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Versuchskaninchen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Allegiance
Episodennummer: 3x18
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 26.03.1990
Erstausstrahlung BRD: 20.11.1992
Drehbuch: Richard Manning & Hans Beimler
Regie: Winrich Kolbe
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Stephen Markle als Kova Tholl, Reiner Schöne als Esoqq, Joycelyn O'Brien als Mitena Haro, Jerry Rector als Alien #1, Jeff Rector als Alien #2 u.a.

Kurzinhalt: Captain Picard sitzt in seinem Quartier und liest in Ruhe ein Buch, als auf einmal ein Monolith über ihm erscheint und ihn fortbeamt. Als er erwacht, findet er sich zusammen mit drei anderen Wesen in einem abgeschlossenen Raum wieder. Den Entführungsopfern scheint auf dem ersten Blick nichts gemein zu sein – so stammen sie von unterschiedlichsten Völkern ab: Mitena Haro ist eine junge bolianische Kadettin von der Sternenflottenakademie, Tholl gehört einem pazifistischen Volk an, und Esoqq gehört zur als aggressiv geltenden Spezies der Chalnoth. Eine brisante Mischung; erschwerend kommt nun noch hinzu, dass Esogg die Nahrung aus dem in der Mitte des Raumes aufgebauten Spender nicht essen kann. Picard versucht, einen Weg zu finden um aus der Zelle zu entkommen, doch schon bald macht sich gegenseitiges Misstrauen breit. In der Zwischenzeit hat in Picards Abwesenheit ein Doppelgänger seinen Platz auf der U.S.S. Enterprise eingenommen. Dessen ungewöhnliches Verhalten sorgt jedoch schon bald für Verwirrung bei seinen Untergebenen…

Denkwürdige Zitate: "It's edible, but I wouldn't call it food."
(Kova Tholls Urteil über die Nahrung, die ihnen in der Zelle zur Verfügung gestellt wird.)

"I'll bet half the names in the Chalnoth language mean fighter."
(Kova Tholl, nachdem sich Esoqq ihnen vorgestellt hat.)

"We did not, after all, injure you in any way."
"Imprisonment is an injury, regardless of how you justify."
(Picard sagt den Außerirdischen am Ende der Folge seine Meinung.)

"Singer?"
(Mir deucht, Picard fürchtet sich schon ein wenig vor den Berichten, die ihn erwarten.)


Review: Episodenbild (c) CBS Den Einstieg der Episode fand ich ja noch recht vielversprechend, mit dem außerirdischen Gebilde (dass mich an den Monolith aus 2001 erinnert hat), und wie sich Captain Picard zusammen mit drei anderen Wesen in einem abgesperrten Raum wiederfindet. Keiner von ihnen weiß, wer sie entführt hat, und vor allem auch, als welchem Grund. Diese spannende Ausgangssituation hat sofort mein Interesse geweckt. Sehr gelungen fand ich auch das – minimalistische, aber wirkungsvolle – Set. In weiterer Folge verdankte dieser Handlungsstrang sein Gelingen in erster Linie der Dynamik zwischen den Figuren, und der zunehmend angespannten, misstrauischen bis hin zu fast schon paranoiden Stimmung. Die Auflösung am Ende fand ich auch recht nett – wenn sich mir diesbezüglich auch die Frage aufdrängt, warum sich Captain Picard so lange damit Zeit gelassen hat, den Verräter in ihren Reihen zu entblößen. Davon abgesehen fand ich diesen Handlungsstrang aber interessant, und gut umgesetzt.

Leider aber spielt diese Storyline gegenüber Picards-Doppelgänger auf der Enterprise, zumindest meinem Empfinden nach, nur die zweite Geige – und eben die fand ich überwiegend misslungen. Einerseits, da dem Zuschauer von vornherein bewusst ist, dass es sich um einen Hochstapler handelt. Damit hinkt die Crew dem Zuschauer wieder einmal hinterher, und man sitzt da und wartet, bis sie es endlich auch schnallen. Generell mangelte es diesem Teil der Handlung an Spannung. Zudem fand ich das Geschehen leider auch nicht sonderlich unterhaltsam. Wenn das wirklich Picard gewesen wäre und er sich – analog zu "Gedankengift" – untypisch verhalten würde, hätten Szenen wie das Abendessen mit Dr. Crusher, oder auch wie er in Zehn Vorne ein Trinklied anstimmt, durchaus ihren Reiz gehabt. Aber so? Er ist es ja nicht wirklich, also warum sollte ich mich für auch nur irgendetwas, dass er tut, interessieren? Laut Produzent Michael Piller war "Versuchskaninchen" ja als Charakterfolge für Picard gedacht, in der man uns mal eine etwas andere Seite des Captains zeigen wollte. Nur ist das an Bord der Enterprise ja nicht der Captain, weshalb das hinten und vorne nicht funktioniert. Der zweite Produzent Ronald D. Moore gab wiederum zu Protokoll, dass der andere Picard Dinge tun würden, an die der echte Picard auch schon gedacht hat – aber zu denen er sich nie überwinden konnte. Was einerseits für mich überhaupt keinen Sinn ergibt; und andererseits, wenn das wirklich so gedacht war, ist "Versuchskaninchen" in meinen Augen daran gescheitert, dies dem Zuschauer auch zu vermitteln. Ich sah dort jedenfalls die ganze Zeit nur einen Doppelgänger, der sich als Picard ausgibt, und versucht, die Grenzen seiner Autorität auszureizen und zu schauen, wie weit er mit "seiner" Crew gehen kann. Über Picard habe ich in diesen Szenen jedenfalls nicht das Geringste erfahren. Logische Schwäche, wie dass Troi nicht erkennen kann, dass es sich nicht um den Captain handelt, gaben diesem Handlungsstrang für mich dann den Rest.

Episodenbild (c) CBS Immerhin, der Ausgang der Episode, wo Picard den Spieß kurz umdreht, konnte mir dann durchaus wieder gefallen (wobei man sich schon fragt wie es dieses außerirdische Volk mit seinem Gewissen vereinbaren kann, andere Wesen einzusperren, wenn sie selbst mit Freiheitsentzug so überhaupt nicht klar kommen). Sehr gut fand ich auch die Masken, und zwar aller Aliens, egal ob von den Entführern, der Bolianerin, dem Chalnoth, oder auch dem Mizarian. Und auch über das Wiedersehen mit Reiner Schöne (der bei "Babylon 5" Dukhat gespielt hat, und den ich hier dank seiner markanten Stimme trotz der Maske sofort erkannt habe) habe ich mich sehr gefreut. Und auch die schauspielerische Leistung von Patrick Steward – diesmal quasi in einer Doppelrolle – wusste zu gefallen. Zudem bewegten sich die Effekte und die Musik auf dem gewohnt hohen Niveau. Insgesamt fand ich "Versuchskaninchen" aber – vor allem inhaltlich – doch etwas mager.

Fazit: "Versuchskaninchen" köchelt sowohl auf inhaltlicher als auch auf spannungstechnischer Ebene eher auf Sparflamme. Vor allem mit der Handlung des Picard-Doppelgänger auf der Enterprise konnte ich wenig bis gar nichts anfangen. Ich fand sie weder spannend, interessant, witzig oder sonst irgendwie unterhaltsam. Wenn es einfach ein ungehemmter Picard gewesen wäre, ok. Aber so war maximal noch interessant, wie die Crew auf dieses unbekannte Wesen reagiert, und selbst dabei ließ man die großen Überraschungen und/oder tollen Momente vermissen. Was "Versuchskaninchen" dann aber doch noch denkbar knapp eine durchschnittliche Wertung einbringt, ist die Handlung in der Zelle. Diese fand ich wirklich sehr gelungen und auch durchaus spannend umgesetzt – nicht zuletzt aufgrund der zunehmend paranoiden Stimmung. Auch die Produktionsqualität konnte wieder gefallen, wobei für mich vor allem die Masken der Außerirdischen hervorstachen. Und auch die schauspielerischen Leistungen waren wieder gelungen. Insgesamt also eine Folge, die für mich grob gesagt nur in etwa zur Hälfte funktioniert hat.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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