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The Zero Theorem Drucken E-Mail
Mehr Gedankenexperiment denn Film Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 13 Dezember 2025
 
Advent-SPECiAL

 
The Zero Theorem
Originaltitel: The Zero Theorem
Produktionsland/jahr: UK/Rumänien/Frankreich/USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Zanuck Independent/Voltage Pictures/Concorde Filmverleih
Regie: Terry Gilliam
Produzenten: U.a. Nicolas Chartier & Dean Zanuck
Drehbuch: Pat Rushin
Filmmusik: George Fenton
Kamera: Nicola Pecorini
Schnitt: Mick Audsley
Genre: Science Fiction/Drama
Kinostart Deutschland: 27. November 2014
Kinostart UK: 14. März 2014
Laufzeit: 107 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Mit: Christoph Waltz, Mélanie Thierry, Lucas Hedges, David Thewlis, Peter Stormare, Ben Wishaw, Matt Damon, Tilda Swinton, Gwendoline Christie, Rpuert Friend u.a.


Kurzinhalt: Qohen Leth arbeitet als Datenjongleur für eine Firma namens Mancom. Dabei ist er bemüht, so viel Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen, wartet er doch nun schon seit Jahren – bislang vergeblich – auf einen Anruf, der ihm den Sinn des Lebens erläutern soll. Bei einer Firmenfeier, die er nur sehr widerwillig besucht, lernt er nicht nur die attraktive Bainsley kennen – die von dem eigenwilligen Mann sofort fasziniert ist – sondern trifft auch auf den Firmenchef. Dieser erkennt in Qohen Potential, und setzt ihn auf das Herzensprojekt von Mancom an: Das sogenannte Zero Theorem, welches beweisen soll, dass sich Alles zu Nichts aufsummiert. Eine Zeit lang findet Qohen darin eine neue, faszinierende Herausforderung. Er freundet sich zudem mit dem Sohn des Firmenchefs, Bob, an. Vor allem aber beginnt er eine Beziehung mit Bainsley. Doch je mehr er sich mit dem Zero Theorem auseinandersetzt, desto mehr droht er daran zu zerbrechen…

Review: Szenenbild. Spannend: Bei den meisten Filmen ist es so, dass sich meine Meinung zu ihnen im Zeitverlauf nicht groß ändert. Aber just bei den Werken von Terry Gilliam scheint es einen Unterschied zu machen, wann im Leben sie mir unterkommen (mit der einen großen Ausnahme "12 Monkeys", den ich sowohl damals auch heute großartig fand und finde). So konnte ich mit "Brazil" in jüngeren Jahren nicht so viel anfangen, während er mir heute sehr gut gefällt. Bei seinem Spätwerk ist es nun eher umgekehrt: "Das Kabinett des Dr. Parnassus" und "The Man Who Killed Don Quixote" haben mich bei der Erstsichtung durchaus begeistert, mussten seither jedoch beide ziemlich Federn lassen. Und das gleiche gilt leider auch für "The Zero Theorem" – den ich damals im Kino immerhin noch ziemlich gut und interessant gefunden habe, der mich nun bei dieser Zweitsichtung über zehn Jahre später aber leider längst nicht mehr so faszinieren konnte.

Was nicht heißen soll, dass ich mit ihm gar nichts mehr anzufangen wusste. Wie für Gilliam üblich sticht der Film designtechnisch definitiv (und positiv) heraus, sowohl was die Außenwelt als auch die Inneneinrichtung (insbesondere von Qohens Heim) betrifft. Er präsentiert zudem – vor allem in der zweiten Hälfte – ein paar schöne, eindrucksvolle Bilder (auch wenn den Weltraumszenen mit dem Schwarzen Loch sowohl ihre CGI-Herkunft als auch ihr Alter von zehn Jahren mittlerweile doch recht deutlich anzusehen sind). Ich finde es auch schön, Christoph Waltz in einer Rolle zu sehen, die so gar nicht dem entspricht, was er seit seinem Durchbruch in Hollywood mit "Inglorious Basterds" sonst üblicherweise zu spielen bekommt. Der Film bietet zudem zweifellos einige interessante Denkanstöße. Und nicht zuletzt gefällt mir die Aussage dahinter, wie Qohen sein Leben verschwendet (und verpasst), in dem er auf einen Anruf wartet, der eben diesem einen Sinn geben soll – wenn doch eigentlich der einzige Sinn des Lebens darin besteht, zu leben. Von dieser durchaus ansprechenden Message abgesehen, war mir aber ehrlich gesagt nicht ganz klar, was uns Terry Gilliam mit dem Film – und insbesondere seinem höchst ominösem Ende – sagen will. Falls sich darin eine profunde Aussage versteckte, ist sie somit an mir vorübergegangen. Nicht so recht funktioniert hat für mich auch die Romanze zwischen Qohen und Bainsley. Ich mag Waltz und Thierry für sich genommen im Film grundsätzlich, aber die beiden haben irgendwie Null Chemie. Der Film ist für mich irgendwie auch ein ziemliches Durcheinander, wirft zu viele Dinge, Elemente und Ideen in einen Topf. Dies führt einerseits dazu, dass bei diesem Mischmasch kein stimmiges Ganzes herauskommt, und andererseits dazu, dass man sich vielen dieser Aspekte nicht ausreichend widmen kann, und sie so zu reiner Schaufensterdekoration verkommen. Insgesamt jedenfalls ein Film, dem mein aktuelles Ich doch eher nur (mehr) das Prädikat "interessant", statt "faszinierend", verleihen würde.

Fazit: Szenenbild. "The Zero Theorem" ist ein Film, der mich (insbesondere nun bei der Zweitsichtung) doch eher auf intellektueller denn auf emotionaler Ebene anzusprechen vermochte. Es ist ein sehr philosophischer Film, mit einigen durchaus interessanten Gedanken, Ideen und Denkanstößen. Mir gefiel dabei vor allem die Aussage dahinter, wie Qohen beim Warten auf den Anruf, der seinem Leben einen Sinn geben soll, das Leben selbst verpasst hat. Aber auch sonst gibt es einige nette, faszinierende Ansätze. Wie für Gilliam typisch ist der Film zudem in visueller Hinsicht wieder einmal absolut bestechend. Und die für seine Hollywood-Karriere doch sehr untypische Rolle, die Christoph Waltz hier spielt, hatte es mir auch enorm angetan. Leider aber schmeißt mir Gilliam hier dann doch schon zu vieles in einen Topf; ein stimmiges – geschweige denn schlüssiges – Ganzes will "The Zero Theorem" (für mich) nicht ergeben. Die Romanze wirkt zudem aufgesetzt, und hat für mich nie so recht funktioniert. Und mit dem extrem ominösen Ende läuft der Film zudem doch ziemlich ins Nichts (was allerdings, aufgrund der Thematik, wohl genau so beabsichtigt war). Insgesamt konnte ich mich jedenfalls des Eindrucks nicht erwehren, dass die profunde Aussage, die Terry Gilliam mit "The Zero Theorem" im Allgemeinen und dem Ausgang des Geschehens in Besonderen vermitteln wollte, bei mir nicht so recht angekommen ist.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Voltage Pictures)


Weiterführende Links:
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