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Star Trek - Voyager: Distant Shores Drucken E-Mail
Kurzgeschichtensammlung zum 10. Geburtstag Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 08 April 2013
 
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Titel: "Star Trek - Voyager: Distant Shores"
Bewertung:
Autoren: Heather Jarman, Robert Greenberger, Kim Sheard, Jeffrey Lang, Keith R.A. DeCandido, James Swallow, Robert T. Jeschonek, Kirsten Beyer, Christopher L. Bennett, Terri Osborne, Geoffrey Thorne & Ilsa J. Bick
Übersetzung: -
Umfang: 391 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: November 2005 (USA)
ISBN: 0-7434-9253-6
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle Edition (E)
 

Inhalt & Review: "Distant Shores" ist eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten, die zum 10-jährigen Jubiläum der Serie veröffentlicht wurde. Die einzelnen Erzählungen umfassen dabei die komplette siebenjährige Odyssee der U.S.S. Voyager zurück in den Alphaquadranten. Anfang und Ende bildet die Geschichte "Da Capo al Fine" von Heather Jarman. Chronologisch gesehen ist sie die letzte/späteste Geschichte, und bildet quasi den Rahmen für den Rest. Jarman erzählt von der letzten Begegnung der alten, in der Zeit zurückgereisten Kathryn Janeway und der Borg-Königin, kurz bevor es der U.S.S. Voyager gelingt, nach Hause zu entkommen, und die Königin sowie die Station der Borg vernichtet werden. Ich bin ja sonst nicht unbedingt ein großer Fan von Jarman; vor allem, da ihre Geschichten oftmals zu ausgedehnt sind. Der Rahmen dieser Erzählung als Kurzgeschichte zwingt sie jedoch dazu, sich auf einen essentiellen Moment zu konzentrieren. Das Ergebnis ist eine durchaus gefällige Geschichte, die noch einmal an die Klimax der siebenjährigen Odyssee erinnert, und zudem die alte Version von Kathryn Janeway näher beleuchtet. Von dieser Geschichte abgesehen, die zur Hälfte den Einstieg und das Ende dieser Sammlung bildet, sind die restlichen Erzählungen weitestgehend chronologisch angeordnet.

"Command Code" von Robert Greenberger setzt kurz nach dem Pilotfilm "Der Fürsorger" an, und schildet die ersten gemeinsamen Gehversuche der aus Mitgliedern der Sternenflotte und des Maquis bestehenden Crew. Captain Janeway wird nachdem es die U.S.S. Voyager in ein Minenfeld verschlagen hat bewusstlos, und so muss Commander Chakotay nur kurz nachdem er zum ersten Offizier ernannt wurde das Kommando über das Schiff übernehmen – sehr zu Tuvoks Missfallen. "Command Code" gibt das Misstrauen zwischen beiden Gruppierungen treffend wieder und ist insgesamt recht unterhaltsam; lediglich das Hickhack rund um den Titelspendenden Kommandocode zwischen Chakotay und Tuvok wurde lange bevor es zu Ende war doch ein wenig ermüdend. "Winds of Change" von Kim Sheard ist eine unaufgeregte, aber dennoch sehr gefällige Geschichte darüber, wie B'elanna Torres versucht, Kes dabei zu helfen, ihre aggressiven Gefühle (nach den Ereignissen aus "Der Kriegsherr") unter Kontrolle zu bekommen. Zu diesem Zweck beginnen sie auf dem Holodeck damit, eine Windmühle zu bauen. Ein durchaus origineller Einfall – nur dass dieses Hobby dann nach noch von entscheidender Bedeutung sein musste, um ein Rätsel mit dem sich die U.S.S. Voyager konfrontiert sieht zu lösen, wirkt doch sehr verkrampft, konstruiert, und wenig glaubwürdig.

"Talent Night" von Jeffrey Lang erzählt vom ersten Talent"wettbewerb", der zum Zeitvertreib an Bord der U.S.S. Voyager stattgefunden hat. Neben einzelnen Momenten – wie Captain Janeway als sterbender Schwan – erweist sich vor allem die höchst amüsante Art und Weise, wie die Geschichte geschrieben und erzählt wird, als ihre größte Stärke. Sicherlich eine der unterhaltsamsten Erzählungen dieser Sammlung! "Letting Go" ist vor allem im Hinblick auf die Kontinuität der Serie interessant, da Keith R.A. DeCandido hier eine große Lücke schließt: Wie kam es eigentlich dazu, dass Mark die Hoffnung aufgab, Kathryn jemals wiederzusehen, und daraufhin eine andere Frau kennengelernt und geheiratet hat? Vom Schreibstil her ist die Erzählung zwar – wie vom Autor gewohnt – eher trocken, aber die Tatsache, dass wir hier Einblick in dieses bisher unbekannte, aber doch wichtig erscheinende, Kapitel der "Star Trek"-Historie erhalten, macht dieses Manko locker wieder wett. Insgesamt ist "Letting Go" zwar nicht die beste der enthaltenen Geschichten, aber zweifellos eine der Wichtigsten und Interessantesten. In eine ähnliche Kerbe schlägt "Closure". Dort versucht James Swallow, spät aber doch, für das unverzeihliche Versäumnis der Macher, Neelix und Kes vor ihrer Metamorphose keinen vernünftigen Abschied zu gewähren, zu entschädigen. Die Geschichte an sich ist unterhaltsam und gut geschrieben – dennoch wird man dadurch unweigerlich daran zurückerinnert, wie die Drehbuchautoren und Produzenten Kes Ausstieg völlig vermasselt haben (meiner bescheidenen Meinung nach, versteht sich).

Mit "The Secret Heart of Zolaluz" von Robert T. Jeschonek konnte ich eher weniger anfangen. Ich gebe unumwunden zu, seit der Ausstrahlung des Serienfinales von Voyager im Februar 2002 die Serie nicht mehr gewesen zu haben – das ist mittlerweile immerhin über 10 Jahre her. Mir sind zwar einige Episoden noch gut in Erinnerung, aber ich bin sicherlich keine wandelnde Voyager-Enzyklopädie. Soll heißen: Ich weiß nicht, inwiefern diese Kurzgeschichte auf eine bestimmte Episode referenziert, oder eben nicht. Falls ersteres, schließe ich nicht aus dass sie mir besser gefallen hätte, wenn ich mich daran noch erinnern könnte. Tue ich aber nicht. Fast alle anderen Geschichten bezogen sich doch auf wichtige, große Entwicklungen aus der Serie, die auch mir noch geläufig waren. "The Secret Heart of Zolaluz" wirkte leider vergleichsweise banal und unwichtig – trotz der Einblicke in Seven of Nine und dem netten Kreis, den die Geschichte am Ende schließt. "Isabo's Shirt" von Kirsten Beyer konnte mir da schon wieder deutlich besser gefallen. Diese Erzählung beschäftigt sich mit der Frage, warum Chakotay und Janeway – trotz ihrer offensichtlichen Chemie und gegenseitigen Anziehung – nie ein Paar wurden (und versucht damit wohl auch zumindest ansatzweise zu erklären, wie dieser letztendlich in den Armen von Seven landen konnte). Das einzige was mich an dieser Geschichte störte ist das ewige Verwirrspiel, da uns die Autorin lange nicht offenbart, wer neben Chakotay die andere Person ist. Captain Janeway, oder doch Seven of Nine? Nachdem diese Frage endlich beantwortet wurde, wusste die Geschichte dann auch zu gefallen – ich wünschte nur, Beyer hätte sich mehr auf die Beziehung der beiden und ihre Gefühle füreinander konzentriert und sich das doch recht lange Verwirrspielchen zuvor geschenkt.

"Brief Candle" von Christopher L. Bennett knüpft an die Episode "Überlebensinstinkt" an, und erzählt von der kurzen Zeitspanne, die Marika – nachdem sie von ihren Borg-Implantaten befreit wurde – an Bord der Voyager vergönnt war, und in der sie ein romantisches Verhältnis mit Harry Kim beginnt; welches dann noch früher endet als die beiden dies ohnehin vermutet und befürchtet hatten. Eine sehr tragische und ansatzweise bewegende Geschichte. "Eighteen Minutes" von Terri Osborne konzentriert sich auf den Doktor, und schließt eine weitere kleine Kontinuitätslücke. So behandelt die Kurzgeschichte jene titelspendenden 18 Minuten, die er auf dem Planeten aus "Es geschah in einem Augenblick" verbracht hat. Da auf diesem die Zeit anders verläuft als außerhalb des Planeten, hat er in den 18 Minuten mehrere Jahre durchlebt – die uns hier in kurzen, persönlichen Logbucheinträgen geschildert werden. Fast wünschte ich, man hätte daraus einen vollständigen Roman gemacht, so interessant fand ich die Idee, und so viel Potential steckte in dieser Geschichte. Aufgrund des sehr kurzen Rahmens bleibt kaum Zeit, um sich näher mit seinen Erlebnissen zu befassen. Dennoch fand ich selbst diesen kleinen Einblick sehr faszinierend und gelungen. Die letzten beiden Geschichten fallen dann vergleichsweise doch etwas ab, und drehen sich um die Crewmitglieder der Equinox, oder genauer gesagt deren – mangelnder – Akzeptanz innerhalb der Voyager-Crew. In "Or the Tiger von Geoffrey Thorne muss B'elanna Torres erkennen, dass sie kurz davor war ähnlich wie die Crew der Equinox einen Genozid auszulösen – was just von einem Crewmitglied der Equinox in letzter Sekunde erkannt und vereitelt wird. Und in "Bottomless" von Ilsa J. Bick darf zuerst ein weiteres Besatzungsmitglied der Equinox ihre Unzufriedenheit mit den ihr übertragenen Aufgaben kund tun, um sich danach durch einen Heldentod rückwirkend betrachtet in den Augen von Captain Janeway und Co. doch noch zu rehabilitieren. Teil 2 von "Da Capo al Fine" schließt diese Anthologie dann schließlich ab.

Fazit: Kurzgeschichten leiden natürlich immer darunter, dass ihnen aufgrund der geringen Seitenzahl die ihnen zur Verfügung steht kaum Platz bleibt, um eine Handlung zu erzählen, und die Geschichte sich so richtig entfalten zu lassen. Die eine oder andere Geschichte in dieser Anthologie hätte bestimmt davon profitiert, wenn man sich etwas ausführlicher mit ihnen beschäftigt hätte. Generell schwankt die Qualität zwischen den einzelnen Erzählungen merklich. Insgesamt ist "Distant Shores" aber ein interessantes Mosaik mehrerer kurzer Geschichten rund um die siebenjährige Odyssee der U.S.S. Voyager, bei dem sogar die eine oder andere Lücke in der Kontinuität und/oder das eine oder andere Versäumnis der Drehbuchautoren und Produzenten der Serie ausgebügelt wird. Für Fans der Serie ohnehin ein Muss, könnte die eine oder andere Geschichte hier auch jene ansatzweise versöhnlich zu stimmen, die "Star Trek: Voyager" gegenüber doch eher kritisch eingestellt waren. Gerade auch im gegenwärtigen "Star Trek"-freien Raum (zumindest in der TV-Landschaft) merkt man erst, dass die Serie allen Schwächen zum Trotz doch auch ihre Qualitäten hatte. Etwas, das einem diese Kurzgeschichtensammlung auf ihren knapp 400 Seiten mehr als einmal in Erinnerung ruft.
Christian Siegel

Bewertung: 3.5/5 Punkten


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