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MISSION WELTALL - Wie Astronauten leben und arbeiten Drucken E-Mail
Wie John Crichton reisen oder was? Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Reiner Krauss - Datum: Donnerstag, 10 Mai 2007
 
ImageIn den Weltraum fliegen, ein Raumschiff steuern, schwerelos sein: Wer hat davon nicht schon geträumt? Doch so faszinierend das klingt - Raumfahrer arbeiten hart und leben manchmal gefährlich.

Mission Weltall

Wenn wir uns Captain Kirk von der Enterprise ansehen, oder Han Solo in seinem Millenium Falcon unglaubliche Wende- und Beschleunigungsmanöver vor Augen führen, so sieht die Zukunft im All so praktisch und einfach aus, als ob wir mal schnell mit einem Raumschiff eben um die Ecke reisen könnten. Vom der Erde zum Saturn, vom Sonnensystem zu Alpha Centauri - in einer Kaffeepause. Aber nicht vergessen, auch John Crichton (Farscape) hatte nur ein Space Shuttle und seine „Farscape 1“ um in den Weltraum zu gelangen. Seine (unfreiwillige) Gelegenheit auf eine andere Art zu reisen, war ein Wurmloch. Jenseits des Wurmlochs gab es unglaubliche Raumschiffe, klein wie Kampfjets oder groß wie Flugzeugträger. Sogar lebende Schiffe (z.B. Moya) waren denkbar.

Astronauten Doch wie trist und anstrengend sieht es diesseits des Wurmlochs, hier auf der Erde, aus wenn wir uns abmühen in den Weltraum vorzustoßen. Ja, wir waren schon auf dem Mond, wir haben heute eine Raumstation (ISS) und ein Space Shuttle zum Transport, doch sehen wir uns mal an was wir wirklich können, dann stellen wir schnell fest: Es ist nur ein kleiner Schritt und eine Fahrt kurz vor unsere Haustür und das Ganze auf einem kleinen „Dreirad“. Doch auch das kann schon faszinierend und spannend sein. Auch ein irdischer Raumfahrer, der es mal gerade so in den Orbit um die Erde schafft, erkennt den Heimatplaneten neu und sieht ihn fortan mit anderen Augen.

Davon und von den Pionieren, wie Juri Gagarin, den Mercury und Apollo Astronauten, bis zu den heutigen Raumfahrern die die ISS bereisen kann man in einem neuen und voller farbenprächtigen Bildern und Aufnahmen gespicktem Band nachlesen: „Mission Weltraum - Wie Astronauten leben und arbeiten“.

Shuttle Start Neu und bisher noch nicht dagewesen ist, dass eine Vielzahl von Kosmonauten und Astronauten interviewt wurden und man schrittweise von den Gefühlen, Erlebnissen und Erfahrungen erfährt, die ein Astronaut im Training, Tage vor dem Start, während des Starts und des Fluges erlebt. 20 Raumfahrer verraten, warum das Essen im All plötzlich anders schmeckt, weshalb man sich vor dem Schlafen anschnallen muss oder wie man mit einem Notfall an Bord fertig wird. Wie man sich die Haare in der Schwerelosigkeit schneidet, wie man praktikabel isst und wie die Toilette funktioniert, nichts wird unerwähnt gelassen. Vieles ist harte und anstrengende Arbeit, doch auch dafür bleibt Zeit: Nicht zuletzt erfahren und sehen wir, wie ergreifend schön unser Planet aus dem All betrachtet aussieht.

Selbstverständlich kommen Ulf Merbold, Ulrich Walter und Thomas Reiter zu Wort, aber auch weitere europäische, russische und amerikanische Astronauten(innen) berichten hautnah wie es ihnen erging und was sie erlebt haben. Auf jeweils einer Seite die Interviews zu den kurzen Einführungen, chronologisch aufbauend vom Start bis zur Landung.

Weitere Highlights sind die Fotos, die in vielen Großaufnahmen unter anderem auch die Raumfahrer bei den Außeneinsätzen (EVA) oder beim Blick auf die Erde zeigen.

Einziges Manko: Wenn man einmal angefangen hat, ist der Band mit seinen rund 96 großformatigen Seiten viel zu schnell durchgeschaut und gelesen.

EVAIch kann mir nicht helfen, es ist einfach eine faszinierende Welt da draußen, und all unsere irdischen Sorgen und Probleme werden so klein und nichtig. Eigentlich würde man sich aber anschließend wünschen, dass wir einfach wie Captain Kirk und Mr. Spock „Energie“ rufen könnten und nicht nur wir selbst könnten den Blick aus dem Orbit geniessen, nein auch alle unsere streitbaren Fanatiker, Politiker und kapitalorientierten Wirtschaftsbosse würden mal schnell in den Orbit gebeamt.

Ein kurzer Blick würde allen reichen, und sie kämen als andere Menschen zurück.

Menschen die erkennen gelernt hätten wie dünn unsere Atmosphäre wirklich ist und wie verletzlich und zerstörbar der einzige lebenswerte Planet auf Lichtjahre ist. Sie würden fortan anders handeln.


MISSION WELTALL - Wie Astronauten leben und arbeiten

von Volker Kratzenberg-Annies
(V. Kratzenberg-Annies ist seit 1989 beim DLR (Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Köln sowie bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Paris tätig.)

www.knesebeck-verlag.de
ISBN 978-3-89660-428-6





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