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Star Wars: The Clone Wars Drucken E-Mail
Doppelreview zum Pilotfilm der CGI-Serie Kategorie: Filme - Autor: M. Spieler, C. Siegel - Datum: Sonntag, 17 August 2008
 

Star Wars: The Clone Wars
Star Wars: The Clone Wars
(Star Wars: The Clone Wars, USA 2008)
 
Bewertung:
Studio/Verleih: Lucasfilm Animation/Warner Bros. Pictures
Regie: Dave Filoni
Produzenten: George Lucas, Sarah Wall, Catherine Winder
Drehbuch: George Lucas, Henry Gilroy, Steven Melching und Scott Murphy
Musik: Kevin Kiner
Schnitt: Jason Tucker
Genre: Animationsfilm/Science Fiction
Kino-Start (Deutschland): 14. August 2008
Kino-Start (USA): 15. August 2008
Laufzeit: 98 Minuten
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Homepage: klick
Trailer: klick
Kaufen: Soundtrack
Mit: Wanja Gerick, Philipp Moog, Klaus Sonnenschein, Tobias Meister, Martin Keßler, Claudia Urbschat-Mingues, Helmut Gauß, Wolfgang Ziffer u.a. (deutsche Fassung)


Kurzinhalt: ImageObi-Wan Kenobi stecken gerade mitten in einer heftigen Schlacht, um einen Planeten vor der Droidenarmee der Separatisten zu verteidigen, da bekommen sie unerwartete Hilfe von Ahsoka Tano, der neuen Padawan-Schülerin für Anakin. Dieser ist anfangs überhaupt nicht begeistert, dass er jemanden ausbilden soll, findet sich schließlich aber mit seinem Schicksal ab, als es ihm auch dank ihrer Hilfe gelingt den Schildgenerator auszuschalten und damit den Kampf zu ihren Gunsten zu wenden. Danach macht er sich gemeinsam mit seiner Schülerin zu einem anderen Planeten auf, um Jabba's Sohn aus den Fängen seiner Entführer zu befreien. Gelingt es den Jedi nicht innerhalb eines festgelegten Ultimatums, ihn unbeschadet nach Tatooine zurückzubringen, droht Jabba eine Allianz mit Graf Dooku einzugehen, und damit den Separatisten den freien Zugang zu seinen Handelsrouten zu überlassen - was für die Republik einen deutlichen Rückschlag bedeuten würde. Doch der Tempel ist gut bewacht - zudem verfolgt Dooku einen finsteren Plan, der die Jedi als die eigentlichen Entführer offenbaren soll. Wird es Anakin und seiner jungen Schülerin gelingen, gegen die finsteren Mächte zu gewinnen?

Review von Michael Spieler: Was hatte ich erwartet? John Williams' Score, gelbe Laufschrift und eine Jedi-Mission, glaube ich. Leider wurde nur Letzteres wahr. Leider fehlt auch der tyische Star Wars Vorspann fast völlig, so setzt der Auftakt-Score für meinen Geschmack zu spät ein, wird nicht von gelber Laufschrift begleitet und hört sich auch verhunzt an, als hätte ein Lizensnehmer nicht die Rechte für ein Computerpsiel bekommen und musste eine ans Original angelehnte Version des Musikstücks aus dem Hut zaubern. Statt Laufschrift bringt ein Erzähler mit schnellen Schnitten auf diverse Schauplätze den Zuschauer auf den Laufenden in welchem Zeitrahmen man sich denn befindet (viel genauer als zwischen Episode 2 und 3 wird es aber auch nicht). Der einleitende Strassenkampf zwischen Seperatisten und der von Anakin und Obi-Wan geführten Streitkräfte der Republik auf Christophsis dient wohl dem Bonding zwischen Anakin und der allein eintreffenden Schülerin Desselben. Das Ganze wirkt leider extrem gewollt und Ahsoka nervt sobald sie den Mund aufmacht. Beide sind rücksichtslos und waghalsig in ihren Aktionen, aber dafür, dass Anakin keinen Padawan annehmen wollte, geht das ausgesprochen schnell.

ImageAhsoka, seine Padawan-to be wirkt wie ein vorlauter Wesley Crusher in neuer Verpackung. Ausserdem ist der Zeichenstil leider gar nicht meins, wenn man denn mal ein Gesicht sieht. Der normale Kampf ist von den Animationen in den letzten Filmen kaum zu unterscheiden. Ich mochte die Vorgängerserie deutlich mehr, was nicht allein dem Zeichenstil geschuldet ist. Was mir nach dem anfänglichen Debakel doch zweitweise gefallen hat, war der Score, bzw. ein Thema, das öfters auftauchte (leider aber mindestens einmal zu viel) und zwar recht Star Wars-untypisch rüberkam, trotzdem ganz gut passte und an orientalische Klänge erinnerte.Leider verpasst es dieser Pilotfilm(!) Nebencharaktere endlich einmal gut einzuführen. Assajj Ventress ist eine davon. Ich glaube, der Film ist so angelegt, dass man den nach der alten Serie sehen sollte, ganz ohne Hintergrundinformationen wird man direkt in den Kampf geschleudert und der vorprogrammierte Verlust Ahsokas gen Ende der Serie dürfte nicht nur durch ein paar Worte Yodas an Obi-Wan bzgl. Anakins Rolle als Lehrer, sondern auch durch ihr Fehlen in Episode 3 deutlich sein, was mich auch nicht wirklich mit dem Charakter warm werden lässt.

Natürlich ist sie die Verkörperung des offensichtlich jungen Zielpublikums der Serie. Leider passt das aber auch nicht wirklich zusammen, denn für eine Kinderserie sind ausgerechnet Kriegsgeschehen und Tote im Duzend kein geeigneter Rahmen. Die Kids sehen da nur wie mechanische Soldaten mit weiss Berüsteten Lichtblitze austauschen und den ein oder anderen Stöhner oder Geschepper. Dem Ganzen fehlt aber auch der Coolnessfaktor bei dem die Zielgruppe cool schreien würde. Da hilft auch senkrechtes Berghochlaufen nicht. Die "witzigen" dummen Kommentare der dummen Droidensoldaten nehmen leider auch Überhand ("roger Roger"). Der schlimmste Faux Pas in meinen Augen ist jedoch der offensichtlich tuntige Onkel von Jabba, der auf Coruscant die Fäden zieht. Lila Bemalung, Feder am Kopf und hohe Lispelstimme sind von Trueman Capote "inspiriert" aber sowas von unpassend und aufgesetzt man krümmt sich nicht vor Lachen sondern vor Einfallslosigeit.

Fazit: Wenn Die Serie auf KiKa kommt könnt ihr ja mal reingucken, einen Kinobesuch kann ich jedoch nicht empfehlen. Trotzdem gibt es 3 Punkte für die Originalsprecher und die Choreographie.

Wertung:3 von 10 Punkten
Michael Spieler


Review von Christian Siegel: ImageNach einigen vernichtenden Kritiken auf Aint it cool news, deren Mitarbeiter wohl zu den größten Star Wars-Fans überhaupt zählen, bin ich mit sehr geringen Erwartungen in den Film gegangen, und ich muss sagen... eigentlich hat er mir recht gut gefallen. Sicher gibt es Probleme und Schwachpunkte, Dinge die nicht hätten sein müssen und die mich gestört haben. Trotzdem gab es auch einige gute Szenen und Elemente, und vor allem: Es ist einmal etwas neues; eine neue, frische Herangehensweise an dieses Thema, und als solche durchaus interessant. Zudem muss auch jedem bewusst sein, dass es sich hier um einen Pilotfilm, oder genauer gesagt einen Zusammenschnitt der ersten vier Folgen der Serie handelt. Und jetzt schaut euch die ersten vier Episoden irgend einer Serie an... nur die wenigsten davon sind schon großartig und repräsentativ für das, was einen in späteren Folgen erwartet. Fast jede Serie braucht ein paar Episoden, um ihren Ton zu finden. Man muss ein wenig herumexperimentieren und herausfinden, was funktioniert und was nicht. Und ich denke, bei "Clone Wars" wird es genau so sein.

Bevor ich mit dem eigentlichen Review beginne ein paar Worte zu meiner Person bzw. meiner Einstellung zu Star Wars, da ich dies durchaus für relevant und wichtig halte, um meine Meinung besser einschätzen zu können. Mit 28 Jahren zähle ich leider nicht zu nennen Star Wars-Fans der ersten Stunde, die das Glück hatten, die alte Trilogie beim Erscheinen im Kino zu bewundern. Trotzdem haben mich die Filme bzw. hat mich das Universum schon als Kind fasziniert (weshalb ich es mir auch nicht nehmen ließ die Geschichte aus Star Wars mit Lego-Figuren weiterzuerzählen...), und als Teenager hatte ich dann auch endlich dank den Special Editions die Gelegenheit, die Filme dort zu erleben wofür sie gedacht waren: Im Kino. Ich erinnere mich noch gut an den Eventcharakter und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Bei jedem der drei Filmbesuche traf ich Bekannte, Freunde oder Schulkollegen, und das völlig ungeplant. Star Wars war wieder ein Phänomen, dass die Massen begeistert hat, und auch wenn es nur ein Revival gewesen sein mag, so gab es mir doch die Möglichkeit, an dieser Euphorie und Begeisterung teil zu haben.

ImageDann kamen die Prequels, und mit ihnen ging ein Riss durch das Fandom. Es spaltete sich auf in jene, denen die Prequels gut gefielen und jene, die sie auf den Tod nicht ausstehen konnten und für die Lucas' neue Filme all das beschmutzten, was sie seit ihrer Kindheit geliebt hatten. Es war dieser immer wieder aufkeimende Konflikt, der mir das Fan-Sein arg verlitten hat und auch dazu führte, dass ich mich nur mehr selten in einschlägigen Foren blicken ließ. Irgendwann wird es einfach fad, müßig und vor allem auch deprimierend, zu sehen, wie sich das Fanlager derart entzweite – und ein Phänomen, dass einst verschiedenste Menschen zusammengeführt hatte, diese nun wieder trennte. Meine eigene Meinung zu den Prequels ist dabei durchaus durchwachsen. Von "Die dunkle Bedrohung" war ich als ich ihn das erste Mal (in den USA) sah extremst enttäuscht. Für mich war er ein 2-stündiger Werbefilm für ILM, seelenlos und ohne die Magie, welche die alten Filme ausgezeichnet hat. Heutzutage kann ich zwar leichter über seine Schwächen hinwegsehen und den ohne Zweifel vorhandenen Unterhaltungswert anerkennen, trotzdem ist und bleibt er mein ungeliebtester Film der Reihe.

Der "Angriff der Klonkrieger" konnte mir da schon wieder deutlich besser gefallen. Ja, auch er war nicht frei von Schwächen – vor allem die teils zu sehr in Kitsch abgleitende Lovestory zwischen Anakin und Padme und einige gar schwülstige Dialoge drückten den Unterhaltungswert – aber die Schauspieler waren mit mehr Spielfreude am Werk, die Handlung wirkte deutlich epischer, die Optik beeindruckender, und es gab einige großartige und denkwürdige Momente. Und "Die Rache der Sith" ist für mich ein grandioser Abschluss der Star Wars-Saga, und möglicherweise der beste, da dramatischste, Film der gesamten Reihe. Die ursprüngliche Clone Wars-Serie habe ich auch gesehen, konnte damit aber eher weniger anfangen. Vom Zeichenstil mal abgesehen (sorry, bin nun mal kein Anime-Fan) stieß mir vor allem die überzogene Action dort sauer auf. Schon allein, wie Mace Windu im Alleingang eine Droidenarmee ausschaltet – solch ein Superheldenzugang hatte für mich nichts mehr mit dem Star Wars zu tun das ich kenne und liebe. Außerdem war die Serie rein nur auf Action und Spektakel ausgelegt und absolut inhaltsleer. Zugegeben, von kurzen minutenlangen Schnipsel kann man sich wohl auch nicht viel mehr erwarten, trotzdem konnte ich mit diesem Zugang halt einfach wenig anfangen.

ImageVermutlich auch da mir die alte Serie nicht wirklich zugesagt hat, war ich auch bezüglich der neuen "Clone Wars"-Serie – und damit auch dem Pilotfilm – eher skeptisch. Dann sah ich allerdings die Trailer, und muss gestehen, dass mich diese verdammt neugierig gemacht haben. Zudem war nach meinem diesjährigen Besuch in Disneyland und damit auch in der Attraktion "Star Tours" nach längerer Pause meine Begeisterung für das Star Wars-Universum wieder geweckt – weshalb ich auch erst kürzlich wieder damit angefangen habe, die Star Wars Romane (teilweise wieder, teilweise zum ersten Mal) zu lesen. Wie oben bereits erwähnt gaben zwar einige Verrisse im Internet meiner Vorfreude wieder einen gehörigen Dämpfer, aber im Endeffekt hat mich "Clone Wars" gut unterhalten. Meine Hoffnung, die längere Laufzeit der Episoden würde auch zu mehr Handlung führen, hat sich zwar in diesem Zusammenschnitt der ersten 4 Folgen noch nicht wirklich erfüllt, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Und ich denke, eigentlich sollte auch den Machern – hoffentlich – bewusst sein, dass man nicht 100 Folgen nur mit Action und Schauwerten füllen kann.

Was mir besonders gut gefallen hat war die neue Optik. Der Animationsstil ist zwar wieder sehr durchgestylt und geht – vor allem was die Figuren betrifft – weniger in Richtung Realismus als ich mir das persönlich gewünscht hätte, trotzdem gefielen sie mir schon deutlich besser als in der alten Clone Wars-Serie. Generell präsentiert man einen sehr künstlerischen Stil, der sich selbst in den Actionszenen (bei denen ich mir eigentlich erwartet hatte dass sie sich angesichts des hohen CGI-Anteils der Prequels optisch kaum von jenen aus Episode I-III unterscheiden würden) deutlich offenbarte. Trotz der 3d-Animation wirken einige Einstellungen und Hintergründe fast wie gemalt, und sorgen so für einige wunderschöne und denkwürdige Bilder. Zudem gab es einige wirklich spektakuläre Szenen – wie mich auch die Action generell überzeugen konnte. Vor allem die Lichtschwertduelle wurden großartig in Szene gesetzt und waren – selbst wenn der Ausgang von vornherein klar war – sehr packend, dynamisch und mitreißend. Trotz allen Spektakels bleibt die Action dabei aber angenehm bodenständig und "realistisch", und erreich nie solch übertriebene Untiefen wie die Tartakovsky-Serie. Für mich ein klarer Pluspunkt!

ImageWie schon bei der alten Clone Wars-Serie so stammt auch hier der Soundtrack nicht aus der Feder von John Williams, was anfangs doch etwas ungewohnt und störend ist. Vor allem der Einstieg ist meines Erachtens grauenhaft, da man selbst dort auf die Verwendung des weltweit bekannten Star Wars-Themes verzichtet hat, bzw. dieses in einer fast zur Unkenntlichkeit verstümmelten und veränderten Version präsentiert. Gemeinsam mit dem nicht vorhandenen gelben Schriftzug der über bisherige Ereignisse aufklärt – stattdessen wurde auf einen kurzen erzählten Prolog gesetzt – dürfte man hier doch einige Fans bereits in der ersten Minute ordentlich vor den Kopf stoßen. Meines Erachtens wurde der Soundtrack danach aber deutlich besser. Neben zahlreichen neuen Leitmotiven interpretiert Kevin Kiner auch einige bekannte Stücke von John Williams neu und fügt sie in seine Filmmusik ein, was das ganze gleich wieder deutlich harmonischer wirken lässt. Trotz allem scheut er sich jedoch auch vor Innovationen nicht zurück. Die Verwendung von E-Gitarren und Schlagzeug während einiger Actionszenen sorgen dafür, dass sich der Soundtrack von Clone Wars deutlich von Williams' Kompositionen für die Filme abhebt, und bringt zudem frischen musikalischen Wind ins Star Wars-Universum. Mir hat sein Score jedenfalls sehr gut gefallen...

Der Pilotfilm zu "Clone Wars" konzentriert sich in erster Linie auf Obi-Wan, Anakin und dessen neue Schülerin, bzw. auf Graf Dooku und seine Schülerin Asajj Ventress. Yoda, Windu, Padme, R2D2 und C-3PO kommen zwar auch vor, verkommen aber teilweise zu Randnotizen. Vor allem Padme's Handlung, in der auch C-3PO zu einem Kurzauftritt kommt, wirkt sehr verkrampft, so als wäre es den Autoren schwer gefallen ihr etwas zu tun zu geben. Trotz der Fülle der bereits aus den Prequels bzw. der alten Clone Wars-Serie bekannten Figuren ließen es sich die Macher aber nicht nehmen, noch einen neuen Charakter einzuführen: Ahsoka Tano, die Padawan-Schülerin von Anakin. Ich muss gestehen, zu Beginn war ich dieser Idee gegenüber eher skeptisch eingestellt. Bei einer Serie über die Klonkriege erwarte ich mir in erster Linie, mehr von Anakin und Obi-Wan und ihren gemeinsamen Missionen – aber auch ihrer Freundschaft – zu sehen. Da wirkt eine Schülerin für Anakin eher wie ein Störfaktor.

ImageEine Ansicht, die ich nach Sichtung des Pilotfilms zumindest teilweise revidieren musste. Ahsoka Tano ist beim besten Willen keine perfekte Figur (dazu gleich), aber sie bringt frischen Wind in den bestehenden Figurendschungel und bringt die altbekannte Dynamik gehörig durcheinander. Zudem zwingt diese Verantwortung Anakin dazu, auch erwachsener zu werden. Für zusätzlichen Humor sorgt dann die Tatsache, dass ihm mit Ashoka Tano ein äußerst quirliger Padawan vorgesetzt wird, die über viele Eigenschaften verfügt, die auch Anakin auszeichnen, wie ihr energisches Auftreten, ihr ständiges Hinterfragen etc. Wenn Anakin seine neue Schülerin zu mehr Geduld ermahnt, dürfte es dem Star Wars-Fan schwer fallen, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Leider geht man bei Tano allerdings mindestens einen Schritt zu weit. Ihr Verhalten ist teilweise absolut respektlos und unangebracht. Man ertappt sich oft bei der Frage, wie Obi-Wan reagiert hätte wenn Anakin Skywalker sich ihm gegenüber jemals ähnlich verhalten hätte; jedenfalls ist ihr Verhalten nicht nur sehr untypisch, sondern auch sehr überzogen. Zudem störte mich ihre gar auf hip und cool getrimmte Sprache. Ich meine, sie nennt ihren Meister einige Male tatsächlich "Sky Guy". Eine neue Zielgruppe anzusprechen in allen Ehren, aber... so etwas muss doch wirklich nicht sein.

Generell war der Humor teilweise leider etwas übertrieben und zu sehr auf kindlichen Slapstick getrimmt. Vor allem die ständigen Gags mit den Droiden hätte man doch deutlich zurückschrauben sollen. Jedenfalls gab es hier doch einige Witze, die mich als Star Wars-Fan richtiggehend geschmerzt haben ("Wiesooooooooo?!?!"), auch wenn sie objektiv betrachtet nicht schlimmer waren als ein in Bantha Poodoo tretender Jar Jar. Das Schlimmste an "Clone Wars" ist aber eindeutig Jabba's Onkel, der wenn man Gerüchten glauben darf auf Wunsch von George Lucas auf Capote ausgelegt ist. Lila Make-Up, Federschmuck und Fistelstimme machen aus ihm die dümmste Star Wars-Idee und die nervigste Figur seit Jar Jar Binks. Man kann nur hoffen, dass diese Figur in keiner weiteren Episode mehr auftaucht. Und last but not least darf auch einer der offensichtlichsten Kritikpunkte an "Clone Wars" nicht vergessen werden: die Serie richtet sich an Kinder, dreht sich jedoch 100 Episoden lang um einen KRIEG – was vielleicht doch nicht unbedingt der familienfreundlichste und kindgerechteste Inhalt ist. Und vor allem, dass die Action in "Clone Wars" auf cool getrimmt ist, empfinde ich als höchst bedenklich. Denn Krieg ist vieles, aber ganz bestimmt nicht "cool"...

Fazit: ImageAls Star Wars-Fan muss man sich vor Augen halten, dass dies die ersten 4 Folgen einer auf 100 Episoden ausgelegten Serie waren – und sicher noch nicht das Beste, was uns die Macher zu bieten haben. Aber es zeigt durchaus schon Potential, und vor allem… fast alle Schwächen und Probleme sind solcher Natur, dass sie sich ohne weiters ausschalten bzw. vermeiden lassen – vorausgesetzt natürlich, man erkennt sie als solche und tut etwas dagegen. Doch das ist eine Chance, die man den Machern durchaus einräumen und zugestehen sollte. Jetzt schon ein Urteil über die Serie zu fällen wäre in meinen Augen jedenfalls extrem verfrüht. Als eigenständiger Film ist "Clone Wars" jedenfalls durchaus in Ordnung; nichts weltbewegendes, aber sicherlich besser als z.B. die Ewok-Filme, die bisherigen Zeichentrickserien oder gar das grauenhafte, legendäre Holiday-Special. Nicht unbedingt eine Bereicherung für das "Star Wars"-Universum, jedoch auch keine Schande. Ja, es war "nur" ein luftig-lockerer Spaß, aber er hat mich sehr gut unterhalten, und zumindest mich hat der optische Stil überzeugt. Wenn es gelingt, die Kritikpunkte auszumerzen und sich in allen Belangen noch einmal zu steigern, so stehen uns noch 96 unterhaltsame animierte Abenteuer im Star Wars-Universum bevor.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Pictures)

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Kommentare (1)
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1. 19.08.2008 10:38
 
Ich bin auch nur lauwarm aus diesem Film gekommen. Ich bin aber auch der Meinung, dass man ihn als das sehen muss, was er ist ein Zusammenschnitt von vier Folgen. 
 
Auch ich fand die Witzchen nicht so doll. Das Teetrinken von Obi Wan! Mann, kein Wunder das Jedi dem Untergang geweiht waren! Und die Beziehung zwischen Ahsoka und Ani war wirklich schnell geknüpft, was wohl auch durch den Zusammenschnitt kam. 
 
Was mich sehr gestört hat war die Musik. Ich dachte, teilweise das gleich "Burn, Motherf***ker, burn" eingespielt wird, ein Lied das US-Truppen im Irak hören. 
Den Sohn von Jabba als Sympathieträger zu wählen empfand ich auch als Fehlgriff: a) Hutten sind nicht niedlich und b) untergräbt das Jabbas Autorietät als Gangsterpaten und ekliges Vieh. 
 
Gut fand ich die Lichtschwertkämpfe (zu kurz!), Dooku und Ventress, die Klone und Padme-Aktion, die sogar glaubhaft wirkte (zu kurz!) 
Jabbas "schwuler" Onkel fand ich jetzt nicht so schlimm. Sind Hutten nicht Zwitter? Meine so etwas gelesen zu haben. Er erinnert mich den/die Hutte, den Cade Skywalker in der Legacy-Reihe trifft. 
Ich gebe 6/10.
 

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