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Star Trek: Die neue Zeit 1 Drucken E-Mail
Die Spitze des Eisbergs & Notlandung der Galileo 7 Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 13 Mai 2013
 
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Titel: "Star Trek - Die neue Zeit 1"
Originaltitel: "Star Trek Ongoing Vol. 1"
Bewertung:
Autor: Mike Johnson
Übersetzung: Christian Langhagen
Zeichnungen: Stephen Molnar & Joe Phillips
Tusche: n.b.
Farben: John Rauch
Lettering: Amigo Grafik
Umfang: 112 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 20. Juli 2012
ISBN: 3-94264-934-7
Kaufen: Softcover (D)
 

Kurzinhalt: Nach den Ereignissen aus "Star Trek" (dem Reboot) stößt die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk mutig dorthin vor, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Gleich bei einem ihrer ersten Abenteuer stoßen sie auf eine Barriere am Rande unserer Galaxis. Als sie versuchen, diese zu durchfliegen, werden sie wieder zurückgeworfen. Gary Mitchell, ein Freund von Kirk von der Akademie, zeigt danach übernatürliche Kräfte, die den Rest der Crew zunehmend beunruhigen. Spock rät seinem Captain, seinen Freund auf einem verlassenen Planeten auszusetzen – solange sie noch können. Nachdem dieses Abenteuer überstanden ist, sind sie auf dem Weg nach Makus III, wo ein Transportschiff die Lieferung von überlebenswichtigen Medikamenten erwartet. Kirk steht jedoch auch unter dem Befehl, jeden Quasar dem sie begegnen zu untersuchen. Da sie noch ein paar Stunden Zeit haben, ehe sie nach Makus III aufbrechen müssen, ordnet er Spock an, ein Shuttle zu kommandieren und das Phänomen zu erforschen. Doch dann wird das Shuttle beschädigt und stürzt auf einen Planeten im inneren des Quasars ab. Captain Kirk bleiben nur wenige Stunden, um seine Freunde zu retten, ehe er nach Makus III aufbrechen muss…

Review: Nachdem man mit "Star Trek" einen Reboot hingelegt hat, und alle Personen in etwa wieder dort hatte wie wir das aus der Serie kennen, standen allen daran Beteiligten nun eigentlich so ziemlich alle Möglichkeiten offen. Insofern finde ich es schon etwas enttäuschend, dass man – anstatt neue Geschichten mit dieser Crew erzählt – mit der "Die neue Zeit"-Reihe in erster Linie dazu antritt, um altbekanntes neu aufzuwärmen. Zugegeben, im ersten Band ist jeder dieser Geschichten mit einem kleinen Twist versehen, der sie von den damaligen Episoden abgrenzt, und diese ansatzweise neu interpretiert. In Wahrheit haben wir aber hier größtenteils einfach nur "Remakes" bekannter Geschichten vor uns. Etwas, dass mich nicht nur angesichts der kreativen Möglichkeiten welche dieses Reboot geboten hätte ziemlich enttäuscht, sondern zudem folgendes Kontinuitätsproblem aufwirft: Ja, Kirk kam im Reboot später auf die Akademie – dafür wurde er aber direkt nach "Star Trek" gleich zum Captain befördert. Das allein ist ja eigentlich schon unglaubwürdig genug; so heldenhaft wie er war lässt man ihn vielleicht den Ensign überspringen, aber dass man ihm einfach so ein Kommando – noch dazu über das Flaggschiff! – anvertraut, ist schon schwer zu schlucken.

Nun werdet ihr vielleicht sagen, dies wäre ein Schwachpunkt des Films, und hätte mit "Die neue Zeit" nichts zu tun. Das stimmt aber nur insofern, als dadurch dass man ihn zum Captain ernannt hat die hier erzählten Ereignisse – so ich mich nicht verrechnet habe – 6-7 Jahre vor der ursprünglichen Fünfjahresmission aus der klassischen Serie stattfinden. Dies mag für die erste der hier erzählten Geschichten noch vergleichsweise unerheblich sein (egal ob man die Enterprise nun ein paar Jahre früher oder später an den Rand der Galaxis schickt, sobald man es tut werden sie natürlich die Boje der Valiant finden, und daraufhin in die Barriere fliegen), aber bereits bei "Notlandung der Galileo 7" erscheint es seltsam, dass die Seuche für die das Medikament dringend gebraucht wird einige Jahre früher ausbricht – und ich fürchte, das ist ein Problem, dass sich in den folgenden Ausgaben der Reihe nur noch verschärfen wird. Es steht euch frei, dass für Spitzfindigkeiten eines pingeligen Geeks zu halten – aber mich stören solche Sachen halt.

Mein größter Kritikpunkt ist aber weder die mangelnde Originalität noch die Kontinuitätsprobleme, sondern viel mehr die Kürze dieser Comics. Da in einem Band immer zwei Episoden besprochen werden, bleiben für jede Geschichte gerade mal etwas mehr als 50 Seiten Platz. Überschlagsmäßig ist das also eine Comic-Seite je Minute Fernsehunterhaltung. Dass dabei viele Szenen und Momente auf der Strecke bleiben und kein Platz mehr für Nuancen ist, dürfte sich da wohl von selbst erklären. Und so wird – nicht ungleich der Reboot-Filme – mit hohem Tempo durch die Handlung gehetzt, so dass kaum eine Wendung, kaum ein Moment Zeit hat, um Wirkung zu entfalten. Letztendlich werden die beiden Geschichten somit auf ein Highlight-Reel der wichtigsten und vermeintlich besten Szenen zurechtgestutzt. Wenn man wenigstens jeder Episode einen ganzen Comic spendiert hätte. Aber so bleibt den Geschichten leider kein Platz, um Atmen zu können – weshalb diese Nacherzählungen nur ein Schatten dessen sind, was wir auf dem TV-Bildschirm zu sehen bekamen.

Dass "Die neue Zeit 1" dennoch kein völliger Reinfall ist, liegt einerseits an den kleinen Änderungen, die man an der Vorlage vorgenommen hat, und die ich teilweise vom Grundgedanken her ganz interessant finde. So scheint man sich bei "Die Spitze des Eisbergs" zu fragen, wie das ganze wohl verlaufen wäre, wenn Lt. Dehner nicht an Bord gewesen wäre. Außerdem darf Kirk hier – möglicherweise aufgrund seiner Erfahrungen aus "Star Trek" – skrupelloser agieren. In "Notlandung der Galileo 7" wiederum kommt Lt. Uhura eine große Rolle bei der Rettung von Spock und der restlichen Shuttlecrew zu, was ebenfalls zu begrüßen ist. Auch der Zeichenstil weiß zu gefallen. Optisch kann der Comics also durchaus überzeugen. Der Hauptgrund, warum mich "Die neue Zeit 1" trotz aller Schwächen noch ansatzweise gut unterhalten konnte, liegt aber daran, dass die Geschichten selbst in dieser rudimentären, extrem gekürzten und zurechtgestutzten Form noch "faszinierend" sind. "Notlandung der Galileo 7" vielleicht etwas weniger, da hat mir ja schon die Episode nicht so zugesagt. Aber vor allem "Die Spitze des Eisbergs" finde ich nach wie vor großartig. Die Geschichte ist einfach zu gut, als dass selbst der meines Erachtens suboptimale Zugang sie hätte vollständig ruinieren können.

Fazit: Etwas enttäuscht bin ich ja schon. Da macht man extra einen Reboot, und aus den unendlichen Möglichkeiten die sich daraus ergeben haben, entscheidet man sich für "Remakes" klassischer "Star Trek"-Episoden. Zumal sich dadurch dass die neue Zeitlinie ja ein paar Jahre vor der ursprünglichen Fünfjahresmission angesiedlet ist bereits hier erste Kontinuitätsprobleme ergeben – und sich wohl auch über den weiteren Verlauf der Reihe noch ergeben werden. Am Schwersten wiegt für mich aber, dass dadurch das man immer zwei Episoden in einen rund 100seitigen Band packt, beide Geschichten auf die absoluten Höhepunkte heruntergebrochen/reduziert werden müssen; und selbst dann muss man noch vergleichsweise durch die Handlung hetzen. Dadurch können die Wendungen und/oder emotionalen Szenen meines Erachtens nie eine ähnliche Wirkung entfalten, wie in den Episoden. Was bleibt, ist ein "Highlight-Reel" von dem, das die Autoren als das Beste an der jeweiligen Folge erachten. Dass sich "Die neue Zeit 1" trotz dieser Schwächen noch denkbar knapp über eine durchschnittliche Wertung freuen kann, liegt in erster Linie daran, dass mir "Die Spitze des Eisbergs" als Geschichte so gut gefällt, und mich selbst in dieser rudimentären Form noch sehr gut unterhalten konnte. Auch optisch ist der Comicband durchaus gelungen, und besticht mit einer schönen, hochwertigen Präsentation. Und immerhin hat man wenigstens die Güte, sich für jede der hier enthaltenen Folgen einen Kniff zu überlegen, durch den sich die Nacherzählung von der damaligen Episode unterscheidet. Als Daseinsberechtigung meines Erachtens zu wenig – aber es reicht, um "Die neue Zeit 1" zumindest recht unterhaltsam zu machen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel


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Weiterführende Links:
"Star Trek Into Darkness" - SPECiAL






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