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Star Trek - Typhon Pact: Zwietracht Drucken E-Mail
Folgenschwere Proteste auf Andor Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 20 Juni 2011
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Typhon Pact: Zwietracht"
Originaltitel: "Star Trek - Typhon Pact: Paths of Disharmony"
Bewertung:
Autor: Dayton Ward
Übersetzung: Bernd Perplies
Umfang: 460 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: September 2013 (D) bzw. Februar 2011 (USA)
ISBN: 3-8642-5283-0
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E),
 

Kurzinhalt: Nach den verheerenden Angriffen der Borg kommt es auf Andor zunehmend zu Unruhen. Diese richten sich einerseits gegen die Föderation bzw. die Sternenflotte, welche die Wiederaufbauarbeiten der Regierung unterstützt, der jedoch viele erst die Schuld an den Angriffen geben, und andererseits gegen Wissenschaftler, die eine umstrittene Gen-Forschung weiterführen. Diese soll das Problem der Andorianer der reduzierten Geburten und der damit einhergehenden Verkleinerung ihres Volkes durch einen Eingriff lösen, nach dem zwei – statt wie bisher vier – Andorianer zur Fortpflanzung ausreichen würden. Doch viele Andorianer – gerade auch von religiösen Gruppen – sehen darin Blasphemie, und einen Verrat an ihrer Kultur. Um die Forschung voranzutreiben und den Stellenwert der Föderation für Andor zu stützen, wird die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Jean-Luc Picard damit beauftragt, Forscher und Diplomaten zu einem in Kürze auf Andor stattfindenden Kongress zu bringen, und dort auch für die Sicherheit der Teilnehmer zu sorgen. Doch eine terroristische Gruppierung führt schon bald die ersten Angriffe durch, und als ein bisher wohlgehütetes Geheimnis offenbart wird, droht die ohnehin schon angespannte Situation endgültig zu eskalieren…

Review: Die vermutlich größte Stärke von "Zwietracht" ist Dayton Wards Fähigkeit, Figuren zu zeichnen und sie uns auf interessante und aufschlussreiche Art und Weise (näher) vorzustellen. Zugegeben, er profitiert dabei natürlich auch davon, dass man nach einigen Fehlversuchen zu Beginn der "2nd Decade"-Reihe von TNG nach einiger Zeit doch endlich einen würdigen Ersatz für die frühere Stammbesetzung gefunden hat, und es einfach Spaß macht, zu sehen, wie auch diese neue Crew langsam aber sicher zu einer Familie zusammenwächst. Wir haben mittlerweile ja einige neue Besatzungen innerhalb der Star Trek-Romanreihen, aber ich muss gestehen, jene von der Enterprise ist mittlerweile mein klarer Favorit – und das ist gewiss nicht nur den "Überbleibseln" aus der guten alten Zeit (Picard, Worf, LaForge und Crusher) zu verdanken. Auch die neuen Figuren fügen sich sehr gut ins Ensemble ein, und Ward versteht es, sie uns durch tolle Einzelszenen, einen Einblick in ihre Gedanken und ihre jeweiligen Verhältnisse zueinander wieder etwas näher zu bringen.

Auch sein Schreibstil hat mir hier sehr gut gefallen. Dank dem gut portionierten Humor und einem Hauch von Wortwitz, liest sich der Roman trotz der Länge und der für meinen Geschmack an der Grenze zum Zumutbaren gelegenen kleinen Schriftgröße (noch einmal 1pt kleiner, als man das von den bisherigen Romanen der Reihe gewohnt war) sehr flüssig. Was ihm ebenfalls gut gelingt, ist aus dem reichhaltigen Angebot der Star Trek-Kontinuität zu schöpfen und auf frühere Ereignisse – sei es aus der Serie (insbesondere "Enterprise") oder Romanen (insbesondere die "Vanguard"-Reihe) – aufzubauen. All die verschiedenen Handlungen und Entwicklungen kulminieren dann schließlich in einer folgenschweren Wendung am Ende, die zumindest ich so nicht erwartet hätte. Vor wenigen Jahren hat man fürs Finale der "A time to"-Reihe noch groß mit einer ach-so-schockierenden Wendung die Werbetrommel gerührt, die dann keine war – hier präsentiert man uns unerwartet und unverhofft einen schockierenden Twist, der düstere Aussichten für die weiteren Star Trek-Romane der TNG-Zeitlinie bereithält.

Der eine große Schwachpunkt von "Zwietracht" ist leider die darin erzählte Handlung. Diese ist sehr geradlinig, nur bedingt interessant und bis zur Wendung am Ende recht belanglos und ohne wirkliche Höhepunkte. Auch die Spannung hält sich über weite Strecken des Romans in sehr engen Grenzen. Rückwirkend stellt sich die Frage, ob für diese an Inhalt doch eher dürftige Handlung wirklich derart viele Seiten notwendig waren, oder ob es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, den einen oder anderen ins nichts führende Nebenplot auszusparen bzw. einige Teilbereiche der Geschichte – allen voran der abschließende Angriff auf den Kongress – etwas schneller abzuhandeln. Denn auch wenn dieser gerade auch jenen Figuren, die man noch nicht so gut kennt Gelegenheit gibt, zu glänzen, sonderlich spannend ist er leider nicht geraten. Auch reckt an dieser Stelle das gefürchtete Technobabble-Monster gelegentlich sein leider nur allzu wohlbekanntes Haupt. Dayton Ward ist sicherlich ein guter Autor, und empfiehlt sich mit "Zwietracht" definitiv für mehr – ich hoffe nur, das nächste Mal lässt man ihn eine bessere Geschichte erzählen…

Fazit: Die Handlung ist leider nicht das Gelbe vom Ei. Zwar steuert man auf eine dramatische Entwicklung am Ende hin, und diese kann mit ihrem drohenden Schatten für die weitere Entwicklung der Föderation durchaus gefallen, doch der Weg dorthin ist doch eher von belanglosen Geplänkeln geprägt, und verliert sich teilweise auch in Handlungssträngen, die ins Nichts zu führen scheinen (siehe Picards Besuch einer archäologischen Ausgrabungsstätte). Positiv hingegen Dayton Wards gefälliger Schreibstil und wie er an frühere Ereignisse aus verschiedensten Quellen (Serien und Romanen) anknüpft. Die größte Stärke ist aber sein Gefühl für die Figuren, egal ob altbekannt, relativ oder auch völlig neu. Zumindest an Bord der Enterprise ist es gelungen, eine Crew zusammenzustellen, denen man gerne dabei zu"liest", wie sie mutig dorthin vorstoßen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Bleibt nur zu hoffen, dass sie dazu dann auch endlich wieder mal Gelegenheit bekommen, und man die Aufarbeitung der Destiny-Trilogie langsam aber sicher abschließt. In Picards eigenen Worten: "Does anyone remember the time when we were explorers?!"

Christian Siegel

Bewertung: 3.5/5 Punkten

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