Originaltitel: Hell Week Episodennummer: 2x07 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 15. Oktober 2025 (Amazon Prime) Drehbuch: Thomas Schnauz Regie: Thomas Schnauz Besetzung:
Jaz Sinclair als Marie Moreau,
Lizze Broadway als Emma Meyer,
Maddie Phillips als Cate Dunlap,
London Thor als Jordan Li,
Derek Luh als Jordan Li,
Asa Germann als Sam Riordan,
Sean Patrick Thomas als Polarity,
Hamish Linklater als Dean Cipher,
Ethan Slater als Thomas Godolkin,
Alexander Calvert als Rufus,
Keeya King als Annabeth Moreau,
Stephen Kalyn als Greg,
Mark De Angelis als Grotesque Person,
Wyatt Dorion als Black Hole,
Olivia Morandin als Zoe Neuman,
Daniel Reale als Hemple u.a.
Kurzinhalt:
Marie und Cate haben sich aus Stan Edgars Versteck geschlichen. Die beiden sind mittlerweile sicher, dass es sich bei jener Person, die Dean Cipher in einem Glassarg in seinem Büro gefangen hält, nicht etwa um seinen Vater, sondern die schwer verbrannten Überreste von Thomas Godolkin handelt. Mit ihren frisch erstarkten Kräften hofft Marie, ihn heilen und so als Verbündeten gegen Cipher gewinnen zu können – will dieser doch "die Herde keulen", und die schwächeren Student:innen der Universität auslöschen. Als Emma, Jordan und Annabeth erkennen, dass sich die anderen davongeschlichen haben, versuchen sie, die beiden abzufangen. Umso mehr, als Annabeth eine düstere Vision hatte, die Marie in Schwierigkeiten zeigt – ja möglicherweise stirbt sie sogar. Zuerst statten Marie und Cate Polarity einen Besuch ab, den Marie heilt. Er soll Cipher ablenken, während die beiden die Überreste von Thomas Godolkin aufspüren. Sie ahnen nicht, dass sie damit genau das machen, was Cipher von ihnen wollte…
Review:
Beginnen wir gleich mit dem großen Twist am Ende. Dort stellt sich nämlich heraus, dass Cipher nur ein Strohmann ist, der die ganze Zeit von Thomas Godolkin gesteuert wurde. Nun gebe ich zu, so manche Szene davor (und hier spreche ich allein nur von dieser Episode) mutet unter diesem Gesichtspunkt etwas seltsam an. Warum sollte Thomas seinen eigenen Körper mit einem Gürtel bearbeiten? Es liefert aber nun rückwirkend plausible Erklärungen sowohl für sein mangelndes Schmerzempfinden, als auch, warum Marie in seinem Blut kein Compound V festgestellt hat (und sie deshalb davon ausgingen, er hätte keine Superkräfte – weil hat er ja auch tatsächlich nicht). Damit haben Marie und Cate letztendlich damit, dass sie ihn heilen, genau das ausgelöst, was sie eigentlich verhindern wollten. Darin liegt schon eine durchaus nette Tragik, die ein interessantes Setup fürs anstehende Staffel(und Serien?-)finale bietet.
Allerdings hat sie Sache für mich auch zwei entscheidende Haken. Einerseits war dieser Twist (für mich) zwar durchaus überraschend, aber groß schockierend oder gar erschütternd fand ich ihn jetzt nicht. Und andererseits, so interessant der Gedanke auch sein mag, dass Cipher nicht der große neue Bösewicht ist, sondern selbst nur ein unschuldiges Opfer (und Hamish Linklater diesen "Wandel" ausgezeichnet spielt), aber Linklaters Performance war für mich eines der großen Highlights der zweiten Staffel. Der Kerl hat einfach so ungemein viel Bedrohlichkeit unter seiner charmanten Fassade ausgestrahlt. Nun mag es unfair sein, Ethan Slaters fünf-Minuten-Performance am Ende hier damit zu vergleichen, aber der wirkte auf mich hier bislang doch sehr unscheinbar, und kam nicht einmal ansatzweise an Linklaters Ausstrahlung heran. Mal schauen, ob sich das in der letzten Folge noch ändert. Ansonsten habe ich zur Folge jetzt nicht unbedingt viel zu sagen. Die Offenbarung am Ende überschattet die knapp vierzig Minuten davor – was auch daran liegt, dass diese zwar durchaus kurzweilig, aber ähnlich wie die Episode davor doch auch irgendwie wenig mitreißend war. Am besten fand ich noch alles rund um Maries Zögern, neben Polarity (und dann Godolkin) auch Cate zu heilen. Angesichts ihrer Fähigkeit, vor allem aber natürlich ihrer Taten am Ende der Staffel zuvor, traut sie dieser einfach nicht über den Weg. Zugleich haben die anderen aber auch recht, wenn sie anmerken, dass sie am Ende hier – als sie ihre Kräfte gegen die anderen einsetzt – nicht viel anders agiert, als Cate in "Guardians of Godolkin". Ich vermute ja mal, dass das Finale Marie gar keine andere Wahl lassen will, da Cate ihre einzige Chance ist, sich vor Godolkin zu beschützen. Zuletzt noch eine kuriose Beobachtung: Nachdem ich im Review zur letzten Folge noch meinte, dass man in der zweiten "Gen V" stärker als zuvor auf Gaststars der Ur-Serie setzt, lässt nun just "Ferngesteuert" diesbezüglich aus, und legt den Fokus rein auf die Helden (und Schurken) der Serie.
Fazit:
"Ferngesteuert" wird für mich in erster Linie vom abschließenden Twist dominiert, der im deutschen Titel auch bereits angedeutet wird. Ich gebe zu, das habe ich nicht kommen sehen, insofern gelang es der Offenbarung durchaus, mich zu überraschen – wenn auch nicht wirklich zu schockieren. Zudem wird mir Hamish Linklater als "bad guy" fehlen, da ich ihn in eben dieser Rolle wirklich fantastisch fand (und es Ethan Slater hier zumindest in den paar Minuten nicht gelang, in seine großen Fußstapfen zu treten). Bis zu diesem gelungenen Twist fand ich "Ferngesteuert" aber doch eher nur ok. Gut gefallen konnten mir in erster Linie die gemeinsamen Szenen von Marie und Cate. Demgegenüber konnte ich mit dem ganzen Hell Week-Gedöns (auch mangels Bezug zur schrägen College-Kultur in den USA) nicht wirklich was anfangen. In jedem Fall schafft "Ferngesteuert" aber eine spannende Ausgangssituation für die letzte Folge.