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Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock Drucken E-Mail
Tod und Wiedergeburt auf dem Planeten Genesis Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 05 November 2008
 

Star Trek - Auf der Suche nach Mr. Spock
(Star Trek III: The Search for Spock, USA 1984)
 
Star Trek - Auf der Suche nach Mr. Spock
Bewertung:
Studio/Verleih: Paramount Pictures
Regie: Leonard Nimoy
Produzenten: Harve Bennett, Gary Nardino und Ralph Winter
Drehbuch: Harve Bennett
Musik: James Horner
Kamera: Charles Correll
Schnitt: Robert F. Shugrue
Genre: Science Fiction
Kino-Start (Deutschland): 16. November 1984
Kino-Start (USA): 01. Juni 1984
Laufzeit: 105 Minuten
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Trailer: klick
Kaufen: DVD, Special Edition, Soundtrack
Mit: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, Robin Curtis, Christopher Lloyd, James Doohan, George Takei, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Merritt Butrick, Mark Lenard u.a.


Kurzinhalt: ImageTief betroffen von ihrem schmerzlichen Verlust im Kampf gegen Khan kehrt die Crew der Enterprise zur Erde zurück. Dort müssen sie erfahren, dass die Enterprise nicht repariert, sondern außer Betrieb genommen werden soll. Zerknirscht stößt man in Kirks Wohnung auf der Erde auf Spock und die ungewisse Zukunft an, als der Admiral auf einmal unerwarteten Besuch von Sarek erhält. Dieser offenbart dem verblüfften Kirk, dass zwar Spocks Körper gestohlen ist, aber sein Geist, sein katra, in ihm oder einem anderen Crewmitglied der Enterprise schlummern muss. Schon bald wird ihnen klar, dass McCoy nun Spocks katra in sich trägt – worunter beide Seelen leiden. Um ihm zu helfen, muss er nach Vulkan gebracht werden. Doch zuerst wollen Kirk & Co. Spocks sterbliche Überreste von Genesis bergen... was ihnen jedoch von der Föderation strikt untersagt wird. Kirk und seine Crew lassen sich davon allerdings nicht abhalten, und stehlen die Enterprise, um nach Genesis aufzubrechen.

Dort gehen in der Zwischenzeit Lt. Saavik und Dr. David Marcus seltsamen Lebenszeichen auf die Spur, die auf dem Planeten entdeckt wurden. Schon bald entdeckt man Spocks leeren Sarg – und einen kleinen vulkanischen Jungen. Irgendwie hat der Planet Genesis Spock scheinbar wiederbelebt. Doch der Junge leidet fürchterliche Qualen, entwickelt er sich doch mit enormer Geschwindigkeit – wie auch der Planet, der sich als instabil erweist und in Kürze auseinander zu brechen droht. Doch schon bald müssen sich die beiden noch einer weiteren Bedrohung stellen: Im Bestreben, das Geheimnis von Genesis an sich zu bringen, ist ein abtrünniger Klingone in das System eingedrungen, und hat das dort im Orbit schwebende Föderationsraumschiff zerstört. Nun nimmt er Saavik und Markus als Geiseln, und verlangt von ihnen, das Geheimnis dieser mächtigen Waffe preis zu geben. Just zu diesem Zeitpunkt trifft die Enterprise beim Planeten ein. Doch das Schiff der Klingonen verfügt über eine Tarnvorrichtung – und so kommt es zu einem verheerenden Kampf...

Review: ImageEigentlich hatte man sich ja – notgedrungen, da Leonard Nimoy klar gemacht hat dass er an weiteren Einsätzen im All kein Interesse mehr hat – dazu entschlossen, Spock am Ende von "Der Zorn des Khan" sterben zu lassen. Was immer man von dieser Wendung halten mag, sie passte perfekt in diesen Film und war ein bittersüßer Abschluss. Zudem war die Sterbeszene wirklich großartig gemacht. Doch als man bei den Testvorführungen die ersten niedergeschmetterten Reaktionen der Star Trek-Fans miterlebte, war klar: Spock muss zurückkehren. Also wurde Leonard Nimoy mit dem Angebot, ihm den Regiesessel zu überlassen, ins Star Trek-Universum zurückgelockt. Jetzt gab es nur noch ein Problem: Wie holt man einen Charakter, der im Film zuvor sehr eindeutig einen sehr endgültig wirkenden Tod starb, wieder ins Leben zurück? Selbst innerhalb des Science Fiction-Genres mit all seinen Möglichkeiten ist das eine Herausforderung. Sicherlich würden dem geneigten Fan einige Ideen einfallen – Zeitreisen etc. – doch Drehbuchautor Harve Bennett entschied sich leider für einen völlig unplausiblen, ja haarsträubenden Ansatz: Die Leiche von Spock wird durch den Planeten Genesis wiederbelebt – jedoch nicht einfach nur so, dass ein hirnloser Spock zombiemäßig über den Planeten wandelt, nein: Er wird tatsächlich wiedergeboren, und entwickelt sich von einem Kind zu einem Mann – aufgrund des instabilen Planeten natürlich extremst beschleunigt, damit am Ende wieder Nimoy höchstselbst in die Rolle schlüpfen darf.

Diese Idee ist so hirnrissig, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit meiner Kritik beginnen soll. Ich meine, wie verwandelt sich eine Leiche in ein kleines Kind? Bzw. wo genau begann eigentlich seine Entwicklung? Lag da vielleicht zuvor ein kleines Baby, oder gar ein Embryo? Doch wie bzw. von was hat sich dieses Wesen ernährt? Was hat er getrunken? Wieso ist Spock nicht als kleiner Junge im Schnee schon längst erfroren, bis ihn Saavik und David endlich finden? Welchem einfallslosen Drehbuchgott verdankt man die glückliche Fügung des Schicksals, dass sich Spock genau in der richtigen Geschwindigkeit entwickelt, so dass er dann als erwachsener Mann vom Planeten gebeamt werden kann? Warum altert nur Spock so schnell, und nicht auch das Außenteam, die Klingonen, oder auch Kirk & Co.? Wieso hört Spocks schnelle Alterung auf, sobald man ihn vom Planeten geschafft hat? Warum wollen Kirk und sein Team denn eigentlich zum Planeten Genesis zurück? Sie konnten ja nicht wissen, dass dort ein wiederbelebter Spock herumläuft, also hätte es doch eigentlich gereicht, McCoy nach Vulkan zu bringen, so dass dort Spocks katra aus seinem Kopf befreit werden kann. Warum reden die Klingonen, auch untereinander, abwechselnd klingonisch und englisch – teilweise sogar in der gleichen Szene? Und wie kann Spock am Ende des Films einen Moment rezitieren, der stattfand, NACHDEM er sein katra an McCoy übermittelt hat?

ImageMan sieht, die Handlung des Films ist nicht gerade von einem Vulkanier geschrieben worden, und strotzt nur so vor Logiklöchern. Hier wurde schlicht und ergreifend schlampig gearbeitet, man hat sich wohl darauf verlassen, dass all diese Fehler den Star Trek-Fans egal sein werden, Hauptsache sie bekommen Spock zurück. Und vermutlich gibt es ja tatsächlich einige Trekkies, die sich an all diesen aufgezählten logischen Schwächen nicht stören. Leider zähle ich nicht dazu. Zugegebenermaßen sind diese Logiklöcher aber nicht einmal das größte Problem des Films. "Auf der Suche nach Mr. Spock" leidet in erster Linie darunter, dass er keinen anderen Sinn und Zweck hat, als Spock wieder zurückzubringen. Davon abgesehen tut sich im Film einfach nichts – oder zumindest nichts interessantes. Als Handlung ist "Wir holen Spock zurück" allein aber mehr als nur dürftig. Auch wenn viele Szenen die Kameraderie der Truppe beschwören und es einige tolle Momente gibt, so dominiert nichtsdestotrotz über weite Strecken des Films die Langeweile. Hier wäre es meines Erachtens deutlich besser gewesen, Spocks Rückkehr relativ zügig abzuhandeln und sich danach gleich in ein neues, interessantes Abenteuer zu stürzen. So wirkt das ganze leider wie ein zwar notwendiges, aber alles in allem eher dürftiges Zwischenspiel bis zum nächsten Film.

Leonard Nimoy's Inszenierung ist meines Erachtens eine etwas durchwachsene Angelegenheit. Einerseits beweist er sein Auge für interessante Einstellungen – nicht umsonst ist die Photographie eines seiner Hobbies – und bietet uns einige gelungene Bilder. Doch die Inszenierung eines Films geht über schöne Kameraeinstellungen hinaus. Neben dem richtigen Schnitt ist auch noch die Frage, in welchen Stellen man Filmmusik verwendet und in welchen nicht, eine essentielle. In beiden Punkten offenbart "Star Trek III" meines Erachtens doch einige Schwächen. In vielen – teilweise auch sehr wichtigen – Szenen des Films verzichtet Nimoy darauf, die Kraft seiner Bilder durch musikalische Untermalung zu verstärken, weshalb das ganze teilweise mehr an Theater denn an einen Film erinnert. Exemplarisch sei hier David's Tod erwähnt; es muss ja nicht gleich immer ein bombastischer oder übertrieben auf die Tränendrüse drückender Score sein, aber eine melancholische Melodie im Hintergrund hätte nicht schaden können. Auch Spock's Tod wurde ja nicht umsonst mit leiser, trauriger Musik unterlegt, um die emotionale Wirkung der Szene zu verstärken. Meines Erachtens ist der mangelnde Soundtrack und die generell recht belanglose Art und Weise, mit der David's Tod behandelt wird, ein Hauptgrund dafür dass mich diese Wendung noch nie berühren konnte – trotz Shatners Darstellung in dieser Szene, die ich für großartig und perfekt halte. Diesbezüglich kann man aber natürlich auch geteilter Meinung sein...

ImageBei aller Kritik: "Auf der Suche nach Mr. Spock" hat auch seine positiven Seiten. Die Effekte von ILM sind wieder einmal ausgezeichnet, wobei vor allem die Zerstörung der Enterprise und die Flucht vom Genesis-Planeten hervorstechen. Das neue Schiff der Klingonen, der "Bird of Prey", ist ein großartiges Design, dass nicht umsonst noch in zahlreichen weiteren Filmen und Episoden der "Next Generation"-TV-Serie zu sehen war. Auch der Soundtrack von James Horner ist wieder recht gut – so sich Leonard Nimoy dazu erbarmt diesen auch einzusetzen. Die schauspielerischen Leistungen sind im Großen und Ganzen überzeugend, wobei für mich wieder einmal William Shatner hervorsticht. Wie oben schon erwähnt, vor allem die Todesszene von Kirk's Sohn hat er meines Erachtens großartig dargestellt – der sonst so sichere und standhafte Captain, der auf einmal wie von Sinnen nach hinten torkelt und vor Schock auf den Boden fällt. Im Endeffekt sind es aber wohl kurze gelungene Momente und Einzelszenen, die "Auf der Suche nach Mr. Spock" zumindest ansatzweise retten: Kirks Besuch in Spocks Quartier (wo er den verwirrten McCoy findet), die Gedankenverschmelzung mit Sarek, der Diebstahl der Enterprise, wie man der Excelsior davonfliegt, die Selbstzerstörung der Enterprise und wie Kirk dadurch den Klingonen eine Falle stellt, der Tod seines Sohnes, und natürlich das Ende des Films: "Jim. Your name is Jim." Ein passenderer Abschluss hätte sich wohl kaum finden lassen…

Fazit: "Auf der Suche nach Mr. Spock" leidet darunter, dass es sein einziger Sinn und Zweck ist, Spock wieder aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Dadurch wirkt er wie eine – unnötig lange – Intermission zwischen zwei recht eigenständigen und deutlich besseren Filmen, dessen Handlung einfach viel zu dünn ist, um ein eigenes Abenteuer zu rechtfertigen. Auch Nimoys unspektakuläre Inszenierung trägt nicht dazu bei, die gemächlich dahinplätschernde Handlung spannender und interessanter zu machen. Ein weiterer Nagel in Spocks leerem Sarg sind dann die zahlreichen Logiklöcher, mit denen diese Rückkehr des Vulkaniers gespickt ist. Am meisten leidet "Auf der Suche nach Mr. Spock" aber darunter, dass es ihm nur in einigen wenigen Einzelszenen gelingt, gut zu unterhalten – dazwischen dominieren Desinteresse und Langeweile die Gefühlswelt des Betrachters. Nach den ersten beiden großartigen Filmen ist diese Suche nach dem Mann mit den spitzen Ohren jedenfalls eine herbe Enttäuschung...

Wertung:4 von 10 Punkten


Christian Siegel

(Bilder © Paramount Pictures)

Tipp:Weitere dazu passende Reviews findet ihr im 5. Teil unseres "Star Trek XI"-Countdowns.

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