HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Team
FilmRückblick 2007 - 10 denkwürdige Momente des Filmjahres Drucken E-Mail
Die besten Szenen des Jahres 2007 Kategorie: Sonstige - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 08 Januar 2008
 
Image

10 denkwürdige Momente des Filmjahres

Es ist bezeichnend für das eher schlechte Filmjahr 2007, dass es mir diesmal in vielen Kategorien schwer gefallen ist, einen würdigen Vertreter zu finden. Genau so, wie es wenig bemerkenswerte Filme gab, gab es leider auch wenig bemerkenswerte, denkwürdige Szenen. Besonders eindeutig ist mir das bei der bewegensten Szene und der Königsklasse, dem Magic Moment, aufgefallen, wo ich lange herumüberlegen musste ehe mir endlich Filmmomente eingefallen sind, die ich dort erwähnen konnte. Im Endeffekt habe ich es dann zwar doch geschafft, alle Kategorien mit einer würdigen Szene zu füllen, aber fast alle hier angeführten Filmmomente müssten sich im direkten Vergleich mit jenen aus 2006 deutlich geschlagen geben...

Zwar sollte es sich bei diesem Teil des FilmRückblicks ohnehin von selbst verstehen, der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch darauf hinweisen, dass nachfolgend einige Filmszenen beschrieben werden -> Spoilergefahr! Falls ihr den Film noch nicht gesehen habt, solltet ihr es euch daher 2x überlegen, ob ihr euch wirklich alles ganz genau durchlesen wollt.


ImageStimmungskanone des Jahres – die „Feel Good“-Szene 2007
Die meisten Wohlfühl-Szenen sind mit einer musikalischen Einlage verbunden – und beim "Feel Good"-Moment 2007 ist dies nicht anders. Hier küre ich das genial-parodistische und höchst amüsante Musikvideo "Pop goes my heart" aus "Mitten ins Herz – Ein Song für dich" zum Sieger, das auf witzige Art und Weise die Popvideos der 80er mit all ihren typischen Effekten gnadenlos durch den Kakao zieht. Einfach nur köstlich :-)

ImageHerzensbrecher des Jahres - die romantischste Szene 2007
Da die romantischen Komödien im Filmjahr 2007 nur selten "Mitten ins Herz" getroffen haben, geht dieser Preis an einen Fantasy-Film, nämlich an die Neil Gaiman-Verfilmung "Der Sternwanderer": Nachdem die Hexe Tristan in ein komisches kleines Nagetier verwandelt hat, ringt sich Yvaine endlich durch und gesteht ihm ihre Liebe. Einer der Hauptgründe, mich just für diese Szene zu entscheiden, ist dass sie neben dem romantischen Aspekt auch noch eine skurril-komischen Unterton erhält, einfach dadurch, dass diese bezaubernde junge Frau einem kleinen Nagetier ein Liebesgeständnis unterbreitet – es Vaughn aber trotz der Komik der Szene gelingt, auch das romantische Gefühl rüberzubringen... und das war bei dieser skurrilen Ausgangssituation keine Leichtigkeit.

ImageSchenkelklopfer des Jahres – die lustigste Szene 2007
Nein, dieser Preis geht wider Erwarten nicht an die gelbste Familie aller Zeiten, sondern an Judd Apatow, der mit "Freaks and Geeks" (dt. "Voll daneben, voll im Leben") vor Jahren die beste Jugendserie aller Zeiten geschaffen hat und seitdem mit seinen zwar frech-frivolen, aber sich dennoch abseits allen Brachialhumors bewegenden Komödien für charmante Unterhaltung mit einem Hauch Tiefgang sorgt. So auch bei "Beim ersten Mal". Da sich die geniale Szene, in der Dr. Kuni seinen aberwitzigen, langen Vortrag hält, leider nur auf der DVD enthalten ist und nicht im Kino zu sehen war, kann ich sie hier leider nicht anführen (um so eindringlicher möchte ich sie euch ans Herz legen, sie ist einfach nur köstlich; ihr findet sie auf der 2. DVD der Special Edition unter dem Menüpunkt "Kuni aus dem Häuschen"). Stattdessen geht der Sieg an die aberwitzige Szene, als Ben und die mittlerweile Schwangere Allison miteinander schlafen und er Komplexe hat, weil er glaubt, er würde dabei das Baby verletzen. Bei dieser Szene ist wirklich das ganze Kino gelegen vor lachen :D.

ImageSchock des Jahres – der beste Twist 2007
Die Entscheidung in dieser Kategorie ist mir wirklich unheimlich schwer gefallen. Zwar gab es 2007 die eine oder andere - durchaus auch gelungene - überraschende Wendung im Kino (z.B. in "Smokin' Aces", "Saw III" oder auch "Sunshine"), aber keine davon hat mich wirklich schockiert und mit offenem Mund ungläubig auf die Kinoleinwand starren lassen. Im Endeffekt entscheide ich mich schweren Herzens für die Auflösung des Mysteriums rund um Jason Bourne - einfach da man auf diese bis zu diesem Zeitpunkt schon fast drei komplette Filme warten musste und sie durchaus mit einigen unerwarteten Entwicklungen aufwarten konnte. Zwar nicht großartig, aber was Twists betrifft wohl noch das Beste, was das Filmjahr 2007 zu bieten hatte.

ImageAugenöffner des Jahres – die imposanteste Szene 2007
Wenn es eine Kategorie gibt, in der ich 2007 mehr als genug Auswahl an entsprechenden würdigen Momenten hatte, dann ist das die "imposanteste Szene". Mal sehen, was hatten wir denn da: Fliegende und kämpfende Roboter, zwei Extremkletterer auf einer der größten Steilwände der Welt, ein durch den Weltraum fliegender Baum, ein Showdown auf hoher See nahe eines gefährlichen Strudels, der Abschuss eines Helikopters mit einem Auto, ein faszinierendes Luft-Segelschiff aus einer anderen Welt, und 300 verbittert kämpfende Spartaner. Sie alle wären würdige Sieger in dieser Kategorie, im Endeffekt habe ich mich aber für eine Szene aus "Sunshine" entschieden, da mich 2007 in keinem anderen Film die Bilder so beeindruckt haben wie in diesem. Es viel mir zugegebenermaßen schwer, mich für einen Moment zu entscheiden, da "Sunshine" einfach insgesamt ein optisch höchst beeindruckendes filmisches Erlebnis war, aber wenn's unbedingt sein muss, dann nehme ich exemplarisch für den kompletten Film jene Szene, in der die Crew den Vorbeiflug des Merkur an der Sonne betrachtet. Wie würde Spock sagen: "Faszinierend".

ImageOhrenöffner des Jahres – der beste Dialog 2007
Beim Augenöffner viel mir die Wahl schwer, weil es so viele Kandidaten gab, hier hatte ich Probleme, überhaupt mal einen würdigen Dialog zu finden. Im Gegensatz zu den letzten Jahren sind mir einfach diesmal keine entsprechenden Momente in Erinnerung geblieben. Aus der Not heraus entscheide ich mich für den Dialog zwischen Russell Crowe und Denzel Washington aus "American Gangster". Zwar hat mich diese Szene an jenen großartigen Moment aus Heat erinnert, als sich Al Pacino und Robert De Niro im Cafe gegenübersitzen - ein Dialog, an den das Gespräch sowohl was Inhalt als auch Intensität betrifft nicht einmal ansatzweise heranreicht - aber eine bessere Dialogszene will mir einfach partout nicht einfallen. Immerhin, wenn sie mich schon inhaltlich nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat, so war sie doch wenigstens sehr gut gespielt...

ImageNägelbeißer des Jahres – die spannendste Szene 2007
Ok, zugegeben, es war ein ziemlich billiger Trick, und stark von "Das Schweigen der Lämmer" und „Blair Witch Project“ abgekupfert, aber ich will verdammt sein, wenn es nicht extrem wirkungsvoll und sauspannend war. In "28 Weeks Later" verschlägt es drei der letzten Überlebenden in die U-Bahn. Dank eines Stromausfalls ist es dort stockfinster, weshalb man nur dank des im kleinen Zielfernrohr eingebauten Nachtsichtgeräts überhaupt noch halbwegs etwas erkennen kann. Solcherarts ausgestattet begibt man sich in den Untergrund, mit der ständigen Gefahr, dass in der Dunkelheit die Infizierten lauern könnten. Vor so viel Suspense müssen selbst der atmosphärisch ungemein dichte Besuch auf der Icarus I aus "Sunshine" sowie der beängstigende Aufenthalt im "Zimmer 1408" den Kürzeren ziehen...

ImageAdrenalinlieferant des Jahres – die beste Actionszene 2007
Da kann John McClane noch so viel jippiekayeen wie er will, trotz einer actionreichen und alles in allem gelungenen Rückkehr muss er auf diesen Preis genau so verzichten wie Jason Bourne, Scharfschütze Mark Wahlberg, die Transformers oder auch Profikiller Nr. 47. Stattdessen sind es die verfluchten Piraten der Karibik, die sich diese Auszeichnung meines Erachtens am meisten verdient haben, genauer gesagt der großartige, beeindruckende Showdown. Vor allem das Fechtduell zwischen Davy Jones und Jack Sparrow auf dem Mast des fliegenden Holländers war ungemein spektakulär, und macht "Fluch der Karibik 3 – Am Ende der Welt" zu einem würdigen Sieger in dieser Kategorie.

ImageTränendrücker des Jahres – die berührendste Szene 2007
Wie schlecht das Filmjahr wirklich war, weiß man erst, wenn man bei dieser – nun wahrlich nicht unwesentlichen – Kategorie angekommen ist und erkennen muss, dass es keinem einzigen Filmmoment des vorangegangenen Jahres wirklich gelungen ist, einen so richtig zu bewegen. Und glaubt mir, das liegt nicht daran dass mir im letzten Jahr ein Herz aus Stein gewachsen wäre oder ähnliches – eines der größten Probleme dieses Filmjahres war einfach die fehlende emotionale Intensität bzw. Wirkung. Es gab viele gute Filme und Szenen, aber haben mich diese auch berührt? Kaum. Und so entscheide ich mich schweren Herzens für einen Moment aus "Letters from Iwo Jima", nämlich jene Szene, als sich die in den Höhlen gefangenen japanischen Soldaten mittels Handgranaten das Leben nehmen. Ich war zwar nicht unbedingt kurz davor, in Tränen auszubrechen, aber emotional erschütternd war dieser Moment durchaus – und kommt damit dem Grundgedanken dieser Kategorie noch am nächsten...

ImageGänsehautmoment des Jahres – der Magic Moment 2007
Für mich persönlich ist es die Königsdisziplin des Films: Die sogenannten "Magic Moments". Es ist verhältnismäßig leicht, jemanden zum Lachen zu bringen, und auch jemanden dazu zu bringen ein Tränchen zu vergießen ist, eiskalte Gemüter mal außen vor gelassen, nicht einmal so schwer wie es auf den ersten Blick scheinen mag (auch wenn man angesichts der mageren Ausbeute des Jahres 2007 anders denken könnte). Aber einen magischen Kinomoment zu erschaffen, das ist wirklich eine Herausforderung. Hier muss einfach alles stimmen: Die Inszenierung, der Soundtrack, die emotionale Intensität... wenn auch nur ein einziger Aspekt der Filmproduktion versagt, stellt sich eben dieses Gänsehaut-Gefühl nicht ein. Die Szene mag trotzdem noch beeindruckend und/oder berührend sein, doch sie gehört eben nicht zu dieser illustren Runde der (für mich) besten Momente der Kinogeschichte. Was nun 2007 betrifft, so gab es leider nur sehr wenige Szenen, welche die entsprechenden Herausforderungen erfüllten, und selbst diese sind mickrig im Vergleich zu den großartigsten Momenten der Kinojahre 2005 und 2006... mit der rühmlichen Ausnahme von "Tears in Rain" aus dem Final Cut von Blade Runner, den ich auf der Viennale sehen konnte. Leider aber sind Wiederaufführungen im Jahresrückblick nicht zugelassen, und so geht dieser Preis an einen weitaus weniger aber immer noch ausreichend magischen Moment, nämlich das Ende von Sunshine, als die Icarus in die Sonne stürzt, die Bombe sich entzündet, und Cappa sich schließlich einer Feuerwand gegenübersieht. Im Vergleich zu anderen magischen Momenten der Filmgeschichte zwar verhältnismäßig schwach, ist er nichtsdestotrotz ein würdiger und vor allem der Qualität des Filmjahres angemessener Sieger in dieser Kategorie.


<< Zurück zur Übersicht



  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden
TEAM





Passwort vergessen?