der Föderation und dem Typhon Pakt merklich entspannt haben, langsam aber sicher wieder Ruhe einzukehren. Da kommt es unerwartet zu einem Erstkontakt mit einem außerirdischen Volk, die sich die "Völker des Offenen Himmels" nennen. Ro Laren begrüßt diese Ablenkung vom Alltag – doch dann droht ein Mord die Begegnung zu überschatten. Währenddessen wird Odo, der Deep Space Nine einen Besuch abstattet, von einer cardassianischen Freundin darum gebeten, bei den Romulanern wegen Kriegsgefangenen, di emittlerweile seit 10 Jahren vermisst werden, zu intervenieren. Doch die Verhandlungen mit den Romulanern gestalten sich schwierig. Dr. Beverly Crusher, die nach Julian Bashirs Abberufung kurzzeitig die Leitung der Krankenstation auf Deep Space Nine übernommen hat, begrüßt indes ihre Kollegin Katherine Pulaski an Bord. Diese bereitet sich darauf vor, in Kürze mit einem zivilen Raumschiff auf eine groß angelegte Forschungsreise zu gehen. Neben einer ihrer besten Freundinnen sollen daran auch eine Wissenschaftlerin der Tzenkethi sowie Peter Alden, ein Agent des Sicherheitsdienstes der Sternenflotte, teilnehmen. Doch Aldens Anwesenheit an Bord ist Katherine ein Dorn im Auge…

Review: Ich fand die "Typhon Pact"- und "The Fall"-Reihen zwar grundsätzlich nicht schlecht, allerdings wurde es mir zuletzt mit den ständigen Konflikten, Kalten Kriegen, Intrigen und all der Politik doch etwas zu viel. Nachdem beide Reihen nun abgeschlossen sind, habe ich die Hoffnung, dass nun im literarischen "Star Trek"-Universum die Erforschung des Weltalls wieder stärker ins Zentrum rückt. Una McCormacks jüngster Roman "Misstrauen" ist diesbezüglich auf jeden Fall schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung, liest er sich doch wie ein schön klassisches und altmodisches "Star Trek"-Abenteuer, und bietet eine ausgewogene Mischung aus interessanten Rätseln und faszinierenden neuen Zivilisationen, jedoch ohne dabei den Fehler einiger früherer Romane (und auch Episoden) zu begehen, darob die Figuren zu vernachlässigen. Damit bietet man uns mit "Misstrauen" nach langer Zeit wieder einmal einen Roman, der den optimistischen, zukunftsbejahenden Geist von "Star Trek" atmet. Was mir darüber hinaus sehr gut gefallen konnte, ist die Interaktion zwischen den Figuren, die – gerade auch wenn es um Dr. Pulaski geht, die sich hier, so wie wir sie auch aus der Serie kennen, kein Blatt vor den Mund nimmt und keine Zeit mit Höflichkeiten verschwendet – teilweise auch sehr amüsant geschrieben ist.

Generell habe ich mich über den Auftritt von Pulaski sehr gefreut, die schon immer eine heimliche Favoritin von mir war. Zugleich sind wir hier aber auch schon bei einem meiner kleinen Kritikpunkte am Roman: Pulaski hat – vermeintlich? – im Fandom nicht den besten Ruf, bzw. ist nicht bei allen sonderlich beliebt. McCormack tritt daher recht offensichtlich mit dem Ziel an, sie gegenüber den Skeptikern zu rehabilitieren. So darf Dr. Crusher zu Beginn ob des nahenden Besuches von Pulaski ziemlich verstimmt sein, nur um sie dann mit ihrer direkten Art doch ziemlich sympathisch zu finden. Irritiert hat mich auch die Behauptung, Picard und Pulaski wären während ihrer Zeit an Bord der Enterprise aneinandergekracht. Natürlich gab es da und dort Differenzen, aber Una McCormack vermittelt uns den Eindruck, dass sich die beiden förmlich gehasst hatten, und Picard froh war, sie wieder los zu sein. Und auch ihre ursprüngliche Abneigung gegenüber Data wird hier aufgegriffen – ihre bereits im Verlauf der 2. Staffel folgende Läuterung wird von Una McCormack hingegen negiert. Jedenfalls war ihre "Charakterentwicklung" sehr vorhersehbar und klischeehaft – und war in meinen Augen eben schon allein deshalb überflüssig, da Pulaski aus meiner Sicht keine Rehabilitierung benötigt, da ich sie auch damals schon klasse fand.

Um die Kritik abzuschließen: Una McCormacks Schreibstil mit zahlreichen, teils ironischen Zwischenkommentaren (oftmals in Klammern) hat mich auch diesmal wieder etwas irritiert. Es sticht einfach im Bereich der "Star Trek"-Romane stark hervor, da es so ungewöhnlich ist, und auch wenn einige dieser Kommentare durchaus amüsant waren und so dazu beitrugen, den Unterhaltungswert zu steigern, rissen sie mich zugleich auch immer aus der Geschichte, da sie eben deutlich machten, dass hier auch wirklich "nur" eine fiktive Geschichte erzählt wird. Ich konnte daher in "Misstrauen" nicht ganz so eintauchen wie in andere "Star Trek"-Romane. Dennoch tue ich mir schwer, sie dafür zu stark zu kritisieren; einerseits da es hier aufgrund der entspannteren Handlung nicht so störend für mich war wie bei "Der karminrote Schatten", und andererseits, da sie sich damit wenigstens mit einem eigenen, erkennbaren Stil auszeichnet – was nicht jeder "Star Trek"-Autor von sich behaupten kann. Jedenfalls: Auch wenn ich mich wieder mal etwas gar auf die Kritikpunkte fokussiert habe, hat mich "Misstrauen" sehr gut unterhalten. Ich mochte die Geschichte, die hier erzählt wurde, und die aufgrund der parallel verlaufenden Handlungsstränge auch sehr abwechslungsreich war. McCormack findet ein perfektes Verhältnis zwischen Charaktermomenten und solchen, welche die Handlung voranbringen, und auch das Tempo der Erzählung fand ich zu jeder Zeit perfekt gewählt; nicht zu überhastet, aber eben auch nicht zu langsam. Zugegeben, die ganz großen, weltbewegenden Ereignisse mögen gefehlt haben, aber nach den hochdramatischen letzten Reihen und Romanen fand ich das eigentlich sehr erfrischend.

Fazit: "Misstrauen" hat mich sehr gut unterhalten. Zwar fand ich die Rehabilitierung die Una McCormack hier bezüglich Katherine Pulaski anstrebt von vornherein unnötig – und zudem doch recht klischeehaft und vorhersehbar gemacht – und auch mit ihrem ganz persönlichen Schreibstil mit immer wieder eingestreuten witzig-ironischen Kommentaren zwischendurch habe ich mich nach wie vor nicht so recht angefreundet. Dafür konnte mir die – vielschichtige und abwechslungsreiche – Geschichte sehr gut gefallen. Besonders positiv fand ich auch, dass hier endlich wieder die Erforschung des Weltalls bzw. das Entdecken bisher unbekannter Zivilisationen im Mittelpunkt stand. Dabei vernachlässigt Una McCormack jedoch auch die Figuren nicht, sondern erzählt vielmehr eine sehr charakterorientierte Geschichte mit einem sehr vielfäligen Ensemble, dass sich aus "Deep Space Nine" und "Next Generation"-Veteranen ebenso zusammensetzt wie aus Neulingen, sowie der einen oder anderen Figur aus ihren früheren Romanen (insbesondere "Risiko"). Nachdem die Typhon Pakt-Krise nun vorbei zu sein scheint, hoffe ich jedenfalls, dass man die politischen Intrigen und Kalte Kriege vorerst wieder gut sein lässt, und man nun endlich wieder auf die Kernthemen von "Star Trek" konzentriert. Mein abschließendes Fazit bezüglich "Misstrauen" lautet daher auch: Bitte mehr davon!

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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