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Die Reise ins Ungewisse Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Nth Degree
Episodennummer: 4x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 01.04.1991
Erstausstrahlung BRD: 15.03.1994
Drehbuch: Joe Menosky
Regie: Rob Legato
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Dwight Schultz als Barclay, Jim Norton als Albert Einstein, Kay E. Kuter als Cytherian, Saxon Trainor als Linda Larson, Page Leong als April Anaya, David Coburn als Ensign Brower u.a.

Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise soll den Ausfall der Argus-Phalanx untersuchen und deren betrieb wieder herstellen. Im Orbit der Anlage entdecken sie eine Sonde unbekannten Ursprungs. Geordi und Barclay fliegen mit einem Shuttle los, um sie genauer zu untersuchen, als von der Sonde plötzlich ein helles weißes Licht ausgeht. Während es auf Geordi keinen Effekt zu haben scheint, fällt Barclay in Ohnmacht – davon abgesehen scheint es ihm aber gut zu gehen. Nach diesem Vorfall zeigt Barclay jedoch schon bald ein seltsames, für ihn untypisches Verhalten. Er wirkt zunehmend selbstsicher bei sozialen Kontakten; vom menschenscheuen Barclay scheint nichts mehr übrig zu sein. Zudem löst er auf einmal die kniffligsten Probleme im Maschinenraum, als wären sie ein Klacks, und tauscht sich in seiner Freizeit im Holodeck mit einer Simulation von Albert Einstein aus. Als Doktor Crusher ihn noch einmal untersucht, stellt sie fest, dass seine Hirnaktivität zugenommen hat. Kurz gesagt: Barclay scheint mit jeder Minute intelligenter zu werden – etwas, dass Captain Picard und die restliche Crew der Enterprise aufgrund seines veränderten, an Arroganz grenzenden Verhaltens mit zunehmender Sorge betrachten. Um die Reparatur der Argus-Phalanx in Rekordzeit abschließen zu können, verbindet sich Barclay schließlich über ein von ihm geschaffenes Interface direkt mit dem Bordcomputer – und übernimmt die Kontrolle über die U.S.S. Enterprise…

Denkwürdige Zitate: "Look at yourself now. Look at all the other people you're with. You're not just acting, you're interacting."
(Deanna spricht Barclay Mut ob seines sozialen Fortschritts Mut zun.)

"Mister Barclay. Everyone's still trying to figure out exactly how you did it."
"Well, it just occurred to me that I could set up a frequency harmonic between the deflector and the shield grid using the warp field generator as a power flow anti-attenuator, and that of course naturally created an amplification of the inherent energy output."
(Klar! Wieso bin ich da von selbst nicht drauf gekommen?.)

"I've finally become the person I've always wanted to be. Do we have to ask why?"
(Barclay ist mit den Veränderungen viel zu zufrieden, als dass er sie kritisch hinterfragen würde.)

"Well, he did make a pass at me last night."
(Deanna erzählt – zum Erstaunen aller Anwesenden – von Barclays Annäherungsversuch.)

"You said he made a pass at you, but you failed to mention whether he was successful or not."
(Höre ich da etwa Eifersucht in Ihrer Stimme, Commander Riker?)

"I'm afraid I can't do that."
(Barclay gibt seine beste HAL 9000-Imitation ab.)

Review: Episodenbild (c) CBS Nach "Der schüchterne Reginald" hat Lieutenant Barclay hier nun seinen zweiten Auftritt. "Die Reise ins Ungewisse" zeigt uns zuerst seine – langsamen, aber dennoch vorhandenen – Fortschritte beim Umgang mit der Crew, macht zugleich aber auch deutlich, dass er nach wie vor sehr schüchtern, verschreckt und in sich gekehrt ist. Der weitere Verlauf der Episode ermöglicht es den Machern dann, einen anderen Barclay zu zeigen, als wir ihn bislang zu sehen bekamen – und gab so auch Dwight Schultz die Möglichkeit, in eine etwas andere Rolle zu schlüpfen und seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. War er doch als selbstsicherer, genialer und teils arroganter Barclay genauso überzeugend wie als stammelnd-schüchterner. Die Wandlung wurde von ihm jedenfalls sehr gelungen und überzeugend dargestellt. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist die Auflösung am Ende. Die Idee, dass Wesen Sonden ausschicken und einer Person das Wissen übertragen, mit dem sie dann zu ihnen reisen können – anstatt selbst ins All vorzustoßen – hat etwas. Damit stellt man praktisch das "Star Trek"-Grundkonzept auf den Kopf.

Weitere wesentliche Stärken der Episode waren für mich Design, Effekte und Musik. Für letztere zeichnete sich neuerlich Ron Jones verantwortlich, dessen typischer Stil mir sofort ins Ohr gestochen ist. Bei den Effekten stachen insbesondere das Modell der Phalanx sowie das Zentrum der Galaxis hervor, wobei auch der Subraumtunnel sehr gut umgesetzt war (wenn die Szene mit dem Verzerrungseffekt auch etwas an "Star Trek – Der Film" erinnert hat). Und designtechnisch sticht in erster Linie die Umsetzung des von Barclay gebauten Interface hervor, wobei vor allem die Laserstrahlen ein echte Hingucker sind. Ansonsten sind es in erster Linie einzelne Szenen, die positiv hervorstechen, wie z.B. der Kontrast zwischen Barclays erster und zweiter Vorstellung als Cyrano de Bergerac, oder auch die Verwunderung der Crew, als Deanna von seinem Anmachversuch erzählt. Wunderbar fand ich auch die kurze Hommage an "2001 – Odyssee im Weltraum" (siehe das letzte Zitat); wie mich Schultz Stimme an diesen Stellen dann generell da und dort an HAL 9000 denken ließ. Was der Episode hingegen fehlt, ist Spannung. Selbst wenn Barclay am Ende die Kontrolle über die Enterprise übernimmt, kommt nie wirklich ein Gefühl der Bedrohlichkeit auf – ja selbst dann nicht, wenn Deanna ihm ganz klar ins Gesicht sagt "Captain Picard is going to do eveything in his power to stop you" und man sich fragt, ob es in dieser Situation wirklich so klug ist, Barclay darauf hinzuweisen und ihn damit vorzuwarnen und ihm zu drohen. Der Einstieg in die Episode hat mich insofern nicht überzeugt, als es sehr konstruiert erscheint, dass Geordi und Barclay mit einem Shuttle hinfliegen, als dass man eine Sonde schickt oder das unbekannte Objekt einfach vom Schiff aus untersucht. Dieser Schritt war einzig und allein dazu notwendig, damit Barclay seine gesteigerte Intelligenz erhalten kann – womit dann wiederum die weiteren Ereignisse in Gang gesetzt werden.

Episodenbild (c) CBS So nett ich die Auflösung am Ende auch finde, kam ich doch nicht umhin, mich stark an "Star Trek V" (den dümmlichen deutschen Titel lasse ich jetzt mal ganz bewusst weg) erinnert zu fühlen, von wegen Zentrum der Galaxis und große Köpfe die plötzlich erscheinen (die Offenbarung hier lässt zudem die Frage aufkommen, warum die U.S.S. Voyager nicht einfach ins Zentrum der Galaxis geflogen ist um sich von diesen mächtigen Wesen nach Hause schicken zu lassen; zudem muss man sich die Frage stellen, warum die Föderation die Subraumtunneltechnik nicht weiter forciert und Reginald Barclay im Zuge seines "Pfadfinder"-Projekts nicht wieder an diese zurückgedacht hat). Zudem bot das Ende doch auch eine recht bequeme Deus Ex Machina-Lösung wenn es darum geht, Barclay seine Kräfte wieder wegzunehmen, jedoch ohne ihm dabei zu schaden (wo wir doch zuvor erfahren haben, dass dies angeblich nicht möglich sein soll). Und auch wenn das Ende mit dem Schachspiel in erster Linie als Gag gedacht war, bin ich kein Freund solch klischeehafter "Es ist vielleicht noch nicht ganz so vorbei wie ihr vielleicht denkt!"-Enden – weshalb ich auf diesen Moment lieber verzichtet hätte.

Fazit: An "Die Reise ins Ungewisse" hat mir vor allem der neuerliche Auftritt von Reginald Barclay sehr gut gefallen. Einerseits erleben wir seine Fortschritte, andererseits ermöglicht es das "Upgrade" der Sonde, uns mal einen anderen Barclay zu zeigen – was es auch Dwight Schultz erlaubt, seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Auch was die Produktionsqualität betrifft war "Die Reise ins Ungewisse" wieder einmal ganz groß, egal ob es das Design der Sets, die famosen Spezialeffekte oder die Musik von Ron Jones betrifft. Und auch die Auflösung am Ende konnte mir grundsätzlich gut gefallen – nicht zuletzt, da sie das "Star Trek"-Motto quasi auf den Kopf stellt. Allerdings hätte ich es vorgezogen, wenn es die Enterprise-D nicht gerade ins Zentrum der Galaxis verschlagen hätte, wo sie noch dazu auf einen großen schwebenden Kopf treffen – "Star Trek V" lässt grüßen. Problematisch auch, dass es die Episode fast völlig an Spannung vermissen lässt. Zudem wirkte der Einstieg ein bisschen konstruiert, und das Finale roch ein wenig nach Deus Ex Machina. Insgesamt aber eine gute, unterhaltsame Episode.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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