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Tron: Ares Drucken E-Mail
Visuell imposantes, aber seelenloses Sequel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 06 Dezember 2025
 
Advent-SPECiAL

 
Tron: Ares
Originaltitel: Tron: Ares
Produktionsland/jahr: UK 2025
Bewertung:
Studio/Verleih: Walt Disney Pictures
Regie: Joachim Rønning
Produzenten: U.a. Jared Leto, Emma Ludbrook & Justin Springer
Drehbuch: Jesse Wigutow
Filmmusik: Nine Inch Nailsd
Kamera: Jeff Cronenweth
Schnitt: Tyler Nelson
Genre: Science Fiction/Action
Kinostart Deutschland: 09. Oktober 2025
Kinostart USA: 10. Oktober 2025
Laufzeit: 119 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Mit: Jared Leto, Greta Lee, Jeff Bridges, Evan Peters, Jodie Turner-Smith, Gillian Anderson, Hasan Minhaj, Arturo Castro, Cameron Monaghan, Sarah Desjardins u.a.


Kurzinhalt: Die beiden rivalisierenden Firmen ENCOM – mittlerweile unter der Führung von Eve Kim, welche das Unternehmen bis zu deren Tod zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Tess geleitet hat – und Dillinger Systems – welches unter der Kontrolle von Ed Dillingers Enkel Julian steht – suchen nach dem Permanenz-Code. Denn zwar waren sie erfolgreich damit, Elemente aus der digitalen Welt – dem Grid – in die reale Welt zu transferieren, allerdings fallen diese nach genau neunundzwanzig Minuten auseinander. Mit dem Permanenz-Code soll es möglich sein, eben diese Barriere zu durchbrechen. Eve folgt der Spur ihrer Schwester bis zu einer verborgenen Station in Alaska, die einst von Kevin Flynn betrieben wurde. Dort findet sie auf einem alten Computer tatsächlich den betreffenden Code. Julian Dillinger möchte ihr diesen mit allen Mitteln wegschnappen. Dafür setzt er sein neues Master Control Programm, Ares, auf die konkurrierende Firmenchefin an. Doch Ares offenbart nicht nur zunehmend Interesse an der realen Welt, sondern auch ein Gewissen, und rebelliert schließlich gegen seine Programmierung…

Review: Szenenbild. Stolze achtundzwanzig Jahre nach dem ersten Teil (damit ist der Film nach wie vor eines der spätestens Sequels aller Zeiten) kam 2010 "Tron: Legacy" in die Kinos. Der Film profitierte von der damals anrollenden 3D-Welle, und bot ein ähnliches Spektakel wie "Avatar". Auch die digitale Verjüngung war damals revolutionär, wenn deren Umsetzung im Hinblick auf das berüchtigte "Uncanny Valley" schon damals etwas durchwachsen war. Dennoch hat der Film für mich in den mittlerweile auch wieder fünfzehn Jahren dazwischen nichts an Reiz verloren, wie auch ein Rewatch zu Beginn des Jahres bewiesen hat. Für mich ist der Film auch nach wie vor besser als das – auch schon coole – Original. Dementsprechend gespannt wäre ich auf eine Fortsetzung wieder unter der Führung von Joseph Kosinski gewesen. Jedoch: Wie schon "Tron" blieb auch das Sequel an den Kinokassen – vor allem auch in Anbetracht des hohen Budgets – hinter den Erwartungen zurück. Lange Zeit schien es so, als wäre es das für "Tron" gewesen. Und nach "Tron: Ares" wünschte sich ein Teil von mir leider, dass es auch tatsächlich dabei geblieben wäre.

Es ist nicht so, dass "Tron: Ares" abgrundtief schlecht wäre, und/oder überhaupt keine positiven Aspekte zu bieten hätte. Visuell ist er zweifellos wieder ein Fest (wenn auch längst nicht so beeindruckend wie der direkte Vorgänger), wobei es mir vor allem jene Szenen angetan hatten, wo Elemente aus der digitalen Welt von Tron in unsere gelangen. Vor allem, den Recognizer durch Häuserschluchten fliegen zu sehen, hat definitiv seinen Reiz. Die Story bietet ebenfalls ein paar interessante Ansätze. Die Idee, dass ein Programm versucht, menschlicher zu werden, und über seine Programmierung hinauszuwachsen, mag nicht neu sein, birgt aber dennoch einiges an dramaturgischem Potential. Die beste Sequenz war aber definitiv jene, wo sich Ares in einem abgeschotteten Teil des Grids wiederfindet, dass sich visuell an dem ersten "Tron" orientiert. Die betreffende visuelle Gestaltung mal – in moderner Umsetzung – auf der großen Leinwand zu erleben, war definitiv geil. Leider aber wirkt letzteres wie hohles Fan-Service, und damit doch ein bisschen zynisch. Umso mehr, als man als Fan der Reihe nicht umhin kommt, zu bemerken, dass vom Titelcharakter hier jede Spur fehlt. Jared Leto hat zudem – obwohl ja Leadsänger seiner Band "30 Seconds to Mars" – weder die Ausstrahlung noch das Talent, um den Film zu tragen. Nicht falsch verstehen: Ich habe grundsätzlich nichts gegen ihn, und er hat in Nebenrollen schon einige durchaus imposante Leistungen gezeigt; in meinen Augen ist er aber eben in einer solchen zweiten Reihe besser aufgehoben, denn an vorderster Front. Trotz der Entwicklung seines Charakters ist "Tron: Ares" leider auch ein enorm seelenloses Spektakel. Zugegebenermaßen kann man diesen Kritikpunkt durchaus auch gegenüber dem Original vorbringen, dass rein auf die imposante visuelle Umsetzung gesetzt hat, und inhaltlich wenig Gehaltvolles bot. Aber gerade auch nach der entsprechenden Weiterentwicklung in "Legacy" ist "Ares" in dieser Hinsicht halt schon ein bedauernswerter Rückschritt.

Szenenbild. Apropos Rückschritt. Zugegebenermaßen ist das wohl noch mehr Geschmacksache, als der Film an sich. Aber: Wo Daft Punk für den Vorgänger einen der besten Scores des Jahrtausends (bislang) vorgelegt haben, enttäuschte mich die hier von Nine Inch Nails (aka Trent Reznor und Atticus Ross, die eigentlich in den letzten Jahren ausreichend Soundtrack-Erfahrung gesammelt hätten) vorgelegte Geräuschkulisse (als "Musik" kann ich es nicht wirklich bezeichnen) auf ganzer Linie. Das ist echt kein Score, den ich abseits vom Film hören muss – und selbst dort hat er für mich nur sehr bedingt funktioniert. Abschließend muss ich aber auch so ehrlich sein und zugeben, dass "Tron: Ares" in meinem Fall sicherlich auch einfach darunter leidet, dass er nicht das Sequel ist, das ich nach "Tron: Legacy" haben wollte. Ich hätte einfach zu gern gesehen, was Steven Lisberger in weiterer Folge mit dem Franchise noch vor hatte. Stattdessen bekommen wir einen Film, der zwar fleißig die Design-Elemente des Vorgängers klaut (ohne sich eigene, ähnlich cool aussehende Dinge zu überlegen), sich aber keine Mühe gibt, inhaltlich und/oder thematisch an diesen anzuknüpfen. Eine Hürde, die er in meinem Fall halt einfach nicht zu überspringen vermochte.

Fazit: In visueller Hinsicht kann "Tron: Ares" durchaus an die Vorgänger anknüpfen; vor allem die Idee, dass die digitalen Elemente – und entsprechenden Designs – nun in unserer Realität landen, sorgt für einige Bilder, die durchaus ihren Reiz besitzen. Inhaltlich und vor allem qualitativ gelang ihm dies aber leider nicht wirklich. Die offenen Handlungsstränge aus "Tron: Legacy" – die ich für interessanter empfunden hätte als das, was hier geliefert wird – werden in den ersten Minuten auf höchst unspektakuläre Weise fallen gelassen, und das, was wir stattdessen bekommen, fand ich leider doch eher dürftig. Jared Leto mag federführend bei der Entstehung der Fortsetzung gewesen hat, hat dieser in meinem Augen aber damit, selbst die Hauptrolle zu übernehmen, keinen Gefallen getan. Die Musik von Nine Inch Nails traf leider auch überhaupt nicht meinen Geschmack, und erwies sich damit – insbesondere nach dem phänomenalen Score von Daft Punk für den Vorgänger – für mich ebenfalls als enorme Enttäuschung. Und abseits vereinzelter Szenen ist "Tron: Ares" leider ein inhaltsleeres und seelenloses Effektspektakel. Zwar ist er zugegebenermaßen halbwegs kurzweilig. In erster Linie ist es aber der coolen Sequenz in der digitalen Welt des Original-TRON (inklusive Wiederverwendung der coolen Musik von Wendy Carlos) zu verdanken, dass es insgesamt – knapp aber doch – für eine durchschnittliche Wertung reicht.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Walt Disney Pictures)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2025





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