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Star Trek - DS9: Dieser graue Geist Drucken E-Mail
Die DS9-Crew in diplomatischer Mission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 12 September 2011
 
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Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Mission Gamma II - Dieser graue Geistt"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: Mission Gamma II - This Gray Spirit"
Bewertung:
Autorin: Heather Jarman
Übersetzung: Christian Humberg
Umfang: 498 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2011 (D) bzw. 2002 (USA)
ISBN: 3-9412-4856-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E), eBook (E),
 

Klappentext: Als Gul Macets Kriegsschiff mit einem unerwarteten Passagier an der Station erscheint, eskalieren die politischen Ränkespiele auf Deep Space 9: Die cardassianische Botschafterin Natima Lang ist zurückgekehrt, um Hoffnung zu bringen, öffnet aber alsbald alte Wunden und weckt die Geister der Vergangenheit. Die Spannungen steigen, und Colonel Kira Nerys muss erkennen, dass die Grenze zwischen Freund und Feind schmaler ist als sie dachte.

An einem anderen Ort geht die Mannschaft des beschädigten Raumschiffes Defiant eine wacklige Allianz mit einem ungewöhnlichen Volk ein, in dessen einzigartiger Biologie der Schlüssel zur Macht über eine ganze Region des Gamma-Quadranten ruht. Während die Besatzung sich in ein Netz aus Intrigen verstrickt, bemühen sich Lieutenant Ezri Dax und Ensign Thririshar ch'Thane darum, einen Bürgerkrieg zu verhindern, der im Genozid enden könnte.


Kurzinhalt: Auf der Raumstation Deep Space 9 herrscht wieder einmal helle Aufregung: Eine Delegation der Cardassianer unter dem Kommando von Gul Macet – der Dukat zum Verwechseln ähnlich sieht – hat sich angekündigt, und Colonel Kira sowie Ro Laren haben alle Hände voll zu tun, ihre Sicherheit an Bord der Station zu gewährleisten. Die Cardassianer bringen ein versöhnliches Geschenk, dass die Friedensverhandlungen zwischen Cardassia und Bajor vorantreiben sollen – doch jemand scheint diese bewusst zu sabotieren. Auch das zunehmend irrationale Verhalten von Thriss, einer von Shar's Bündnispartnern, sorgt für Kopfzerbrechen. Währenddessen stößt die U.S.S. Defiant auf ihrer Forschungsmission im Gamma-Quadranten auf die Yrythny – ein Volk, dass nicht nur im Krieg mit einer anderen Rasse steht, sondern auch intern von schweren Konflikten geplagt wird, die sich in Kürze zu einem Bürgerkrieg entwickeln könnten. In Ezri Dax meinen sie, jene Person gefunden zu haben, die ihnen den Frieden bringen wird…


Review: Nach dem überragenden "Zwielicht" hatte ich die Hoffnung, dass der 8. Staffel von "Deep Space 9" die Trendumkehr geglückt sei. "Dieser graue Geist" offenbart den unmittelbaren Vorgänger hingegen leider als die Ausnahme, welche – zumindest bisher – die Regel bestätigt. Denn den 6. Fortsetzungsroman zur Serie fand ich in erster Linie langatmig, anstrengend, mühsam und öde. Die Handlung rund um die Yrythny ist dabei noch das Beste. Die darin enthaltenen Analogien zur Unterdrückung innerhalb der Menschheitsgeschichte – sei es nun aufgrund von Rasse, Geschlecht oder ähnlichem – sind zwar nicht unbedingt subtil, gehören aber noch zum Besten, mit dem "Dieser graue Geist" auffährt. Und der Besuch eines Planeten voller Weltraumpiraten und ähnlichem Abschaums mag zwar etwas "Star Trek"-untypisch sein, wirkt aber wohl genau deshalb angenehm erfrischend und originell. Doch selbst diese Handlung ist nicht all das was sie hätte sein können.

Viele wichtige Entwicklungen – wie Ezri's Kompromissvorschlag – bekommen wir nur am Rande mit, und wie am Ende alle Fäden zusammenlaufen und sich ein jahrhundertelanger Kompromiss von einen Tag auf den nächsten quasi in Wohlgefallen auflöst, war mir dann doch etwas zu bequem. Hätte Shar herausgefunden, dass die Vorurteile der Heimgeborenen gegenüber den Wanderern berechtigt sind, hätte ich das um einiges origineller – und auch mutiger – empfunden. So bietet sich ihnen dadurch ein zu leichter Ausweg aus dem Dilemma. Zugegeben, am Ende stimmt man vorerst mal nur Ezri's Plan zu – inwiefern Shar's Entdeckungen in den zukünftigen Überlegungen der Yrythny eine Rolle spielen werden, ist uns nicht bekannt. Trotzdem war mir das etwas zu problemlos. Ein derart interessanter und komplexer Konflikt hätte sich jedenfalls einen deutlich gewagteren und komplizierteren Ausgang verdient, als dieses weichgespülte Ende.

Und das, Ladies and Gentlemen, war noch die bessere der beiden Handlungen. Denn auf der anderen Seite haben wir die Ereignisse auf Deep Space 9, wo bis auf eine dramatische Entwicklung am Ende, die aufgrund der gerade an dieser Stelle überhasteten Erzählweise fast jegliche Wirkung verfehlt, nichts Wichtiges und/oder Interessantes passiert. Ro trifft sich ein paar Mal mit Quark (wobei ihre Szenen ganz anders geschrieben sind als im Vorgänger, so als würde Heather Jarman ihre sich entwickelnde Beziehung anders sehen), Shar's Bündnispartner sorgen für Wirbel, und es finden Friedensverhandlungen zwischen Bajor und Cardassia statt, die jedoch im Endeffekt ohnehin im Sande verlaufen. Diesem Nichts am Handlung spendiert Heather Jarman in etwa die Hälfte des Buchs – und damit immerhin stolze 250 Seiten, da sie sich scheinbar aus irgendeinem Grund gezwungen sah, was die Länge des Romans betrifft nicht den ersten vier Teilen der Reihe, sondern David R. George III's Epos "Zwielicht" nachzueifern.

Wenn ein Autor eine bestimmte Seitenzahl erreichen will, aber nicht genug Handlung hat, um den Roman damit zu füllen, führt dies unweigerlich zu einer langsamen Erzählweise – so auch hier. Jede kleinste Entwicklung, jeder kleinste Gedanke wird bis zur Erschöpfung (des Lesers) ausgewälzt, wobei die Autorin leider auch gelegentlich in soapige Untiefen vordringt. Eben dadurch entwickelt sich eine Handlung, die mit deutlich höherem Tempo ansatzweise spannend hätte sein können, viel zu dröge voran, weshalb immer wieder Langweile aufkommt – und auch Frust. Letzterer ist in erster Linie auf Heather Jarman's Angewohnheit zurückzuführen, ihre Kapitel mit einem Cliffhanger zu beenden – oftmals weniger eine spannende Situation denn eine Erkenntnis, welche zwar die Figuren erhalten, jedoch nicht der Leser. Da nach jedem Kapitelsprung immer unweigerlich ein Schauplatzwechsel kommt, und die Kapitel meist recht lang geraten ist, bedeutet dies, dass man mitunter eine Weile bis zur Auflösung warten muss.

Frau Jarman hoffte wohl, dadurch für Spannung sorgen zu können – erreicht jedoch im Endeffekt genau das Gegenteil. Aufgrund der langen Kapitel wirken beide Handlungen, sowohl auf Deep Space 9 als auch rund um die Defiant, sehr zerfahren. Zudem will angesichts der langen "Unterbrechungen" (durch den Schauplatzwechsel) kein Erzählfluss aufkommen. Nachdem man sich durch die nächsten 20-25 zähen Seiten durchgequält hat, hat man zumeist schon das Interesse an der Auflösung des Cliffhangers verloren, bzw. im schlimmsten Fall sogar schon wieder vergessen, was zuvor passiert ist. Vor allem aber führen die ständigen Cliffhanger dazu, dass ihr gemächlicher, ausgedehnter Erzählstil noch störender wirkt, weshalb zumindest bei mir beim Lesen doch immer wieder Frust aufkam. Kurz gesagt: Die Idee hinter der Handlung war teilweise nicht mal unbedingt schlecht, die Ausführung aber leider sehr mangelhaft…

Fazit: "Dieser graue Geist" bietet einige interessante Ideen und gute Ansätze – die sich jedoch leider nicht im Geringsten gegen die viel zu ausgedehnte Erzählweise, den zu glatten Ausgang der Yrythny-Krise, den Frust erzeugenden Cliffhangern, den viel zu lang(atmig)en Kapiteln und dem sehr zu wünschen übrig lassenden Schreibstil behaupten können…

Christian Siegel

Bewertung: 1.5/5 Punkten


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