Mit: Elijah Wood, Christopher Plummer, Martin Landau, John C. Reilly, Crispin Glover, Jennifer Connelly u.a. (Originalstimmen)
Kurzinhalt:
Die Menschheit wurde von ihren selbst erschaffenen Maschinen vernichtet. Einzig eine handvoll Stoffpuppen haben die Apokalypse überlebt. Die Puppe #9 tritt gegen die bestialischen Maschinen an, um die Seelen ihrer erbeuteten Kameraden zu befreien…
Review:
Bereits 2005 schuf Shane Acker, der u.a. an den visuellen Effekten für "Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" mitarbeitete, den Animationskurzfilm "9". Diese Endzeitgeschichte liegt jetzt als abendfüllender Spielfilm vor. Produziert von Tim Burton, der u.a. auch den damals relativ unbekannten Henry Selick förderte und mit ihm 1993 den großartigen "Nightmare before Christmas" ablieferte. Mit Shane Acker hat Burton abermals ein neues Talent ausfindig gemacht, und insgesamt dürfte "9" zum Grundstein für eine beachtliche Filmkarriere werden. Denn "9" ist ein brilliantes postapokalyptisches Szenario, das mit liebenswerten Charakteren aufwartet und durch seine visuellen Reize besticht. Dabei richtet sich der Film an ein erwachsenes Publikum und macht damit noch einmal deutlich, welche Möglichkeiten Animationsfilme überhaupt bieten. Und auch wenn die Story recht dünn ist und somit gewisse dramaturgische Schwächen nicht zu leugnen sind, gelingt es dem Film, den Zuschauer in den knapp 80 Minuten zu fesseln.
Es ist die Ästhetik, die "9" herausragen lässt. Die in Trümmern liegenden Städte überzeugen und verstören. Die Kampfmaschinen sind bizarre, beängstigende Konstruktionen. Die Hauptakteure, die Stoffpuppen, stehen mit ihren liebevollen, raffinierten Details dieser düsteren Endzeit gegenüber. In den zahlreichen rasanten, atemberaubenden Actionszenen fiebert man mit, bangt um die Helden und hofft, dass sich ihr Schicksal zum Guten wendet. Die religiösen und mythologischen Symbole rufen jederzeit in Erinnerung, dass es sich bei "9" um eine Analogie zur Schöpfungsgeschichte handelt, und diese Symbiose aus Bildsprache und Erzählung zeichnen den Film aus. Es ist schade, dass aus der komplexen Prämisse nicht mehr herausgeholt wurde. Es gibt Fragen, die unbeantwortet bleiben, auch die Charakteristik der Puppen hätte teilweise sorgfältiger ausgearbeitet werden können. Diese Aspekte hätten verhindern können, dass sich an einigen Stellen unnötige Längen bilden und hätten den Film insgesamt weiter abgerundet.