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Star Trek: Sabotage Drucken E-Mail
Ein automatisiertes Raumschiff dreht durch… Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 13 Januar 2014
 
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Titel: "Star Trek: Sabotage"
Originaltitel: "Star Trek: Recovery"
Bewertung:
Autorin: J.M. Dillard
Übersetzung: Harald Pusch
Umfang: 329 Seiten
Verlag: Heyne
Veröffentlicht: 1998 (D) bzw. 1995 (USA)
ISBN: 978-3-45314-900-7
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Admiral Kirk soll den Test eines neuartigen Raumschifftyps begleiten. Die U.S.S. Recovery ist ein riesiges vollautomatisiertes Schiff, das für Rettungsmissionen verwendet werden soll. Dank neuester Transportertechnologie ist es ihr dabei möglich, die Bevölkerung eines gesamten Planeten zu evakuieren und in ihren Musterpuffern zu speichern. Verletzte können zudem in einer der zahlreichen Krankenstationen behandelt werden. Und in den großen Lagerhallen ist es dem Schiff sogar möglich, beschädigte andere Schiffe hineinzubeamen. Aufgrund der Tatsache, dass all dies automatisiert und nur durch einen Computer gesteuert funktionieren soll, hat sich Admiral Kirk allerdings – aufgrund seiner negativen Erfahrungen in der Vergangenheit, insbesondere mit dem Computer M5 – gegen das Projekt ausgesprochen; sehr zum Missfallen von dessen Leiter, dem Wissenschaftler Dr. Schulman. Dieser hat seine Abneigung gegenüber Kirk in die Programmierung des Schiffes mit einfließen lassen. Als Kirk die Parameter des Tests überraschend ändert, dreht Schulman durch – und die U.S.S. Recovery sieht alle Schiffe in ihrer Umgebung als feindlich an, und startet einen verheerenden Angriff…

Review: In den bisherigen Reviews zur "Verlorenen Jahre"-Reihe, allen voran dem ersten, habe ich ja meine Hoffnung bekundet, dass da im letzten Teil noch irgendetwas kommt, da mir viele Entwicklungen nicht nachvollziehbar bzw. als Erklärung für so manchen überraschenden Umstand im Film – wie Spock der auf Vulkan das Kolinahr ablegen will, oder das angespannte Verhältnis zwischen Kirk und McCoy – zu dürftig waren. Eben diese Hoffnung wurde leider auch von "Sabotage", dem letzten Roman der Reihe, nicht erfüllt. Nach wie vor ist mir Spocks Entscheidung, das Kolinahr abzulegen, mit der am Ende von "Die verlorenen Jahre" geschilderten Ereignisse nicht ausreichend erklärt. Ich fand das ungemein verkrampft und wenig überzeugend. Noch schlimmer finde ich den Streit zwischen Kirk und McCoy. Pille ist also sauer, weil sich Kirk die Karriereleiter hinaufstoßen ließ – aber bitte schön, das muss doch immer noch Kirks Entscheidung sein, oder? Außerdem: Wenn er davon überzeugt ist, dass sein bester Freund hier einen großen Fehler macht, sollte er ihm nicht erst recht in dieser schweren Zeit beistehen, statt einen auf beleidigte Leberwurst zu machen? Was ist denn das für ein beschissener Freund, bitte schön? "Du hast meinen Rat ignoriert, jetzt mag ich dich nicht mehr." Geh bitte.

Ich hatte ja die Hoffnung, im letzten Roman würde noch irgendetwas kommen, dass ihr angespanntes Verhältnis zusätzlich bzw. anders erklärt. Pustekuchen. Im Gegenteil, scheinen die beiden doch im Verlauf von "Sabotage" zu erkennen, dass sie den jeweils anderen vermisst haben, und am Ende steht Pille mit einer Flasche saurianischen Brandy in der Hand in Kirks Tür. Was genau sie dort besprochen haben, und warum sie sich dann zu Beginn von "Star Trek – Der Film" trotzdem immer noch nicht grün waren? Das bleibt erst recht wieder der Fantasie des Zuschauers überlassen. Wenn nicht einmal diese zentrale Frage auf befriedigende Art und Weise beantwortet wird, fühle ich mich schon gezwungen, den Sinn dieser Buchreihe rückwirkend in Frage zu stellen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Pille im Verlauf dieser Reihe immer wieder betont, dass er es für wichtig hält, dass Kirk ein Schiff kommandiert – im Idealfall die Enterprise. Wenn man sich an "Star Trek – Der Film" zurückerinnert, war er dort ob dieser Entscheidung Kirks und seinem "Wettkampf" mit Decker durchaus kritisch. Auch das will irgendwie überhaupt nicht zusammenpassen.

Leider empfand ich auch von diesen Aspekten abgesehen, und wenn man ihn als reinen, unabhängigen Roman betrachtet, "Sabotage" als kein großes Highlight. Die Idee eines durchdrehenden Computers ist bei "Star Trek" nun wirklich nicht neu, und irgendwie kann ich nicht wirklich glauben, dass niemand bei der Sternenflotte vom M5-Desaster gelernt und einen "Failsafe" eingebaut hat, um dem Computer mit einem schnellen Befehl den Garaus zu machen. Auch alles rund um die Rolle der Tholianer in dieser Verschwörung hat mich nicht wirklich überzeugt. Eher grauenhaft fand ich auch alle Szenen zwischen Riley und seiner Ex. Das war derart klischeehaft und hanebüchen, dass ich mich durch die entsprechenden Passagen immer durchkämpfen musste. Am Hirnrissigsten fand ich aber die Idee, dass Spock derart eng und telepathisch mit Kirk und McCoy verbunden ist, dass dieser spürt, dass sie in Schwierigkeiten stecken – und auch Kirk und Pille meinen, seine Anwesenheit zu fühlen. Ja, ne, is klar. Wieso trotz all dieser teils heftigen Kritik noch eine nicht allzu schlechte Wertung? Da der Roman wenigstens gut geschrieben war, die Handlung ihre spannenden Momente hatte, "Sabotage" nie langweilig wurde, mir Kirk und McCoy soweit ganz gut getroffen schienen, es einige nette Bezüge und Referenzen auf die Serie gab (insbesondere auf "Das Spinnennetz") und es unter den Dialogen doch ein paar vereinzelte Highlights gab, die mir sehr gut gefallen konnten. Oder, vereinfacht ausgedrückt: Ich hab im Bereich der "Star Trek"-Literatur halt auch schon Schlimmeres gelesen.

Fazit: Insgesamt empfand ich die "Verlorenen Jahre"- Reihe leider als ziemliche Enttäuschung, und auch der letzte Roman trägt nichts mehr dazu bei, daran noch etwas zu ändern. Im Gegenteil, konnte ich bis dahin wenigstens noch hoffen, "Sabotage" würde das Ruder noch herumreißen, konnte ich dieser Hoffnung während dem Lesen nur mehr zum Abschied winken. Die Erklärungen, warum sich Spock nach Vulkan begeben hat, und insbesondere für das angespannte Verhältnis zwischen Kirk und McCoy zu Beginn des ersten "Star Trek"-Films, haben mich leider überhaupt nicht überzeugt – weshalb ich mich rückwirkend betrachtet halt schon frage, wozu das ganze denn eigentlich gut war. Auch als unabhängiges "Star Trek"-Abenteuer betrachtet empfand ich "Sabotage" als kein Highlight. Ein durchdrehender Computer ist mittlerweile halt doch schon eine ziemlich abgedroschene Idee, das Wiedersehen zwischen Riley und seiner Exfrau fand ich grauenhaft und klischeehaft geschrieben, und Ideen wie der die Gefahr für seine Freunde selbst über mehrere Lichtjahre spürende Spock fand ich doch eher hirnrissig. Trotz dieser Schwächen muss ich aber sagen, dass der Roman doch überwiegend recht unterhaltsam war, seine Momente hatte, und nie langweilig wurde. Zusammen mit ein paar netten Dialogen und gelungenen Anspielungen auf die klassische Serie verhindert dies, trotz der zahlreichen vorhandenen Schwächen, eine allzu niedrige Wertung.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


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Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek: Die verlorenen Jahre"
Review zu "Star Trek: Eine Flagge voller Sterne"
Review zu "Star Trek: Ein Sumpf von Intrigen"





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